Skilängen um die Risikozone zu testen

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ivan
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Skilängen um die Risikozone zu testen

Beitrag von ivan » 31.01.2005 13:10

Skilängen um die Risikozone zu testen
(inspiriert vom mal wieder eine Fragerzu Länge sorry!-thread)

bei racecarvern und teilweise auch anderen ski, die überwiegend/typisch schnell(er) mit grösseren bis grossen radien gefahren werden, spielt die skilänge eine nicht unwichtige rolle.
nach meiner erfahrung gibt es für einen bestimmten ski und einen konkreten fahrer eine „grenze“, die eine a) passende länge von b) zu kurz trennt.

als beispiel der genannte P60 RC als ski unseres senegalesen (178/92):
1. 188 als auch 183 cm wären sicher „ausreichend“, 188 sogar wahrscheinlich zu lang
2. dasselbe 183 und 178 cm
aber: für einen wirklich schnellen experten, der auf wirklich harten und teilweise auch etwas holprigen pisten unterwegs ist, wäre 178 cm evtl. zu kurz
3. bei 178 und 173 cm bewegt sich auch senegalese bereits in einer „risikozone“:
je nach dem a) wie schnell, rasant, sportlich etc. er fährt, und b) wie die meistgefahrenen pisten sind (s. unter 2.), wäre evtl. 173 cm noch passend oder schon etwas zu kurz
4. 168 cm ist keine länge für lange radien, schnelle fahrt und andere als perfekte morgenpiste

besonders bei ski mit 10cm längenabständen ist es enorm wichtig, FÜR SICH und FÜR DEN KONKRETEN SKI diese grenze zu finden und mit der skilänge nicht darunter zu gehen.

da die zwei wichtigen parameter – wie schnell ich fahre und wie die pisten sind – äusserst subjektiv sind, besonders bei selbsteinschätzung im geschäft oder internet – ist es sehr schwierig, einen verlässlichen rat zu geben.
natürlich spielen auch weitere faktoren die rolle, besonders
die tempofestigkeit des konkreten ski, die sowohl konstruktionsbedingt ist als auch von der platte abhängt
und auch deshalb ist es wichtig, die ski in längen um die risikozone zu testen

vgl. auch die längentipps des DSV skitest 2005:
„150 für einsteiger, 160 für gemässigtes tempo, 170 für den grossen teil der allroundskifahrer, 180 für tempophile sportler und 190 für racer“ (s. 25-25).

wobei sich über einiges streiten liesse, das überlasse ich aber der potentiellen diskussion.
ähnlich Uwes empfehlung „ ... mehr als 165 cm Ski braucht kein Mensch!", die sich mit Walter Kuchlers „Schallgrenze 165 cm“ deckt (schallgrenze, die ihr wohl nicht kennt, denn diese längenempfehlung aus der ur-version SuperTest 2004 wurde von der redaktion nicht akzeptiert und durch eine andere formulation ersetzt, die verschiedene ansichten zulässt.

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Re: Skilängen um die Risikozone zu testen

Beitrag von Uwe » 31.01.2005 15:15

Hallo Ivan ;-)

es ist sicherlich fast unmöglich "allgemeingültige Längenempfehlungen" zu geben, vor allem, wenn es "aus der Ferne" für eine bestimmt Person sein soll.

"Gehen" tut vieles; wenn man bedenkt, dass von 10 jahren noch 180cm zu den Shorties gehört haben :D

Und ob +/- 10 cm ... kann wohl definitiv NUR vom Fahrer nach persönlichen Vorlieben bestimmt werden. Unstritig dürfte sein, dass die wenigsten 5 cm wirklich merken.

Wenn jemand morgens, direkt nach Liftöffnung auf den noch leeren Pisten in GS-manier die Hänge runter heizen will (und kann), dann sind 180 cm sicherlich eine gute Wahl.
Es gibt allerdings viele, die ihren (Lieblings-)Fahrstil zwar so charakterisieren, aber tatsächlich und fast überwiegend (wegen Pisten- Schnee- oder Sucht- ... ähn ... Sichtverhältnissen) "nur" mit mittlerer Geschwindigkeit, Driftend und Kurzschwingend unterwegs sind ... und dafür wären 180 cm wohl nicht sooo gut (vor 10 Jahren wäre es optimal gewesen).

Deshalb gehe ich in der Regel von dem aus, was für (die berühmten) 90% der Skifahrer der beste Kompromiss ist ... und da liege ich mit den 160 - 170 cm ziemlich im optimalen Bereich.
ivan hat geschrieben: ... die sich mit Walter Kuchlers „Schallgrenze 165 cm“ deckt (schallgrenze, die ihr wohl nicht kennt, denn diese längenempfehlung aus der ur-version SuperTest 2004 wurde von der redaktion nicht akzeptiert und durch eine andere formulation ersetzt, die verschiedene ansichten zulässt.
Ah, deshalb sucht das skiMAGAZIN auch einen neuen Testleiter; hat der Walter sich wohl nicht gefallen lassen :-D
Uwe

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Beitrag von Spyder » 31.01.2005 15:47

ivan meint:
nach meiner erfahrung gibt es für einen bestimmten ski und einen konkreten fahrer eine „grenze“, die eine a) passende länge von b) zu kurz trennt.
Ich seh die Grenze eher zwischen 'optimal' und 'zu lang'

Mit Ski, die kürzer als der optimale Wert sind, kann ich immer noch fahren, aber wenn die Ski zu lang gewählt wird, erreiche ich bald die 'Risikolänge' und der Ski wird unbeherrschbar.

Die optimale Länge muss jeder selbst herausfinden, dabei spielen Können, Technik, Skidaten (Taillierung), Umgebung und Zielsetzung (Race, Funcarving...) etc. eine Rolle.

Ein guter Skilehrer kann beraten, wenn er live dabei ist, und Testen ist immer noch das Mittel der Wahl.

Theoretisch eine Länge entsprechend Körpergröße, Gewicht und Selbsteinschätzung zu empfehlen, halte ich für gewagt, wenn das Verkäufer tun, begeben sie sich in die Risikozone. Und statistische Werte helfen dem Einzelnen auch nicht.
Gruß
Peter

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Beitrag von lukasgruber » 31.01.2005 16:54

Die Frage nach der Länge wird häufig von Leuten gestellt, deren Niveau nicht allzu hoch ist. Deshalb kann ich mich nur Spyder anschließen. Für "Unerfahrene" ist kürzer besser. Nicht gleich kaufen, sondern von kurz nach lang durchtesten.
Ein guter Schifahrer wird bei seiner Längenwahl doch eher auf sein eigenes Gefühl und eventuelle Test vertrauen, als hier im Forum um Rat zu fragen. Versteht sich natürlich prinzipiell.

Ein Beispiel von mir:

Habe mir vor 3 Jahren den Fischer Radarc in 155cm zugelegt.
Hätte mir damals jemand gesagt, daß er mir in 165 besser passen würde hätte ich nicht auf ihn gehört. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich ihn nur noch in 165 nehmen.

Lukas

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Beitrag von ivan » 31.01.2005 17:48

kein zweifel, dass weniger gute fahrer 99% keinen längeren ski brauchen
mein beitrag hat sich mit ski beschäftigt
die überwiegend/typisch schnell(er) mit grösseren bis grossen radien gefahren werden
also auch mit den entsprechenden benützern,
also nicht solchen, die
"nur" mit mittlerer Geschwindigkeit, Driftend und Kurzschwingend unterwegs sind" (Uwe - zitat, nicht er selber :D),
"deren Niveau nicht allzu hoch ist" (zit. lukasgruber),
oder mit situationen wie
"wenn die Ski zu lang gewählt wird, erreiche ich bald die 'Risikolänge' und der Ski wird unbeherrschbar" (zit. Spyder)

(wenn das gut getunte verkaufs-pistenski, normalerweise bis 188 cm erhältlich, für einen fahrer mit entsprechenden parametern - zB kein 150cm zwerg - "unbeherrschbar" wird, ist er kein fahrer für schnelle fahrt mit grossen radien, also wieder kein zielobjekt meines beitrages)

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Beitrag von beate » 31.01.2005 17:51

@Lukasgruber
so verallgemeinert darf man das nicht sehen.Ich schätze ca 75% der Freizeitskifahrer stehen nicht ganz optimal auf dem Ski (=mittlere Position) Je kürzer ein Ski gewählt wird,desto besser/feinfühliger muß man in der Lage sein,seine Position,auf dem Ski, der jeweiligen Situation anzupassen.Ansonsten gibts Kommentare des Fahrers/in wie:"Der Ski führt nicht","der Ski flattert","er greift sehr spät" etc
Diese ganzen:"In der Kürze liegt die Würze" oder "138cm mehr braucht kein Mensch" Diskussion haben wir hier im Forum sicher schon erschöpfend diskutiert und im ersten CC04 auch beeindruckende Beispiele am lebenden Objekt (nicht wahr Hendrik :D )
@Ivan :zs: 100%!
wie immer!
Beate

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Re: Skilängen um die Risikozone zu testen

Beitrag von ivan » 31.01.2005 18:12

Uwe hat geschrieben:Deshalb gehe ich in der Regel von dem aus, was für (die berühmten) 90% der Skifahrer der beste Kompromiss ist ... und da liege ich mit den 160 - 170 cm ziemlich im optimalen Bereich.
ivan hat geschrieben: ... die sich mit Walter Kuchlers „Schallgrenze 165 cm“ deckt (schallgrenze, die ihr wohl nicht kennt, denn diese längenempfehlung aus der ur-version SuperTest 2004 wurde von der redaktion nicht akzeptiert und durch eine andere formulation ersetzt, die verschiedene ansichten zulässt.
Ah, deshalb sucht das skiMAGAZIN auch einen neuen Testleiter; hat der Walter sich wohl nicht gefallen lassen :-D
mit 170 cm bin ich schon zufriedener, es ist gottseidank mehr als die 165 cm, die eigentlich (es geht ja um abgewickelte länge) noch "kürzer" sind mit kontaktlängen meistens nur 145-148 cm.
ob´s 90% sind oder weniger, könnten wir noch weiter streiten -
wenn ich gute fahrer sehe, die nur mit einem bis 165 cm langem slalomski eine ganze woche in den Alpen auf den breiten autobahnen verbringen wollen, tun sie mir wirklich leid
und bin sauer wegen der propaganda, die vereinfachend kurze ski als vollwertige alleskönner "verkauft" hatte

ich bin vielleicht etwas vereinzelt mit meiner überzeugung hier im "carving"-forum, das sich vor jahren eigentlich ums funcarven konstituiert hatte (wenigstens habe ich solchen eindruck),
aber, wie auch Uwe schreibt, die zeiten sind vorbei, wo ein 150er funcarver als absolut trendy galt,
und jetzt wird wohl - mühsam und nicht ohne probleme - der goldene mittelweg gesucht

den Kuchler-konflikt mit SkiMagazin haben wir bereits im Herbst besprochen - es ging um mehr als nur die längenempfehlungen - der thread liesse sich finden

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Beitrag von Uwe » 31.01.2005 18:23

ivan hat geschrieben:... mein beitrag hat sich mit ski beschäftigt
die überwiegend/typisch schnell(er) mit grösseren bis grossen radien gefahren werden
also auch mit den entsprechenden benützern,
also nicht solchen, die
"nur" mit mittlerer Geschwindigkeit, Driftend und Kurzschwingend unterwegs sind" (Uwe - zitat, nicht er selber :D),
"deren Niveau nicht allzu hoch ist" (zit. lukasgruber),
... Du redest also von guten / sehr guten Skifahrern, die die hohen Geschwindigkeiten beherrschen und mit dem Ski in Riesenslalom / Super-G - Radien die Piste runter heizen? ;-)
Ich glaube denen ist es egal, ob sie 180 oder 220 cm unter den Skischuhen haben.
Aber ich verstehe den Hintergrund der Frage noch nicht so ganz, denn der "optimale" RS-Ski hat dann zwangsweise bei anderen Situationen Nachteile.

... oder willst Du wissen, ab wann ein Ski (für den o.g. Fahrertyp) ZU KURZ wird, bzw. was eine "Mindestlänge" wäre? ... ich denke Nicola ist es egal, ob sie bei "Full-Speed" 162 oder 172 cm unter den Schuhen hat ;-)
Uwe

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Beitrag von ivan » 31.01.2005 18:32

lukasgruber hat geschrieben:Ein guter Schifahrer wird bei seiner Längenwahl doch eher auf sein eigenes Gefühl und eventuelle Test vertrauen, als hier im Forum um Rat zu fragen. Versteht sich natürlich prinzipiell.
Ein Beispiel von mir.
Habe mir vor 3 Jahren den Fischer Radarc in 155cm zugelegt.
Hätte mir damals jemand gesagt, daß er mir in 165 besser passen würde hätte ich nicht auf ihn gehört. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich ihn nur noch in 165 nehmen.
hallo lukas,
1. ich glaube, es gibt genug "gute" skifahrer, die sogar verzweifelt den rat suchen, auch in foren - auch weil sie wissen, dass länge wichtig ist, und sich nicht entscheiden können
dann gibt´s noch die - für mich überraschend grosse - gruppe von sog. guten, doch immer noch "klassischen", fahrern, denen es oft auch nicht klar ist, wie lang sie wählen sollen
2. ich glaube, der "nicht-gute" fahrer fragt eher im geschäft oder in der schule oder im skiverleih, und dass er nicht der typische antwortsuchende hier ist (kann mich irren, kann in verschiedenen foren in verschiedenen ländern anders sein, ...)
3. was beweist dein beispiel mit dem Radarc?
imo dass deine wahl zu kurz war und die empehlungen vor 3 jahren nicht richtig... (oder hat sich dein fahrstil geändert und/oder deine präferenzen?)

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Beitrag von ivan » 31.01.2005 19:14

Uwe,
bitte nicht gleich übertreiben und extreme anführen:
über fahrer, die mit 220 cm die pisten runtersausen (heutzutage nicht einmal der Herminator und Bode, 215-217 cm in der abfahrt, ca. 209 cm in super-G) sprechen wir NATÜRLICH NICHT
ich hab´s hoffentlich auch in der komischen deutschen sprache :D möglichst klar formuliert (nochmals ZIT.):
"überwiegend/typisch schnell(er) mit grösseren bis grossen radien"
"SCHNELLER mit GRÖSSEREN RADIEN" bedeutet mE keinen 220 cm abfahrtsski und dessen fahrer
(auch dem Miller ist es nicht egal, ob er einen RS oder A-ski fährt - oder?)
ich habe diese "definition" der selbstschilderung von senegalese hier im nebenthread entnommen, der schreibt:
"Fahrstil würde ich als gut wenn auch nicht perfekt bezeichnen. Fahre unterschiedlich mal schnell mal lasse ich es ruhig angehen. Liebe vor allem die grossen Radien."

also: kein 220-cm Miller o. Maier, sondern ein senegalese oder ein noch etwas rasanter guter bis sehr guter fahrer, der zwar nicht einmal einen RS-ski wählt (geschweige einen abfahrtsski - um beide geht´s natürlich nicht, wiederhole ich lieber nochmals), aber doch "schnell" unterwegs sein wird

ich bin überzeugt, dass der senegalese-fahrertyp öfter zu treffen ist auf den pisten als die exweltcupfahrerin, die in dieser hinsicht nur sehr, sehr bedingt massstab sein kann
da könnte man sagen, auch ein Raich fährt mit einem 165 cm SL-ski schneller als der "gute schnellere senegalese-typ" mit dem 178 cm racecarver,
also kein ski über 165 cm wäre nötig, wenn´s den Benni nicht stört, dass er nur 165 cm fährt
"was für den weltcupfahrer gut ist, muss ja für den otto-normalo auch ausreichend sein"?

ich kann aber ganz ruhig damit leben, dass wir nicht identische meinungen haben. auch der DSV und sein skitest (Hermann Engel & Co.) denken anders als der SuperTest (Kuchler).
(ich warte auf besseres wetter und dann verschwinde ich richtung berge, werde also sowieso begrenzte möglichkeiten haben, weiter zu diskutieren)

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