Skilängen um die Risikozone zu testen

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PK
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Beitrag von PK » 31.01.2005 20:06

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier gutes Skifahren, gleich schnellem Skifahren gesetzt wird. Irre ich? Was macht eigentlich einen schnellen Skifahrer aus? Ist nur der schnell der bildlich gesehen im Schuss gen Tal braust, oder kann nicht auch einer schnell sein, der mit weiten Schwüngen zwar insgesamt langsamer "unten" als der Abfahrer ist, aber relativ gesehen auch "flott und schnell" fährt?

Wenn es denn so ist, kann dann nicht auch der "Kurven-Fahrer" mit kürzeren Ski gut zurecht kommen, genauso wie der "Ab-Fahrer" sich erst mit langen Skiern wohlfühlt?

Denn:
Ist es nicht so, dass kurze Ski zb. 160cm -auf der Kante gefahren- ebenso ausreichende Führungsqualitäten besitzen, genauso wie der 180cm "Bolide" beim rasanten "geradeaus" fahren?
Servus aus Bayern!
Peter.

Gast

Beitrag von Gast » 31.01.2005 21:07

Tja, über die Definition Könner=Schnellfahrer bin ich auch irgendwie gestolpert. Naja, dann werd ich mal weiter an meiner popels-fuffzich-sachen-um-die-kurve-nix-könner-otto-normal-skifahrerkarriere arbeiten. :D Macht aber nichts. Aber wer sagt denn jetzt den lahmen Slalomfahrern bescheid, dass sie sich nicht so viel auf ihr Können einbilden sollen? :wink: :D :D
Nix für ungut... :-)

Gruß,
Manfred / NRW

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ivan
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Beitrag von ivan » 31.01.2005 21:10

peter,
raser im schuss sind natürlich nicht das thema - das halte ich für selbstverständlich
"gutes" fahren ist natürlich nicht mit schnellem gleichzusetzen

je besser der fahrer, desto schneller kann er - und dabei technisch sauber - fahren (KANN bedeutet nicht MUSS!)
sei es er spezialisiert sich (zB freestyle), so dass er als "guter" bezeichnet werden kann, auch wenn geschwindigkeit in sein spezialgebiet nicht gehört

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 31.01.2005 21:43

Hallo Ivan,

ich hatte nicht genau verstanden, welchen Typ Skifahrer Du genau meinst, sorry ... jetzt hab ich´s ;-)

Es geht also um den - mal unabhängig von der Person des "senegalesen" - Fahrertyp, der sich wie folgt beschreibt:
"Fahrstil würde ich als gut wenn auch nicht perfekt bezeichnen. Fahre unterschiedlich mal schnell mal lasse ich es ruhig angehen. Liebe vor allem die grossen Radien."

... das erinnert mich an den typischen, angstlosen, schon jahrelang fahrenden Skifahrer zwischen 20 und 40, der auch öfters bei uns im Skiclub mitfährt; er fährt nicht wirklich "gut", aber wirklich schnell. Und da ihm die Technik fehlt, treibt ihn seine Geschwindigkeit in die großen Radien rein.
Ich würde dem jetzt KEINEN 180cm Race-Carver empfehlen ... weil der Ski ihm dann noch mehr Sicherheit vermittelt und er noch mehr rast.
Ich würde hier 165 - 170 cm empfehlen ... und bei zunehmender Technik "kann" er auch bis 160 cm runter gehen.
Auch beim CAMP haben wir festgestellt, dass längere Ski Rücklage und rasen zulassen, bzw. kürzere Ski den Fahrer zu einem besseren Stand auf den Ski - im positiven Sinne - zwingen.

... ich bedaure mich NICHT, eine ganze Woche mit 162 edelwiser-cm rumzufahren; mein Kick liegt nicht in der Geschwindigkeit (was ja auf vielen menschenüberfüllten Pisten kaum mehr gefahrlos möglich ist), sondern in der Dynamik der Fliehkräfte ... und wenn´s mal sulzig oder tiefschneeig wird, sind die 162 cm wundervoll easy zu handeln.

... wobei ich nicht ausschließen will, dass ich morgens nach Liftöffnung auch mit einem 180 cm RC tierischen Spaß haben könnte. Aber den ganzen Tag und in jedem Terrain ... nee, dann doch lieber "kurz" ;-)
Uwe

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ivan
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Beitrag von ivan » 31.01.2005 22:41

na siehst du,
wir sind eigentlich nicht so weit voneinander mit den ansichten
sicher können wir uns einig werden, dass eben die richtige beurteilung wichtig und zugleich problematisch ist:
ich habe im ersten beitrag geschrieben:

"da die zwei wichtigen parameter – wie schnell ich fahre und wie die pisten sind – äusserst subjektiv sind, besonders bei selbsteinschätzung im geschäft oder internet – ist es sehr schwierig, einen verlässlichen rat zu geben."

dazu natürlich auch:
wie gut ich fahre
(evtl. ein selbständiger thread, wenn´s nicht früher erschöpft worden, um nicht "to beat the dead horse")
und was ist eigentlich "gut" usw.

ich weiss, dass die dynamik der fliekräfte auch vollwertiges "programm" für die ganze woche, ja für die ganze saison oder sogar für das ganze skifahrerleben sein kann, ohne dabei irgendwie (absolut) schnell fahren zu müssen.
otoh, zwischen einem kurzen (zB um 160 cm) und langem (zB um 185 cm) ski gibt es wirklich unterschiede in tempofestigkeit.
jetzt nimm es nicht persönlich, aber
sehr oft wird von leuten behauptet, der kurze SL-ski sei genauso tempostabil auf der kante, die seit jahren keinen längeren ski besitzen/fahren und die keinen vergleich mehr haben.

ich verstehe auch, dass der kürzere, langsamer zu fahrende ski besser die "gesellschaftliche bestellung" erfüllt, die die nummer von schnellfahrern verständlicherweise reduzieren möchte.
mit den vollbelasteten pisten überrascht die "anti-speed atmosphäre" nicht

(wieder ein nebenthema zu besprechen: die kurve, nicht das tempo sind wünschenswert)

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Re: Skilängen um die Risikozone zu testen

Beitrag von nicola » 31.01.2005 22:57

Uwe hat geschrieben:Deshalb gehe ich in der Regel von dem aus, was für (die berühmten) 90% der Skifahrer der beste Kompromiss ist ... und da liege ich mit den 160 - 170 cm ziemlich im optimalen Bereich.
:zs: :zs: :zs:
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Beitrag von ivan » 31.01.2005 23:45

nicola hat ihre "schnellen jahre" mit den 215 cm ski längst hinter sich und kann nun ruhig die kurzen snowrider bzw. edelwiser geniessen :D

Gast

die kurve, nicht das tempo sind wünschenswert

Beitrag von Gast » 31.01.2005 23:57

erlaubt mir eine exkursion zum thema
die kurve, nicht das tempo sind wünschenswert
vielleicht besser noch
"die beherrschung der geschwindigkeit, nicht das tempo an sich ist wünschenswert."

als jahrelanger anfänger kann ich davon ein lied singen.
mann(in), was war ich anfangs schnell. meine frau (und lehrerin) vor mir her, im schneepflug dem überanstrengten gatten den weg durch die sulzbuckel geradegepfügt, ich ohne jede kontrolle, aber sauschnell an ihr vorbei, der schrille schrei "bleib doch verdammt noch mal hinter mir, wofür gebe ich mir eigentlich die mühe und fahre dir die buckel weg!" und ich verkrampft, aber sauschnell an ihr vorbei, im überholen nur ganz leicht (ca. 2 bis 8 meter) neben ihr, vor ihr, und dann: im nächsten buckel hängengeblieben, und meiner frau so vor die füsse gefallen, dass sie nur noch den notstopp ziehen konnte. anschlissende manöverkritik im lift: "aber ich war doch toll schnell" - das ist ja dein problem."
ok, der nächste hang.
"wir machen das jetzt mal gaaaaaanz in zeitlupe", ich stelle mich hin und darf erstmal einen bogen lang zuschauen (rutschtechnik jetzt, nix mit carven, sondern hoch- abwechselnd bei jedem 2ten bogen mit tief-entlastung, zur demonstration der unterschiedlichen haltungen), in zeitlupe vorgeführt. exakteste engführung - war damals noch in - ausgestemmt und nr 2 beigesetzt, die welt hält den atem an, um uns herum rasen unkontrolliert zig schussfahrer halsbrecherischst im schuss die piste runter, je schneller, desto unkontrollierter, und meine vorfahrerin unbeirrt wie eine feder im aufwind millimeterweise voran, hinab und nach der kurve langsamst "ausgerollt". jetzt ich.
keine ahnung wie ich nach nur 30 centimetern "anlauf" so schnell werde, dass ich die ganze piste queren muss, um im allerletzten moment vor dem verlassen der piste (und der welt, wie mir scheint) gerae noch so die kurve kriege, und mit schmackes mich auf die bergseitige hüfte schmeisse.
gerettet.
so geht da snoch eine weile, die feder schwebt, der schwerkraft werden ihre grenzen gesetzt, nur ich donnere haltlos meine hasensprünge, bis wir endlich unten sind.
"so, schau dich mal um, das steile stück bist du eben lebend und auf skiern runtergefahren. das war übrigens deine erste schwarze piste".
ich bin erschüttert.

inzwischen bin ich auf blauen oder roten pisten (kontrolliert) schneller, und einige schwarze pisten komme ich auch schon kontrolliert langsam runter.
gelernt habe ich inzwischen, dass es die kontrolle der geschwindigkeit zu beherrschen gilt,nicht die unkontrollierte geschwindigkeit, weil man sich "traut" oderschlimmer noch, weil man nicht langsamer kann.

einre der schönsten spässe ist es inzwischen, wenn ich mal halb parodistisch, aber exakt den skilehrer mache - stöcke in beide hände, nach links beugen, über den kopf führen und nach rechts damit, dann parallel vor dem körper, über den kopf nach hinten, lockerungsübungen, und dann, wenn jeder auf dre piste mit bekommen hat, dass da son oldie seiner alten die anfangsgründe des skifahrens einzutimmen versucht, schuss, und dann lange, enge kurze und dann wieder weiter carvingschwünge hinlegt, dasses nur so qualmt. (man fährt ja auch imer das eigene ego spazieren, und manchmal bekommt es einen balkonplatz).
Petra wird schon ungeduldig, "was tippst du da so lange", ich versuche zeit zu schinden,
in 5 minuten ist der erste februar, und dann hast du geburtstag.
ich missbrauche jetzt absolut schamlos diese website und gratuliere meiner frau (und schilehererin seit 10 oder 12 jahren) zum geburstag am ersten februar.

sorry, aber das musste jetzt sein,
Reiner :-)

reinerk
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das mit dem einloggen lern ich noch,

Beitrag von reinerk » 01.02.2005 00:00

das war eben wieder ich.

reiner
in theory there is no difference between theory and praxis. in praxis there is.

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ivan
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Beitrag von ivan » 01.02.2005 00:48

reiner,
wenn du weiter so machst, wird Uwe deine Gesammelten Schriften herausgeben müssen :D
und gratuliere deiner frau schilehrerin zum G.
mit einem nacht-schreibling wie du (weiss auch etwas davon 8)) hat sie´s wohl nicht leicht

noch zum thema:
ich habe absichtlich etwas überspitzt weil ironisch die präferenz von (relativ langsamer) kurvenfahrt beschrieben
ich wollte, will und werde nicht wollen das modell "tempobolzer ohne technik" in betracht ziehen - der ist natürlich NICHT WÜNSCHENSWERT und das steht ohne diskussion
es besteht aber ein fast klische: wenn ich "schnell" sage dann stellen sich die meisten automatisch einen solchen schussfahrer vor
es gibt aber auch fahrer, die einfach nicht radikale kurven mit einem 160er über alles lieben, sondern eher längere schwünge (grosse radien) mit einem längeren ski (keinem 220 cm, sondern zB 175-180 cm)
das finde ich ganz legitim, absolut nicht "extrem" und suche auch für solche den verdienten "platz in der sonne"

wir wissen ja, dass schnell nicht gleich schnell ist
btw, es gibt eine tolle formulierung dieses phänomens, und zwar
TO SKI THE SLOW LINE FAST
also kein schuss (no fast line), sondern gecarvte schwünge weit von der falllinie (slow line) möglichst sauber gefahren, um möglichst wenig tempo zu verlieren (ski fast)

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