skipass kontrollen

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Pancho.Ski
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Re: skipass kontrollen

Beitrag von Pancho.Ski » 10.02.2015 11:20

skifossil hat geschrieben:Wer ohne gültigen Fahrausweis fährt, der betrügt. Mit "Sozialschmarotzertum" hat dies nichts zu tun, denn daraus Mehrkosten für die Allgemeinheit abzuleiten ist eine Konstruktion, die gern für ein solidarisches Wir-Gefühl benutzt wird, jedoch nicht zutreffen muss. Wenn ein Liftbetreiber einen Lift für zwanzig zahlende und einen nicht zahlenden Benutzer betreibt, dann sind da keine Mehrkosten. Die Einnahmen könnten höher sein, wenn der Schwarzfahrer überhaupt gewillt wäre, für die Leistung zu zahlen. Doch zu behaupten, dass dieser mögliche Mehrgewinn an die Kunden gegeben würde, ist eine romantische Vorstellung.
Wenn, wie hier im eigentlichen Thema beschrieben, jeder seine Saisonkarte beliebig verleihen würde, und die 30.000 Saisonkarten statt der durchchschnittlich einkalkulierten 30 Tage pro Saison und Sasisonkarte nun plötzlich 60 oder gar 90 Tage pro Saison "unterwegs" wären, hätte das unweigerlich zur Folge, dass die Preise sehr deutlich anziehen würden.

Natürlich verursacht ein Schwarzfahrer Mehrkosten. In deinem Beispiel wird die Anlage für eine bestimmte Anzahl zahlender Kunden ausgelegt. Die Kosten müssen also auf diese Basis verteilt werden. Wenn nun 5% nicht zahlen, müssen die Kosten auf weniger Schultern umverteilt werden. Entgangener Gewinn ist Verlust. Da ist buchhalterisch kein Unterschied.

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TOM_NRW
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Re: skipass kontrollen

Beitrag von TOM_NRW » 10.02.2015 11:46

Vorweg: Ich bin strickt gegen Betrugsversuche ...

Um beurteilen zu können, wie gross der "Schaden" durch Verleih der Saisonkarten ist, müsste man zunächst wissen, wie hoch überhaupt der Anteil an Saisonkarten ist. Ich vermute, dass er gegenüber der Anzahl der Tages- und Mehrtageskarten so klein ist, dass man kaum von einem signifikanten Einfluss reden kann.

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Pancho.Ski
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Re: skipass kontrollen

Beitrag von Pancho.Ski » 10.02.2015 12:07

Die genannten 30.000 Saisonkarten sind eine realistische Zahl. Soviel wurden von den 3-Täler-Sasionkarten in etwa pro Saison verkauft.

Es sind also keine Peanuts.

latemar
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Re: skipass kontrollen

Beitrag von latemar » 10.02.2015 12:15

Ist doch eigentlich egal wie hoch der Verlust ist, Betrug bleibt Betrug.

Nehmen wir einfach mal 1.000 Saisonkarten a 500€.
5% davon betrügen = 50 St. an 20 Tagen = 1.000 x 25,- (25€=verpasste Einnahmen)
Selbst da reden wir schon 25.000€ weniger Einnahmen.

Bei 50.000 verkauften Saisonkarten Dolomiti Superski reden wir da von 1.250.000€ mehr Verlust.


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Re: skipass kontrollen

Beitrag von PK » 10.02.2015 12:25

latemar hat geschrieben:
PK hat geschrieben: Im Gebiet gibts ja genug Lifte ohne Kontrollen und man kommt dann schon noch einigermaßen zum Skifahren.
Ich kenne keinen einzigen Skilift, der ohne Kartenkontrolle zu passieren wäre.
Wo ist das so?
Vom Tal aus, egal ob Kitzbühel, Klausen, Kirchberg, Skirast usw., kommt man ohne Kontrolle nicht durch'n Lift oder in eine Gondel. Das ist soweit richtig, aber erstmal oben angekommen... dann gibts schon etliche "freie" Lifte.. Wie z.B.: C1 Ehrenbachhöhe, A3 Walde, C4 Sonnenrast, D1 Silberstube, D7 Kasereck, D2 Hießleck, D3 Pengelstein II, D4 Usterkar-Schlepper, D8 Hochsaukaser. Wenn man dann noch die richtigen Pisten kennt, kommt man ganz schön rum im Gebiet, ohne auch nur einmal durch eine Kontrolle zu müssen. :wink:

Achja: Und das nur auf der Hahnenkammseite, im Bereich Resterkogel, Zeitausender gibts auch etliche... zb. wird an der 3S auch nicht kontrolliert, was auch nicht wundert. Um dorthin zu kommen, muss man vorher etliche Kontrollstellen passieren, oder geht zu Fuß den Berg hoch.
:roll: :wink:
Zuletzt geändert von PK am 10.02.2015 12:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: skipass kontrollen

Beitrag von latemar » 10.02.2015 12:32

Danke für die Info.
Dachte nicht, dass es so etwas noch gibt.


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Re: skipass kontrollen

Beitrag von TOM_NRW » 10.02.2015 12:38

Klar sind das entgangene Gewinne und wenn die Stückzahlen stimmen passt auch die Rechnung.

Interessant wären dagegen die Zahlen an Tageskarten und Wochenkarten. Dann könnte man errechnen, wie gross in Prozent/Promille die Auswirkungen sind. Ich glaube, wir sprechen hier über eine sehr sehr kleine Prozentzahl.

Vielleicht investieren diese Leute das gesparte Geld auch in andere Dinge wie z.B. Essen auf der Hütte oder Hotelübernachtungen? Es gibt immer mehr Hütten, die von den Liftgesellschaften betrieben werden oder Skigebiete wie z.B. Obertauern, wo diverse Hotels, Lifte, Apres-Ski Lokale usw. alles von der selben Familie betrieben werden.

Die Anzahl von 5% Betrüger und Mehrnutzung von 20 Tagen finde ich eher zu hoch gegriffen. Unbeantwortet bleibt ja auch die Frage, ob ggf. sogar weniger Saisonkarten verkauft würden, wenn es strengere Kontrollen gebe. Der Kauf einer Saisonkarte ist ja eine Frage der Wirtschaftlichkeit, bei der ggf. sogar Nutzung durch verschiedene Personen z.B. einer Familie mit einberechnet wurde.

Fazit: Skifahren ist mitlerweile ein sehr teures Hobby geworden. Meiner Meinung nach haben einige Orte die Preisspirale zu hoch gedreht und merken nun durch Ausbleiben der zahlungskräftigen Gäste aus dem osteuropäischen Ausland, das es eng wird. Als Handlungsempfehlung würde ich den Betreibern/Hoteliers nicht raten die Mindereinnahmen durch nochmals höhere Preise und Kontrollen zu kompensieren. Ganz im Gegenteil, durch interessante Preispolitik könnte man neue Kundenschichten hinzugewinnen oder reaktivieren.

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Re: skipass kontrollen

Beitrag von peda » 10.02.2015 12:40

Pancho.Ski hat geschrieben:Ich habe das Gefühl, dass das Übertragen von Mehrtageskarten bis zur Wochenkarte innerhalb der gleichen Tarifgruppe (Erwachsener Vollzahler -> Erwachsener Vollzahler) gar nicht so sehr im Fokus der Betreiber liegt. Kann mich aber täuschen.
Naja, ganz so ist das auch wieder nicht, es gibt sogar Skigebiete die bei Tageskarten die Übertragung innerhalb der gleichen Tarifgruppe überwachen und auch ahnden ...
Pancho.Ski hat geschrieben:Ich würde mal behaupten, dass gut 90% der Leute gar nicht wissen, dass man z.B. Wochenkarten nicht übertragen darf :wink:
Das ist zumindest in allen Skigebieten in meiner näheren Umgebung bei den Kassen klar und deutlich angeschrieben, dass Mehrtageskarten nicht übertragbar sind. Aus administrativen Gründen haben einige Skigebiete die Anzahl der Tage ab der ein Foto auf der Skikarte notwendig ist aber ziemlich erhöht und bei den Karten die kein Foto benötigen wird in der Tat weniger stark kontrolliert.
skifossil hat geschrieben:Da werden auch Liftkarten verkauft, wenn kein Schnee liegt, die Lifte nicht laufen
Wenn nur ein paar Lifte davon betroffen sind wird der volle Preis verlangt - ist aber ein großer Teil der Anlagen betroffen so gibt es zumindest bei mir in der Gegend ermäßigte Preise für diesen Zeitraum.
latemar hat geschrieben:Kenne ich von keinem einzigen Skigebiet mehr. Früher gab es das öfters.
Kitzsteinhorn (Kaprun) ist das auch so (Liftkarte wird nur im Tal und manchmal auch bei der anschließenden Talfahrt in der Bergstation kontrolliert)
PK hat geschrieben:Zumindest in Kitzbühel gibt es den Fall des "Doppeldurchgangs" (oder so ähnlich...). Heißt:
Geht man innerhalb einer zu kurzen Zeitspanne zweimal durch ein und dieselbe Kontrollstelle, wird die Karte für den Rest des Tages gesperrt.
Alle mir bekannten Anlegen sperren die Karte nach jedem Durchang für ein paar Minuten - in der Regel ziemlich genau die Zeit die der Lift braucht um dich nach oben zu befördern. Und genau dieses Verhalten wird an den Systemen der Firma Skidata als "Doppeldurchgang" angezeigt. Nach ein paar Minuten hätte deine Liftkarte also wieder wie gewohnt funktioniert - aber natürlich gibt es genau für solche Fälle die Möglichkeit, dass das Liftpersonal dich trotzdem durchlässt (ansonsten würdest du ja die ganze Schlange aufhalten).
TOM_NRW hat geschrieben:Um beurteilen zu können, wie gross der "Schaden" durch Verleih der Saisonkarten ist, müsste man zunächst wissen, wie hoch überhaupt der Anteil an Saisonkarten ist. Ich vermute, dass er gegenüber der Anzahl der Tages- und Mehrtageskarten so klein ist, dass man kaum von einem signifikanten Einfluss reden kann.
Es kommt wie so oft auf den Einzelfall drauf an - wenn jemand schon wie ein typischer Tourist aussieht (oder eine andere Sprache pricht) und Leihski dabei hat, wird er mit Saisonkarte wesentlich öfter kontrolliert als ein Einheimischer. Der Grund dafür ist relativ einfach: es ist in der Vergangenheit ziemlich häufig passiert, dass die Vermieter von kleineren Pensionen oder so ihre eignen Saisonkarten an Stammgäste weitergegeben haben. Dadurch kommt über die ganze Saison gerechnet doch ein erheblicher Schaden zusammen. Vor ein paar Jahren ist ein solcher Fall sogar wegen "gewerbsmäßigen Betrugs" vor Gericht gelandet.
Ob jetzt jemand innerhalb der Familie (z.B. dem fast gleich alten Bruder) die Saisonkarte leiht wird in der Regel weder überprüft noch geahndet.
TOM_NRW hat geschrieben:Skifahren ist mitlerweile ein sehr teures Hobby geworden. Meiner Meinung nach haben einige Orte die Preisspirale zu hoch gedreht und merken nun durch Ausbleiben der zahlungskräftigen Gäste
:zs:

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Re: skipass kontrollen

Beitrag von PK » 10.02.2015 12:50

In meinem Fall war die Zeitsperre wg. Doppeldurchgang deutlich länger. Habs leidvoll erfahren müssen weil ich am nächsten Lift (locker ne halbe Stunde später) blockiert wurde. Weil ich die Karte vorweisen konnte (und auch die Leute dort gut kenne) durfte ich trotzdem mit hoch, aber nur ein "paar Minuten" waren es damals nicht. Kann sich mittlerweile natürlich geändert haben. Werde mich mal erkundigen...

Zur Preisspirale sei nur gesagt dass die Erwartungshaltung der Gäeste eine nicht unwesentliche Rolle dabei spielt. Heute erwartet man modernste 6er oder 8er Lifte mit Wetterschutzhauben, oder sogar Gondeln mit Sitzheizung, dazu perfekt präparierte Pisten am besten den ganzen Tag über und und und. Solcher "Service" will ja auch bezahlt werden.
Zuletzt geändert von PK am 10.02.2015 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: skipass kontrollen

Beitrag von TOM_NRW » 10.02.2015 12:55

Bei Skidata heisst das "Doppelverwendung". Passiert schon einmal, wenn man jemandem am Drehkreuz hilft und dabei aus Versehen, mit der eigenen Skikarte auslöst. Ich kenne es auch nur so, dass der Zeitraum der Sperre so lang ist wie die Liftfahrt. Meist hilft ein freundliches Winken in Richtung des Liftlers und dieser schaltet einen wieder frei.
peda hat geschrieben:Der Grund dafür ist relativ einfach: es ist in der Vergangenheit ziemlich häufig passiert, dass die Vermieter von kleineren Pensionen oder so ihre eignen Saisonkarten an Stammgäste weitergegeben haben. Dadurch kommt über die ganze Saison gerechnet doch ein erheblicher Schaden zusammen. Vor ein paar Jahren ist ein solcher Fall sogar wegen "gewerbsmäßigen Betrugs" vor Gericht gelandet.
Das ist wirklich ein krasser Fall. Am besten Unterkunft inkl. Skipass günstig verkaufen und dann gibt es keinen Wochenpass sondern den "geliehenen" Saisonpass, der natürlich zum vergünstigten Tarif für Einheimische gekauft wurde. :o

Die Leute sind echt kreativ beim besch...

Thomas

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