Rasen mit Slalomski

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Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 09.01.2004 11:06

Gast... hat geschrieben:Es geht ja nicht um 1cm breite Skier, sondern um den Vergleich "Klassischer Tiefschneeski" vs. "moderner Freerideski".
nein, es ging um deine falsche Aussage, dass der Flex des Skis die wesentliche Rolle spiele.
Nochmal zur Verdeutlichung, da es anscheinend immer noch nicht klar ist: Nimm einen Ski, ohne Flex aber recht breit (sagen wir mal durchschnittlich 70-80mm, Taillierung egal). Kein Flex bedeutet, dass du den Ski nicht durchbiegen kannst. Mit so einem Teil wirst du auch irgendwie fahren koennen, wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht.
Zum Vergleich stelle dir einen sehr schmalen Ski vor (darum das Beispiel mit den 1cm). Mit so einem Ski wirst du dir sehr schwer tun, auch wenn er viel Flex hast, von dem du ja meinst, er spiele die Hauptrolle.

Daraus folgt:
- kein Flex: sicher nicht ideal, aber es geht.
- keine Flaeche: geht sicher nicht.

--> Flex allein spielt niemals die Hauptrolle, insbesonders bei Powderski.
Nicht erzaehlt jetzt, dass die Kombination der Merkmale einen guten Ski ausmacht, das ist eh klar ;) Ich wollt' nur noch ein wenig auf den i-Tuepfchen herumreiten, weil ich grad so gut drauf bin :oops:
Gast... hat geschrieben: Wie soll eine auch noch so breite Schaufen im Powder aufschwinnen können, wenn sie extrem steif ist.
einfach Ski ein bisschen "steiler" stellen, d.h. Skispitze mehr nach oben, dann hast du auch wieder eine groessere Anstroemflaeche, dass die Skier "aufschwimmen". Du willst ja nicht nur die Schaufel fuer den Auftrieb nutzen.

Ich will hier ja nicht behaupten -- mich bitte also nicht so zu verstehen -- dass Flex keine Rolle spiele, der ist sicher wichtig, aber sicher nicht wichtiger als die breite Auflageflaeche, denn ohne die geht's nicht.
golden gaba hat geschrieben:und das man mit so tiefschnee-teilen auch carven kann...keine frage...
jaja, kommt ganz auf die Bedingungen an :D
golden gaba hat geschrieben: aber es ist wohl eher der sl-carver der den grösseren einsatzbereich hat.
wuerde ich auch so sehen, bes. wenn man nur diese beiden vergleicht.
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Gast...

Beitrag von Gast... » 09.01.2004 11:46

Nein, mit einem flexlosen Ski wirst du im Powder nicht weit kommen. Außer du verzichtest auf Kurven. Eventuell hat man noch Chancen bei Kurzschwüngen, aber weite "gecarvte" Schwünge wären mit einem solchen Ski im Powder unmöglich.

Wobei, es gibt schon ein Konzept, dass im Prinzip auch ohne Flex auskommt - und das ist der Spatula von Volant - a.k.a. Anti Carver ;)

Im Groben würde ich behaupten: 70% Flex, 30% Skibreite.
Probier´s einfach mal aus. Teste den rel. schmalen Dynastar Intuitiv Big und dann den sehr breiten, aber auch irre steifen Head Monster 103.

Wenn du die Schaufelspitze vergrößerst, aber der Flex gleich hart bleibt, hast du das Problem, dass das Heck noch stärker nach unten gedrückt wird - bei Kurzschwüngen u.U. angenehm, sonst eher nicht.

Carven kann man mit den Powderlatten sogar recht gut. So gut es halt mit einem Radius von 20 - 30 m geht. Jedenfalls konnte ich keinen großen Unterschied in den Carving-Eigenschaften zwischen Allroundcarvern und den Powderlatten feststellen.

Die Frage ist nur: Kann man mit einem SL Carver besser powdern, als mit einem Powderski carven?
Wer nur klassische Kurzschwünge im Powder macht, wird wohl mit dem SL Carver besser bedient sein...

Ein Hammer sind SL Skier im stark zerfahrenen Tiefschnee. Ich kenne nix, was anstrengener ist. Und das liegt wiederum am harten Flex.


Übrigens finde ich es eine Schande, dass man beim Skikauf noch immer nicht aus verschieden Flexhärten auswählen kann. (bei einem bestimmten Modell).
So weit ich weiß, bietet diesen Service nur www.movementskis.com an.

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 09.01.2004 12:01

@Gast...: du willst mich nicht verstehen.
Gast... hat geschrieben:Nein, mit einem flexlosen Ski wirst du im Powder nicht weit kommen.
doch. Wenn du nicht weit kommst, dann kanst du -- soferne man den Ausfuehrungen zahlreicher anderer Forumsteilnehmer Glauben schenkt -- nur ein technisches Problem haben!
Gast... hat geschrieben:Im Groben würde ich behaupten: 70% Flex, 30% Skibreite.
Unsinn! Wie kommt du auf solche Zahlen!?
Gast... hat geschrieben:Jedenfalls konnte ich keinen großen Unterschied in den Carving-Eigenschaften zwischen Allroundcarvern und den Powderlatten feststellen.
dann kannst du nicht viel mit Powderlatten gefahren sein, und schon gar nicht auf harter Piste. Echte Powderlatten meine ich, nicht solche mit 70mm Breite im Bereich Skimitte. Ausserdem: Allroundcarver ist nicht gleich Allroundcarver. Was willst du hier vergleichen!?
Gast... hat geschrieben:Die Frage ist nur: Kann man mit einem SL Carver besser powdern, als mit einem Powderski carven?
du kannst nur 2 konkrete Ski vergleichen, nicht so allgemeine Fragen!
Gast... hat geschrieben:Ein Hammer sind SL Skier im stark zerfahrenen Tiefschnee. Ich kenne nix, was anstrengener ist. Und das liegt wiederum am harten Flex.
und warum gerade am harten Flex? Wohl eher an wenig funktionaler Fahrtechnik. Wenn's stark zerfahren ist brauchst eh fast keinen "Auftrieb" mehr. Und stark zerfahrener Tiefschnee ist kein wirklicher Tiefschnee mehr, eh schon wie auf der Piste, und da kommst mit einem SL-Carver halbwegs gut zurecht, es sei denn man will schnell & grosse Radien fahren...

(tippfehler nachtraeglich korrigiert)
Zuletzt geändert von Bernhard am 09.01.2004 14:58, insgesamt 3-mal geändert.
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Yeti
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Beitrag von Yeti » 09.01.2004 12:04

Konney hat geschrieben: ...wirklich große Turns und hoher Speed werden oft ein Kraftakt.
hm, bei schnellen und grossen Kurven im Powder braucht man normalerweise eher weniger Kraft, man "steht" ja nur auf dem Ski und macht ganz wenig Richtungswechsel... :) ...
Gast... hat geschrieben: Nein, mit einem flexlosen Ski wirst du im Powder nicht weit kommen. Außer du verzichtest auf Kurven. Eventuell hat man noch Chancen bei Kurzschwüngen, aber weite "gecarvte" Schwünge wären mit einem solchen Ski im Powder unmöglich.
... warum du gerade bei weiten, "gecarvten" Schwüngen viel Flex brauchst, versteh ich nicht :-? , ich selber fahre sehr gerne mit einem "harten" Rossignol Race Carver im Powder...

... übrigens, die kleinen Mini-Skis oder die Figls's haben nahezu keinen Flex, mit denen kann man aber sehr wohl "Kurven" fahren :wink:

Gruss
Yeti

Gast

Beitrag von Gast » 09.01.2004 15:19

Yeti hat geschrieben:
hm, bei schnellen und grossen Kurven im Powder braucht man normalerweise eher weniger Kraft, man "steht" ja nur auf dem Ski und macht ganz wenig Richtungswechsel... :) ...

du BRAUCHST mehr Kraft, besonders mit relativ kurzen und stark taillierten SL Carvern, jedenfalls bei wirklichen KURVEN im Tiefschnee. Ich rede nicht von einer flachen gemütlichen Wiese und gemütlichen Richtungswechseln sondern von einer relativ anspruchsvollen Tiefschneeabfahrt mit einer großen Neigung und einer dynamischen Fahrweise wie auf der Piste. Dort wird dich der SL Carver nerven, weil er nicht stabil fahren will (je nach Schnehöhe und -beschaffenheit).

1. will er aufkanten, da kann man gegenarbeiten, macht aber nicht grad einen höllen Spaß

2. er kriegt einfach nicht genug Auftrieb weil er eine zu geringe Fläche hat.
Man muss ziemlich in Rücklage fahren um durchzukommen

Das wird erst bei langen Turns und hoher Geschwindigkeit richtig nervend (stell dir unter hoher Geschwindigkeit einfach vor, du carvst sauschnell über die Piste hinweg)

Die Frage ob SL Carver besser Powder fährt als Powdderlatte carven kann find ich relativ überflüssig... Entweder das eine oder das andere, sonst kann man sich direkt irgendeinen Allrounder kaufen, da hat man dann alles drin, aber meiner Meinung nach nichts richtig..

Gast

Beitrag von Gast » 09.01.2004 16:16

Nein, Bernhard, ich verstehe schon, was du meinst, aber ich glaube nicht, dass du mit deinen Ausführungen richtig liegst.

Wenn man mit einen flexlosen Ski vernünftig carven könnte, warum haben dann die Carvingskier überhaupt eine Taillierung??? Egal ob auf der Piste, oder im Powder - der Ski fährt nur dann eine Kurve, wenn er sich durchbiegen kann. Einen Ski mit einer Monster Taillierung aber null flex würden man auf der Piste nie zum Carven bringen. Und da man im Powder ja auch nix anderes tut, als carven (im weiteren Sinn), gilt dort dasselbe.
Wenn man den Ski nicht auf der Kante fährt, sieht die Sache natürlich etwas anders aus.

Wegen den 70/30% - das ist halt meine persönlich Schätzung...

Meine Powderlatten sind unter der Bindung zwar nicht 70 mm breit, aber 91 mm (Stöckli Asteroid - 186 mm lang, Taillierung 121/91/108, Radius 27 m). Diese Skier fahre ich nun doch schon seit einer Weile und ich denke, dass ich auch genug Vergleichsmodelle gefahren bin um beurteilen zu können, was bei Powderlatten wichtig ist und was eher nicht. Wie gesagt, zu Allroundcarvern (mein Vergleichsski: Salomon Crossmax 10) gibt´s nicht sehr große Unterschiede beim Carver auf der Piste. Nur dass der Crossmax halt schneller umgekantet werden kann. Auf Zug fahren sie sich allerdings gleich. Vom unterschiedlichen Radius spüre ich allerdings nicht viel.

Wenn der Schnee stark zerfahren ist, braucht man zwar keinen Auftrieb, aber einen Flex, der die Stöße schluckt. Einen Ski wie z.B. den Fischer RC4 WC RC kann man im zerfahren Schnee einfach nicht anständig fahren. Er wird bei halbwegs vernünftigen Geschwindigkeiten extrem unruhig, weil der Ski u.a. die Schläge nicht absorbieren kann und diese ungefiltern direkt an den Fahrer weitergeleitet werden. Da kannst´ noch so ein gutes Fahrkönnen haben. Das hilf alles nix, wenn du mit, sagen wir 70 km/h durch einen zerfahrenen Hang fährst. Da brauchst du einfach einen ausgewogenen Flex.


@Konney: Den Flex braucht man, weil der Ski sonst keine Kurve fahren würde, jedenfalls nicht auf der Kante. Das gilt auch im Powder.
Kurzskier werden eher nicht auf der Kante gefahren. Dort geschieht der Richtungswechsel eher durch Rutschphasen.


Wegen der Auftriebsfläche noch mal: So gering ist die Auftriebsfläche eines SL Skies nun auch wieder nicht. Im Vergleich zu klassischen Powderlatten ist sie sogar vergleichsweise groß. Also kann die Fahrbarkeit ja nur am Flex liegen :)

Gast...

Beitrag von Gast... » 09.01.2004 16:17

Der obenstehende Beitrag ist von mir, als dem Gast... mit den drei "..."

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 09.01.2004 16:31

@Gast...: du verstehst mich schon falsch. Ich sprach vom Flex nicht auf der Piste, sondern im Pulver. Und da ist ein passender Flex zwar gut & vorteilhaft, aber es ist nicht so, dass man mit wenig oder keinem Flex nicht fahren koennte. Warum auch? Im Pulver faehrst du ja nicht fast ausschliesslich auf der Kante, da ist der Schnee weich, gibt nach, da wirken hauptsaechlich die Anstroemkraefte an der Unterseite des Skis und nicht der Griff der Kanten. Im Tiefschnee wird die Kante nicht 100%ig entlang einer Linie gefuehrt werden, das ist nicht moeglich (da der Schnee ja wegrutscht und du somit einen gewissen Driftatnteil hast). Auf der Piste "frisst" sich die Kante sich in Untergrund und du schneidest eine Kurve. Wenn alles optimal funktioniert, siehst du nur eine "Linie" im Schnee, der die gesamte Skikante gefolgt ist.
Gast... hat geschrieben:Wegen den 70/30% - das ist halt meine persönlich Schätzung...
ich halte die Angabe solcher Zahen fuer wenig sinnvoll, u.a. da Flex und Flaeche nicht isoliert gesehen werden koennen, mal abgesehen davon, dass ich die Gewichtung fuer falsch halte. Das stiftet nur Verwirrung.
Gast... hat geschrieben:Einen Ski wie z.B. den Fischer RC4 WC RC kann man im zerfahren Schnee einfach nicht anständig fahren. Er wird bei halbwegs vernünftigen Geschwindigkeiten extrem unruhig,
wirklich? Finde ich nicht. Wenn du schnell unterwegs bist willst du ja nicht, dass sich der Ski bei jedem Schlag durchbiegt. Und wenn es wirklich zerfahrener Tiefschnee ist (von dem reden wir hier ja), dann ist eh alles weich!
Gast... hat geschrieben: weil der Ski u.a. die Schläge nicht absorbieren kann und diese ungefiltern direkt an den Fahrer weitergeleitet werden. Da kannst´ noch so ein gutes Fahrkönnen haben. Das hilf alles nix, wenn du mit, sagen wir 70 km/h durch einen zerfahrenen Hang fährst. Da brauchst du einfach einen ausgewogenen Flex.
da brauchst eher lange ski und sonst nicht viel. Ja klar sollte der Flex auch passen, aber wir sind jetzt schon sehr weit weg vom eigentlichen Thema "Pulver".
Zuletzt geändert von Bernhard am 09.01.2004 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Spyder » 09.01.2004 16:39

Hallo Gast...
Egal ob auf der Piste, oder im Powder - der Ski fährt nur dann eine Kurve, wenn er sich durchbiegen kann. Einen Ski mit einer Monster Taillierung aber null flex würden man auf der Piste nie zum Carven bringen.
Wie kommmst du denn darauf ??
Das ist ja grad der Witz, dass ein taillierter Ski durch Aufkanten eine Kurve fährt. Durch den Flex kann man dieses Verhalten unterstützen und den Kurvenradius variieren. siehe auch die Modelle von Zehetmeier (oder ...maier ?)- ohne Flex fahren die Kurven.
Übrigens carven auch Miniski/Skiboard (mit kaum Flex) wenn sie auf der Kante gefahren werden - no problem.
Gruß
Peter

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Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 09.01.2004 16:42

ja, Spyder hat hier 100%ig Recht. Wenn kein Flex vorhanden ist, kann man schon Kurven fahren, nur halt eben anders und nur genau einen Kurvenradius. Man kann dann nicht - wie nicola so schoen schreibt - "am Radius" arbeiten. Unruhig ist es bei Unebenheiten halt.
@Gast...: aber wir waren hier ja im Tiefschnee, und da ist die Sache wie oben beschrieben ein wenig anders.
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