Rocker für Pistenski

[Uwe]

ich hab hier im Forum noch gar keine Diskussion zum Thema "semi-Rocker-Ski" (für die Piste)gelesen.

Weil Rocker für die Piste keinen Sinn machen.
Rocker verkürzen die Kontaktlänge der Ski auf "normaler" Piste, was sich negativ auf die Laufruhe auswirkt. Der "überstehende" Teil (dessen Masse) ist eher störend; Fischer reduziert diese Masse sogar mit einem Loch, Blizzard dämpft sie mit einem Ölstoßdämpfer
Im Tiefschnee ist Rocker sinnvoll, weil es den Ski leichter drehen lässt und der "überstehende" Teil voll genutzt wird und auch das Eintauchen der Skispitze verhindert.

[NeusserGletscher]

OT:

Fischer reduziert diese Masse sogar mit einem Loch

Die Auswirkung dieser Maßnahme wird gigantisch sein Oder wird der Ski damit ausgewuchtet?

[TOM_NRW]

@Uwe: Nach diesem Statement zum Thema Rocker wird die Firma K2 Dich nicht mehr lieb haben Die sehen das ganz anders

Zitat von der K2-Homepage:

Speed Rocker
Auf härterem Schnee bietet die leicht angehobene und etwas längere Schaufel eine mühelose Schwungeinleitung und leichte Kantenwechsel, die Vorspannung entlang der restlichen Lauffläche sorgt für rennsportliche Präzision und Kantengriff.


Bin selber solche Ski noch nicht gefahren.

Gruss Thomas

[Willi1957]

Zitat Locolnloop:
Betreff des Beitrags: Re: Warum haben Ski einen Vorspann?
BeitragVerfasst: 03.05.2010 19:59
"Naja, jetzt wird aber vermischt hier... ... Flexhärte und Vorspann haben erstmal nicht zwingend etwas miteinander zu tun. Und eigentlich auch nicht mit Kantengriff. Richtig ist vielleicht, dass ein Ski mit starkem Vorspann sofort (überall) greift und ein Ski mit keinem/negativem Vorspann später. Wobei das dann wiederum bei sehr flexharten Ski ein Schuss nach hinten sein kann, da der Fahrer unter Umständen Probleme hat, den Ski bereits in die Kurve hinein zu biegen - weswegen im Rennskibereich auch teilweise Rocker gefahren werden. Insgesamt also ein kompliziertes Feld.... "

Einige Anzeichen sprechen schon dafür, dass die Rocker für die Piste und wohl sogar im Rennlauf Zukunft haben.

[Uwe]

Fischer reduziert diese Masse sogar mit einem Loch

Die Auswirkung dieser Maßnahme wird gigantisch sein Oder wird der Ski damit ausgewuchtet?

... die Marketingabteilung lässt grüßen

Zitat von der K2-Homepage:

Speed Rocker
Auf härterem Schnee bietet die leicht angehobene und etwas längere Schaufel eine mühelose Schwungeinleitung und leichte Kantenwechsel, die Vorspannung entlang der restlichen Lauffläche sorgt für rennsportliche Präzision und Kantengriff.

Aber was bedeutet das denn:
Längere Schaufel = kürzere Kantenlänge ~ kürzere Ski ... natürlich macht das "mühelose Schwungeinleitung und leichte Kantenwechsel". Dann kann ich mir aber auch gleich kürzere Ski holen, die entlang der Lauffläche rennsportliche Präzision und Kantengriff haben

Auf der Piste wird also der Rockerbereich "nutzlos mitgeschleppt", und der Ski fährt / dreht sich, wie ein kürzerer Ski (mit all seinen Nachteilen). Ski von edelwiser und vor allem RTC haben im Verhältnis zur Gesamtlänge eine sehr lange Kantenlänge; dort wurde also extra der "überstehende" Teil so weit wie möglich reduziert.

Wenn man mit so einem Ski dann ABSEITS fährt, macht sich der Rocker - natürlich -positiv bemerkbar.

Was aber noch wichtig ist: "Rocker" hat ein jugendliches Image ... dann macht man halt überall einen (kleinen) Rocker dran, damit die entsprechende Zielgruppe den Ski auch kauft ... merken tun eh die wenigsten was davon, aber hauptsache "mein Ski hat Rocker"

[Willi1957]

[
Rocker verkürzen die Kontaktlänge der Ski auf "normaler" Piste, was sich negativ auf die Laufruhe auswirkt.

Das ist richtig beim Geradeausfahren. Setzt man einen normalen Ski jetzt einmal bezüglich der Kontaktlänge auf den Index 100. Dann hat der Rockerski, je nach Ausprägung natürlich unterschiedlich, sagen wir mal 80. In der Kurve, also bei Durchbiegung erreichen beide Ski die 100.
Dass der Rocker-Ski sich leichter in eine Kurve bewegt, also drehfreudiger ist, ist für mich logisch, ähnlich der Tatsache, dass man bei gebrochenen Kanten im Schaufelbereich die Drehfreudigkeit erhöht und hackeln vermeidet.
Die Art der Vorspannung sagt nichts über die Härte oder Torsionsstifigkeit aus, Ski mit Rockern können exstrem torsionssteif und/oder hart sein.

LG
Willi

[Uwe]

In der Kurve, also bei Durchbiegung erreichen beide Ski die 100.

Jein ... das kommt auf den Aufkantwinkel und die Stärke des Rockers an, wie auch schön auf den K2-Videos zu sehen.
Erst bei "starker" Aufkantung (oder weichem Schnee) greift auch der Rocker.

EDIT: Im morgen erscheinenden SkiMAGAZIN steht auf Seite 32:
"Aber natürlich bringt jede Änderung auch Abstriche in anderen Bereichen:
Durch die veränderte Vorspannung verlieren die Ski an Laufruhe ... Wer vor allem auf Wert auf sportliche Pistenpeformance legt, wird sich mit Rockern also eher schwer tun."

[Willi1957]

Na klar kommt es auf die Art des Rockers an, habe ich ja auch oben so geschrieben. Mit dem Index 80 habe ich natürlich einen moderaten Tip-Rocker gemeint, wir sprechen ja über Rocker für Pistenski.
Um bei K2 zu bleiben, funktioniert das bei einem Pantoon oder Hellbent nicht mehr, bei denen kann man in der Kurve keine 100 erreichen, dazu ist der Powder-Rocker zu sehr ausgeprägt bzw. zu steil nach oben gezogen. Bei den beiden Ski hätte ich beim Geradeausfahren allerdings auch den Index 50 gesetzt als Kantenlänge. Pantoon und Hellbent sind aber keine Pistenski sondern reine Powderlatten.
Mit dem weicheren Schnee hast Du sicher recht. Oder anders herum, auf eisigen Kunstschneepisten wird der Rocker bei einem Pistenski keine Vorteile bringen, eher Nachteile, der Kantengriff an der Schaufel kommt einfach später. Da sieht man auch, dass K2 eine US-Firma ist. Interessant ist das Konzept (auch Marketingkonzept) von K2 allemal. Schon vor zig Jahren dem Rennsport Tschüs gesagt, von der Tochter Völkl mal abgesehen, und sich mit Allmountain und Freeride Skiern zur absoluten Nr.1 entwickelt. Alle Achtung und fast immer mit Holzkern
LG,
Willi

[Uwe]

Die K2 Aftershock und Rictor haben bei den Allmountain-Skitests SEHR gut abgeschnitten (ab 22.10. hier nachzulesen unter https://www.carving-ski.de/skitest/2010- ... renski.php). Nur K2 war bei Allmountainskiern schon immer gut; ich würde das jetzt nicht so sehr auf die Rocker beziehen.
Jahrelang war bei Off-Piste-Skiern eine weiche Schaufel wichtig ... nun ist es der Rocker. Der Effekt ist ähnlich, der Marketingeffekt rießig

[Free Carver]

JA, ICH HABE ES GEMACHT!!!



Ich habe mir full Rockers gekauft. Denn: entweder ganz oder gar nicht. So was zwischendrin ist nicht bei mir!

Ok, Spass beiseite: ich habe mir ein paar Rossignol S3 gekauft. Die nennen es AMPTEK.

Hier mal die Angabe von Rossi, was es denn genau ist:

AMPTEK
Amptek: Amptek steht für Amplification Technology. Diese von Rossignol entwickelte Technologie für Freeride-Ski ermöglicht ein vollkommen freies Fahren im Tiefschnee. Ski mit Amptek-Profil sind lebhafter, schwimmen im Tiefschnee besser auf und bringen ein ganz neues Feeling. Wie funktioniert das? Das ist ganz einfach: Der Ski verfügt vorne und hinten über einen Rocker, der die Tragfähigkeit vergrößert und damit die Drehfreudigkeit im Tiefschnee. Unter dem Schuh verfügt der Ski über eine traditionelle Konstruktion mit Biegelinie und 18 m Radius, was den Kantenwechsel auf hartem Schnee vereinfacht und für eine größere Vielseitigkeit sorgt. Die Amptek-Technologie gibt es für die gesamte Freeride-Linie von Rossignol, damit sich jeder sein Programm nach Lust und Laune zusammenstellen kann (mehr Tiefschnee = mehr Rocker; weniger Tiefschnee = weniger Rocker)


Weshalb es genau diese geworden sind ist schwer zu erklähren. Es war ein Feeling und das passte zwischen uns. Die Skier sehen auch sehr gut aus und sind relativ leicht sogar.

Fahrbericht: Piste und Abseits kommt dann wenn endlich mal richtig Schnee liegt