dirk78 hat geschrieben:ich habe mich von vielen Werbetexten blenden lassen,ich bleibe einfach dabei das der i.C 200 einfach nicht mein Ding ist
... soweit so gut ...
dirk78 hat geschrieben:Sicher kann es sein,das der RC4 meiner Technik entgegen kommt,aber das sollte mir doch sagen,dass meine Technik nicht schlechter als befriedigend bis gut ist,denn alles andere würde Ski nicht wirklich mitmachen,oder sehe ich das falsch ?!
Ja, siehst Du! Problem wäre eher, dass Du das dann eher weniger mitmachen würdest. Dem Ski ist das nahezu wurscht, ob ihn ein Anfänger oder ein Könner um die Ecke bewegt - und solange Hangneigung, Bodenform und Schnee die wirklich gute Technik nicht erfoerdern, geht das auch. Denn wenn die äußeren Bedingungen es zulassen, dass man eigentlich problemlos auf der Kante ziehen kann, dann sind Skier aus diesem Sektor sicherlich unterfordert.
Das soll jetzt sicher nicht Deine innere Einstellung zu Deinem Fahrkönnen ändern noch eine objektive Beurteilung sein - ich weiss ja nicht wie Du fährst, deswegen kann das ja durchaus richtig sein, was Du darüber meinst.
Ich denke mal, wir wollen ja auch nicht auf Dir und Deiner Materiallastigkeit rumdreschen - hier hat sicher jeder so ein wenig einen kleinen Spleen (manche bauen sich halt immer höhere Platten - auch ne Materialschlacht!). Bloß: Zum Nachdenken anregen, ob es denn immer NICHT man selbst ist, oder ob das vielleicht in Erwägung gezogen werden sollte. Ich denke mal, das ist auch, was Beate anfangs so ungalant versucht hat mitzuteilen, oder BEATE?
dirk78 hat geschrieben:Es mag Unsinn sein ... fast der Meinung,wenn ich den RC4 als "Anfänger" ................................ hat Urs recht,das der Ski meiner Art entspricht. Wenn ich meinen ersten Carver ... 168 und jetzt denke ich,der Ski hatte gar keine Kante,der Schrottski ist nur über die Kante gerutscht,war eben nicht für meine "Art"
Oha!

Also der RC4 ist seit ich Ski fahre (1979, dirk78) sicher kein Anfängerski und das hatte auch bisher seine Begründung, ebenso hat es seine Begründung, dass ELAN SLX, SALOMON Equipe 10 3V PWA oder HEAD Monster 103 Pro selten für empfohlen werden. Deren Geometrie und Aufbau für ihre speziellen Bereiche machen die Ski i.d.R. wenig fehlerverzeihend und daher für den Anfang (auch den Carvinganfang) meist ungeeignet. Der Anfänger (auch der, der bereits fahren kann und sich einen neuen Stil oder eine neue Technik angewöhnen will oder muss, wird mit einer fehlerverzeihenderen Variante seines neuen Sportgerätes beim Üben besser bedient sein.
Ein kleines Beispiel. Ich habe in Samnaun mal so ein hübsches Skwal ausprobiert, dass (wenn ich mich recht entsinne) ca 165-170 cm groß war (ich bin 179,5) und einfach vom Werk normal montiert. Der Knabe von Thias meinte, als er meine Ski sah, dass ich das nicht ganz so weiche nehmen solle für den Anfang - aber eben auch nicht die Rennversionen, die da rumstanden. Bin super zurecht gekommen (2 kleine Stürze in 3-4 h). Das Skwal mit einer übergroßen Hanglplatte und etwas kürzer und stärker tailliert, hat mich in am Folgetag ca. 20-30 mal zu Fall gebracht, weil dessen Reaktion viel schärfer war, die Kurven brutal durch die erheblich andere Flex unterstütz wurden und ich mit dieser Art Fehlerbestrafung erstmal nicht zurecht kam und eigentlich auch nicht zum Technik verbessern oder üben.
Will heissen: Um sich zu entwickeln benötigt man im Anfänger und Fortgeschrittenenbereich einen Ski, der Entwicklungspotential hat, aber auch die Entwicklung durch Bewegungsempfinden fördert. Das geht aber nur, wenn nicht jeder Minimalfehler bestraft wird - wie das in der Regel bei extremeren Geräten der Fall (denke an Kostis Porsche in der Fahrschule!).
Und weil ich
nicht glaube, dass das an völlig übersteigertem Selbstbewußtsein liegt (weil Du Dich sonst nicht tapfer der Diskussion hier stellen würdest), dass Du das auf das Material schiebst, was auf der Piste passiert, denke ich, dass Du wirklich weniger Material als Deinen Körper testen solltest. Dann kann man (manchmal sinnvollerweise unter Anleitung erfahrener Schneesportlehrer oder sehr guter Carver) nämlich selbst entdecken, was die Bretter da unter Dir machen, wenn Du Dich wie bewegst - eine tolle Erfahrung.
Und: Die Länge des Ski spielt eine untergeordnete Rolle. Im Gegenteil ist der Kantenhalt bei längeren Skiern und gleicher Technik normalerweise besser. Und wenn 'der Ski nur über die Kante rutscht', dann hat der, der drauf steht, ihn über die Kante rutschen lassen. Das passiert meist aus Angst

. Schlimmer Gedanke, gell - ist aber so. Wer den Mut nicht hat, die Ski (passiert übrigens tatsächlich meist Normalfahrern öfter, je länger der Ski und je größer der Radius) korrekt aufzukanten und sie dann auf der Kante laufen zu lassen, der wird unweigerlich seine Körperhaltung ändern und das driften auslösen.
Das bedeutet also wirklich, dass - leider unbahängig von Deinem objektiven Fahrkönnen oder Stil - Dir der RC4 einfach 'besser taugt' als der Fischer!
dirk78 hat geschrieben:Es kann auch sein,dass ich mit einem 300,- irgendwas Carver auch klar kommen würde, ...
Eigentlich sollte ich mich jetzt freuen (manchmal verkaufe ich solche Bretter ja), aber ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch bei keiner Ski-Empfehlung den Preis als Grundlage genommen habe. Erwähnen sollte man ihn schon, denn da gibt es ja reichlich Unterschiede. Aber mach Dir mal bloß nicht die falsche Vorstellung, dass 'was nix kost auch nix ist' oder (noch viel viel schlimmer), dass 'was viel kostet auch was ist' (Heisst
nicht, daß der Fischer nix ist!).
Ein ELAN und ein SALOMON-Ski z.B. können durchaus bei 100-150 € Preisunterschied ebenbürtig und nahezu gleichwertig sein - denn auch Salomon läßt (oder ließ) einige Ski von einer Fremdfirma mit einer der größten Skiproduktionsanlagen der Welt bauen: ELAN (unter anderem den legendären AxeCleaver Series I)!
Ich denke, da liegt auch eventuell ein grundlegender Denkfehler. Skifahren ist zwar mancherorts auch Status - aber je
schräger man auf der Piste unterwegs ist und je öfter man Menschen mit 4-5.000 € an Leib und Füßen gesehen hat, die nicht mal ihre Ski richtig tragen können, desto mehr merkt man, das das Schmarrn ist. Es kommt auch beim Ski auf die inneren Werte an und nicht darauf, wie gut die Marketingabteilung im Markt durchsetzbare Preise feststellt!
Hauptsache, man selbst hat seinen individuellen Spaß mit der individuell abgestimmten passenden Ausrüstung und gut ist's. Und ich glaube, das ist das, was wir versuchen, Dir hier zu vermitteln. Und dieser Spaß ist nur davon abhängig ob das Empfinden 'passt'!
Viele Grüße
Stefan
P.S.: und lass Dich nicht von Deinem Ski abbringen, wenn Du Dich damit gut fühlst, gell
