Video Stubaital

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Lars
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Video Stubaital

Beitrag von Lars » 06.03.2007 13:13

Hallo zusammen,

habs trotz meines Knorpelschadens hinter der Kniescheibe nochmals auf die Bretter gewagt. Knie ist natürlich nicht mehr neu, hielt aber dennoch ganz gut mit. Natürlich hatte ich nach drei Tagen dann doch Probleme mit dem Knie. Hier mal eine kurze Sequenz von mir. Anregungen sind gerne willkommen. Besonders in Bezug darauf, wie ich in Zukunft "knieschonender" fahren könnte.

http://home.arcor.de/lprobson/Stubaital

Datei "Stubaital.wmv" aufrufen bzw. speichern!

Grüße
Lars
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Janson
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Beitrag von Janson » 06.03.2007 18:52

Naja, was soll ich sagen, bin ja keiner der super Profis hier.
Aber da sonst bis jetzt niemand antwortet:

Deine Technik geht hart ans wedeln.
Sehr geschlossen, kraftaufwendig und nicht gerade knieschonend.
Möchte dazu auch gar nichts spezielles sagen.

Im unteren Teil, wo du den Ski einfach laufen lässt, quasi cool austrudelst, gefällt mir dein Skifahren echt besser! Sorry.

Glaube, dass wenn du versuchen würdest, mehr oder weniger zu carven und den Ski laufen lässt, dein Knie sich abends besser anfühlen würde.
Meine persönliche Erfahrung, was Knieschmerzen angeht.

Janson

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Beitrag von Christoph-Wien » 06.03.2007 18:59

Jaja, die gute alte Arlberg-Schule!

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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 06.03.2007 20:06

jip, carven ist viel Knieschonender als Skier um eine Ecke rumzuwürgen.
Also immer versuchen dass die Kniescheibe in Richtung Skispitze zeigt, denn Drehbewegungen sind tödlich fürs Knie.

Richtung machen mit Gewichtsverlagerung (am besten bei starken Knieproblemen sogar ohne Hüftknick) und nicht mit Oberkörper drehen. Dann schmerzen die Knie nimmer.
schnell, riskant, vielseitig bergab
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Martina
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Beitrag von Martina » 07.03.2007 08:21

Einmal mehr: Beim Kurzschwingen immer gibt besonders viele Idealvorstellungen gibt. Meine ist hier: runde, kurze, gleichmässige Kurven, die unter Ausnützung der Eigensteuereigenschaften des Skis, aber nicht durchgehend der Kante entlang gefahren werden.

Was macht der Ski?
Der Ski fährt runde (leicht ovale), gleichmässige, rhythmische Kurven und wird jeweils stark quergestellt. Nur der Aussenski ist jeweils auf dem Schnee, der Innenski wird angehoben.
Der Ski läuft zwar gleichmässig und einigermassen rund, aber er "arbeitet" wenig, was bedeutet dass der Fahrer relativ viel Kraft einsetzt.
Für die Neigung des Hanges wird der Ski sehr stark quergestellt.


Welche Bewegungen brauchst du?
Du fährst mit gleichmässigem, gut getimten beugen/strecken. Beim Ausstrecken der Beine hebst du den Innenski an und drehst das äussere Bein. Da du dem Ski dort relativ wenig Zeit gibst, musst du recht viel Kraft einsetzen.
Der Oberkörper ist sehr ruhig und etwas nach vorne gebeugt. Regelmässiger Stockeinsatz.
Die Knie werden sehr nahe beeinander gehalten.


Was würde ich dir sagen, wenn du bei mir Unterricht nehme würdest?
Du fährst einen sicheren, gleichmässigen Stil.
Ich denke jedoch, dass du zuviel Kraft aufwendest. Du lässt den Ski zu wenig für dich arbeiten.
Vermutlich ist deine Fahrweise nicht besonders knieschonend: Ich denke, du drehst den Ski mindestens teilweise aus dem Knie heraus.
Durch die enge Haltung der Knie sind diese näher zusammen als die Füsse, was eine stärkere Belastung der Gelenke bedeutet, als wenn du sie offener und unabhängiger halten würdest.
Auch durch das Anheben des Innenbeines sind die Kräfte, die auf das Knie des Aussenbeines wirken, grösser. Da du den Ski aber sehr stark herumdrehst, ist es vermutlich nötig, den Innenski anzuheben, er kommt dir sonst in den Weg.


Was wir machen würden:
- längere Kurven anschauen: Hältst du die Knie dort auch so eng? Ev. mal bewusst offen fahren oder kurz mit den Händen auf den Knien.
- versuchen, beim Kurzschwingen die Knie nicht aneinanderzudrücken (ev. funktioniert das aber erst später)
- "Zeitlupenkurzschwingen": probieren, sehr langsames Kurzschwingen zu fahren. Dabei versuchen, beim Ausstrecken der Beine (Kurvenauslösung) laaange zu warten, bis der Ski "von selbst" in die Kurve dreht. Erst dann Beine wieder beugen. Seeehr langsam! (Neigung Piste etwa wie im Video)
- Beim Zeitlupenkurzschwingen darauf achten, den Innenski nicht anzuheben. Bewusst beide Beine strecken, beide Ski im Schnee lassen. Das funktioniert nur, wenn die Kurve genug weit ist (also nicht quer, sondern längs).
- Versuchen, das Aussenbein weniger zu drehen und mehr den Ski sich selber drehen lassen.
- Etwas weiter vorausschauen, nicht direkt auf den Schnee vor den Skispitzen.
- Für das Ganze ev. die Stöcke weglassen. Das hilft oft, um vom "bewährten" wegzukommen, alte Bewegungsmuster aufzubrechen und etwas neues zu probieren.

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Lars
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Beitrag von Lars » 07.03.2007 13:19

Vielen Dank für eure Statements und Tipps!

Es war mir schon fast klar, dass meine Technik zu sehr auf die Knie geht. Habs halt noch auf den alten Latten gelernt und die gelernten Bewegunbgsmuster wieder raus zu kriegen ist halt super schwierig. Ich muss aber meine Technik umstellen, sonst wirds mit den Knien und dem Skifahren nicht mehr lange gutgehen.

Mein Problem sind eigentlich auch nicht die gecarvten Schwünge auf leicht abfälligen Pisten. Auf den sogenannten Autobahnen klappt das auch alles wunderbar. Da bekomm ich den Richtungswechsel durch reines Umkannten (keine Hoch-Tief-Bewegung) auch super hin. Nur soblad es steiler wird, falle ich wieder in die alten Technik zurück. Versuch ich es hier mit Umkannten, so hab ich das Gefühl zu schnell zu werden und die Geschwindigkeit nicht kontrolliert zu bekommen. Ich habe mich auch immer gefragt, ob gecarvte Schwünge im mittelsteilen-steilen Gelände überhaupt möglich sind. Also Oberkörper wirklich nicht Richtung Tal und ohne Hoch-Tief-Bewegung. Gibt es da mal ein Video in etwas steilerem Gelände zu?

Grüße
Lars
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Beitrag von Martina » 07.03.2007 15:04

Das betrifft jetzt aber lange/mittellange Kurven, oder?
Ja, da kann man schon carven.


"Ohne Hoch-Tiefbewegung" hast du vielleicht etwas falsch interpretiert. Grad wenns steiler wird, hilft es schon, bzw. ist es eine gute Möglichkeit. Allerdings sollte es nicht ein "altes" Hoch-Tief sein (Beine ausstrecken, Gewicht auf Aussenski, diesen drehen -> NEIN!), sondern eher einfach ein "beugen-strecken".
Der Unterschied ist, dass das "neue" Strecken nicht unbedingt nach oben gehen muss, sondern immer auch lateral sein kann. Sprich: es muss mit dem Kippen des Körpers verbunden werden.
Also: Anfangs Kurve Beine strecken, dabei den Körperschwerpunkt von der Bergseite über die Ski bringen, dann ausgestreckt WARTEN bis der Ski schön in die Kurve dreht, dabei kippt der KSP langsam Richtung Kurvenzentrum, ab der Fallinie Beine beugen, KSP kippt stärker Richtung Kurvenzentrum (ab hier bei Bedarf Hüftknick anwenden, siehe unten)

Zum Thema "Oberkörper Richtung Tal": Wenn du damit den Hüftknick meinst (hat Uwe unter "Skikurs und Lehrplan beschrieben), dann ist auch das eine gute Möglichkeit. Du kannst dann die Ski nämlich relativ problemlos stark aufkanten.
Wenn du allerdings reines Gegendrehen (sprich: Ski drehen nach rechts, Oberkörper nach links) meinst: NEIN!

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