Länge, once again

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Kaftan

Länge, once again

Beitrag von Kaftan » 30.03.2004 00:14

Was passiert, wenn man einen Slalom-Carver ZU LANG kauft?
Und: Was, wenn man ihn ZU KURZ kauft?

(Ich hab's immer noch nicht begriffen. Vielleicht helfen mir die Extreme.)

:o :o :o

weos

Beitrag von weos » 30.03.2004 08:27

Der Unterschied liegt im Steuerverhalten.
Ein langer SL-Ski ist wie ein Flugzeugträger.
Ein kurzer ist sensibel wie ein Power-Boat.

liebe Grüße
weos

Michael aus der Schweiz
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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 30.03.2004 10:13

:D Falls Du noch keinen Flugzeugträger gefahren bist: :D

"ZU LANG", bzw. "ZU KURZ": Generell ist die Frage, was ist ZU LANG bzw Zu KURZ. Es kann nur zu lang oder zu kurz sein in Bezug auf was Du mit dem Ski machen möchtest. Vereinfacht ausgedrückt:

Umso länger der Ski, umso ruhiger läuft er "geradeaus", aber umso träger macht er Kurven ("Flugzeugträger"). Umso kürzer, umso wendiger, aber unruhiger beim schnellen "Geradeausfahren" ("Power-Boat").

Es hängt also von Dir ab, was Du fahren willst. Im Allgemeinen sollte man möglichst gut fahren können, wenn man "schnell fahren" will. Auch können gute Fahrer einen langen Ski besser um die Kurve kriegen als unerfahrene Fahrer.

Daher zumeist die Empfehlung, als Anfänger eher einen kürzeren Ski und nicht einen "Raserski". "Kurvenfahren" ist sicherlichdas wichtigere und, ehrlich gesagt, macht es auch mehr Spass.

So, ich hoffe, das hilft Dir etwas. Welche Länge nun die richtige für Dich ist, musst Du nun anhand Deines Könnens und Deiner bevorzugten Fahrweise entscheiden.

Schöne Grüsse

Michael

Gast

Beitrag von Gast » 30.03.2004 12:01

Das klingt gut. Ich bin mit dieser Frage seit Wochen, quatsch, seit Monaten zugange, habe Testski gefahren (allerdings nicht in aller relevanten Längen :( ), hab' was Schönes gefunden, ja, ich hab' sogar schon 'nen Ski gekauft. Aber ich bin immernoch unsicher, ob das nicht Quatsch´war, und ich ihn schnell wieder verkaufen sollte.

Ich fahre sehr gut Ski, hatte eine lange Pause (logo, sonst hätte ich ja nicht diese Materialverwirrungen), und habe dieses Jahr mit Carver-testen und also auch (auch!) carven angefangen - :P . Ich habe mich nach Test für 'nen Slalomcarver entschieden, den ich in 165cm auch schon getestet habe. War fein (obwohl... ein BISSCHEN wendiger dürfte! er schon sein. Andererseits sind mir die Dinger nach meinen gewohnten 195 eh schon ein bißchen zu unruhig. Ich bin 165cm (!) groß, allerdings 70kg schwer (netto :lol: ). Ist das nicht trotzdem sehr strange, einen Slalomcarver in Körpergröße zu fahren???

Wär' schön, wenn Ihr noch mal antwortet. damit ich mich da irgendwann mal abregen kann... :roll: :wink:

Sebastian
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Beitrag von Sebastian » 30.03.2004 12:14

...das ist schon etwas "strange" einen SL-Carver in Körpergröße zu fahren. Ich denke als "Richtwert" ist bis zum Kinn oder zur Nase die "optimale" Länge.
In Körpergröße geht das schon eher in Richtung RS.
Aber wenn dus so getestet hast und damit gut zurecht kommst, dann isses doch ok?!
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urs
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Beitrag von urs » 31.03.2004 19:43

Gast hat geschrieben:Ist das nicht trotzdem sehr strange, einen Slalomcarver in Körpergröße zu fahren???
hallo

finde ich nicht "strange". wie michael schon sagte, es kommt darauf an, was du mit dem ski machen willst. würden die ski einzig nach körpergrösse gekauft, würden kleine leute enge kurven und die grossen weite kurven fahren. :wink:

die meisten skies werden in einer, ev. zwei längen gebaut und dann "gestreckt" oder "gestaucht", d.h. die breiten vorne-mitte-hinten bleiben sich gleich. dies führt dazu, dass ein längerer ski einen grösseren radius hat und entsprechend weniger wendig dafür laufruhiger ist. der gleiche ski in einer anderen länge kann einen völlig anderen charakter erhalten. andererseits kann ein 160er sl-carver der marke xy einen grösseren radius haben als der 170er der marke yz. wenn dir der ski also beim testen gefallen hat, so ist es gut. dass dann nach 1-2 jahren mehr wendigkeit gefragt ist, haben einige hier schon erleben müssen :D.

die gleichung "längere ski für könner-kürzere für anfänger" stimmt nicht ganz. bei zerfahrenem sulzschnee z.b. kann ein allzu kurzer ski viel schwieriger zu steuern sein. zudem gibt es noch viele parameter, wie radius, härte, torsionssteifigkeit, aufgrund derer sich ein ski eher für anfänger oder könner eignet.

gruss urs

weos

Beitrag von weos » 31.03.2004 20:19

Hallo Kaftan!

Wie ich aus Deinem letzten Posting entnehme hast Du den Schritt
vom Flugzeugträger (195 cm Ski) Richtung Power-Boat gewagt.
Ob der 165cm-Ski Dein Power-Boat ist, mußt Du bzw. hast Du bereits durch Deinen Kauf entschieden.
Ich kann mir vorstellen, dass Dein Ski ein hohes Tempo gehen kann und noch dazu vielseitig einsetzbar ist (Steilhänge, Powder, Carvingpisten sowieso, gelegentlich auch Buckelpisten).
Persönlich bevorzuge ich in der Buckelpiste 170cm Pommes.
Phantastisch finde ich die derzeit herrschende Materialvielfalt - wenn gleich die Skiauswahl dadurch etwas verlängert wird.
Wenn Du Gelegenheit hast, empfehle ich Dir einen 155cm SL-Carver zu testen - auf flachen Gleitpassagen verträgt der problemlos 70km/h.
Im Steilen (75%) ist wahrscheinlich Dein 165cm Power-Boat im Vorteil.
Mich überrascht immer wieder wie ruhig kurze Carver auch bei flottem Tempo auf der Kante ziehen.

viel Spass mit Deinem Power-Boat
weos

Gast

Beitrag von Gast » 31.03.2004 22:25

Also erst mal danke Euch allen! Ihr habt mir wirklich super Antworten geschrieben. Das ist ja echt ein klasse Forum hier - ich log' mich ein!

"würden die ski einzig nach körpergrösse gekauft, würden kleine leute enge kurven und die grossen weite kurven fahren" ist eine meiner Lieblingspassagen. Das ist ja fast ein Mantra...

Also, ich sach' ma', was ich aus dem Gelesenen schließe. Wenn ich mal nach dem Radius gehe (angelehnt an Urs' Beitrag), dann bin ich wahrscheinlich gut dabei. Mein Salomon 3V Race in 165 hat 13m. Ich bin den Völkl P60er in 160cm gefahren, der hatte 10,8m (Das wäre vergleichbar mit dem 155er Salomon, der dann 11m hätte) - und diesen Ski fand ich zwar faszinierend (wegen dem Hammer-Katapult, mit dem's eine/n aus der Kurve kickt), aber zu flatterig. Nervig. Muss aber dazusagen, daß das der erste Carving-Ski war, den ich je gefahren bin.
Hm, und: mit diesem Effekt, daß es mir passieren kann, daß ich in zwei Jahren was anderes will als jetzt, muß ich wohl leben. Ich wollte nur als Ur-Old School Tante nicht was voll Schwachsinniges machen (wie z.B. wenn früher jemand 'nen voll geilen Riesenslalomski in Körpergrösse gekauft hätte - statt in 2 Meter!!! :wink: ), wo ich mich a) zum Depp mach', und b) nach kurzer Zeit schon merke, daß ich eigentlich 400 Euro in den Sand gesetzt habe. Wenn Du, weos, meine eeeeeendlose 165cm laaaangen Carver (Körpergrösse!) noch Power-Boats nennst, dann beruhigt mich das doch. Klar kann der ein hohes Tempo gehen. Ich doch auch, da muss er doch mit, nich'?!? Vielseitig ist er auch, jojo. Ich weiß halt noch nicht wirklich genug darüber, was alles noch drinnesteckt in den 'neuen' Teilen. (Ich will's aber auch immer sehr genau wissen... :lol: )

Soweit, BIS BALD, LEUTE!


PS: (Äh, noch 'ne dumme Frage:) "Pommes" sind Untaillierte?

PPS: Das mit der "gleichung "längere ski für könner-kürzere für anfänger" von urs habe ich nicht ganz verstanden. Ich habe aus der grossen neuen Skiwelt bisher eher das Gegenteil rausgezogen, oder, naja, vielleicht konkreter: "Echte Könner fahren echt Kurze, fortgeschrittene Möchtegernflitzer gönnen sich noch ein paar cm" (...weil sie die Kürze nicht stehen können. Oder so.) Ich habe diesen Absatz von Dir noch nicht verstanden.

freeriderin
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Beitrag von freeriderin » 01.04.2004 12:17

Gast hat geschrieben:Das mit der "gleichung "längere ski für könner-kürzere für anfänger" von urs habe ich nicht ganz verstanden. Ich habe aus der grossen neuen Skiwelt bisher eher das Gegenteil rausgezogen, oder, naja, vielleicht konkreter: "Echte Könner fahren echt Kurze, fortgeschrittene Möchtegernflitzer gönnen sich noch ein paar cm" (...weil sie die Kürze nicht stehen können. Oder so.)
Heyho, ich würde das mit der Länge alles nicht so eng sehen (freut die Jungs :roll: ). Es ist sicher nicht mehr so wie früher, dass der, der die 2,08-Latten in der Gondel dabei hatte, der tolle Hecht ist.
Ich denke (Achtung, subjektiv!), dass man mit dem Fortschritt des eigenen Fahrkönnens auch längere Ski fahren, die Unterschiede der verschiedenen Längen und Skitypen nutzen KANN und insgesamt das Spektrum der Möglichkeiten größer wird. Ein Anfänger benötigt zunächst Ski, die leicht zu beherrschen sind. Ein guter Skifahrer kann die Möglichkeitsen nutzen, die Freeride-Ski, Funcarver, Slalomcarver, Allmountai-Ski et cetera so bieten.

Und insgesamt ist das dann ja eine Geschmacksfrage, ob man lieber auf maximal brusthohen Carvern die Piste aufschlitzt (ist für nachfolgende Skifahrer fast so gefährlich wie Gletscherspalten :wink: ) oder auf breiten und langen Ski groooße Turns durchs Gelände zieht.

Also: 'ne Faustregel gibt's in meinen Augen nicht! Außer vielleicht meine eigene: die Ski sollten schon noch länger als die Stöcke sein - und das heißt nicht, dass jetzt auch 1,80m große Leute 1,05m Stöcke fahren sollten :D :D :D

Grüße und viel Spaß beim Skifahren (jaaa, es gab gerade GANZ grandiose Verhältnisse!!!!)
Kati

Michael aus der Schweiz
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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 01.04.2004 12:40

freeriderin hat geschrieben:Also: 'ne Faustregel gibt's in meinen Augen nicht! Außer vielleicht meine eigene: die Ski sollten schon noch länger als die Stöcke sein
:o Shit. Und ich war eben noch den grauen RTC gefahren (1,28m), der echt einen Sauspass gemacht hat. 8)

Aber eben zwei cm kürzer als die Stöcke... Heisst das, ich darf den jetzt nicht mehr fahren??? :(

:D :D

Schöne Grüsse

Michael

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