Vielleicht ist dem einen oder anderen noch mein deprimierender Fehlstart in das Hobby "Carving-Ski" vom April 2009 in Erinnerung (siehe Thread "Bispingen-Blues"). In Kurzfassung: Im Snowdome Bispingen habe ich in einer privaten Doppelstunde für immerhin 90 € gelernt,
- wie ich mit den Skistiefeln in die Bindung einraste,
- dass die auch hier gern verbreitete Aussage, die Grundzüge des Skifahrens könne heute praktisch jeder binnen weniger Tage erlernen, zumindest für Leute wie mich nicht zutrifft, und
- dass ich bei der späten Verwirklichung meines Jugendtraums in sehr hohem Maße auf mich selbst gestellt sein werde.
Im November habe ich mich dann doch entschieden, das Ski-Projekt wieder in Angriff zu nehmen. Allen hier geäußerten Warnungen und Zweifeln zum Trotz habe ich mir Skistiefel (Salomon Mission 4) mit einer orthopädischen Schuherhöhung von 2 cm beschafft und bin von der Arbeit des hiesigen Orthopädieschuhmachers - selbst begeisterter Skifahrer - sehr angetan. Nach und nach kam alles weitere dazu: Ein ordentlicher Uvex-Helm mitsamt Skibrille für Brillenträger und schließlich kurzentschlossen am 22.12. sogar noch die ersten eigenen Ski: Alllroundcarver K2 Apache Blackhawk in 167 cm Länge. Es handelt sich um ein Vorjahresmodell, von dem in dem Laden genau noch ein Exemplar in der für mich passenden Länge (ich bin 1,85 m) vorhanden war. Für knapp 200 € denke ich, dass das in Ordnung ist. Ein paar Skistöcke komplettieren meine Ausstattung.
Obwohl ich also buchstäblich noch gar nichts kann, bin ich schon vollständig ausgestattet. Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich oder sogar unvernünftig wirken, aber nach einigem Überlegen spricht für mich inzwischen doch vieles dafür:
1. Ich bin im designierten Lernrevier Harz vollkommen unabhängig vom dortigen Leihmaterial (von dessen minderer Qualität hat mich vor allem Beate immer wieder gewarnt), und Bispingen ist auch ohne geliehene Ski noch teuer genug.
2. Meine Ausrüstung ist jederzeit - auch an schneereichen Wochenenden mit entsprechender Frequentierung von Verleihen - sofort verfügbar.
3. Die eigene Ausrüstung setzt die Hemmschwelle für einen erneuten Versuch noch weiter herunter und die Motivation hinauf.
4. Ich lerne diesen einen Ski kennen und habe nicht jedesmal wieder einen anderen.
5. Bei meinem langsamen Lerntempo amortisieren sich diese "billigen" Ski bei Zugrundelegung üblicher Verleihpreise binnen 10-14 Tagen.
Sollte die eine oder andere Skischule doch lieber erst einmal mit kürzeren Ski arbeiten wollen, muss mich das dennoch nicht kratzen. Irgendwann werde ich ja doch die endgültige Länge brauchen. So hoffe ich es zumindest.