Drei Videos

Hier könnt ihr eure eigenen Videos zeigen und die Community um Analyse oder Feedback bitten.
urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von urs » 20.03.2006 09:23

Jinn hat geschrieben:Aber bist Du Dir sicher, dass man "deinen Stil" mit dem von Fabian auch nur annähernd vergleichen kann? Das soll keine Abwertung "deines Stils" sein, aber Fabian fragt ja explizit nach "carven". Bei deinen Kurzschwüngen (ich beziehe mich auf das neue 06 Video von Dir) sehe ich weit und breit kein "carven".
salü jinn

die beiden videos kann man durchaus vergleichen. fabian fährt im oberen teil jeweils auch kurzschwünge und kein reines carving, was ja auch sein ziel war. er fährt dynamischer, explosiver als ich, hat aber ganz klar die für kurzschwünge typischen driftanteile drin, sieht man schön an den schneewolken, und den oberkörper talwärts ausgerichtet. durch die steilheit des geländes nutzt er auch die taillierung stärker aus, er muss die skies stärker aus der fallinie bringen. umgekehrt fällt es fabian schwerer, das tempo zu kontrollieren.

wenn du mein video 06 mit demjenigen von 04 vergleichst, siehst du sehr schön die "carve"-anteile, d.h. die ausnutzung der taillierung. noch besser siehst dus bei den videos von martina oder von golden gaba.

gruss urs

beate
Beiträge: 4352
Registriert: 18.01.2002 01:00
Vorname: beate
Ski: Elan

Beitrag von beate » 20.03.2006 10:52

@jinn
Aber bist Du Dir sicher, dass man "deinen Stil" mit dem von Fabian auch nur annähernd vergleichen kann
Ich gebe dir recht, wenn du schreibst, dass man den "Stil" von Urs und Fabian nicht vergleichen kann. Fabian fährt wilder und aggressiver, Urs fährt "bewußter" und dadurch optisch weniger aggressiv und dynamisch.
"carven". Bei deinen Kurzschwüngen (ich beziehe mich auf das neue 06 Video von Dir) sehe ich weit und breit kein "carven
Dies hat aber nichts mit Stil zu tun, sondern bezieht sich auf die Technik. Die Technik, die beide fahren bzw versuchen zu fahren :wink: sind KS mit möglichst hohem Steueranteil = Kante, ausnutzen der Eigensteuerung und rebound des Skis und angepasste, laterale Streckbewegung um den Ski um den Körper herum fahren zu lassen (ich hoffe, dass ist verständlich). Auch wenn beide andere "Fahrstile" haben ist die Technik nicht sehr weit voneinander entfernt. Womit wir wieder beim Thema dynamische KS sind.....Die von Urs sind meiner Meinung nach technisch auf hohem Niveau gefahren, allerdings sehen sie optisch für den "Laien" einfach langweilliger aus (sorry Urs, allerdings bin ich mir sicher, dass du es im Gegensatz zu mir schaffst, die Dynamik noch reinzubringen). Fabians Technik ist auf einem noch nicht so hohen Niveau, da er zu wenig Geschwindigkeitskontrolle (eines der Hauptkriterien!) in den KS hat und dadurch die Technik nicht sauber durchfahren kann. Das hört sich ein wenig überspitzt dargestellt an. Mein Ziel war es aber dir zu verdeutlichen, auf was ich als "nicht Laie" bei einer Analyse achte.
Ich hoffe, dass dir das ein wenig klarer geworden ist.
@perfectdark
od. bisschen andriften oder so für die Tempokontrolle.
Tempokontrolle in KS erreichst du durch "querstellen" der Ski nicht durch andriften. Dies wäre in meinen Augen auch kontraproduktiv, da ich aus den vorhergegangen Beiträgen schliesse, dass Fabian gesteuerte = also soweit möglich gecarvte KS fahren können möchte. "Ein wenig andriften" verträgt sich damit irgendwie nicht :wink:
Beate

Jinn

Beitrag von Jinn » 20.03.2006 11:27

Der Begriff Schnittschwung oder englisch Carving (von engl. to carve - schnitzen) bezeichnet eine Weiterentwicklung der konventionellen Skitechnik, bei der die Schwünge vollständig auf der Kante gefahren werden statt durch die Kurve zu driften.

Es fällt mir schwer zu glauben, dass jemand Professionelles irgendetwas davon in Urs Kurzschwünge sieht oder sehen möchte.

Während Fabian ganz klar und deutlich so fährt. Ob das nun in Perfektion ist oder noch ausgefeilt werden muss, das ist wieder ein anderes Thema, und dazu gebt Ihr ja auch die notwendigen Tipps.

Ich kann mir auch die Videos von beiden noch so oft angucken: Wieso Ihr, Beate und Urs, meint, Fabian hätte "keine Kontrolle", das kann ich nicht nachvollziehen. Was ich sehe, das ist, dass er zwar die Arme und den Oberkörper teilweise - aber nicht immer - recht unruhig bewegt. (hier mag "die Kontrolle" fehlen), aber seine Schwünge und seinen Speed sehr kontrolliert und bewußt fährt. (Was man dann unten sieht, wo er m.E. nicht "weil er die Kontrolle verloren hat" ) in weite Carvingschünge wechselt, sondern, weil er den Speed von oben nutzt um auch mal weite Radien zu fahren. Aber vielleicht schreibt er ja mal selbst, wie er das mit der Kontrolle sieht und empfindet?

Wie gesagt, das soll weder das Hervorheben des einen und schon gar nicht die Abwertung des anderen sein! Ich selbst wäre schon froh, ich könnte nur annähernd so fahren :wink:
Aber gerade ich als Anfänger suche ja "Vorbilder", Vergleiche, visuelle Anlehnungen, wie ich's richtig machen kann.
Da ist mir eben stark aufgefallen, dass so, wie Fabian fährt, für mich "Carven" ist, während so, wie Urs den Kurzschwung fährt, das ist, was ich von früher als "Kurzschwung klassisch" kenne. (Auch Kante eingesetzt, aber nicht den Radius der Kante genutzt.)

Verzeiht also einem unbedarften Newbie, man sieht das, man hört jenes, jeder weiß was anders - und auf der Piste ist man dann kirre im Kopp :D

beate
Beiträge: 4352
Registriert: 18.01.2002 01:00
Vorname: beate
Ski: Elan

Beitrag von beate » 20.03.2006 12:08

bei der die Schwünge vollständig auf der Kante gefahren werden statt durch die Kurve zu driften.
Es fällt mir schwer zu glauben, dass jemand Professionelles irgendetwas davon in Urs Kurzschwünge sieht oder sehen möchte.
Ich habe nie geschrieben, dass Urs oder Fabians KS komplett auf der Kante gefahren sind!
Auch ich habe in vielen Schulungen meinen eigenen Analysestil entwickelt. Wenn sich unsere Beobachtungen nicht decken, gibt es dafür verschieden Möglichkeiten (Technikvorbild durch z.B. Lehrplan etc, eigen Vorlieben, obwohl die nicht mit einfliessen sollten usw). Was du als bewußt kontrollierten speed beschreibst, sehe ich als kontinuierliche Geschwindigkeitszunahme (nicht stark aber sichtbar) und dies ist für mich Geschwindigkeitskontrollverlust. Wie oben schon geschrieben, ist die Tempokontrolle ein Hauptkriterium in der technischen Beurteilung des KS. Mit Armen und Oberkörper hat dies nichts zu tun.
wie Urs den Kurzschwung fährt, das ist, was ich von früher als "Kurzschwung klassisch" kenne. (Auch Kante eingesetzt, aber nicht den Radius der Kante genutzt.)
Oben schreibst du, du siehst keinen Kantenanteil in Urs KS!
Die Videos von Fabian sind in guter Qualität. Man kann sehr schön und detailliert den Bewegungsablauf erkennen. Der Steuerungsanteil in seinen KS ist recht hoch, er lässt die Ski schön um den Körper herum fahren. Dies tut Urs auch aber er tut es langsamer, er fährt eine niedrigere Kadenz, er hat einen ruhigeren Oberkörper, dadurch wirkt es anders aber m.E. nach fahren beide eine sehr ähnliche Technik. Genau dies versuchte ich dir im ersten Beitrag zu verdeutlichen.
Aber gerade ich als Anfänger suche ja "Vorbilder", Vergleiche, visuelle Anlehnungen, wie ich's richtig machen kann
Dies wäre die Erklärung (=deine persönliche Vorliebe) dafür, dass du die Technik nicht vergleichbar findest.
Beate
Zuletzt geändert von beate am 20.03.2006 12:20, insgesamt 1-mal geändert.

urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von urs » 20.03.2006 12:15

Jinn hat geschrieben:Der Begriff Schnittschwung oder englisch Carving (von engl. to carve - schnitzen) bezeichnet eine Weiterentwicklung der konventionellen Skitechnik, bei der die Schwünge vollständig auf der Kante gefahren werden statt durch die Kurve zu driften.
salü jinn

ich find das zitat nicht so toll, da es auch wieder einen gegensatz zwischen konventioneller technik und carven impliziert. mit den neuen skies hat sich die gesamte skitechnik geändert. wurde hier schon oft diskutiert.
Jinn hat geschrieben:Es fällt mir schwer zu glauben, dass jemand Professionelles irgendetwas davon in Urs Kurzschwünge sieht oder sehen möchte. Während Fabian ganz klar und deutlich so fährt.
acht mal darauf, wie viel resp. wenig schnee aufwirbelt. und das war relativ weicher pulverschnee (mein video von 04 zeigt einen stark gedrifteten kurzschwung nach "alter technik"). da es nicht allzu steil ist, muss ich nicht so stark (spektakulär) aufkanten wie fabian.
Jinn hat geschrieben:... Fabian hätte "keine Kontrolle", das kann ich nicht nachvollziehen. Was ich sehe, das ist, dass er ... seine Schwünge und seinen Speed sehr kontrolliert und bewußt fährt. (Was man dann unten sieht, wo er m.E. nicht "weil er die Kontrolle verloren hat" ) in weite Carvingschünge wechselt, sondern, weil er den Speed von oben nutzt um auch mal weite Radien zu fahren.
ist von mir auch eine vermutung. ich hab eher das gefühl, dass sich fabian in carving-schwünge "rettet", weils zu schnell wird. bin auch gespannt, wie fabian das sieht.
Beate hat geschrieben:...allerdings sehen sie optisch für den "Laien" einfach langweilliger aus (sorry Urs...
verzeih ich dir nie, beate :evil: :wink:. habs aber deswegen mit etwas dynamischerer musik unterlegt :D.

gruss urs

ot: wer "leichten" jazz mag, und die gelegenheit hat, den interpreten jamie cullum live zu erleben, soll die gelegenheit wahrnehmen. was dieser 26-jährige engländer an kraft und humor auf die bühne bringt, ist extraklasse, viel stärker als auf der cd selber.

oenologe78
Beiträge: 1370
Registriert: 23.11.2004 18:51
Vorname: Reiner
Ski: Völkl_Katana 191
Wohnort: Neustadt/Weinstrasse
Kontaktdaten:

Beitrag von oenologe78 » 20.03.2006 12:55

Also mein Eindruck ist, das Fabian einfach etwas zuviel über die Ferse fährt, was dem Ski mehr Druck im Bereich hinter der Bindung verleiht. Der Ski läuft dadurch stärker auf der Kante, ist aber auch schlechter zu kontollieren. Dies führt vielleicht auch zu den vielen Ausgleichsbewegungen im Oberkörper und vor allem den Armen.
Urs nutzt die Eigensteuerung des Skies über die ganze Länge besser, er fährt mehr über die Schaufel, hat nicht soviel Druck hinter der Bindung. Der Ski driftet dadurch leichter, das ganze System wirkt nicht so agressiv.

Das ist nur die einschätzung von einem Leihen!
Gruß Reiner

Jinn

Beitrag von Jinn » 20.03.2006 13:44

Hallo Beate, hallo Urs,
Ich habe nie geschrieben, dass Urs oder Fabians KS komplett auf der Kante gefahren sind!
Nein, ich doch auch nicht!? *wunder* Ich habe lediglich festgestellt, dass ich bei Urs dieses „auf der Kante den Radius fahren (so richtig?) nicht erkennen kann“. Was durchaus an meinem nichtgeschulten Auge liege kann! Ich seh’s einfach nicht, und unter Kurzschwungcarven stelle ich mir – nach dem „Studium“ vieler Carvingvideos einfach etwas anderes vor. (Was konform zu dem geht, was Du schreibst: =persönliche Vorliebe.)
„Auch ich habe in vielen Schulungen meinen eigenen Analysestil entwickelt. Wenn sich unsere Beobachtungen nicht decken, gibt es dafür verschieden Möglichkeiten (Technikvorbild durch z.B. Lehrplan etc, eigen Vorlieben, obwohl die nicht mit einfliessen sollten usw).“
Das ist ja meine, für mich spannende Frage: Wird „Carven“ so verschieden beurteilt, gesehen, technisch umgesetzt usw., dass es praktisch drauf ankommt, wo und bei wem lerne ich es, oder gucke es ab? Oder gibt es einen, hm ... technische Qualifizierung darüber was „Carven“ ist bzw. sein sollte? Du, Beate, schreibts, dass „es ... für die unterschiedlichen Beurteilungen und Sehensweisen ... verschiedene Möglichkeiten ... Technikvorbild, Lehrplan u.a. ... gibt. Das impliziert mir dann aber, dass das, was ich von Euch „abgucke“ oder mit Euch durchdiskutieren immer unter dem Gesichtspunkt „Euer Carvingstil, wie Ihr ihn kennt, gelernt habt und mögt“ denken muss. (?)
Was du als bewußt kontrollierten speed beschreibst, sehe ich als kontinuierliche Geschwindigkeitszunahme (nicht stark aber sichtbar) und dies ist für mich Geschwindigkeitskontrollverlust.
*newbie-mode on*
Aus eigener Erfahrung weiß ich ja, dass « auf der Kante fahren, schneiden, gleiten » automatisch den Speed erhöht. (erhöhen kann?). Was – von mir – dann auch gewünscht ist. Eben bis zu dem Punkt, wo es – für mich – unkontrollierbar wird. (Oder ich die Hosen voll haben ;-) :wink: ) *newbie-mode off*
Aber genau das „sehe ich“ bei Fabian nicht. Auch hierfür fehlt mir wohl das geschulte Auge. Es tröstet mich aber, dass auch Du es als „nicht stark sichtbar“ einstufst. (Um so mehr wundere ich mich über die etwas sehr deutliche Herausstellung dieses Kritikpunktes.)

Wie oben schon geschrieben, ist die Tempokontrolle ein Hauptkriterium in der technischen Beurteilung des KS. Mit Armen und Oberkörper hat dies nichts zu tun.
Meine Anmerkung zu Armen und Oberkörper bezog nicht auf die Tempokontrolle, sondern wurde von mir nur angesprochen, weil mir diese unruhige „Gezappel“ (Verzeihung Fabian :D ) auffiel.

wie Urs den Kurzschwung fährt, das ist, was ich von früher als "Kurzschwung klassisch" kenne. (Auch Kante eingesetzt, aber nicht den Radius der Kante genutzt.)
Oben schreibst du, du siehst keinen Kantenanteil in Urs KS!
Nein, ich schreibe nirgends, dass ich keinen Kantenanteil bei Urs sehe. Ich schrieb, dass ich „keinen gefahrenen Kurvenradius auf der Kante gefahren sehe.“ (So verständlicher?) Dass er seine Kanten zum seitlichen abstoppen benutzt, das sehe ich auch.
Die Videos von Fabian sind in guter Qualität. Man kann sehr schön und detailliert den Bewegungsablauf erkennen. Der Steuerungsanteil in seinen KS ist recht hoch, er lässt die Ski schön um den Körper herum fahren.

Dies tut Urs auch aber er tut es langsamer,
Auch hierzu fehlt mir offenbar der geschulte Blick. Ich seh’s bei einem, beim anderen bleibt es mir – momentan noch – verschlossen. Sorry, bin eben Newbie, und Ihr seht teilweise Dinge, da kann ich nur staunen. Aber ich hoffe, dass meine Fragen und Anmerkungen euch nicht auf die Nerven gehen! :oops:
(Kann mir gut vorstellen, gerade am Beispiel der Videos im Vergleich, dass dieses Thema auch andere interessiert (?))
Urs .... fährt eine niedrigere Kadenz, er hat einen ruhigeren Oberkörper, dadurch wirkt es anders aber m.E. nach fahren beide eine sehr ähnliche Technik. Genau dies versuchte ich dir im ersten Beitrag zu verdeutlichen.
Dieses „anders wirken“ empfinde und sehe ich als „eben ein anderer Stil“. „.eine ähnliche Technik“, da reicht dann mein Hirn nicht mehr aus, das zu realisieren. :roll: Vielleicht seh’ ich’s zu schwarz-weis: Entweder es ist ge-carvt. Oder es ist nicht ge-carvt. Oder doch nicht?
ich find das zitat nicht so toll, da es auch wieder einen gegensatz zwischen konventioneller technik und carven impliziert.
Hm, ich habe diese Diskussionen hier im Forum auch durchgelesen, sehe aber bei mir keine Probleme, das o.g. so stehen zu lassen. Es impliziert m.E. nicht nur die „Weiterentwicklung“ (so steht’s nämlich da :wink: ), sondern, für mich ist es eine „Weiterentwicklung“ des klassischen Stils.
acht mal darauf, wie viel resp. wenig schnee aufwirbelt. und das war relativ weicher pulverschnee (mein video von 04 zeigt einen stark gedrifteten kurzschwung nach "alter technik"). da es nicht allzu steil ist, muss ich nicht so stark (spektakulär) aufkanten wie fabian.
Nun implizierst Du, dass Du – zwar im Flachen, aber denoch – wie Fabian „carven“ würdest. Ich schrieb es schon: Das sehe ich nicht! (warum auch immer). Hätte ich dein Video mit deinem Fahrstil von mir gemacht, ich würde genau dasselbe „be“-urteilen. Nämlich, dass ich keinen gefahrenen Kantenradius, weder langsam noch ein bißchen, sondern gar nicht sehe. Mit oder ohne Schneefahne, in weichem wie im harten Schnee.
ist von mir auch eine vermutung. ich hab eher das gefühl, dass sich fabian in carving-schwünge "rettet", weils zu schnell wird.
Sorry, Urs, ich bitte Dich meine Worte nicht falsch zu verstehen! Von wegen „Abwertung“ oder so. Weiß ja nicht, wie empfindlich Ihr alle diesbezüglich bei Diskussionen seid.
Aber, wenn Du nun schon zum x-ten Male „dein Gefühl“ ansprichst, also die Vermutung, dass Fabian die Kontrolle aufgrund des Speeds verliert, dann erlaube ich mir auch mal „mein Gefühl“ mein Anblick deines Videos offenzulegen: Mir kam es so vor, als hättest hättest Du Angst, es würde bei Dir zu schnell und Du könntest die Kontrolle verlieren. (Ich denke aber, dass mein Gefühl mich trügt. :lol: )

„Langweilig“ finde ich im Übrigen weder das eine noch das andere Video. Von beiden kann ich unglaublich viel lernen – wie man ja auch an dieser Diskussion sieht.

beate
Beiträge: 4352
Registriert: 18.01.2002 01:00
Vorname: beate
Ski: Elan

Beitrag von beate » 20.03.2006 15:23

Aus eigener Erfahrung weiß ich ja, dass « auf der Kante fahren, schneiden, gleiten » automatisch den Speed erhöht
Die Geschwindigkeitskontrolle bei gecarvten LT geschieht über das korrekte ausfahren der Kurve. Dies ist nicht gleichbedeutend mit querfahren!!! Es gibt ein paar Videos von mir (nicht im Forum aber auf der camp DVD) und auch das Lehrvideo von Martina hier im Forum, in der sie bzw ich eine rote oder schwarze Piste mit gleichem Tempo von oben bis unten durchcarve. Bei der technischen Bewertung spielt die Tempokontrolle eine große Rolle (wie schon mehrfach erwähnt) Ist die Geschwindigkeit vom ersten bis zum letzten Schwung (egal ob KS oder LT) gleich, spricht dies für eine funktionierende Technik.
Das impliziert mir dann aber, dass das, was ich von Euch „abgucke“ oder mit Euch durchdiskutieren immer unter dem Gesichtspunkt „Euer Carvingstil, wie Ihr ihn kennt, gelernt habt und mögt“ denken muss. (?)

Wenn du, egal mit wem, über Geschmack oder Stil diskutierst, stimmt das. Du mischt allerdings in deinen Beiträgen immer wieder Stilbeurteilung und Technikbeurteilung. Sicher ist aber auf alle Fälle, dass ich die Technik unter anderen Voraussetzungen beurteile als du. Die Tempokontrolle ist eine feste Definition zur Beurteilung z.B. des KS. Dies trifft meines Wissens nach, auf alle Alpenländer die Skilehrer ausbilden zu. Hast du keine Ausbildung und urteilst als Freizeitskifahrer, ist dir dieser Punkt a) unwichtig b) unbekannt c) egal, dann haben wir keine einheitliche Diskussionsgrundlage und somit werden wir noch ca mindestens 50 weitere posts darüber diskutieren können, ob und warum ich das als Kriterium angebe und du das anders empfindest :wink:

Schau bitte die Videos mal selektiert nach Körperteilen an, beginnend mit der Hüfte und dann abwärts bis zu den Ski. Beurteile: Ausrichtung, Parallelität, Druckverteilung, Aufkantwinkel. Ich schreibe dir jetzt mal, was ich sehe bzw was ich schlussfolgere:... dass die Schaufeln beim einleiten der Kurve in eine leichte Scherstellung gehen -> deutet auf fehlender Schaufeldruck hin -> Einleitung der Kurve deutl hinter der Schaufel -> wahrscheinliches Ergebnis einer dezenten Rücklage -> woher kommt die Rücklage? -> rebound durch greifen der hinteren Taillierung -> durch die sportliche Geschwindigkeit ist der Zeitfaktor limitiert, diesen rebound auszugleichen -> schnelle Einleitung des nächsten Schwungs -> Zunahme der Geschwindigkeit
Ich habe jetzt hier versucht nur die Technik objektiv zu analysieren. Das schliesst allerdings keineswegs aus, dass ich völlig daneben liege :D
Beate

Beate

urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von urs » 20.03.2006 18:51

Jinn hat geschrieben:*newbie-mode on*
Aus eigener Erfahrung weiß ich ja, dass « auf der Kante fahren, schneiden, gleiten » automatisch den Speed erhöht. (erhöhen kann?). Was – von mir – dann auch gewünscht ist. Eben bis zu dem Punkt, wo es – für mich – unkontrollierbar wird. (Oder ich die Hosen voll haben ;-) :wink: ) *newbie-mode off*
Aber genau das „sehe ich“ bei Fabian nicht.
salü jinn

ist auch schwierig zu sehen und ev. lieg ich, wie gesagt, auch falsch mit meiner interpretation. aber m.e. wechselt fabian dort, wos zu schnell wird, geschickt zum reinen carven über. und da hat er die geschwindigkeit wieder voll im griff. auch beim carven sollte es nicht immer schneller werden. hier erfolgt die geschwindigkeitskontrolle aber mit einem genug starken ausfahren der kurve.
Jinn hat geschrieben:Nein, ich schreibe nirgends, dass ich keinen Kantenanteil bei Urs sehe. Ich schrieb, dass ich „keinen gefahrenen Kurvenradius auf der Kante gefahren sehe.“ (So verständlicher?) Dass er seine Kanten zum seitlichen abstoppen benutzt, das sehe ich auch.
bei flacheren und eher weichen pisten darf ich den kantendruck nur kurz halten, sonst bleib ich stehen. der ski fährt aber schon vor dem "abstoppen" auf der kante, einfach nur leicht aufgekantet und mit wenig druck.
Jinn hat geschrieben:Nun implizierst Du, dass Du – zwar im Flachen, aber denoch – wie Fabian „carven“ würdest.
mach ich nicht. ich hab ja explizit geschrieben, dass fabian bei seinen kurzschwüngen einen gedrifteten steueranteil hat.
Jinn hat geschrieben:Mir kam es so vor, als hättest hättest Du Angst, es würde bei Dir zu schnell und Du könntest die Kontrolle verlieren. (Ich denke aber, dass mein Gefühl mich trügt. :lol: )
deine beobachtung hat schon was. es ist aber nicht angst (bin schon so oft hingefallen, da kann mich nichts erschüttern :D), sondern dass ich selber noch am lernen bin. und wenn ich den rebound des skies stärker ausnutze, komme ich wie fabian in gefahr, in rücklage zu geraten. deshalb versuche ich zunächst, die koordination in den körper "einzubrennen". manchmal ist es aber auch schwieriger, langsam schön zu fahren als schnell, da man feiner fahren muss und weniger vertuschen kann.

gruss urs

oenologe78
Beiträge: 1370
Registriert: 23.11.2004 18:51
Vorname: Reiner
Ski: Völkl_Katana 191
Wohnort: Neustadt/Weinstrasse
Kontaktdaten:

Beitrag von oenologe78 » 20.03.2006 19:19

beate hat geschrieben: :... dass die Schaufeln beim einleiten der Kurve in eine leichte Scherstellung gehen -> deutet auf fehlender Schaufeldruck hin -> Einleitung der Kurve deutl hinter der Schaufel -> wahrscheinliches Ergebnis einer dezenten Rücklage -> woher kommt die Rücklage? -> rebound durch greifen der hinteren Taillierung -> durch die sportliche Geschwindigkeit ist der Zeitfaktor limitiert, diesen rebound auszugleichen -> schnelle Einleitung des nächsten Schwungs -> Zunahme der Geschwindigkeit
Ich habe jetzt hier versucht nur die Technik objektiv zu analysieren. Das schliesst allerdings keineswegs aus, dass ich völlig daneben liege :D
Beate

Beate
:zs: So sehe ich es auch, habs nur etwas anders ausgedrückt. Auch für mich ist die leichte Rücklage das Hauptproblem. ich denke auch, dass der unruhige Oberkörper und die unruhigen Arme daher rühren, weil sie stänig die Rücklage ausbalancieren müssen.
Gruß Reiner

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag