Kitzbühel, 03.01.2010
a guad's nei's mit Verspätung oder:
es kommt alles anders als man(n) denkt!
Rückblende:
Sylvester. Eigentlich als gemütlicher Abend mit der besten Ehefrau von Welt, eingestimmt durch ein romantisches Abendessen beim Lieblings-Chinesen und ausklindend mit 'nem Gläschen Sekt auf'n Balkon beim Feuerwerk ankucken gedacht (weil Meinereiner am Neujahrstag zum Skifahren wollte) ... endet unerwartet in partyfeuchtfröhlicher Stimmung um 4 Uhr Früh beim Nachbarn...
OK. Gut. Dann eben erst am 2. nach Kitz. Aber Wetterbericht sagt nichts Gutes, zudem klingelt der siebte Sinn und warnt mich vor kilometerlangen Staus... Also wirds der 03. Januar, bis ich meine Neujahrswünsche an Frau und Mann und Kind bringen kann.
Los gehts wie immer um 7Uhr. Verkehr hat sich beruhigt undes geht mit der ersten Gondel um halb neun hoch zur Ehrenbachhöhe. Trotz aller Befürchtungen sind die Pisten erstaunlich leer und ich kann die ersten Stunden völlig frei fahren. Daher auch der Entscheid das erstmal auszunutzen, die Neujahrsglückwunschtour muss also noch warten. Leider ists wiedermal mit minus 15 Grad bitterkalt, aber strahlender Sonnenschein bei fast Windstille und vor allem die perfekten Pistenbedingungen lassen das ruckzuck vergessen. Nachdem es dann langsam immer voller wird, zahlt sich meine Gebietskenntnis aus: Ich finde immer wieder fast freie Abfahrten. Selbst als es gegen Mittag dann richtig mit der Menschenmasse losgeht, zeigt das große weiträumige Gebiet und die neuen Lifte ihre Wirkung: Auch an Schlüsselstellen wo man noch vor wenigen Jahren ewig am Lift anstehen musste, gehts Heute richtig flott von der Stelle. Längste Wartezeit war daher am Pengelstein-II mit knapp 5 Minuten, geht doch!
Pech:
Leider hat es mich mit einer Liftpanne voll erwischt. Pengelstein-II (der mit der längsten Wartezeit), ich mit drei Mitfahrern etwa mittig der Strecke, plötzlich Notstopp. Fünf Minuten warten (ohne irgendwelche Durchsagen!, Liftler das darf nicht sein!), dann unverständliches Gequäcke aus den Lautsprechern (unser Sitz war leider genau zwischen zwei Masten), und endlich nach ca. 10 Minuten -gefühlten zwanzig oder mehr- gehts ruckelweise mit etlichen weiteren Abschaltungen weiter. Ich völlig durchfroren (die Fahrt dauerte mit Anstehen und "Zwischenstopps" ca. 30 Minuten, was bei zwischenzeitlichen -12 Grad nicht gerade erwärmend war) versuche mich durch einige flotte Fahrten wieder auf "Betriebstemperatur" zu bekommen... hilft alles nix. Einmal ausgekühlt, immer ausgekühlt. Also: Ab in die Hütten und Glückwunschtour gestartet.
A guad's nei's!
Erst in die Skialm, Christl abgebusselt. Dann weiter nach Hochbrunn, Claudia und Andi sind aber wegen bumsvoller Hütte total im Stress -nicht nur ich friere mittlerweile- daher nur kurze Plauderei und weiter ins Hahnenkammstüberl. Dort nach "Bussi-Bussi", durch die Menge gequetscht einen Platz am Kachelofen gesucht. Skischuh aus und vergebliche Versuche meine schmerzenden Zehen (mein Problem kennen wir ja schon) wieder warm zu bekommen. Was sagte ich oben schon? einmal durchgefroren, immer durchgefroren... Nun gut, hilft alles nichts. Ins Hocheck muss ich auf jeden Fall noch, also Zähne zusammen und weiter. Hocheck, wegen der beissenden Schmerzen und auch wegen völliger Gästeauslastung nur kurz "gestreift" und danach möglichst "zehenschonend" die Streif runter, mit der Hahnenkannbahn wieder hoch, runter in den Ehrenbachgraben, rauf zur Fleck und über die Kaserabfahrt ab ins Tal. Durchschnaufen. Und sich selbst fragen: Gehts mochmal? Zudem sagt mir mein Handy-GPS, dass ich über fünfeinhalb Stunden auf Skiern war, knappe 115km rumgerutscht bin, und um die 13.000 hm hinter mir habe. Also sagt sich der Peter, auch wegen der schmerzenden Zehen: Es ist drei Uhr Nachmittags, Junge, das reicht für Heute. Also ab ins Auto, Heizung volle Kanne und sogar noch staufrei vor der Massenabreise an Scheffau vorbeigerutscht. Bei Bad Aibling dann sicherheitshalber von der Autobahn runter und gemütlich (mit nur 15 Minuten Mehrfahrzeit) über Grafing-Ebersberg-Mrkt. Schwaben, nach Hause getuckelt. Und ... den "Sonnen-Kältetag" mit einem heißen Entspannungsbad ausklingen lassen.
Helm funktioniert!
Der Kurzbericht zum neuen (und auch meinem allerallerersten Skihelm) steht noch aus:
Kurzum... es funktioniert! Anfangs zwar ein völlig ungewohntes Fahrgefühl -schon Wahnsinn was so eine Kleinigkeit ausmacht- was sich aber nach den ersten Fahrten legte und der "Kübel auf der Birne" absolut in Vergessenheit geriet. An den Ohren ziehst zwar etwas bei schnellerer Fahrt, aber war mir schon klar... Weil das Ohrpolster des Bollé "akustisch offener" ist, als im Vergleich zu solchen die oft richtig "flauschige" Ohrschützer haben. Mir ist aber eine "ungedämpfte Akustik" lieber, als molligwarme Ohren (wobei ich da eh relativ unempfindlich bin). Fazit: Frau ist endlich beruhigt, ich bin zufrieden... passt also!
Ausblick:
Nächstes Wochenende am 9./10. gibts den alljährlichen Familienausflug ins Hocheck. Diesmal fährt auch Andi mit Petra und Laura mit. Die -nichtskifahrenden- Damen werden es sich in Kitz beim Stadtbummel und Wellness im Schwimmbad gemütlich machen, wir Skifahrer düsen mit den Kiddies die Streif, Schlagl, Hochsaukaser und andere "geile" (Sprachgebrauch der Kids) Pisten runter. Mal schau'n obs dann auch endlich mal "a bisserl" wärmer wird...
