nach etlichen Jahren des gelegentlichen Mitlesens, welche auch in die Kaufentscheidung für den Head SuperShape mit eingeflossen ist, habe ich mich heute nun endlich mal hier registriert.
Kurz zu mir: Michael, 47 Jahre, wohnhaft in Thüringen und an sich pro Jahr rund 10-15 Skitage Alpin und ebenso Langlauf. In den letzten Jahren alpin etwas weniger.
Nachdem ich mich nach jahrelanger Freude an zuletzt zwei Völkl Racetiger SC (ohne jegliche technische Probleme/Schäden) dann doch mal einen hochwertigen neuen Ski haben wollte, erwarb ich nun im April 2019 die "iRally" - Variante des Head Supershape, die Bewertungen, Videos usw. zu diesem Ski überzeugten einfach!
Knapp 500 Euro als Nachsaisonpreis - ist ja doch (für mich als Familienvater) eine Menge Geld, aber nun habe ich was Ordentliches für die nächsten Jahre...

Die erste Nutzung erfolgte im darauffolgenden Winter, 7 Tage Pistenspaß am Großen Arber im Bayerischen Wald. Und was für ein Spaß mit diesem wirklich TOP - Ski!
Nie hat mir Carven soviel Spaß gemacht wie mit diesem "XXL-Slalomcarver" - dieser Ski begeisterte!
Leider kam ja dann das große C mit ins Spiel, sodass die Saison 20/21 komplett ins Wasser fiel.
Durch unerwarteten Schneefall ging es vor rund 2 Wochen nun ENDLICH mal hier auf eine heimische Piste - einfach mal bissel den Winter antesten, dann Service und übernächstes Wochenende wieder ab an den Arber, endlich wieder eine tolle Woche Familienurlaub mit dem Head!
So dachte ich, aber dann schaute ich mir beim Schneesäubern der Ski genauer an und mir stockte förmlich der Atem: Die Lauffläche des einen Skis hob sich im Bindungsbereich ab.
WAS IST DENN DAS?

Sogleich ging ich noch vor Ort zum Skiservice und zeigte dem Herrn dort den Ski. Er konnte sich dies ebenso nicht erklären, schloss jedoch einen selbstverursachten Schaden aus, da keinerlei mechanische Beschädigung erkennbar war und tippte auf fehlerhafte Verklebung/Verarbeitung. Ich solle umgehend einen Umtausch vornehmen!
Zuhause trocknete ich alles und schaute mir beide Ski genauer an. Ich konnte es kaum glauben, an DREI (!) weiteren Stellen (zwei Schadstellen je Ski an unterschiedlichen Orten vor und nach der Bindung) lösten sich im Bereich der Stahlkante die Lagen zum Skikörper hin und klafften mich an.
Nun war ich sicher, hier handelt es sich um einen Verarbeitungs/Materialfehler, man wird dies bei Head sicher ebenso einschätzen und mir trotz der (leicht) abgelaufenen Garantie bei genauer Schilderung der Umstände (nur 8 Skitage) helfen und entgegenkommen. Und bloss GUT, dass nichts passiert ist - so sagte mir auch der Herr beim Service! Seine Aussage "fahr ja nicht mehr damit, wenn der mal richtig greift, fliegt das Kreuzband weg" lässt mich jetzt noch leicht schaudern...
Ich wendete mich nun schriftlich an den Händler, dieser verwies mich an Head und leitete meine ausführliche bebilderte Schilderung weiter. Nach kurzer Zeit kam eine lapidare kurze Ablehnung jeglicher Leistung bzw. Kulanz aufgrund abgelaufener Garantie. Der Händler bedauerte die abschlägige Antwort, konnte mir nun aber auch nicht mehr weiterhelfen.
So nahm ich mit dem Head Kundenservice in Österreich direkt Kontakt auf und sprach kurz darauf mit einem netten Herrn.
Ich schilderte kurz das Problem, er bedauerte die Situation und ich hatte im Verlauf des Gesprächs den Eindruck, seinen Aussagen positive Signale zu entnehmen, obwohl er natürlich ohne weitere Details zu kennen nichts versprechen konnte.
Wir vereinbarten, dass ich meine bebilderte Mail nochmals zu ihm sende und er dies an die Qualitätssicherung weiterleitet, sodass hier sicher eine Lösung gefunden werden kann.
Nun gingen knapp zwei Wochen und eine höfliche Nachfrage ins Land, bevor ich nun gestern wiederum eine lapidare kurze Ablehnung jeglicher Kulanz bzw. Verantwortung erhielt - der Ski wird als "nicht garantiewürdig" eingestuft, da die Gewährleistungsfrist abgelaufen ist. Abschliessend tatsächlich unterzeichnet "mit sportlichen Grüßen"!
TOLL!

Unten habe ich Bilder angefügt und würde mich freuen, wenn der ein oder andere sich diese einmal ansieht und seine Einschätzung abgibt, wie diese Schäden nach derart kurzer Nutzungszeit entstanden sein können.
Ich habe Head übrigens bei meiner Nachfrage noch angeboten, die Ski zur Prüfung einzusenden - darauf ist man bei der lapidaren Ablehnung allerdings gar nicht mehr eingegangen...
Bitte versteht mich nicht falsch! Mir ist bewusst, rechtlich ist die Sache eindeutig. Dies wurde mir gestern auch von einer befreundeten Anwältin bestätigt und ich von ihr ebenso nochmals auf den Kulanzweg verwiesen.
Hier ist aber m.E. nun alles ausgeschöpft und ich muss sagen, aufgrund dieses Schadenbildes und dem Umgang des Herstellers damit bin ich ziemlich "pappensatt"...
Wie geht es jetzt bei mir weiter?
Ich bin gestern unmittelbar nach der AblehnungsMail zum örtlichen und mir gut bekannten Sporthändler (hatte den Ski allerdings dort nicht gekauft), habe ihm die Ski gezeigt und auch er hatte einen derartigen vierfachen Schaden an einem einzigen Skipaar so noch nie gesehen! Ebenso verwunderte ihn die Aussage(n) von Head, welche nicht für besondere Kundenorientierung sprächen.
Hersteller und auch ich sollten lieber froh sein, dass es bei diesem Skizustand nicht zu einem Unfall mit Verletzungen gekommen ist, wo jetzt ganz andere Forderungen im Raume stehen würden...
Nun habe ich notgedrungen (auch im Angesicht des baldigen Urlaubs) einen Atomic Redster Ski erworben, fairerweise eine Woche als Leihski mit Option, so ich zufrieden bin, ihn danach nathlos unter Wegfall der Leihgebühr zum ausgezeichneten (guten) Preis zu erwerben. Das nenne ich mal FAIR!
Ich habe dem Kundenservice gestern abend nun abschliessend noch mitgeteilt, dass ich den Sachverhalt nun transparent in diesem Forum posten werde - und dies ausdrücklich nicht aus "Rache" oder ähnlichem, sondern eher, um damit auch für mich einen Abschluss zu finden.
Vielleicht kann ich mit meiner Darstellung auch jemandem den Tipp mitgeben , sich seine Ski im Allgemeinen und (wie in meinem Fall) HEAD Ski im Speziellen spätestens vor regulärem Garantieablauf einmal GENAUSTENS zu inspizieren - sonst kann es (wie für mich nun wiederum) teuer werden... :sniff:
Trotzdem bleibt hier mehr als ein Geschmäckle, wie ihr sicher verstehen könnt...
Dankeschön für Eure Einschätzungen und nette Grüße vom Michael aus Thüringen!
PS: Noch ein Fakt, für den ich mich jetzt noch in den ALWRTSTN beissen könnte: Am letzten Skitag am Arber, voll in der Garantie, habe ich gestern beim Heranzoomen auf einem Bild tatsächlich den Schaden an der Bindung entdeckt. Er war also damals schon vorhanden! :surprised: Mir ist im Nachhinein absolut unverständlich, wieso ich dies damals beim Einpacken/Verstauen der Ski nicht bereits entdeckt habe...
Aber bei einem niegelnagelneuen Top Ski rechnet man nun mal mit allem, aber nicht mit sowas...
