Widersprüche bei Skilängen?

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montafonfan
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Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von montafonfan » 01.01.2010 18:58

Hallo Zusammen,
Auch ich hab doch noch eine Frage zum nie endenden Thema der Skilänge...
In verschiedenen Bereichen dieser Foren heißt es:
Kürzere Ski seien zwar wendiger, aber eigentlich schwieriger auszubalancieren und deshalb eigentlich für mindestens "fortgeschrittene" Fahrer. Aber denen werden dann nun doch eher wieder längere Ski (weil sie schneller fahren wollen...etc?) empfohlen.
Ist das nicht ein Widerspruch!?
Ich (178cm, 45 Jahre, langjähriger Skifahrer, Level 83) habe aktuell einen K2 Crossfire 163cm (Modell 2008/09) und bin sehr zufrieden. Wäre ich noch zufriedener wenn mein Ski nun 170cm wäre?
Von den Radien etc ist mein kurzer Crossfire viel mehr "Slalomski" als mein 2003er Völkl P50 Slalom (170cm)! (Der immer noch toll läuft!).
Irgendwie empfinde ich das Thema der Skilängen mittlerweile als 70% Marketing und 30% Realität. Oder habe ich hier was nicht verstanden? ;)
Gruß
Andreas

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Uwe
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Re: Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von Uwe » 01.01.2010 19:21

Hallo Andreas,

du bist ja lustig; fährst einen Crosscarver ind slalomcarverlänge und einen Slalomcarver in crosscarverlängem ;-)

Skitypen (Slalomcarver, etc.) werden in einer Referenzlänge konzipiert; ein Slalomcaver "funktioniert" also optimal in der Länge, für die er entwickelt wurde ... bei SL also meist 155 bis 165 cm. In (übertriebenen) 175 cm funktionieren sie nicht so, wie es sich die Entwickler gedacht haben.

Grundsätzlich gillt: Kurze Ski gehen "leichter rum", längere Ski sind "laufruhiger".
Wenn man aber keine großen Probleme mehr mit der Kurve hat, sollte man nicht mehr aug "zu kurz" setzen.
Im Anfängerbereich helfen kurze Ski zwar beim "rum kommen", längere Ski verleihen aber mehr Sicherheit durch mehr Laufruhe.
Je schneller man fährt, desto länger sollte der Ski sein.
Es gibt bestimmt noch weitere 1.000 "Weißheiten zu Skilänge" ... und bestimmt noch mehr Ausnahmen (und spezielle Vorlieben) die die Regeln bestätigen.
montafonfan hat geschrieben: Wäre ich noch zufriedener wenn mein Ski nun 170cm wäre?
Bei dem Crossfire, JA, bei dem P50 SL, NEIN ;-)
Uwe

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sirhay
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Re: Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von sirhay » 01.01.2010 19:24

Ich hab ungefähr Deine Daten. Fahr auch den Crossfire, aber in 177cm. Vieleicht wärst Du mit dieser Länge noch viel mehr zufriedener. :D Die Länge ist oft Geschmacksache. Allerdings ist der Crossfire von der Geometrie für mich kein Slalomcarver, sondern ein Pistenorientierter Allrounder der Richtung Racecarver tendiert.

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Re: Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von extremecarver » 01.01.2010 19:52

Ich find es eher lustig dass die Unterschiede so gering sind. Ob 165cm oder 175cm ist nicht so ein großer Unterschied.

Wenn ich schnell fahren will, nehm ich kein Snowboard oder Ski unter 190cm. Die Laufruhe von einem Snowboard oder Ski mit 220cm ist einfach ueberragend wenns mal schnell dahergeht. Andererseits reichen mir im Funpark/Halfpipe auch 150cm, bzw ein Raxski mit 50cm Laenge auf einem vereisten Steilhang macht evtl mehr Spaß wie mein 2xx Freerideboard weil das erst ab einer gewissen Grundgeschwindigkeit fahrbar wird und diese einfach teils zu hoch ist fuer bestimmte Haenge.

Das Problem ist doch eher dass sich nicht Allroundski schlecht verkaufen. Ich kauf lieber ein paar Paar gebrauchte Ski (165cm Sl, 190cm GS, 100cm Raxski fuer Rinnen und Wald, 2m Freerider fuer Big Mountain) als einen neuen Allroundski, weil ich so deutlich universeller aufgestellt bin, und egal wie es schneemaeßig ausschaut, fast immer und ueberall meinen Spaß haben werde. Wenn dagegen (und so ist es leider fast ueberall) in Geschaeften 90% der Ski zwischen 155cm und 180cm sind, ja dann ist die Laengenunterscheidung wirklich mehr Marketing als Einsatzzweckbedingt.
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montafonfan
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Re: Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von montafonfan » 01.01.2010 20:34

"Skitypen (Slalomcarver, etc.) werden in einer Referenzlänge konzipiert; ein Slalomcaver "funktioniert" also optimal in der Länge, für die er entwickelt wurde ..."

Hallo Uwe,
Danke für´s schnelle Feedback, aber dein Statement heißt doch dass der Bezug zur Körpergröße kaum mehr besteht!
Demnach müßte man Slalom-Carver immer 150-160cm und Race-Carver immer 180-190cm kaufen,
weil sie dann am besten laufen (egal ob man selber 155cm oder 195cm groß ist).
Ich finde eher die Bezeichnungen und Einteilungen in Slalom-, Allround, Sport-Allround, Allmountain, Race- etc. teilweise sehr wenig nachvollzieh- und vergleichbar (zumindest zwischen der häufigen 160-180cm Skilänge)
Da wird ein 170cm Slalomcarver im folgenden Jahr (bei identischen Abmessungen!) in anderer Lackierung als Racecarver verkauft. Das meine ich mit Marketing!;)
Ich denke zwar, dass ich recht gut fahre, aber mit "verbundenen Augen" die Länge der Ski zu beurteilen traue ich mir echt nicht zu! Da sind für mich Tagesform, Wetter-, Schnee- und Sichtverhältnisse entscheidender als +/-10cm Skilänge.
Dennoch sehr interessant, dass hier die Länge fast in cm beurteilt wird.
Auf jeden Fall Danke für die die geschriebenen (und noch kommenden!) Meinungen. Echt interessant.
Gruß
Andreas

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Re: Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von Uwe » 01.01.2010 22:27

montafonfan hat geschrieben: aber dein Statement heißt doch dass der Bezug zur Körpergröße kaum mehr besteht!
Die Skilänge hängt nicht NUR von der Körpergröße ab, sondern überwiegend vom Skityp, siehe FAQ - Skilänge
montafonfan hat geschrieben:Ich finde eher die Bezeichnungen und Einteilungen in Slalom-, Allround, Sport-Allround, Allmountain, Race- etc. teilweise sehr wenig nachvollzieh- und vergleichbar (zumindest zwischen der häufigen 160-180cm Skilänge)
Da wird ein 170cm Slalomcarver im folgenden Jahr (bei identischen Abmessungen!) in anderer Lackierung als Racecarver verkauft. Das meine ich mit Marketing!;)
Also ich habe noch keinen ehemaligen SL gesehen, der dann als RC verkauft wurde ... aber zu den Skitypen: Da gibt es schon ganz klare Unterschiede, siehe https://www.carving-ski.de/faq/ski-typ.php
Uwe

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Re: Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von Neander » 02.01.2010 22:25

Hallo
Uwe hat geschrieben: .....175cm funktionieren sie nicht so, wie es sich die Entwickler gedacht haben.
nicht jeder fährt einen Ski so wie es sich der Entwickler gedacht hat:
Es macht imho schon einen Unterschied, ob ich einen SL-Ski habe um damit rennmäßig Slalom zu fahren, auf der Piste Kurzschwung zu fahren oder den SL als Funcarver "mißbrauchen" will

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Re: Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von Betatester » 02.01.2010 22:37

Neander hat geschrieben:
nicht jeder fährt einen Ski so wie es sich der Entwickler gedacht hat:
Das stimmt. Der Grossteil der Skifahrer auf den Pisten bewegt die Carvingski in gedrifteten oder irgendwie gerutschten Schwüngen
Pistenrowdys fahren Head!

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Re: Widersprüche bei Skilängen?

Beitrag von beate » 02.01.2010 22:57

ich. fahre viel und auch gern gedriftete mittelgrosse parallelschwuenge. dazu nutze ich am liebsten meine speedwaves ( 12 oder 14) in 160cm oder auch einen sl in 155 cm. was ich vermeide sind gs rd ski egal welcher laenge. die lassen sich driften aber es erfordert doch sehr viel konzentration und macht mir wenig freude.
beate

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