Einstellung Railflex 2

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nicola
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Beitrag von nicola » 04.02.2008 10:23

Christoph-Wien hat geschrieben:Hallo Nicola,

nachdem Du ja die Schulung gemacht hast eine Frage hierzu: Müßte dann nicht die Bindung jede Saison neu eingestellt werden und das ganze mit einem Pickerl bzw Bindungsüberprüfungszettel dokumentiert werden?

LG Christoph

P.S.: Sind in den Semesterferien beim Erhard Firnis lagernd? Würde gerne einen testen und habe auch eine Anfrage von einem Freund, der auch oben ist.
die jährliche überprüfung wäre auch für letztverbraucher sehr günstig, ein verleiher muss das sogar und während der saison immer wieder stichprobenartig.

ich bringe ende nächster woche firnisse zu erhard, solltest du vorher was mitnehmen wollen, schau einfach vorbei.
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Re: Einstellung Railflex 2

Beitrag von Uwe » 04.02.2008 10:34

Ich kann - wie Nicola - auch nur dringend von "Eigenbasteleien" an der Bindung abraten!
Die 10 - 15 Euro für das richtige Einstellen durch den Fachmann sind nichts gegen ein gerissenes Band oder gebrochenes Bein!
Uwe

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Beitrag von Christoph-Wien » 04.02.2008 10:36

Konkret gefragt.

Meine Bindung ist korrekt eingestellt und der Wert wurde nicht verändert, aber die Einstellung ist aus dem letzten Jahr und ich habe das (alte) Pickerl entfernt. Sieht so aus, als ob ich aus versicherungstechnischen Gründen die Bindung überprüfen lassen sollte und ein Pickerl drauflasse (bzw.Zettel)

LG Chri

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LincolnLoop
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Beitrag von LincolnLoop » 04.02.2008 11:00

Dadurch, dass die meisten Menschen sich mit ihren Skischuhen eher schlurfend fortbewegen und Skischuhe von Haus aus leichtes Profil haben, ist gerade nach der 1. Saison im Skischuh der Reibungsunterschied beträchtlich - gerade dann, wenn der Schuh ursprünglich starkes, weiches Profil hatte (z.B. einen Hartgummiaufsatz mit starker Profilierung).
Ein Problem der Bindungseinstellung beim Fachhändler sehe ich dann, wenn sich ein Fahrer mit sehr hohen Geschwindigkeiten im Gelände und/oder Rennlauf aufhält. Dann ist die Fachhändlereinstellung gemeingefährlich, es ist nicht wirklich lustig, wenn bei >70 km/h ein Ski davonfliegt. Da ist die Gefahr eines Sturzes bei langsamem Tempo wahrscheinlich deutlich geringer. Wobei ich ehrlich gesagt überfragt bin, wie das dann mit Versicherungsschutz abläuft. IMO empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang die Versicherungen bei Vereinen oder Vereinigungen. Z.B. die Landessportverbandsversicherung (wenn man mit einem Sportverein unterwegs ist - ist automatisch abgeschlossen), Absicherung durch den DAV (automatisch, wenn man Mitglied ist) oder eine Zusatzversicherung bei DSV aktiv. Das läuft dann in der Regel wesentlich unkomplizierter ab und spart im Zweifel Geld und Nerven.
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Beitrag von -tom- » 04.02.2008 11:11

Nochmals vorweg: Die paar Euro für eine Bindungseinstellung (12 warens letzte Woche in Serfaus) schrecken mich nicht ab. Ich habe aber ein gesundes Mißtrauen gegenüber "Profis" jeder Couleur, weil ich schon eine Menge Mist von "Profis" gesehen habe. Daher traue ich vor allem mir selbst und versuche mir das notwendige Fachwissen anzueignen.

So wurde mein neuer Ski in Fiss nur nach Tabelle eingestellt, ohne das ein Auslösetest durchgeführt wurde. Auf meine Nachfrage hin wurde mir gesagt, dass man das bei neuen Bindungen nicht mehr macht, weil die alle genau sind. Nach Tabelle auf 7 drehen kann ich auch!

Gruß, Tom

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Beitrag von nicola » 04.02.2008 13:06

-tom- hat geschrieben:So wurde mein neuer Ski in Fiss nur nach Tabelle eingestellt, ohne das ein Auslösetest durchgeführt wurde. Auf meine Nachfrage hin wurde mir gesagt, dass man das bei neuen Bindungen nicht mehr macht, weil die alle genau sind.
das ist humbug. der servicebetrieb ist zwar nicht verpflichtet mittels messgerät einzustellen, die einstellung ohne messung per gerät ist aber nicht normgerecht. (norm ist kein gesetz) grössere verleiher und händler lassen sich auf so etwas erst gar nicht ein obwohl die prüfgeräte wahnsinnig teuer sind.

@LL ein rennläufer geht im allgemeinen nicht ins sportgeschäft um sich die bindung einstellen zu lassen. die ermessensfrage richtet sich danach ob der servicemann nach bestem wissen und gewissen gehandelt hat.

wenn man beim fachbetrieb selbst darauf besteht die einstellung über einen grad nach oben zu korrigieren, wird das auf der einstellkarte (haftungsausschluss), die man unterschreiben muss, vermerkt. das risiko übernimmt dann der kunde. im fachbetrieb darf man dir nicht mal einen schraubenzieher in die hand drücken ohne, dass man im schadensfall als erfüllungsgehilfe schuldig wird.

die haftungsfrage für den einsteller hat immer mit der normgerechten bindungseinstellung zu tun - das heisst man geht von der norm der skifahrer aus, nicht unbedingt von solchen die in steilrinnen oder abfahrtsläufen unterwegs sind.

die ganze sache ist eigentlich grotesk und hat mit der vermehrten klagefreudigkeit durch rechtsschutzversicherung zu tun.

ein beispiel: ich bin staatlich geprüfte skilehrerin und skiführerin, habe in materialkunde sehr viel über funktion und einstellung von bindungen gelernt und darüber eine prüfung abgelegt. ich darf, wenn einem skischüler die bindung fehlauslöst jedoch nur um eine halbe drehung nach oben korrigieren und nur für die abfahrt um den kunden dann zum fachgeschäft zu schicken. im gelände ein echter hammer :D

nun bin ich aber auch durch die ausbildung zum skimonteur berechtigt bindungen zu montieren und einzustellen. bei skitests darf ich das auch ohne prüfgerät.

und jetzt kommt's: tobwohl ich als skimonteur bindungen einstellen darf, darf ich das, wenn ich unterrichte, nicht!

nochwas - für mich ist es nur noch eine frage, der zeit bis an den liftstatonen das werkzeug entfernt wird. ich seh mich schon mit einem schraubenzieher im anoraksack beim testen herumfahren und davor grausts mir, ehrlich gesagt.

die kosten für unsere betriebliche haftpflichtversicherung sind hoch, einen grossen teil macht die versicherung für unsere aktivitäten in den usa aus.

jeder der eine website betreibt wird sich hüten anleitungen zum selbsteinstellen der bindung zu geben - auch in einem forum würde ich mich als betreiber dagegen wehren.

die schadenersatzforderungen werden immer mehr und höher, kein wunder, denn rechtsschutz gehört für die meisten zum standard und eigenverantwortung ist immer mehr am verschwinden.
nicola

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Beitrag von Rutschbär » 04.02.2008 14:07

nicola hat geschrieben:
jeder der eine website betreibt wird sich hüten anleitungen zum selbsteinstellen der bindung zu geben - auch in einem forum würde ich mich als betreiber dagegen wehren.
Sorry, aber das ist zumindest in Deutschland doch ziemlich überzogen. Da gibt es ganz andere Dinge wo man per Selbstbastelei richtig Schaden anrichten kann, ich denke da z.B. an diverse Sachen im Bereich Kfz. Es ist aber nicht verboten entsprechende Anleitungen im Netz zu publizieren. Jeder der es sich zutraut kann da nach Anleitung oder frei Schnautze an seinem Auto schrauben und tun wie er möchte. Wenn er dabei einen Fehler macht sind u.U. eine Menge unbeteiligter Menschen in Gefahr - beim einstellen einer Skibindung in aller Regel höchstens die eigene Gesundheit.

nicola hat geschrieben: die schadenersatzforderungen werden immer mehr und höher, kein wunder, denn rechtsschutz gehört für die meisten zum standard und eigenverantwortung ist immer mehr am verschwinden.
Ja und genau dem treiben wird ständig - insbesondere auch in Foren - durch vorauseilenden Gehorsam weiter Vorschub geleistet.
Das Thema hier ist doch das beste Beispiel dafür.


Es ging hier von Anfang an doch nicht darum irgendwen davon abzuhalten seine Bindungseinstellung beim Fachhändler vornehmen zu lassen.
Auch geht es nicht darum ein paar Euro zu sparen durch selber einstellen usw.

Es gibt aber genügend Szenarien warum jemand selbst seine Bindung montieren bzw. einstellen möchte und es ist weder verboten ihm dabei einen Tip zu geben noch das er es selbst macht.

Ob das Risiko einer Verletzung bei selbst eingestellter Bindung grösser ist bleibt auch fraglich - eben vorrausgesetzt man weiss was man da tut.
Denn auch bei der vom Fachhändler eingstellten Bindung besteht die Möglichkeit dass die Bindung beim Sturz nicht auslöst und man sich verletzt oder dass die Bindung ohne Sturz auslöst.
Letzteres ist mir mit Leihski bereits zwei mal passiert.

Bleibt also bei der Montage durch den Fachhändler am Ende das Gefühl dass man jemand haftbar machen kann wenn man sich bei einem Sturz die Haxen bricht. Darauf kann ich zumindest gerne verzichten.

Ob dann irgendwelche Transportkosten von der Versicherung oder vom Betreiber des Skigebiets zurückgefordert werden, ist eine andere Geschichte. Aber da spielen soviele weitere Faktoren eine Rolle, das alleine die Bindungseinstellung mit entsprechendem Nachweis wohl nur einen sehr geringen Prozentsatz ausmachen dürfte.
Im Übrigen würden mich zu solchen Fällen entsprechende Gerichtsentscheide interessieren damit ich die mal nachlesen kann.
Vielleicht lasse ich dann ja meine Bindungen auch immer vom Händler einstellen - mit dem Risiko dass mir öfter mal einfach so die Ski abfallen. ;)

-tom-
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Beitrag von -tom- » 04.02.2008 16:05

Zumal die Frage lautet, wie will ich beweisen, dass die Bindung bei einem Händler eingestellt wurde (OK, Beleg) und hinterher niemand (incl. ich selbst) daran herumgefummelt hat.

Gruß, Tom

@nicola: Warum darf denn der Z-Wert Rechner auf Eurer Homepage stehen?

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Beitrag von nicola » 04.02.2008 17:05

-tom- hat geschrieben:@nicola: Warum darf denn der Z-Wert Rechner auf Eurer Homepage stehen?
weil er mit dem entsprechenden sicherheitshinweis versehen ist:
[ externes Bild ]

Die Ermittlung des Z-Wertes kann mit Hilfe des Kalkulators (siehe unten) vorgenommen werden. Der angezeigte Wert ist nur ein Richtwert und darf nicht zur selbständigen Bindungseinstellung durch Laien verwendet werden!

Einstellung der Skibindung
Moderne Skibindungen sind hochwertige und präzise arbeitende Sicherheitstools. Sie bedürfen einer fachgerechten Einstellung. Viele Skiservicestellen verfügen über genormte Prüf- und Einstellgeräte.

Die Einstellung der von uns gelieferten Skibindungen muss unbedingt durch einen Fachbetrieb vorgenommen werden!
nicola

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Beitrag von -tom- » 04.02.2008 17:16

Verstehe mich nicht falsch, ich finde es gut. es passte nur nicht so ganz zu Deinen obigen Aussagen. Ich hasse auch diese amerikanisierte Justiz und deren Auswüchse. Wenn früher etwas passiert ist, war es Pech. Heute sucht man immer einen Schuldigen, den man (Anwalt) melken kann. Ich hoffe, unsere Justiz gebietet dem Einhalt, ich befürchte aber, es wird noch schlimmer.

Gruß, Tom

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