VIDEO-Analyse: Buckelpiste

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Maxowski
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Beitrag von Maxowski » 07.01.2008 19:24

vielleicht unterscheidet sich unsere Definition von "hineinprellen". Ich jedenfalls meine damit eine aktive und schnelle Streckbewegung der Beine während der Abwärtsbewegung. Ich "prelle" somit die Beine in das Tal.
Ich habe das ein paarmal versucht so zu machen und ich hatte ein besseres Gefühl.
Ich weiß nicht, ob eine solche Fahrt bei den Videos dabei ist. Es existieren noch andere, ich schau mal, ob es da besser aussieht.



Ich weiß leider nicht genau, was du mit "Berg" oder "Flanke" genau meinst.
Hier mal eine Zeichnung. Vielleicht wärst du ja so nett und könntest mir die einzelnen Bereiche (habe mir die wichtig erscheinenden farbig markiert) ja erläutern:
[ externes Bild ]

Mein Versuch:
grün: Buckel
orange: Berg? <- hier Drehen
lila: Tal
blau: Flanke? <- hier driftend bremsen
rot: ???
pink: Bereich, in dem ich meine Beine aktiv strecke
gelb: Bereich, in dem ich meine Beine aktiv beuge (in der Zeichnung ein bisschen zu hoch angesetzt)

Yeti
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Beitrag von Yeti » 07.01.2008 22:22

Freut mich, dass Du Dich so für das Buckeln interessierst :P !
Maxowski hat geschrieben:- zu lange Stöcke, dadurch zu hohe Armhaltung und zu unruhige Arme; kürzere Stöcke könnten auch die Vorlage etwas verbessern
Jup. Auch die Hebel werden kleiner. Visuelles Beispiel: Taktstock vom
Dirigenten.
Maxowski hat geschrieben:- ich bin zu weit hinten; trainieren könnte ich das durch eine Fahrt mit zT offenen Skischuhen (allerdings vorsichtig) oder ich könnte versuchen, den Stockeinsatz vom Berg aus gesehen weiter hinten zu setzen.
- Hüft- und Beinarbeit ist zu passiv; als Folge eine nicht (gut genug) ausgeprägte Streck-/Beugebewegung; Training durch ??? (Schnellkrafttraining an Geräten? Üben, üben üben? Was sonst?)
- ich belaste meine Zehenballen kaum und habe die Hüfte zu weit hinten. Ich glaube genau das ist der wunde Punkt. Wie kriege ich das weg? Stöcke hinter den Hintern klemmen geht schlecht.. Und meinen Skischuh schnall ich immer so fest zu, dass ich den Fuß garnicht mehr spüre (achtung: dramatisiert) und dann vergess ich den Fuß während der Fahrt ganz schnell, weil ich da eh keine großen Bewegungen machen kann.
Hm. Das hängt alles zusammen. Ich würde mit Deinen Schischuhen
anfangen. Dadurch, dass Dein Schischuh zugeknallt ist, hast Du keine
Flexibilität im Sprunggelenk. Bei der sogenannten Beugephase, dem
hinauffahren auf die Buckelkuppe, müssen sich die Knie-, Hüft- und
Sprunggelenkswinkel verkleinern können. Ansonsten, speziell bei harten
Skischuhen, kommt man leicht in Rücklage. Tipp: Obere Schnallen locker
machen. Auf der Buckelkuppe angekommen, drüberfahren, Knie umkanten
und Streck- und Steuerphase beginnen. Fussballen nach unten drücken
und Hüfte aktiv nach vorne oben strecken bis zur maximalen Streckposition.
Dann beginnt wieder die Beugephase. Die wichtigen und
koordinativ schwierigen Arm- und Schulterbewegungen lasse ich jetzt mal weg.
Maxowski hat geschrieben:-generell Training: lieber leichteres Gelände (oder Hotline) schnell als komplexes langsam
Vor allem flaches Gelände suchen und bei Naturbuckeln die rundeste Linie wählen. Eine Hotline zu
fahren ist nicht leicht, auch wenn sie flach ist. Bei nicht zu hartem Schnee
und guten Fahrern ;-) wird die Spur schnell tief und ohne die entsprechende
Technik kann man sich kaum in der Spur halten. Das grösste Problem
allerdings ist, solch eine Spur/Hotline zu finden oder selber einzufahren.
Maxowski hat geschrieben:Leider habe ich mir extra so lange Stöcke genommen. 125cm sind mir viel angenehmer zum Beispiel beim Schlittschuhschritt oder beim Stöckeln. Wären Teleskopstöcke eine Lösung? 110cm hört sich nämlich krass an. Das fährt ja meine kleine Schwester schon. Laut der 0,71x-Formel sollten mir 125cm auch eigentlich wunderbar passen.
Von Teleskopstöcken rate ich ab. Die nehme ich selbst bei Skitouren
nur im Notfall...
Maxowski hat geschrieben:@Yeti: jaaa, die Buckel wurden zum Ende hin echt kriminell! Hast du denn auch die Academy-Leute sehen dürfen?
Nein, die Academy Leute habe ich nicht gesehen, aber ich weiss
wie sie fahren. Ich hab allerdings auch schon diverse Buckelmeister und
andere Wettkampfbuckler gesehen... Die können das auch ganz gut ;-).

Yeti

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Lothar
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Beitrag von Lothar » 08.01.2008 09:35

Yeti hat geschrieben:Wettkampfbuckler
:D :lol:
Was für ein Wort!

Sorry für's "Reinschneien", ich bin schon wieder weg...

rufus
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Re: VIDEO-Analyse: Buckelpiste

Beitrag von rufus » 10.01.2008 21:05

DIESE Jungens hab ich auch die Tage in St.Anton und St. Christoph gesehen, schau mal hier :
http://www.skiakademie.at/wir_ueber_uns/

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 11.01.2008 10:55

Hallo Maxowski
Das mit den offenen Schuhen lässt du besser bleiben. Mit offenen Schuhen kann man als Anfänger auf blauen Pisten etwas rumcarven, nicht aber auf deinem Niveau Buckelpisten fahren, da haut es dich im wahrsten Sinne des Wortes aus den Socken. Nach meiner Meinung, passt ein Skischuh, wenn ich den Schuh am Morgen anziehe, den ganzen Tag in verschiedenstem Gelände fahre, am Mittag im Restaurant esse, und am Abend an der Bar ein Bier trinke und in dieser ganzen Zeit die Schnallen weder öffne noch löse, noch anziehe. Wichtig beim Buckelpisten fahren ist das Vorausschauen und das Erkennen von Geometrien die der Körper nicht automatisch ausgleicht. Diese speziellen Geometrien werden mit zunehmender Übung immer seltener. Die Theorie des Buckelpistenfahrens ist im Gegensatz zum einfachen Carven, derart komplex, dass ich der Meinung bin, dass sie kaum so stark vereinfacht werden kann, wie du das in deinem oben gezeichneten Schema versuchst. Nach meiner Meinung gilt hier eine zentrale Position auf dem Ski finden und nach einer Korrektur sofort wieder herstellen. Dies ist nur mit Übung, Übung und noch mals Übung zu erreichen. Ich habe auch schon beobachtet, dass gute Bodenturner (was ich von mir leider nicht behaupten kann) in den Buckel klar im Vorteil sind. Also könnte man da event. auch neben der Piste noch etwas üben.

Gruss Herbert

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Beitrag von Hosky » 11.01.2008 12:31

Jetzt konnte ich die Videos endlich mal ansehen.

Grundsätzlich liegst Du mit Deiner Buckeltechnik schon ganz gut im Rennen - hast also umgesetzt, daß man in Buckeln nicht einfach einen Kurzschwung wie auf planer Piste fährt, sondern passt Dich ans Gelände an. Nochmal bestätigt: Deine Stöcke sind viiieeel zu lang.

Bei Buckeln gilt einfach üben, üben, üben - aber richtig. Als mögliche Übungen:
- Arbeite an Deiner Ausgleichstechnik nimm jede Welle, die Du auf der Piste finden kannst: Beugen auf der Welle, Strecken ins Tal.
- Ab und zu findet man in Skigebieten Wellenbahnen, sehr gute Übung! Erst straight, dann geringer Schwungwinkel (drehen auf der Welle, tiefe Position, Streckdrehen ins Wellental), dann Schwungwinkel vergrößern. Driften/ stärkeres Aufkanten bei der Auffahrt zur Welle zur Tempokontrolle nutzen.
- Tiefschwung auf der Piste, um das Bewegungsmuster des Beugens zur Schwungauslösung und Streckens im Schwungverlauf zu verinnerlichen
- Den Blick weiter nach vorn richten, 2-3 Buckel - damit kannst Du besser antizipieren, was auf Dich zukommt und wirst weniger überrascht. Funktioniert nicht auf Anhieb, muß trainiert werden. Erst 1 Buckel weiter, dann 2, dann 3.

Viel Spaß beim Üben!

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 11.01.2008 12:53

Hier noch ein Tip.
Nie die Beine ganz durchstrecken, immer leicht in der Hocke fahren, gibt einiges weniger an schlägen auf das Kniegelenk, der Schwerpunkt liegt etwas tiefer, was wiederum eine höhere Sicherheit gibt. Den Ausführungen von Hosky absolut :zs:

Gruss Herbert
Zuletzt geändert von Herbert Züst am 11.01.2008 14:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von carlgustav_1 » 11.01.2008 13:36

wäre froh ich könnts wie du, aber ich kann verstehen dass man sich natürlich immer noch verbessern möchte.

üben, üben, üben ist wohl der punkt. hab ich letzte ostern selbst festgestellt, als ich meine buckeltechnik innerh 1 intensiven woche immerhin so von 5% auf 15% steigern konnte ;-) ab einem bestimmten niveau werden die fortschritte dann natürlich immer kleiner...

wenn du dich mit "uniformierten" profis vergleichst - denk dran, DIE machen das seit jahren praktisch jeden tag... :o

also weiter viel spass!!!!

grüße, martin
krypton rulez!

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 11.01.2008 14:07

Ich habe das gekonnt, mit 55 macht man so etwas doch nicht mehr oder zumindest nur noch manchmal an übermütigen Tagen :D
Wie heisst es so schön in einer Reumaslbewerbung "Dann wenn der Lieblingshang der Hang zum Übermut wird.
Gruss Herbert

karntnerbua
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Beitrag von karntnerbua » 15.01.2008 14:12

Sind alle Tipps ok,
Mir ist noch aufgefallen, dass du die Hüfte zuviel aus der Falllinie mitdrehst, damit brauchst du länger für die Einleitung des nächsten Schwungs und bist vom potentiellen Tempo und Gelände beschränkt.

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