Keine
News heute, eher eine
Rückblende...
Angeregt durch zwei aktuelle Threads mal von meiner Seite so etwas wie eine kleine selbstkritische Zeitreise ...
Was in jungen Jahren als "wilde Pistensau" autodidaktisch angefangen hat, wurde später beim Wiedereinstieg nicht besser... nämlich das Kaschieren von skifahrerischem Unvermögen durch Geschwindigkeit. Was in frühen Jahren saumäßig Spaß machte, dieses "runterheizen", "ich bin wieder als erster am Lift", "he Du Schnecke, aus der Bahn...". Das lag mir selbst nach vielen Jahren Pause noch böse im Blut. Anfangs unmerklich, später wie Schuppen von den Augen fallend. Denn. Schon ganz am Anfang "ahnte" ich, ohne es richtig deuten zu können... Irgendwas passt nicht. Nur was?
Hinzu kam, das ich von den "Pommes-Latten" kommend, auch mit dem Wiederanfang erste Erfahrungen mit den "neuen" Carving Skiern machte. Es mussten also die Ski sein! Ich kann doch Ski fahren! Hab das doch nicht verlernt! Oder? Also probierte ich einen Ski nach dem anderen. Es wurde nicht viel besser. OK, ich kam zurecht, keine Frage. Aber irgend etwas stimmte nicht...
Wann habe ich es wirklich erkannt was "nicht richtig" war? Ganz banal. Gemerkt habe ich es als ich das erste Mal mit "langsameren" Einsteigern unterwegs war. Da ging es nicht mehr so einfach, den Hügel im Schuss hinter sich zu lassen. Da hieß es plötzlich "He Du Rennsau, mach mal langsam und fahr mal mit uns. Dir ständig hinterher hecheln... mach so weiter dann kannst gleich alleine fahren..."
Peter macht also langsam... und merkt ... hoppla...
"... wieso verschneiden die Ski plötzlich und warum sind gleichmäßige langsame Schwünge eigentlich so schwer? ... Und warum tun mir, als angeblich der bessere Skifahrer, abends die Knie nur so weh. Wo doch die anderen vermeindlichen Anfänger ausgelassen den Apres-Ski genießen??" Selbstdiagnose: Irgendwas mache
ich also falsch!
Mir wurde damit endlich klar: Schnell fahren heißt nicht, auch gut fahren! Gut fahren heißt entspannt, sauber und sicher fahren, und zwar langsam genauso wie schnell!
Was tun? Autodidakt der ich bin? Einfach mal den wirklich guten Fahrern (vorzugsweise Skilehrern) genau zusehen... und lernen, lernen, lernen... was ich auch eine ganze Skisaison getan habe. Kein "runterheizen", sondern nur gelernt, jeden Tag ein Trainingsziel, dann erst weiter zum nächsten (heute nur Kurzschwünge, morgen sauber carven...). Die ganze Saison. 15 Skitage... Ja selbst Heute mache ich das noch. Klar. Nicht mehr jeden Tag, aber besonders am Anfag der Saison stelle ich mir selbst Aufgaben, mache ich den Skitag zum Lerntag... und da heißt es dann auch mal gerne "...heute nur diese eine blaue Piste, bis Du das und das drauf hast..."
Daher kann ich von mir sagen: Zum Glück rechtzeitig die Kurve gekriegt! Zum Glück es geschafft, sich selbst kritisch und vor allem ehrlich zu sehen. Und Ja. Es war schwer. Sehr schwer den eigenen Schweinehund zu überwinden. Täglich. Aber, es hat sich gelohnt. Jeder Tag. Gut, ich bin bei weitem noch kein Top-Skifahrer. Vielleicht will ich es auch gar mehr nicht werden. Vielleicht, sogar ganz bestimmt, mache ich noch heute einiges falsch, könnte besser, ja "profihafter" Ski fahren. Aber ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, ich steigere mich jedes Jahr. Vielleicht auch nur ein wenig, vielleicht auch nach aussen nicht unbedingt sichtbar, aber
ich merke es. Und das ist für mich das Wichtigste. Die Gewissheit zu haben kleine aber feine Schritte nach vorne zu machen. Den Gedanken "man lernt nie aus", nicht nur wage im Kopf zu haben, sondern ihn auch aktiv umzusetzen...
Und damit macht auch das "freie Rumtoben" richtig Spaß... mächtig viel Spaß sogar!
Zu meinem Lernerfolg hat in den letzten Jahren natürlich auch das Forum hier einen mehr als beträchtlichen Teil dazu beigetragen. Einmal durch gezielte Fragen meinerseits... andererseits durch das aktive Mitlesen und spätere Umsetzen aller möglichen Fahrtipps. Dafür schulde ich jedem (und ich meine wirklich jeden!) der mir direkt oder indirekt geholfen hat, meinen Dank!