Bilder gibt (zum Glück) keine, aber das traurige Dilemma ist schnell erzählt.
Sonntag Vormittag, ich mit zwei Freunden unterwegs, und eigentlich wollten wir nur gleich am Morgen als Erstes die Steinbergkogel-Piste rocken.
(im Pistenplan als "Griesalm" Nr. 23 bezeichnet, unter Einheimischen ist und bleibt sie aber die "Steinbergkogel" weil sie oben beim Steinbergkogellift (Nr. C1 im Plan) beginnt und wieder unter ihm endet.)
Wir also oben das erste Steilstück runter und eigentlich sollte man, wenn man nicht ins Powder Heaven will, spätestens bei der ersten Hangquerung links abbiegen. Aber ihr ahnt es... meine Kumpels wollten sich die teils 1,90 Tiefschnee nicht entgehen lassen, ich wiederrum -wohlwissend dass ich mit meinen 160ern SL dort wie ein Stein absaufen werde- nicht als Weichei gelten, und fügte mich meinem Schicksal.
(Wäre ich voraus gefahren, dann hätte ich den Weg vorgegeben. Aber nein, Peter wollte es gemütlich angehen und trottete den anderen hinterher. Einmal und nie wieder!)
Nun denn. Ich also mitten im Tiefschnee mit nur einem Gedanken: Laufen lassen! nur nicht absaufen! Ging anfangs auch gut, bis sich plötzlich eine dieser berühmt berüchtigten Spring-Schneewehen direkt vor mir in den Weg stellte. Statt knapp 50cm spürbar griffiger Unterlage waren es also plötzlich gefühlte 1m mit nach unten offener Unendlichkeitsskala. Statt einfach drüber, oder besser gesagt, durch zu pflügen, wollte ich diesem unerwarteten sturen Hindernis
(für mich und meine Ski war es eins, die anderen haben sie garnicht bemerkt) ausweichen. Mit der fatalen Folge dass mein Tempo dadurch rapide gegen Null sankt, mit gleicher Sinkrate auch ich gen Grund abtauchte, und es irgendwann eben "Klick!" machte. Peter stand mit nur noch einem Ski am Bein im hüfthohen Tiefschnee.
Na Toll!
Erstmal musste ich mich selbst etwas freischaufeln, dann konnte die Suche beginnen. Nur blöd das puderzuckerfeiner Pulverschnee die nette Eigenschaft hat, sofort die kürzlich gezogene Skispur oder das eben gegrabene Loch wieder bis zum Rand auszufüllen (
gut nicht ganz, aber wer gerade seinen Ski sucht, für den sind selbst 20cm nachgefallener Schnee ein Horror). Ich wate also wild mit den Stöcken stochernd zentimeterweise die gefahrene Spur zurück. Erweitere die Suche (in Fahrtrichtung gesehen) nach links (der fehlte nämlich), grub und wühlte wie ein Blöder... minutenlang, eine Viertelstunde, eine halbe Stunde... nix!
Meine Freunde, inzwischen wieder bei mir oben
(sie waren ja voraus und haben mein Maleur eh erst gemerkt als sie zu weit unten waren um wieder zu mir hochzusteigen.), halfen was ihre Stöcke hergaben. Keine Chance! Mittlerweile hatte das vermeindliche Suchfeld die Ausmaße einer durchschnittlichen 2 Zimmer-Stadtwohnung angenommen. Wir zu dritt hüfthoch planlos stochernd und grabend im Schnee und kein Ski in Sicht. Nach nun mittlerweile einer knappen Stunde erfolgloser Suche, nur durch Zufall, nämlich als einer der Beiden meinte er fährt zur Hütte zurück und bringt mir andere Ski
(ich habs schon aufgegeben den Vermissten je wieder zu finden), machte es, als er zum ersten Schwung ansetzte plötzlich "krack"... Und was war das? Mein Ski! Hat sich der raffinierte Bursch nur knapp 20cm neben uns so lange erfolgreich verstecken können. Der Sauhund der elendige!
Nunja... der Rest der Abfahrt gelang dann wieder einigermaßen problemlos. Wobei ich fast glaube dabei im Powder Heaven einen neuen Speedrekord aufgestellt zu haben.
Ja so wars Uwe. Ist also nichts großartig interessantes passiert. Peter ist nur am Sonntag mit Freunden in Kitz Ski gefahren. Mehr war eigentlich nicht...
Unsere Skisuchbaugrube sollte man vom Lift aus selbst Heute noch gut sehen können. Einfach den Blick nach links, kurz unter die oberste
(trotz Tiefschnee gut sichtbare) Querstraße richten, genau dort wars. Ausser der Wind hat alles schon wieder feinsäuberlich verdeckt und die dort ansässige Springwehe wartet nun gierig auf ihr nächstes Opfer...
