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SKIBÖRSE
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Beff
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Beitrag
von Beff » 28.02.2006 15:27
Hi,
mich würde -rein interessehalber- mal interessieren, ob man über die Taillierung eines Skis ein bisschen dessen Fahreigenschaften abwägen kann.
Hintergrund: Ich fahre einen Rossi 8s. Dessen Taillierung ist z.b. 118/66/104 (11,4m - bei 1,58cm Länge)
Es gibt nun andere Ski´s, die bei gleichem Radius, eine etwas breitere Taillierung besitzen. z.b. überall eben so ca. 10mm mehr....
Mich würde nun interessieren, was ihr mir hierzu erzählen könnt. Inwieweit der Ski dann vielleicht "gutmütiger" ist. Eher was für Racer. Bissiger ist oder sich leichter drehen lässt.....was sagt die breite der Skimitte aus? Was die breite vorne oder hinten?
tja. ....dann schiesst mal los
Danke!
Grüße
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Herbert Züst
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Beitrag
von Herbert Züst » 28.02.2006 15:46
Grundsätzlich kann man sagen, dass breitere Skier im Tiefschnee oder in Sulz einen grösseren Auftrieb erzeugen und daher leichter zu fahren sind..
Für mich ist das wichtigste aber nicht die Breite sondern die Torsionssteifigkeit, da ein breiter Ski der sich verwindet nicht sauber auf der Kante gefahren werden kann. Teilweise aber nicht zwingend drehen breitere Ski auch etwas besser, sind dafür aber auch labiler.
Im Weitern ist das ganze Verhalten natürlich auch von der Länge in Relation zur Körpergrösse abhängig. Ich fahre zB. einen eher breiteneren P60 SC der aber genau gleich lang ist, wie ich gross bin. Durch diese Länge wird der Ski aber auch wieder etwas stabiler.
Gruss Herbert
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Hosky
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Beitrag
von Hosky » 28.02.2006 17:56
Durch eine größere Breite wird der Ski idR träger bei schnellen Kantenwechseln. Bei den ganz breiten Modellen ist die Kante ja quasi neben dem Schuh, die Ski erfordern daher häufig bei starker Außenbeinbelastung entweder einen höheren Kraftaufwand oder eben eine gleichmäßigere Gewichtsverteilung Innen-/Aussenski. Beim Carven wird die Bootout-Gefahr durch eine größere Breite verringert. Den Auftrieb hat Herbert ja schon erwähnt. Eine geringere Breite kann durch eine etwas größere Länge teilweise ausgeglichen werden, da hier letztlich die Auflagefläche zählt. Meist sind die etwas breiteren Modelle nicht ganz so aggressiv/bissig wie die schmalen Slaloms. 66 mm beim 8S ist aber nicht ganz schmal, sondern für SL-Ski eher breit (liegen so zwischen 62-66 mm).
Im Zusammenspiel mit der Taillierung und deren Verlauf ist aber auch der Flex (und dessen Verteilung über die Skilänge) des Skis wichtig, denn bei gleicher Taillierung erfordert ein harter Ski einen höheren Kraftaufwand, wenn der gefahrene Radius kleiner als der Konstruktionsradius sein soll. Dann ist da noch die Torsionssteifigkeit, die zum einen wesentlich für den Kantengrip verantwortlich ist, bzw. umgekehrt auch für die Gutmütigkeit/fehlerverzeihenden Eigenschaften. Wichtig: keines dieser Konstruktionsmerkmale ist allein für irgendeine Eigenschaft verantwortlich, es zählt immer das Zusammenspiel der Faktoren.
Grüße,
Hosky