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MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 17.04.2008 08:35

Herbert Züst hat geschrieben:Für mich ist ein guter Durchschnittsfahrer, einer, der eine schwarze, präparierte Piste zügig und sicher runter fährt.
Du meinst sicherlich jede präparierte schwarte Piste, Herbert.

Das wäre vermutlich für 'echte Skifahrer' die Grundqualifikation, für mich aber schon die höchste Stufe meines Spaßfahrens - die Freiheit, die ich meine, sozusagen. Wenn ich wirklich überall in der Erwartung einer lustvollen Abfahrt aus dem Lift steigen könnte, so wäre mein persönlicher Ehrgeiz klar erfüllt und möglicherweise sogar für immer. Aber da muss ich zurzeit passen. Es gibt (präparierte) schwarze Pisten, die ich halbwegs bedenkenlos schaffe... und es gibt die anderen. Und zügig geht's bei mir eigentlich nur bei allen blauen und den meisten roten zu.

Ich glaube aber schon, dass ich da ziemlich typisch bin für einen gelegentlichen Skifahrer meines Alters und dieser alpenfernen Gegend. Unser Können liegt objektiv zwar nicht meilenweit von unserem Traumziel entfernt. Wir machen aber auch keine großen Sprünge in der Weiterentwicklung... eher recht mickrige Schritte und an wenigen Tagen im Jahr. Will damit auch mutmaßen: Hätten wir unseren 'Traumski', so stünde er längst im Museum - bis wir ihn wirklich 'verdient' hätten. Haben will ich ihn natürlich trotzdem. :)

Gruß

Martin

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 17.04.2008 08:55

Du sprichst dein Alter an, ich bin noch 8 Jahre älter als du und habe immer noch einen Ski von dem ich träumen kann. Aber mit einem Preis von so um die 3000 € wird er auch im Museum stehen, bevor ich ihn mir im wahrsten Sinne des Wortes verdient habe.

Gruss Herbert

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 17.04.2008 14:36

Herbert Züst hat geschrieben:Du sprichst dein Alter an, ich bin noch 8 Jahre älter als du und habe immer noch einen Ski von dem ich träumen kann. Aber mit einem Preis von so um die 3000 € ...
Irgendein Barbar hat bestimmt schon das Unwort "Traummanagement" erfunden, Herbert.

Machst 'nen entsprechenden Wörkshopp im Westerwald oder irgendwo hinter Dresden - und bist 650 € sowie den lästigen Traum los. Von den eingesparten 2350 € leistest du dir dann locker deinen Zweittraumski.

Und kannst beim Kurs noch zusätzlich den Hotelbademantel klauen. :)

Gruß

Martin

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 17.04.2008 16:33

Nein nein den Traum behalte ich er ist zu schön, und wenn ich im Traum rede hört das event. meine Frau, sie sucht immer wieder einmal ein Geburtstagsgeschenk für mich. :-D Ich glaube als ich letzten Sonntag den Ski in Händen hatte, bekam ich sogar Tagträume.

Gruss Herbert

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 19.04.2008 14:05

Noch eine Frage drängt sich mir nach weiterem Studium vieler Diskussionen hier auf:

Je nach präferiertem Fahrstil bevorzugen die Engagierteren hier für das Pistenfahren entweder einen deutlich kurzen Ski mit deutlich kurzem Radius (Mehrheit) oder einen längeren Ski mit recht langem Radius (Minderheit). Beide Lager betonen überdies, ihr Gerät eigne sich auch für den umgekehrten Fahrstil ganz prima (mag ja sein, aber drauf spezialisiert ist es ja nicht). Einig sind sie sich aber häufig in der tendenziellen Ablehnung des Mittelmaßes. Es scheint demnach, als würden Ski für eine mittlere Fahrweise auch allenfalls von mittlerer Qualität sein. Warum ist das so?

Gruß

Martin

ChiliGonzales
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Beitrag von ChiliGonzales » 19.04.2008 15:52

MartinFarrent hat geschrieben:Einig sind sie sich aber häufig in der tendenziellen Ablehnung des Mittelmaßes. Es scheint demnach, als würden Ski für eine mittlere Fahrweise auch allenfalls von mittlerer Qualität sein.
Das ist überhaupt nicht so. Viele Crosser zielen genau auf diesen Radiusbereich ab, sind zweifellos eher für den Pistenbereich gebaut und erfreuen sich auch höherer Beliebtheit, wenn man sich mal auf den Pisten umschaut. Das ist jetzt schon pauschal, aber schau dich mal um. Die RX-Reihe von Fischer (außer dem RX8), die SX von Atomic, Völkl Supersport und wie sie alle heißen.
All-Mountains sind zwar nicht primär für die Piste ausgelegt, aber auch in diesem Sektor findet man oft Ski mit mittlerem Radius.

Unter mittlerem Radius verstehe ich jetzt mal 15m +/- 2m.

Und mit der Qualität eines Skis hat der Radius mal überhaupt gar nix gemein, falls du damit die Verarbeitung meinst.

Ich hab mich vor 'nem Jahr ebenfalls intensiv mit der Skisuche auseinander gesetzt und bin dabei auch ziemlich theoretisch vorgegangen. Aber wie ich hier gelernt habe, hat der Radius beim klassischen Fahrstil sowieso kaum Auswirkungen auf dein Fahren. In sofern würde ich mich damit nur weiterbeschäftigen, wenn du vorhast, Carvingstunden zu nehmen.

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nicola
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Beitrag von nicola » 19.04.2008 18:36

ChiliGonzales hat geschrieben: Aber wie ich hier gelernt habe, hat der Radius beim klassischen Fahrstil sowieso kaum Auswirkungen auf dein Fahren.
das stimmt nicht! die telemarkschweifung (erstmals vor rd 200 jahren erwähnt) hatte lange bevor man stahlkanten entwickelt hatte und "geschnitten" fahren konnte, die funktion skis drehbarer zu machen. man sieht's doch auch auf den pisten, die leute tun sich mit taillierten skis leichter auch wenn sie driften.
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ChiliGonzales
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Beitrag von ChiliGonzales » 19.04.2008 18:50

Ok, dann hab ich das vielleicht zu pauschal aufgefasst. Aber ich hatte noch nie Pommeslatten unter den Füßen, sondern bin seit jeher auf taillierten Ski gefahren/gerutscht.

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 19.04.2008 19:36

Trotz meiner liderlichen Mischtechnik habe ich die Wendigkeit dieses kurzen (160) Elan XRC im letzten Urlaub sehr deutlich gespürt... und das nicht mehr nur im Vergleich zu den alten, klassischen Ski.

Was mir fehlte, war Vertrauen in den Ski beim Schnellfahren auf vergleichsweise einfachen Abschnitten - also Schuss oder längere Kurven auf breiter Piste. Das ist aber etwas, das ich eigentlich genieße: einen für mich anspruchsvollen Abschnitt konzentriert zu bewältigen, es dann aber zur Belohnung "abgehen" zu lassen. Und da ich nicht sonderlich ängstlich fahre, führe ich das fehlende Vertrauen auf die Grenzen des Ski zurück. Er entglitt meiner Kontrolle nicht - aber ich hatte die Ahnung, dass er's bei wirklich freier Fahrweise tun könnte. Ein Gefühl, als könnte sich der Ski bei noch höherer Geschwindigkeit quasi auflösen. An dieses Gefühl erinnere ich mich von früher nicht. Und dabei fahre ich heute deutlich besser.

Daraus schloss ich vorläufig, dass ich einen etwas längeren Ski mit mittlerem Radius fahren möchte. Inzwischen traue ich mir zu, damit auch die kurzen Turns zu bewältigen, und möchte zusätzlich nun wieder mehr Tempo auf den unkomplizierten Strecken genießen. Ski, wie ich sie aber beschreibe (und damit meine ich nicht speziell meine 'neuen' C9), scheinen die Experten hier aber eher selten zu begeistern. Woran liegt's?

Gruß

Martin

Martina
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Beitrag von Martina » 19.04.2008 19:55

MartinFarrent hat geschrieben:Trotz meiner l Mischtechnik (...)

Da ich nicht sonderlich ängstlich fahre, führe ich das fehlende Vertrauen auf die Grenzen des Ski zurück. Er entglitt meiner Kontrolle nicht - aber ich hatte die Ahnung, dass er's bei wirklich freier Fahrweise tun könnte. Ein Gefühl, als könnte sich der Ski bei noch höherer Geschwindigkeit quasi auflösen.
Dieses Gefühl ist meist eher auf die Technik des Fahrers zurückzuführen als auf das Material. Grad "Mischtechnikfahrer" haben öfters das Gefühl, die Ski seien nicht stabil/würden flattern/vertragen höhere Geschwindigkeiten nicht. Deswegen bevorzugen solche Fahrer häufig Skis mit nicht allzu kleinen Radien.
Dieses Gefühl kann sich durchaus auch bei hochwertigeren Skis einstellen!
Allerdings wird bei solchen eine "gute" Fahrweise durch ein entsprechendes Feedback (Ski bleibt auch bei höheren Tempi stabil) belohnt, was bei bestimmten Billigmodellen nicht der Fall ist.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Selbstverständlich profitiert auch der Nichtcarver von den taillierten Ski. Das merkt man schon allein daran, wie rasch man heute Skifahren lernen kann.

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