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Martina
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Beitrag von Martina » 15.04.2008 13:48

Es gibt Ski, die sind "auf eine schlechte Art hart". Will sagen, sie sind einfach steif und lassen sich nicht schön "in die Kurve biegen".
Meist sind das Ski aus dem Billigsortiment.

Ich persönlich finde, dass man besser die Finger von diesen Ski lässt. Es passiert damit nämlich, dass man fahrerisch "alles richtig" macht, die Ski aber trotzdem nicht schön in die Kurve ziehen. Es wird so fast unmöglich, Fortschritte zu machen, da von den Ski kein sinnvolles Feedback kommt.
Gerade, wenn du Bogenschütze bist: Du bist dich doch gewohnt, eine Bewegung präzise auszuführen und, wenn alles stimmt, als "Rückmeldung" einen perfekt fliegenden Pfeil zu sehen?

Für mich gehört der von dir gekaufte Atomic leider zu diesen Ski. Es könnte aber auch an meinen Vorlieben liegen. Diese Aussage ist subjektiv.

Ich denke, generell lohnt es sich hochwertigere Ski zu testen. Und von diesen "querbeet": weiche, harte, lange, kurze, grössere und kleiner Radien, verschiedene Marken. So kristallisiert sich mit der Zeit die persönliche Vorliebe heraus.

Der Ski sollte einem weniger fordern als unterstützen.

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 15.04.2008 14:16

(Atomic C9+, 170 cm).
Ist genau der Ski, den meine Frau vor dem Stöckli gefahren ist. Wir haben den einmal kurzfristig als verlegenheits Kauf, an einem Ostersamstag in einem Kaufhaus gekauft, nachdem ihr der Rossigniol in Grau Roigt (Andorra Pyrenäen) geklaut wurde. Mit diesem Ski kann nun auch der beste Fahrer nicht sauber carven. Meine Frau ist mit ihm jeden härteren Hang einfach quer runter gerutscht. Er steht, nur sehr wenig, gebraucht bei uns im Keller und ich würde mich schämen ihn auch nur zu verschenken.

Gruss Herbert

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 15.04.2008 15:31

Martina hat geschrieben:Der Ski sollte einem weniger fordern als unterstützen.
Mit dieser Formulierung kann ich 'was anfangen, Martina. Danke.

Schade nur, dass du und Herbert so wenig von dem C9+ haltet. Es überrascht mich auch etwas, da ich hier und in anderen Foren den Eindruck eines zwar unaufregenden, doch durchaus ordentlichen Skis gewonnen hatte.

Gruß

Martin

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Beitrag von carlgustav_1 » 15.04.2008 16:34

Martina hat geschrieben: Ich denke, generell lohnt es sich hochwertigere Ski zu testen. Und von diesen "querbeet": weiche, harte, lange, kurze, grössere und kleiner Radien, verschiedene Marken. So kristallisiert sich mit der Zeit die persönliche Vorliebe heraus.
.
eine aussage, die ich bekanntlich voll und ganz (und aus eigener erfahrung) unterstütze!!

hatte an den atomic allroundern c6, c9, sx9 etc auch nie so rechten spass, wenn ich sie mal probierte. träge, überdämpft, wenig autokinetik... not my cup of tea.

grüße, martin
krypton rulez!

Rudolf
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Beitrag von Rudolf » 15.04.2008 17:04

MartinFarrent hat geschrieben:
Martina hat geschrieben:Der Ski sollte einem weniger fordern als unterstützen.
Mit dieser Formulierung kann ich 'was anfangen, Martina. Danke.

Schade nur, dass du und Herbert so wenig von dem C9+ haltet. Es überrascht mich auch etwas, da ich hier und in anderen Foren den Eindruck eines zwar unaufregenden, doch durchaus ordentlichen Skis gewonnen hatte.

Gruß

Martin
Hallo Martin

du wirst hier im Forum zu Atomic Ski insgesamt nicht viel positives lesen.

Und nach meiner Erfahrung gibt es auch im Mittleren und im nicht Sandwich Segment gute Ski.

Gruß

Rudolf

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nicola
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Beitrag von nicola » 15.04.2008 17:10

ich kann martina nur zustimmen. beim letzten worldskitest habe ich mal bewusst eine perspektive eingenommen, bei der ich meine eigenen vorlieben (primär schwungeinleitung über die schaufel des innenskis) ausgeklammert habe und versucht habe unterschiedliche entwicklungskonzepte zu erspüren. getestet habe ich damen race/sl. es gibt höchst unterschiedliche konzepte. auf die meisten kann sich ein sehr geübter fahrer einstellen und es gibt einige skis die kein konzept erkennen lassen - sprich kein erdenklicher input führt zu einem eindeutigen feinen feedback.

es waren unter den topmodellen für mich drei skis ausfindig zu machen, die ich sowohl einem einsteiger als auch einem sehr guten fahrer empfehlen könnte. alle drei zeichnen sich durch ein durchgängigen druckaufbau aus und das ist auch ein kriterium, auf das du achten solltest martin. beim fahren spürst du, dass der ski "rund" durch die kurve zieht. mit sowas kannst du sogar robin hoodsche präzision auf skis erlangen
:wink:

wichtig ist auch, dass man sich bei der wahl der skis im klaren ist ob man die qualität oder den billigen preis forciert. wie bei den meisten produkten kann man bei billigangeboten keine top performance erwarten.
nicola

Kunstpiste.com - Das Skimagazin mit Kurvengeist

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 15.04.2008 18:40

nicola hat geschrieben:wichtig ist auch, dass man sich bei der wahl der skis im klaren ist ob man die qualität oder den billigen preis forciert. wie bei den meisten produkten kann man bei billigangeboten keine top performance erwarten.
Naja, Nicola...

... mit dem Preis hat's natürlich schon zu tun.

Meine Kaufpläne reiften zu spät, um in der abgelaufenen Saison noch Testfahrten zuzulassen. Erst danach begann ich überhaupt, mich zu informieren. So werde ich mir Ski im oberen Preissegment wohl erst im kommenden Frühjahr leisten können, wenn nach der Saison 2008/2009 wieder günstige Sonder- und Gebrauchtangebote erscheinen. Einen solchen Kauf heute schon zu tätigen, wäre reinster Blindhandel.

Bis dahin kann ich durch Tests ergründen, wonach ich eigentlich suche. In diesem Thread ging es mir vor allem um die Frage nach dem Testziel, die mir Martina (wenn ich sie denn richtig verstehe) mit der Formel "unterstützen, statt fordern" griffig beantwortet hat. Dank aber auch an alle anderen für ihre Hinweise.

Die C9+ sollen bis dahin möglichst kostenneutral die Leihlösung ersetzen, ggf. für eine einzige Saison also. Grund: Die konkrete Bandbreite an Leihski ist vor Ort nicht gerade erschlagend. Ich dachte also, mit den gebrauchten Atomics eine im besten Sinne des Wortes 'mittelmäßige' Wahl getroffen zu haben, die den Preis des Leihens noch unterschreitet und im übrigen ja auch Wiederverkaufspotenzial hat. Unterm Strich (so der Plan) fahre ich im kommenden Winter einen etwas besseren Ski und leiste mir dabei noch ein paar Testtage mit wirklich guten - zahle aber im Vergleich zum vergangenen mit seinen Leihski kaum drauf. Ihr merkt schon, dass ich finanzielle Disziplin zu üben versuche. ;)

Bei dieser Rechnung spielt ja die voraussichtliche Nutzungsfrequenz eine Rolle, und ich wohne nun einmal nicht in Ulm oder Kempten, sondern im Rheinland. Klar, dass ich erstklassige Ski haben möchte. Klar aber auch, dass ich dafür weniger opferbereit bin als ein Süddeutscher, der sich monatelang jedes Wochenende gen Piste aufmachen kann.

Gruß

Martin

ChiliGonzales
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Beitrag von ChiliGonzales » 15.04.2008 19:06

Beantworte doch einfach mal die Fragen dieses Bogens.

In einem von dir festgesetzten Preisrahmen wird sich schnell eine Gruppe von nur 4-5 Ski finden, zwischen denen du entscheiden kannst. Diese Ski kannst du dann online im entsprechenden Skigebiet reservieren lassen.

Und zum Thema Blindkauf: ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein gewisses Maß an realistischer Selbsteinschätzung sollte dafür natürlich Voraussetzung sein.

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 15.04.2008 20:11

ChiliGonzales hat geschrieben:Beantworte doch einfach mal die Fragen dieses Bogens.
Die habe ich weiter oben etwas fließtextmäßig zu beantworten versucht.
ChiliGonzales hat geschrieben:In einem von dir festgesetzten Preisrahmen wird sich schnell eine Gruppe von nur 4-5 Ski finden, zwischen denen du entscheiden kannst.
Ja. Ich vermute etwas vage, mich interessieren derzeit SL-Ski mit nicht allzu kurzem Radius. Wie gesagt, mir ging's nicht so sehr um konkrete Modellvorschläge als um die Frage, wie ich mich beim getesteten Ski fühlen soll. Martinas Antwort leuchtet mir ein: eher unterstützt als gefordert. Zuvor hätte ich nämlich vermutet, dass mich der Ski mit Blick auf Entwicklungspotenzial leicht überfordern müsste.
ChiliGonzales hat geschrieben:Und zum Thema Blindkauf: ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein gewisses Maß an realistischer Selbsteinschätzung sollte dafür natürlich Voraussetzung sein.
Dafür fehlt mir die Erfahrung. Ich befasse mich ja erst seit kurzer Zeit mit dem Gedanken an Skikäufen und habe mir sämtliches 'Wissen' in den letzten Wochen angelesen, vorwiegend hier und in englischsprachigen Gruppen. Vorher hat mich das Material nicht genug interessiert. Als gelegentlicher Skiurlauber wäre ich gar nicht auf den Gedanken gekommen, Ski zu vergleichen - geschweige denn, meine Probleme und Möglichkeiten in diesem Licht zu sehen. Ich hielt Materialdiskussionen für eine exklusive Angelegenheit der Experten - für Stümper wie mich ohne Belang.

Ich fahre eigentlich ziemlich intuitiv und ohne große Gedanken an die Technik. Dass ich überhaupt soetwas wie 'Entwicklungspotenzial' habe, ging mir erst im letzten Urlaub auf. Plötzlich erkannte ich (eigentlich durch die Augen meiner Frau), dass ich wenigstens nicht zur schlechteren Hälfte auf der Piste zählte. Das gilt auch für die Abschnitte, die ich mir inzwischen zutraue. Ich bleibe zwar ein Depp, gehe aber recht angstfrei und unverkrampft an die Sache heran - vielleicht gerade, weil ich sportlich sowieso noch nirgends brillieren konnte und als Ambition nur die fröhliche Resignation und das trotzige Ausprobieren kenne.

Gruß

Martin

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 15.04.2008 20:52

sachma, namensvetter, wo gehst du denn skifahren, dass es da keine anständigen ski zu leihen gibt?!?

(dort wo ich skifahren gehe gibt es zb. bessere ski bzw. mehr auswahl zu LEIHEN als zu KAUFEN... kein witz :o naja ist vielleicht auch nicht ganz normal :D )

und wonach du suchen sollst? wie soll man das beschreiben - - das plötzliche bedürfnis zu kreischen wie ein teenager, ein betoniertes grinsen bis zu den ohren, das gefühl, die latten reagieren bereits darauf, wenn du nur DENKST evtl. ne kurve machen zu wollen... dann ist, wie es eine der damen hier mal so schön schweizerisch sagte, der knopf geplatzt!!

anders gesagt, die latten sollen dich weder spürbar unter- oder überfordern, sondern passen wie ein handschuh - - dann hast du die motivation dich weiterzuentwickeln, und soooo schnell wirst du einen qualitativ guten ski dabei nicht an seine materialbedingten grenzen bringen! das limit bist erstmal DU!!!

(ich persönlich hatte dieses gefühl erstmals so richtig 2004 mit dem damaligen salomon 10 3V... später mit dem head i.sl, mit den circles, mit dem e-wiser firnis, auch mit den elan sl, vorausgesetzt die kanten sind scharf :wink: )

es ist sehr subjektiv, aber wenns einmal da war will man immer wieder!!

viel glück auf der suche,
martin
krypton rulez!

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