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SkiGirlForLife
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Beitrag von SkiGirlForLife » 01.08.2006 21:30

Marius Text bringt mich auf eine Frage, die ich mir schon öfter überlegt habe: Wenn zum Beispiel ich, die ich als ziemlich durchschnittliche Fahrerin bisher nur auf Carvern gefahren bin, echte Pommes ausprobierte, würde ich damit auch nur einen einzigen Schwung hinkriegen?? Was meint ihr?
Viele Grüße,
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Suldenfan1
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Beitrag von Suldenfan1 » 01.08.2006 22:02

jetzt sollte man -schwung- definieren. ich denke schon das du mit dem ski kurven fahren könntest, ob du den ski zb. kurzschwingen könntest, auf der kante ist fraglich. die kante entlang fahren dürfte noch schwieriger sein. kurvenradius des skis, wenn man von radius überhaupt sprechen darf, lag irgendwo bei 50m :o , ivan ist da sicher viel besser informiert.
klassisch gefahren stellte der ski vor 2 jahren kein problem dar, das problem war das sich die carvingtechnik so eingeprägt hat, das man automatisch carven möchte und der körper eigentlich schon längst eine kurve gefahren hat, da denkt dieser ski noch nicht einmal daran ansatzweise sowas wie eine kurve zu fahren. so landet man halt wie es mir auch gegangen ist auf dem hintern.

marius

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ivan
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Beitrag von ivan » 01.08.2006 22:25

ich sehe das problem darin, dass die pommes skis für eine andere technik konzipiert waren, also nicht für völlig geschnittene = gecarvte kurven.
ihr flexverlauf war anders, der ski sollte andriften begünstigen mit kantengriff später im schwungverlauf.
die torsionssteifigkeit, der flexverlauf und grosser eingebauter radius mit schmaler schaufel ermöglichen eine den heutigen vorstellungen einigermassen entsprechende gecarvte kurvenfahrt nur bei grossen geschwindigkeiten und ziemlich grossen radien.
gerutschte schwünge könnte man problemlos fahren, es werden ja mit carvingski auch nicht alle kurven gecarvt.

für einen normalerweise carvenden fahrer ist aber die fahrt mit alten latten kaum angenehm. was sonst automatisch funktioniert klappt nun nicht, der ski reagiert anders, viel "langsamer" = das timing ist anders, er ist viel weniger kurvengeil und braucht mehr input, das leichte aufkanten bringt keine richtige kurve. ziemlich frustrierend, bis man sich wieder einigermassen anpasst. ich glaube aber nicht, dass jemand genug geduld hat - die meisten würden den alten ski wegschmeissen - so wie wir unsere beiträge nicht mit einer schreibmaschine tippen möchten.

ich habe vor 2 oder 3 jahren den Völkl P30 RS Super, 205 cm, radius ca. 34 m, in perfektem zustand, ausprobiert. theoretisch war der ski meinem beliebten SG ähnlich (länge, radius), aber die fahrt war - wie erwartet - nicht vergleichbar. er war zu steif, ein gecarvter schwung hat zuviel tempo verlangt und er hat nicht sehr sauber auf der kante gelegen. einfach schlecht, nach 2 x 1 km war meine neugier zu ende und das experiment aus.
und es gab zeiten, dass ich mit dem noch weniger taillierten P20 RS absolut begeistert grosse geschnittene schwünge fuhr... klar, es gab damals nichts besseres und kein vergleich.

vielleicht hat jemand eine andere erfahrung?

und ja, je nach dem typ, länge und baujahr müsste man mit radien zwischen 40 und 60 m rechnen, erst die neuesten vorcarving-ski waren unter 40 m. natürlich gab es einige ausnahmen.
grosse radien an sich würden nicht stören. der aktuelle Atomic DH hat 49 m /215 cm und die tollen kurven kann man im fernsehen bewundern.

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Beitrag von SkiGirlForLife » 01.08.2006 22:58

Suldenfan1 hat geschrieben:
ich denke schon das du mit dem ski kurven fahren könntest, ob du den ski zb. kurzschwingen könntest, auf der kante ist fraglich. die kante entlang fahren dürfte noch schwieriger sein.
Du bist ja süß. Wenn ich mal so weit bin, dass ich an richtiges kurzschwingen denken kann, sage ich bescheid :D

aber von mir mal ganz abgesehen ist es wirklich interessant zu lesen, wie ihr die unterschiede erlebt habt! vielleicht teste ich ja auch mal irgendwann die alten pommes meines vaters, die noch auf dem dachboden stehen und wenn ich dann noch lebe, berichte ich euch davon :D
Viele Grüße,
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Beitrag von Suldenfan1 » 02.08.2006 08:55

SkiGirlForLife hat geschrieben: aber von mir mal ganz abgesehen ist es wirklich interessant zu lesen, wie ihr die unterschiede erlebt habt! vielleicht teste ich ja auch mal irgendwann die alten pommes meines vaters, die noch auf dem dachboden stehen und wenn ich dann noch lebe, berichte ich euch davon :D

so arg sind die unterschiedlichen empfindungen glaube ich nicht.
ivan als profi kann das ganze nur wesentlich besser wiedergeben :wink: . die erwähnten ski dagegen sind schon sehr verschieden.
mein rossi 7sk wurde ja noch vor dem von ivan beschriebenen p30/p20 gebaut. vergleichbar wäre da vielleicht ein alter völkl p9/p10.

bring die alten pommes deines vaters doch mit in die halle. dann gibst du dir mit denen nochmal so richtig die kante, bevor du deinen edelwiser in empfang nimmst :D . solltest du dann den edelwiser nicht haben wollen, weil dir die alten pommes viel besser gefallen, nehm ich deine edelwiser :D .

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Beitrag von Uwe » 02.08.2006 09:56

Ach ja ... die "good old times" ... und meine ersten veröffentlichten Skitests ... das waren noch Zeiten :D
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Beitrag von ivan » 02.08.2006 10:08

wie Suldenfan richtig bemerkt, sind die pommes keine homogäne gruppe. es waren verschiedene ski - obwohl nicht so sehr wie die carver - und die aus heutiger sicht mangehaftel taillierung reicht nicht aus, um sie alle über einen kamm zu scheren.
der P30 war ausserdem keine echte pommes latte, sondern ein RS ski der ersten carvingjahre.
det typische ski der vorcarvingzeit hätte ca. 85- 63-72 oder so...

btw, ich würde die alten bretter nicht in die halle schleppen. die grossen konstruktionsradien rufen nach genug platz und tempo, die eine halle nicht bieten kann. man kann natürlich kurzschwünge mit flachgestellten ski fahren, aber wem wird´s spass machen und wie lange? der kontrast zu stark taillierten modellen wird zu stark sein. und der einzige vorteil des alten shape - schussfahrt - kann da kaum ausprobiert werden.

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Beitrag von SkiGirlForLife » 02.08.2006 11:35

Suldenfan1 hat geschrieben:
bring die alten pommes deines vaters doch mit in die halle. dann gibst du dir mit denen nochmal so richtig die kante, bevor du deinen edelwiser in empfang nimmst :D . solltest du dann den edelwiser nicht haben wollen, weil dir die alten pommes viel besser gefallen, nehm ich deine edelwiser :D .
Ja DAS hättest Du wohl gerne. Ne ne, kommt gar nicht in die Tüte, das werden MEINE Babies :D :D !! Aber Du kannst gerne stattdessen die alten Pommes haben, wenn Du willst :D :D :D
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Beitrag von skifahrer » 02.08.2006 12:18

Hallo,

nach monatelangem Lesen möchte ich nun auch mal meinen Senf dazugeben.
Im Winter war ich mit einem Freund ein verlängertes Wochenende ohne unsere Familien in Leogang/Saalbach-Hinterglemm. Da hatten wir noch viel Platz in seinem Auto. (Ein Passat in mit dem Gepäck von 2 Leuten nicht wirklich voll...) Also haben wir aus Jux und Dollerei (Ja, auch sowas macht man noch mit 39 Jahren :D ) meine alten Ski aus dem Keller gekramt und mitgenommen. (K2 610 Comp, K2 winter heat, K2 MSL 10.1, K2 four) Das war ein Spaß !!!!!!! Bei dem 610 Comp (den Ski hatte ich mir zur Konfirmation (1981) gekauft, also mit 14 Jahren) hatte ich nur noch eine Chance: Oben am Liftausstieg die Skispitzen Richtung Lifteinstieg ausrichten, laufen lassen, unten spektakulär die Notbremse ziehen. Seltsam, damit bin ich früher durch die Buckel gefahren !?
Der winter heat (1995) will keine höheren Geschwindigkeiten oder Eisplatten, aber in der Buckelpiste ist er immer noch unglaublich gut.
Der four und der MSL sind eigentlich beide noch gut fahrbar,unglaublich schnell und bissig für ihr Alter, nur in meiner Skilänge von 188 bzw 190 nicht wirklich Buckelpistentauglich.
Mein aktueller K2 mach XR comp in 174 kann irgendwie trotz seiner 3 Jahre alles perfekt.
Ergebnis: Man kann die alten Dinger sehr wohl noch fahren, nur es kostet ungleich mehr Kraft, Carving geht fast gar nicht, und das bretbandige der heutigen Ski fehlt. Aber Spaß hat es auf alle Fälle gemacht.
Da ich schon mit 3 Jahren, das war 1970, mit dem Skifahren angefangen habe, kenn ich noch so einige Ski die ich schon hatte: Blizzard Firebird Competition Pro, Blizzard Firebird 80, Blizzard Scirocco, Völkl Renntiger, Head Hot Dog Mogul .... Tja, und dann kam K2. Die oben genannten und dann noch ein paar die ich nicht mehr habe ( K2 810 FO, K2 KVC, K2 CsL, K2 Killer Bee)
Und wie geht es jetzt weiter ?? Ich habe gehört, K2 Lässt jetzt auch in China bauen ?? Dann will ich aus ideologischen Gründen keine K2 mehr !! Habt ihr einen Tip ? Auf der Piste Kurzschwung, agressiv und schnell, Buckelpistentauglich, und auch "Geländegängig". KEIN Made in China ! Am Besten aus Deutschland / Österreich / Schweiz. Und wenn möglich keine 1300.- euro Bogners.

Noch was zu den alten Bilder: Die ältesten Fotos von mir auf Ski stammen aus der Zeit um 1985. Von Skibekleidung keine Spur: Jeans mit den damals hippen Gamaschen, Jeansjacke mit Fellkragen, ein gedrehtes Tuch als Stirnband oder einen Cowboyhut auf dem Kopf. Ach ja, und ein gedrehtes Tuch knapp über dem Knie ums Bein gebunden. (Das hat immer soooo cooooool geflattert !!)
Aber ich stehe dazu, und sage NICHT : "Oh Mann, wie hast du denn da ausgesehen."
So genug geschrieben, aber vielleicht ja jemand eine Skitip für mich, und ich kann über Sommer noch ein Schnäppchen machen.

Grüße, Andreas (der auf den Winter wartet und dessen Büro voller Skiposter hängt...)
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Beitrag von extremecarver » 02.08.2006 13:28

Naja, ich würde meinen alten Ski nicht freiwillig anrühren. Allerdings sind sie mit 120cm noch recht kurz. Lag wohl am frühen Umstieg aufs Snowboard. (hehe - mein erstes eigenes Snowboard hatte sogar schon Kanten) Aber selbst dieses Snowobard würde ich nicht mehr anrühren. Das wäre aber auch schon 15 Jahre alt.

Ausser geradeaus den Berg runter fahren konnte man mit den alten Skiern einfach nichts machen. Am schlimmsten waren sie allerdings bei Versuchen in der Halfpipe. Da hatte man gegen die wenigen Snowoboarder die stolz in Davos ihre allererste Halfpipe gebaut hatten, keine Chance.
schnell, riskant, vielseitig bergab
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