Rennski von Bilek?

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nicola
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Beitrag von nicola » 28.10.2007 16:20

extremecarver hat geschrieben:Ich bin ja ein verfechter von jeder Skirennfahrer kann sich mit AutoCAD seinen eigenen Shape zusammenbasteln und dass wird dann gepresst. Wüsste sonst auch nicht warum Atomic dem Hanjörg Kessler Pressen und evtl Software abgekauft hat, wenn es nicht darum gehen würde, jeden Ski komplett individuell aufzubauen.
:roll: ich wundere mich immer wieder über solche "fachkommentare" - das mit dem eigenen shape zusammenbasteln ist dann doch nicht so einfach - mit fräsen (licolnloop) geht da gar nichts und pressen ohne form (extremcarver) ist im hochwertigen bereich nicht möglich. da die formen sehr teuer sind, wird deshalb eher am aufbau gespielt.
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Beitrag von LincolnLoop » 28.10.2007 16:49

*schulterzuck* Werde demnächst mal ein paar Pics von Rennski in meinem Bekanntenkreis reinstellen, dann kann sich jeder sein Bild selbst machen. Für mich sah das nach Fräsarbeit am Ski aus.
Die Ski haben jedoch ganz sicher einen veränderten Sidecut im Vergleich zu den Rennski von der Stange. Also irgendwie muss es dann doch möglich sein...!?
Zuletzt geändert von LincolnLoop am 28.10.2007 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von PK » 28.10.2007 16:53

Damit die Diskussion nicht zu sehr ins "Allgemeine" abdriftet, hier mal ein konkretes Angebot aus ebay, der Atomic SL 12 von 06/07: Arikelnummer = 200093760146

Was ich optisch als Laie erkennen kann sind die renntypischen "Skispitzen", dann laut Beschreibung der Rennbelag... die Sandwichbauweise kann ich nicht beurteilen ob das was "besonderes" im Vergleich zu Serienmodellen ist.
Der "Rest" wäre meines Erachtens auch bei normalen Serienski möglich. Nämlich Kantenwinkel und Belagstruktur. Die optionale Bindung dürfte auch keine besondere Rennversion sein.

Also doch mehr Marktschreierei als "echter" Rennski?
Servus aus Bayern!
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Beitrag von LincolnLoop » 28.10.2007 16:55

PK hat geschrieben:dann laut Beschreibung der Rennbelag... die Sandwichbauweise kann ich nicht beurteilen ob das was "besonderes" im Vergleich zu Serienmodellen ist.
Ja, bei Atomic ganz sicher!
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Beitrag von nicola » 28.10.2007 17:30

LincolnLoop hat geschrieben:*schulterzuck* Werde demnächst mal ein paar Pics von Rennski in meinem Bekanntenkreis reinstellen, dann kann sich jeder sein Bild selbst machen. Für mich sah das nach Fräsarbeit am Ski aus.
Die Ski haben jedoch ganz sicher einen veränderten Sidecut im Vergleich zu den Rennski von der Stange. Also irgendwie muss es dann doch möglich sein...!?
die seitenwange ist viel zu dünn, als dass man viel geometrie verändern könnte. gefräst wird imho (wenn überhaupt) aus anderen gründen, z.b. an ihrer regelmässigkeit mit den kanten. die geometrie hinterher nachzuformen ist sicher keine entwicklerische feinarbeit, wenngleich bestimmt in eher hobbymässigen rennkreisen den einen oder anderen versuch wert. der "andere" shape ist fis_norm und nicht am entwicklungsstand für den genussskilauf.
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Beitrag von extremecarver » 28.10.2007 17:37

Hochwertigeres Material ganz sicher nicht. Maximal ein handausgewähltes Holz für den Kern. Sachen wie Kanten, Belag, Kleber, Sidewall, usw ist alles Standardkost.

Die Rennskier wie bei Bilek tauchen auf den Homepages ja auch nicht auf, oder in den Katalogen die an die "normalen" Händler geschickt werden.

"Die Snowboard mit denen im Weltcup die Rennen gewonnen werden, kosten für gewöhnliche Boarder so zwischen €700 bis €900. Da ist schon inkludiert dass man Belag, Kante, Shape, Dicke usw auswählen kann. Kaufen kann man die Boards eh eigentlich nur direkt beim Hersteller, Vertrieb über Geschäfte gibt es quasi nicht. Rennfahrer bekommen sie deutlich billiger, müssen aber auch dafür zahlen. Teuer wirds nur wenn auf Board Y ein Topsheet von X draufsoll, was im Snowboardbereich im Gegensatz zum Skibereich sehr wohl nichts besonderes ist.
Im Gegensatz zu den Skiern ist hier der Absatz aber noch viel kleiner, gleich teurere Einkaufspreise für die Hersteller. Zu Zeiten als die Hersteller Rennen noch als relevant für den Massenmarkt gesehen haben, bekam man die Bretter auf Pro-Form um unter €200 und dabei wurde sicherlich auch kaum Verlust gemacht.

@Nicola - ist möglich bei Kessler. Siehe Homepage www.kessler1.ch , Kessler ist im Snowboardweltcup die meistgefahrene Marke. 5 von 6 Olympiamediallien bei den Speed Wettbewerben, und etwa 50% aller Teilnehmer fuhren auf den Brettern aus dem Schweizer Braunwald. Lieferzeit ab Bestellung ist für die Topfahrer 10 Tage, für Amateure je nach Kapazität (sprich es kann passieren das Monate draus werden, dies wird bei Bestellung aber korrekt angegeben. Preis ist 1320CHF inklusive aller Wünsche und Schweizer Umsatzsteuer, außer besonderes Finish/Design welches Aufpreise kostet. Skier sind auch möglich von Kessler, kosten??
Oxxess, Tomahawk, Tropical Tube und weitere kleine Hersteller bieten ähnliches.

Abstufungen von Kessler für:
Snowboard/Skilänge 6cm, von 60cm-210cm.
Breite: 1mm von 60mm-350mm
Radius: 1mm von 6m bis 1000m

"Hier der Werbetext zum Shape von Kessler: Shape

Es ist unsere Überzeugung, dass ein Customboard etwas mehr bieten sollte als „nur“ schön zu sein.

ø Bei uns ist deshalb ein Custommade Board auf die Schuhgrösse und den eigenen Bindungswinkel in der Breite angepasst.
ø Auch das Gewicht des der FahrerIn spielt eine sehr wichtige Rolle in der Wahl der Härte. Der Flex muss dem Fahrstiel angepasst werden.
ø Die Tailierung und Länge sollten auf die Fahrbedürfnisse abgestimmt sein.

Mit unserer computergesteuerten Fräsmaschine und der eigens entwickelten Software sind wir am Markt bestimmt die einzigen, die diesen Bedürfnissen gerecht werden können.

Deshalb ist es für uns sehr fraglich, ob sich Boards mit vordefinierten Breiten und Härten noch Custommade nennen dürfen.

Auch die Anpassung von Boardhärte und Flex ist bei uns bei jedem Board individuell. Dies geschieht auf Grund von Testboards oder im Gespräch mit Hansjürg Kessler."
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

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Beitrag von Martina » 28.10.2007 17:47

Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen:

Welche Motivation hättest du, so einen Ski zu kaufen? Bei den meisten ist es vermutlich Neugierde, wie sich so ein Ski fährt. Kann ich absolut verstehen.

Nur ist es so, dass der Ski das eine ist, seine Präparation aber das andere ist. Sprich, ein "Rennski" aus dem Laden hat mit einem sorgfältig ausgewählten und gut präparierten und gepflegten Ski eines Rennläufers wenig zu tun, auch wenn es das genau gleiche Modell sein sollte. Gerade der "rennfeine" Kantenschliff fährt sich einfach anders - lässt aber schon nach einer Abfahrt nach und ist nach einem Skitag sicher weg.
Fast mehr noch als bei der Skiauswahl (nicht der Modellauswahl, sondern bei der Wahl des persönlichen Paares) ist bei der Präparation wichtig, dass sie genau auf den Fahrer abgestimmt ist. Sie lässt sich nur mit viel Erfahrung erarbeiten.
Ich finde meinen Head Worldcup i.Sl. aus dem Race Departement von Head immer noch einen vielseitigen Ski. Fahre den Ski auch bei allen Pistenbedingungen und immer den ganzen Tag.
Solche Aussagen lassen mich ehrlich gesagt stets etwas zweifeln, an verschiedenen Dingen. Und ich bleibe bei meiner Aussage, dass man für "bei allen Pistenbedingungen und den ganzen Tag" mit einem anderen Skimodell besser bedient ist, sogar wenn man auf dem Niveau eines Weltcupfahrers fährt.

Ich besitze auch einen "Rennski", denn mache ich mir gelegentlich, wenn passende Bedingungen zu erwarten sind, fein so gut ich es kann (ein rechter Aufwand) und fahre ihn zwischen 8h und 9.15h... das ist dann schon ****. Meiner Meinung nach ist dann aber die 3-Leute-Regel zwingend anzuwenden :wink:

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Beitrag von nicola » 28.10.2007 18:05

sorry, jetzt wirds aber echt OT
extremecarver hat geschrieben:
Mit unserer computergesteuerten Fräsmaschine und der eigens entwickelten Software sind wir am Markt bestimmt die einzigen, die diesen Bedürfnissen gerecht werden können.
dafür hat man eine cnc fräse und nicht zum nachträglich shapen :gdh:
Durch die computergesteuerte Fräsmaschine ist es sehr leicht, Änderungen an Prototypen vorzunehmen um dadurch sehr viel Erfahrung zu sammeln.
http://www.kessler1.ch/index2.htm
extremecarver hat geschrieben:
Auch die Anpassung von Boardhärte und Flex ist bei uns bei jedem Board individuell. Dies geschieht auf Grund von Testboards oder im Gespräch mit Hansjürg Kessler."
und der satz sagt wohl alles darüber aus, dass nachträglich was wegfräsen wohl auch nicht die ganz feine art wäre ein pipifeines board zu shapen.
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Beitrag von LincolnLoop » 28.10.2007 18:09

nicola hat geschrieben:die seitenwange ist viel zu dünn, als dass man viel geometrie verändern könnte. gefräst wird imho (wenn überhaupt) aus anderen gründen, z.b. an ihrer regelmässigkeit mit den kanten. die geometrie hinterher nachzuformen ist sicher keine entwicklerische feinarbeit, wenngleich bestimmt in eher hobbymässigen rennkreisen den einen oder anderen versuch wert. der "andere" shape ist fis_norm und nicht am entwicklungsstand für den genussskilauf.
der "andere" Shape ist anders als bei den RaceDepartment-Ski. Die sind ja schon nach FIS-Norm gebaut.
Was mich jetzt noch interessieren würde: Falls es nicht möglich ist, den Shape eines Ski zu customizen (so, wie ich Dich verstanden habe), wie wird dann ein Prototyp gebaut? Wird in der Skiindustrie (dann wahrscheinlich auch bei Edelwiser) für jeden Prototyp eine eigene Form gebaut? Meine Logik würde mir jetzt sagen (Grobstruktur):
1. Schritt: mehrere bis viele Prototypen "von Hand" hergestellt
2. Schritt: besten Prototyp aussuchen, dafür eine Form herstellen
3. Schritt: Serie
Falls das so ist (wovon ich ausgehe), so lässt man einfach Schritt 2+3 weg. Dann ist man bei der Situation: Es ist möglich, einen Ski mit speziellem Shape zu bauen! Wo war dann das prinzipielle Problem an meiner Aussage?
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Beitrag von LincolnLoop » 28.10.2007 18:10

nicola hat geschrieben:sorry, jetzt wirds aber echt OT
extremecarver hat geschrieben:
Mit unserer computergesteuerten Fräsmaschine und der eigens entwickelten Software sind wir am Markt bestimmt die einzigen, die diesen Bedürfnissen gerecht werden können.
dafür hat man eine cnc fräse und nicht zum nachträglich shapen :gdh:
Durch die computergesteuerte Fräsmaschine ist es sehr leicht, Änderungen an Prototypen vorzunehmen um dadurch sehr viel Erfahrung zu sammeln.
http://www.kessler1.ch/index2.htm
extremecarver hat geschrieben:
Auch die Anpassung von Boardhärte und Flex ist bei uns bei jedem Board individuell. Dies geschieht auf Grund von Testboards oder im Gespräch mit Hansjürg Kessler."
und der satz sagt wohl alles darüber aus, dass nachträglich was wegfräsen wohl auch nicht die ganz feine art wäre ein pipifeines board zu shapen.
Es hat nie jemand etwas von nachträglich fräsen gesagt!
P.S.: Stimmt, wird jetzt echt langsam Off-Topic... :wink:
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