Bericht vom Skifahren lernen von Kind mit den Eltern

Spezifisches rund um Kinderski und Skiurlaub mit Kindern.
Fragen zu SkiSCHULEN für Kinder siehe separates Forum SKISCHULEN
**kati
Beiträge: 3
Registriert: 21.11.2009 23:29
Vorname: Katharina

Re: Bericht vom Skifahren lernen mit den Eltern

Beitrag von **kati » 22.11.2009 12:48

Hallo Martina,

vielen, vielen Dank für diese gute Einschätzung und deine Erfahrung!
Martina hat geschrieben:Hallo Kati
Es gibt für mich allerdings einige Einschränkungen:
- Für einen Skiurlaub finde ich die Art des Unterrichts nur beschränkt geeignet. Die Eltern müssen bereit sein, mehrere Tage einige Stunden auf einem (für sie) langweiligen kleinen Abhang zu verbringen. Wollen sie selbst skifahren, funktioniert es meist nicht sehr gut - der "Drang zum Berg" ist zu gross.
Das ist ein sehr guter Hinweis. Ich denke, ich selbst hätte da weniger ein Problem mit dem "Drang zum Berg". So wie es aussicht dauert so ein Kurs nur eine Stunde am Tag. Ich denke, das ist gut so, weil länger halten die Kleinen sowieso nicht durch. Anschließend muß dann eben mein Mann, mit ihm Schneemann bauen und ich düse eine Runde. :-)
Martina hat geschrieben: Kennst du den Geisskopf? Es ist ein Miniskigebiet mit uralten Anlagen. Der Pistenplan sieht m.E. etwas zu vielversprechend aus. Beim Einersessellift muss man die kleinen Kinder auf den Schoss nehmen! Ansonsten gibt es (zwei?) Bügellifte und ich glaube, einen Ponylift. Es geht sehr beschaulich zu. Aber man muss sagen, dass sie dort Initiative zeigen, im Sommer wie im Winter. Für so einen Elkikurs ist es gut, aber eine Woche Skiferien würde ich dort nicht verbringen wollen.
Ich kenne das Skigebiet nicht.
Ein großes Skigebiet könnte ich mit meinem Kleinen sowie so noch nicht ausnutzen, das sehe ich auch so.
Preislich wird es dann auch nicht so teuer.

In welcher Region bist du tätig?
Gibt es irgendwo in Baden Württemberg solche Kurse?


VG
Kati

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Re: Bericht vom Skifahren lernen mit den Eltern

Beitrag von Martina » 22.11.2009 13:11

Wenn es euch nichts ausmacht, abwechselnd Ski zu fahren, dann geht es schon. Das Kind will halt auch vor und nach dem Skiunterricht betreut werden :wink:

Der Geisskopf ist preislich sicher günstig. Es ist nett dort, aber ich würde nicht für eine Woche hinfahren. In der Gegend ist "der Hund verreckt" - es gibt da wirklich nichts. Langlaufen kann man auch noch und spatzieren. Wenn man gerne eine erholsame, ruhige Woche verbringt, passt es, aber es ist halt nicht so der übliche Skiurlaub.
Das klingt jetzt so negativ... ich wohne in Regensburg und ich fahre gerne an einem Sonntag zum Geisskopf mit Kindern, es gefällt mir wirklich. Man darf sich nur keine falschen Vorstellungen machen, wenn "normale" Skigebiete kennt. Es wäre vermutlich eher ein Familienurlaub mit etwas Skifahren.
Und ich würde aufpassen wegen dem Schnee. Zwar haben sie dort Schneekanonen, aber es liegt nicht hoch und wenn es nicht kalt ist, dann kann man Pech haben und es läuft nichts.

Ich unterrichte selber in diversen Skigebieten in den Alpen. Die Eltern-Kindkurse führe ich aber stets spontan, wenn Schnee liegt und sich ein Grüppchen zusammenfindet, in der Umgebung von Regensburg durch. Dann fahren wir aber meist in noch kleinere 1-Skilift-keine-Pistenmaschine "Skigebiete", die aber nah sind.

Ich kenne sonst keine Eltern-Kindskikurse - ich glaube, das hängt damit zusammen, dass die Eltern normalerweise selber skifahren möchten.

**kati
Beiträge: 3
Registriert: 21.11.2009 23:29
Vorname: Katharina

Re: Bericht vom Skifahren lernen mit den Eltern

Beitrag von **kati » 22.11.2009 13:59

Martina hat geschrieben:Wenn es euch nichts ausmacht, abwechselnd Ski zu fahren, dann geht es schon. Das Kind will halt auch vor und nach dem Skiunterricht betreut werden :wink:
Anders geht es nicht. So sind kleine Kinder eben :-)

In den letzen Jahren, seit der Kleine da ist, waren wir garnicht im Skiurlaub und die übermäßige Action war natürlich in den Sommerurlauben auch nicht angesagt ... Sandspiel und Plantschen. Ich sehe das entspannt. Dafür habe ich schließlich Kinder!

Für diejenigen, die dort in der Region wohnen ist das echt gut. Mal sehen, vielleicht gibt es ja bei uns irgendwo solche Möglichkeiten, oder wir starten eben nur mal kurzfristig für ein Wochenende dort hin.

VG Kati

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Re: Bericht vom Skifahren lernen von Kind mit den Eltern

Beitrag von Martina » 23.11.2009 09:05

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr etwas Passendes findet!
Vielleicht bin ich etwas zu negativ - ich finde nur, dass der Pistenplan etc. vom Geisskopf etwas zu vielversprechend wirkt. Allerdings: Verglichen mit "kein Skiurlaub" ist es sicher besser :wink:
Ich wollte es hier nur nicht über den grünen Klee loben und ihr stellt euch etwas ganz anderes vor.
Aber wie auch immer, jetzt müssen wir erst mal auf den Schnee warten in den tieferen Lagen!

Wooly
Beiträge: 194
Registriert: 24.01.2010 22:23
Vorname: Marcus
Ski: Head Supershape Rally / Elan Ripstick 106
Ski-Level: 95
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Baden-Baden
Kontaktdaten:

Re: Bericht vom Skifahren lernen von Kind mit den Eltern

Beitrag von Wooly » 26.01.2010 09:12

Hallo,

Ich denke, das man auch wirklich drauf achten muss, ob die Kinder schon bereit sind, Skifahren zu lernen. Ich hatte letztes Jahr meinen Sohn mit 4 Jahren schon mal auf Skier gestellt, aber schnell wieder aufgehört, hat ihn einfach keinen Spaß gemacht.
Dieses Jahr wollte er dann selber, und zack, nach 4 Tagen Skikurs kann man schon gut blaue Pisten mit ihm fahren, er kann gut bremsen und versucht schon kleiner Ausflüge in den Wald, über kleine Buckel etc.

Ich würde übrigens auch für einen Skikurs am Anfang plädieren, ich bin selber eine sehr guter Skifahrer und habe früher selber in meinem damaligen Skiklub bei Kinderkursen mitgeholfen, allerdings ist es einfach etwas anderes, in einer Gruppe mit einem Skilehrer zu lernen, die Kinder sind hier einfach mehr bei der Sache. Üben und Spaßfahren kann er ja dann mit mir.

Ich habe ihn übrigens auch in einer Kinderskigruppe eines Skiklubs (Gaggenau) untergebracht, die bieten für wenig Geld hervorragenden Unterricht, und hatten auch immer genug Helfer dabei, um sinnvoll Unterricht mit 7-8 kleinen Kindern machen zu können. Kann ich nur empfehlen, ich bin inzwischen auch wieder Mitglied geworden, diese Skiklubs gibt es ja überall.

Kambros
Beiträge: 1
Registriert: 27.01.2010 17:01
Vorname: Michael
Ski: Fischer RC 4
Ski-Level: 69

Re: Bericht vom Skifahren lernen von Kind mit den Eltern

Beitrag von Kambros » 27.01.2010 18:00

Hiho!

Interessantes Thema mit einigen sehr interessanten Ausführungen und Hinweisen. Da wir grad aus dem Skiurlaub kommen, einige aktuelle Impressionen aus unserer Erlebniswelt:

Wir waren letzte Woche am Falkertsee ( www.falkert.at ) oberhalb von Bad Kleinkirchheim in Kärnten. Unsere Kids (Sohn, 5 1/2 und Tochter 3 3/4 ) standen das erste mal auf Ski, wir Eltern sind ordentliche Skifahrer, aber beiweiten keine Profis (Ski-Level-Tool sagt bei mir 69 ).

Die Frage ob Skischule oder Eigeninitiative stellte sich somit nicht wirklich, vor allem weil wir, mea culpa, die Zeit, in der die Kurzen in der Skischule sind, selber zum Fahren nutzen wollten.

Das Ganze war dann erst etwas chaotisch (19 Kinder (davon mehr als die Hälfte 2,5-3 J.) mit 4 Skilehrererinnen am Montag), dann sehr luxuriös (8 Kinder, 3 Skilehrerinnen am Freitag). Der Lernerfolg unserer Kids war erwartungsgemäß ein wenig unterschiedlich. Der Große konnte bereits nach wenigen Tagen bremsen, Kurven fahren und sich unabhäbhängig im Schlittschuhschritt durch die Gegend bewegen, die Kleine war am Ende noch nicht so weit, hatte aber dennoch offensichtlich sehr viel Spass.

Der Skikurs ging von 09:30 - 12:30. Die nachmittage gehörten also uns. Um an diesen auch noch ein wenig üben zu können wenn die Kinder Lust haben, bin ich auf die Skilehrerinnen zugegangen und habe einfach gefragt, was man sinnvoller Weise machen könne. Diese haben sich ganz lieb ein paar Minuten Zeit genommen und ein paar aufbauende Übungen oder Varianten von Übungen, die im Skikurs gemacht wurden, erklärt. So gerüstet war es supereinfach, mit den Kids auch nachmittags noch 1-2 Stündchen gemeinsam im Schnee zu verbringen. Die Kleine mochte eher nicht mehr und ist aufs Rodeln umgestiegen, den Großen musste man zum Liftschluß um 16:00 von den Ski pflücken.

Im nachhinein halte ich diese Aufteilung für zufällig sehr gut gewählt (man darf ja auch mal Glück haben ;) ). Der Skikurs war auf den vormittag beschränkt und durch die Tipps der Skilehrerinnen hatte man am nachmittag "Futter", um gemeinsam mit den Kids Fortschritte zu feiern. Darüber hinaus sind wir Eltern vormittags auch "auf unsere Kosten" gekommen und konnten einige Meilen machen, so dass wir am nachmittag nichts "nachzuholen" hatten.

Wer sich so ein Arrangement vorstellen kann und sich nicht an Schleppliften und übersichtlichen Skigebieten stört, für den ist der Falkert eventuell eine interessante Adresse. Darüber hinaus sind die Preise familienfreundlich (wir hatten eine tolle günstige Hütte und darüber sehr reduzierte Skipasspreise, die Kinder brauchten noch keine Pässe, lediglich die Skiverleihpreise für die Kids wären in Kleinkirchheim deutlich günstiger gewesen - was solls).

Nun suchen wir für den kommenden Winter ein ähnlich angenehmes, vielleicht ein wenig größeres Gebiet. Wer also einen Tipp hat, den bitte ich herzlichst um Weitergabe. :)

Grüße, Micha

stang66
Beiträge: 13
Registriert: 21.02.2010 22:26
Vorname: Thorsten
Ski: Stöckli Laser SX
Ski-Level: 86

Re: Bericht vom Skifahren lernen von Kind mit den Eltern

Beitrag von stang66 » 07.04.2010 22:21

Wir waren grad ein paar Tage im Allgäu Skifahren, für meinen großen (4 1/2) war es das erste mal auf Ski.
Mission: er soll Spaß am Skifahren finden. Papas Bedürfnisse komplett zurückgestellt, ich hab mich Skifahrerisch nicht ausgetobt.

Grundsätzlich war/bin ich der Ansicht, dass ein Skilehrer das einem Kind immer besser vermitteln kann als die eigenen Eltern. Also unter mittlerem Protest ab in den Skikurs, zusammen mit 2 weiteren (jüngeren) Anfängern.

Gegen Mittag mal ein bisserl spioniert und auch zwischendurch mal mit dem Skilehrer gesprochen, ohne dass die Kids es mitbekommen. Problem bei allen dreien war die Trennung von den Eltern, wenn einer angefangen hat zu weinen, haben die anderen z.T. mitgemacht. Als ich mich dann (in Absprache mit dem Skilehrer) gezeigt hatte, ging es wider Erwarten besser als vorher. Sein Kumpel (3 1/2) hatte bereits am ersten Tag abgebrochen und wollte nicht mehr hin. Bestätigt das, was andere weiter oben geschrieben haben; er war wohl einfach noch zu klein.
Am Skilehrer lags definitiv nicht; ich fand dass er seinen Job großartig gemacht hat. Die Kinder fanden ihn auch nett.

Am nächsten Tag wollte mein Sohn eine "Pause" machen, habe ich ihm auch gewährt (zumal eh mieses Wetter angesagt war). Bloß keinen Druck, das erzeugt genau das Gegenteil, gerade bei meinem.. Er soll ja Spaß am Skifahren bekommen.

Zweiter Skitag: mein Sohn wollte nur einen halben Tag in die Skischule und dann mit Papa fahren. Ok, immerhin will er wieder hin, also haben wir das auch so gemacht.
Ich hatte echt Bammel ob das hinhaut, aber es hat erstaunlich gut geklappt. Er hatte Spaß und dadurch, dass er mit mir Schlepplift gefahren ist, hat er relativ viele Pisten(kilo?)meter für einen Anfänger gemacht und dadurch weitere Sicherheit gewonnen. Auf der Piste (Anfängerhang, recht flach) ist er komplett selbst gefahren, nix mit zwischen die Beine nehmen und so.
Pflug und Schuss, wie die Zwerge eben fahren. Das ganze aber erstaunlich kontrolliert für den zweiten Tag überhaupt; es wirkt nie übermütig und er kommt jederzeit dort zum stehen wo er es wollte. Kurven (Pflugbogen) kann er auch prima, ist ihm aber zu langweilig. Erinnert mich an mich als Kind...

Zitate gefällig?
"Nochmal"
"Noch 2-3mal"
"Und jetzt den steilen Hang"
"Skifahren macht so einen Spaß"

Dritter Tag: "Papa, ich will mal alleine Schlepplift fahren". Hat 2x hintereinander ohne rausfallen geklappt. Danach wollte er wieder mit mir.

Urlaub zu ende.
Fazit: Mission erfüllt; er hat festgestellt, dass Skifahren Spaß macht. Nur darum ging es mir, der Rest kommt mit der Zeit.
Talent scheint auch vorhanden zu sein, er hat sich wirklich gut angestellt.
Jetzt muss ich ihn nur noch im nächsten Winter wieder in den Skikurs bekommen, damit er dazulernt.


Jetzt meine Frage an die Skilehrer:
a) wie bekomme ich ihn dazu, dass er möglichst in den Kurs geht statt mit Papa zu fahren?
b) falls das partout nicht klappt, was darf ich keinesfalls machen damit sich keine Fehler einschleichen oder ihm der Spaß vergeht?
c) welche Übungen kann ich mit ihm machen, um die Technik spielerisch zu verbessern?
Ich weiß durchaus, dass 3 Fragen in einem Internetforum aus einem guten Skifahrer (Skilevel 86) keinen Skilehrer machen, will ich auch gar nicht sein. Aber was hilfts, wenn er lieber mit mir fährt als mit dem Kurs?

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Re: Bericht vom Skifahren lernen von Kind mit den Eltern

Beitrag von Martina » 08.04.2010 11:19

Wenn es dir auch Spass macht, spricht nicht viel dagegen, dass er mit dir fährt, solange du ihm keinen Blödsinn erklärst. Ich würde ihm in diesem Fall technisch gar nichts erklären, das was man erklären muss (Pflug) kann er ja schon.
Wichtig hingegen ist das Verhalten. Es muss ihm bewusst sein, dass er in gefährlichen Situationen (also wenn du es sagst) genau hinter dir fahren soll. Mit zunehmendem Können wird Skifahren eher gefährlicher und Kinder in diesem Alter können die Situaitionen noch nicht genügend einschätzen! Es ist wie im Strassenverkehr - als Eltern muss man einen Teil der Verantwortung übernehmen.
Es wird von dir einiges an Vorausdenken brauchen (er muss instruiert sein, was er tut, wenn er aus dem Lift fällt - wie kann er selber aufstehen lernen - wo halte ich mit dem Kind am besten an - wie lange reicht die Kraft- welche Piste schafft er schon), vielleicht werdet ihr auch mal "auf die Nase fallen", ist aber alles meist nicht gravierend, artet höchstens in Stress aus.
Übungen würde ich auf jeden Fall bleiben lassen. Kinder lernen überwiegend nicht durch Übungen, sondern indem man sie in bestimmte Situationen bringt, in denen sie sich passend verhalten müssen (einfaches Beispiel: etwas steilerer Hang -> mehr bremsen nötig -> grösserer Pflugwinkel)

Meist ist es aber so, dass man als Eltern auch selber skifahren möchte.
Oft bietet sich ein Kompromiss an: Am Morgen Skikurs, am Nachmittag mit Papa fahren. Oder drei Tage Kurs/ zwei Tage Papa.

Meiner Meinung nach sollte man bei solchen Abmachungen fest bleiben: "Mal eine Pause" ist unsinnig - einerseits ist es für die Skischule extrem mühsam, weil die anderen dann ein gutes Stück weiter sind. Und andererseits, wenn das Kind mal raus hat, dass es nach Lust und Laune in den Kurs gehen kann, dann wird der Ablauf nie konstant. Da würde ich mich gar nicht drauf einlassen (wenn die Situation aber irgendwie verkorkst ist, ist es natürlich anders). Es braucht 2-3Tage, bis der Ablauf so richtig "drin" ist. Da ein Kurs nur 5-6Tage dauert, würde ich das nicht unterbrechen.

Ich finde es verständlich, wenn Kinder erst mal nicht in einen Kurs wollen. Sie treffen auf einen Skilehrer, den sie nicht kennen, die Situation (Lifte, am Anfang das Skifahren an sich, der Ablauf, ev. der Schnee etc. etc.) ist neu und unbekannt, die anderen Kinder kennen sie auch nicht, vielleicht sprechen die eine andere Sprache usw. - alles sehr "unsicher", wohingegen fahren mit Papa bekannt, schön und "sicher" ist.

Deshalb ist es manchmal besser, den Kurs gleich als Fakt darzustellen. Sagt man: Vielleicht könntest du da ja... - dann sagt das Kind sicher nein. Besser man erklärt: Wir gehen da und da in den Skiurlaub und da darfst du sogar in den Skikurs!
Auch so wird es zuerst eher mal nein sagen. Ich würde dann den Kurs so attraktiv wie möglich zuverkaufen. Bewährt haben sich:
- viel Vorlauf: das Thema Skikurs schon länger vorher ansprechen, immer sehr positiv, gar nicht auf Diskussionen "ich will aber nicht" einlassen
- vorher die Internetseite anschauen, meist gibt es da viele spannende Dinge zu entdecken (mit der Skischule gibt es sogar ein Skirennen! Man darf in den Funpark! In den Pausenraum! ...).
- Am Tag vorher/Vorabend gemeinsam mit dem Kind zu einer ruhigen Stunde (also eher um 17h als um 10h ins Skischulbüro, Fotos anschauen, das Kind anmelden, ev. mit dem Personal plaudern, die Bedenken des Kindes vorbringen - oft sind die dann sehr motivierend). Meist kriegen die Kinder dann schon die "Skischulschürze", die sie dann stolz tragen können. Das Skischulgelände anschauen, ev. sieht man sogar schon Kinder, die Unterricht haben und aufregende Dinge machen.
- Kind am ersten Tag begleiten, den Namen des Skilehrers fragen, das Kind persönlich vorstellen (oft ist ein Trubel mit vielen Kindern, da muss man schauen, dass man nicht untergeht). Dabeibleiben, bis es richtig losgeht, klar ausmachen, wann und wo das Kind wieder abgeholt wird, dass im Notfall die Eltern angerufen werden können - und was man anschliessend gemeinsam macht (etwas essen, einander erzählen was man erlebt hat etc.)
- Oft reagieren Kinder auch sehr gut auf ganz rationale Argumente: Der Papa kann dir jetzt nicht mehr genügend gut erklären, wie du weiter lernst etc.


Ich kenne die Situation von beiden Seiten (wobei meine Tochter immer extrem gerne in die Skischule geht). Wichtig ist, dass die Eltern den feinen Grat zwischen "fest bleiben bei Abmachungen" und "auf das Kind eingehen" gut treffen. Voraussetzung dafür ist, dass man sich selber bewusst ist, was einem wichtig ist.

Wie auch immer - ich wünsche euch weiterhin viel Spass beim Skifahren!

MartinFarrent
Beiträge: 96
Registriert: 15.04.2008 08:16
Vorname: Martin
Wohnort: Bonn

Re: Bericht vom Skifahren lernen von Kind mit den Eltern

Beitrag von MartinFarrent » 08.04.2010 18:21

Martina hat geschrieben: Ich würde dann den Kurs so attraktiv wie möglich zuverkaufen. Bewährt haben sich...
Ging bei mir schief. :(

Die Hoffnung ist ja, dass der Kurs unerwartet viel Freude macht, - was in der Regel vielleicht eintritt. Bei meinem Sohn stimmte aber seinerzeit die Dynamik unter den Kindern nicht, und dann war Schluss mit Kurs... aber endgültig. Die Verunsicherung, die ein paar Angeber ausgelöst hatten, legte sich erst zwei Jahre später, als er unter meiner nicht sehr fachmännischen Anleitung immerhin schon leichtere schwarze Pisten zu bewältigen gelernt hatte. Das war ein relativ langsamer Weg zum Erfolg, wie man sich denken kann. Und danach erst hatte er das Selbstvertrauen, wieder Fremdunterricht zu nehmen.

Der Faktor Kind versus Kind wird m.E. leicht unterschätzt - insbesondere wenn Gruppen teilweise aus eingespielten Freundes- oder Geschwisterpaaren bestehen, die sich gegenüber 'Einzelkindern' stark fühlen. Wenn sich derweil die Eltern anderweitig auf Ski vergnügen, stellt sich das Gefühl, im Stich gelassen und abgestellt zu sein, ziemlich schnell ein.

Viele Grüße

Martin

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Re: Bericht vom Skifahren lernen von Kind mit den Eltern

Beitrag von Martina » 08.04.2010 19:40

Sowas kommt natürlich immer wieder mal vor.
Ich würde aber behaupten, dass es nicht häufig ist.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag