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von gebi1 » 23.12.2020 11:07
Hallo Julian
Bei Pistenski gibt der Hersteller einen Mountingpoint vor. Das ist die optimale Stelle, damit der Ski gut ausbalanciert ist und man damit die optimale Performance abrufen kann. Da bei Consumer Pistenski meist eine Verleihbindung montiert ist, lässt sich aber mit dem Montagepunkt spielen.
Bei Parkski ist der Montagepunkt sehr individuell. Pro's mögen z.T. die Bindung ganz im Center, andere sind 1-2 cm hinter der Skimitte. Parkski sind immer auch gute Pistenski, nutzt man ihn nicht im Park, kann man auch weiter zurück und hat so eine bessere Performance für das Vorwärtsfahren.
Bei Backcountry Freestyle Ski ist die Bindung auch eher zentral, je nach Switchanteil ca. 2-4 cm hinter der Skimitte. Das ist die Kategorie bei der die Individualität am grössten ist. Montiert man die Bindung bei einem solchen Ski weiter hinten, wird er stabiler und tempofester, verliert aber etwas seine spielerischen Eigenschaften. Solche Ski haben oft mehrere Mountingpoints eingezeichnet.
Bei Freerideski wird die Bindungsposition wieder alpiner, das heisst sie rückt nach hinten. Mehr Ski vor der Bindung bedeutet mehr Speed, mehr Gripp. Auch hier kommt es darauf an, was ich machen will. Cruisen im Flachen oder mit über 100 Km/h, wie Jeremie Heitz, mich über steile Nordwände runterstürzen? Auch hier zählt die Erfahrung und die Präferenz des Fahrers und nicht irgendwelche Normen.
Ein Gang zum Fachhändler um eine Bindung zu montieren oder einzustellen, ist für eine/n erfahrene/n Skifahrer/in nicht nötig. Bei den Pistenski gibt es nichts zu montieren, Anpressdruck und Z-Wert können auch selbst eingestellt werden, wenn man weiss wie. Und Freestyler und Freerider benötigen in der Regel sowieso keinen Laden, sie wissen besser was sie brauchen und was nicht. Wenn ich jeweils in ein sogenanntes "Fachgeschäft" gehe, stellt sich in der Regel rasch heraus, dass das bemitleidenswerte Personal ausser ein paar Marketingsprüche nichts drauf hat.