Video Doris

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beate
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Beitrag von beate » 17.10.2004 12:56

Lieber Leo,liebe Doris
jetzt versuche ich es mal:
Sequenzen mit langen bis mittellange Radien:
Die Tendenz zur Rücklage ist ziemlich eindeutig.Meine persönliche Ansicht nach ist ein Grund hierfür,das Verdrehen des Oberkörpers.Die gesammten Fahrfehler die hieraus resultieren,würde ich nicht korrigieren.Über das stabilisieren des Oberkörpers würde ich versuchen eine mittlere Position zu finden und zu stabilisieren.
Desweiteren fährst du die Kurven nie zu Ende.Versuch dem Ski mehr Zeit zu geben,seinen Radius zu fahren.Dann wirkt das ganze runder und weniger abgebrochen.
Kurzschünge:
auch hier eine leichte Tendenz zur Rücklage aber deutlich weniger als in den o.beschriebenen Szenen.Mir gefällt,dass du versuchst einen Rhythmus aufzubauen und den Oberkörper stabil dabei hälst.
Der Stockeinsatz kommt immer etwas spät,etwas weit vom Körper oder nur sehr ansatzweise.Dadurch verlierst du ein wenig die Position und den Rhythmus.Versuch einfach im flachen Gelände einmal einen konsequenten Stockeinsatz zu trainieren.Auch würde ich ein wenig mehr Steuerqualität in den Kurzschwüngen trainieren d.h. etwas runder auf der Kante ausfahren.Im steileren Gelände und bei Unebenheiten würde dir eine ausgeprägtere Hoch/Tiefentlastung sicher helfen etwas stabiler zu fahren.Beim Kurzschwung ist eine mittlere + stabile Position unabdingbar damit die Beinarbeit synchron und parallel ist.Aus diesem Grund würde ich deshalb auch hier ersteinmal nur über Position,dann Rhythmus trainieren und stabilisieren.
Ich möchte abschließend betonen,dass das Skifahren,was du hier zeigst schon auf einem hohen Niveau ist.!!!Umso schwieriger sind natürlich dann auch Analysen.Es ist für mich schon grenzwertig,etwas dazu zu schreiben,da ich denke,dass ich dazu ein paar Jahre mehr Erfahrung + Kompetenz bräuchte,um einem Kommentar von mir einen gewissen Stellenwert einzuräumen.
Bin gespannt,ob die Cracks aus unserem Forum noch etwas schreiben und wieviel von meiner Beobachtung und Analyse heiße Luft ist :oops: :oops: :oops:
Aber:Versuch macht kluch :wink:
Vielen Dank Leo,für die wirklich gut gefilmten Szenen.Das ist,wie o..g. auch für mich immer ein gutes Training
Euch noch ein schönes WE!
Beate

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 18.10.2004 12:05

also urs und beate kann ich nur zustimmen, zusätzlich ist würde ich vorschlagen in einfachem gelände mal daran zu arbeiten, dass das innenbein mit aufgekantet wird. d.h. in flachem gelände nur kleine schwungwinkel aus den beinen heraus carven und dabei das innenbein zuerst aufkanten. die übung kann man immer wieder auf ziehwegen einbauen.

ansonsten (analog zu urs und beate):
- weniger rücklage od. besser "mehr variabilität nach vorne" üben
- aussenhüfte mitnehmen, bzw. hintern nicht zum hang
- im oberkörper lockerer bleiben (von der verspannten skilehrerhaltung wegkommen)

übungen hierzu sollte man mit der suchfunktion finden.
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Martina
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Beitrag von Martina » 18.10.2004 15:50

@Benna
Danke für den Link! Das Ding ist wirklich super!!!

@Doris
Mehr oder weniger würde ich mich meinen VorschreiberInnen anschliessen.
Du fährst auf den Aufnahmen recht gut ski.
Es wirkt auf mich nur ein bisschen zu verkrampft und etwas zu sanft.

Allerdings ist mir die Rücklage nicht so sehr aufgefallen. Meint ihr damit, dass sie den Hintern etwas rausstreckt? Das hat für mich eine andere Ursache:
Du streckst die Arme steif nach vorne/unten. Dadurch hast du mehr Gewicht vorne. Um das zu kompensieren, hast du den ganzen Beckenbereich weit hinten (oder umgekehrt). Somit stehst du in meinen Augen wieder einigermassen mittig (auf den Füssen), aber recht steif.

Du nutzt die Ski (ihre Taillierung) gut aus und lässt sie schön laufen (kein Murks). Du machst das auch bei den kurzen Schwüngen, und das sieht man recht selten! Schön!

Du lehnst dich nur in der zweiten Hälfte einer Kurve etwas zu weit nach innen, weswegen dir der äussere Ski dann geradaus wegfährt (wie von Urs sehr schön gezeigt). Also im Moment mal noch etwas weniger Schräglage und auf beiden Ski stehen.
Deine Knie sind näher zusammen als die Füsse. Das haben die meisten Frauen und ist schwierig zu ändern. Man kann allenfalls am Canting des Schuhs etwas machen oder ev. mit Keilen unter den Fersen arbeiten. Aber mit dieser Anatomie (ich habe die auch) neigt man zum auf-dem-Innenski-stehen.

Aufgefallen ist MIR in erster Linie, dass du die Kurven fast ausschliesslich durch kippen (umkanten) auslöst. Deswegen lässt du die Ski auch so schön laufen: du wechselst die Kante und lässt ihn dann fahren. Das ist ausgezeichnet und braucht viel Gefühl, damit das funktioniert!
Aber ich denke, du bist technisch so weit, dass du mehr aus dem Ski rausholen kannst!

Deine Haltung ist sehr "taloffen" (d.h. der Oberkörper ist stets talwärts gerichtet - ist ein endloses Thema, du kannst ja die Beiträge vom letzten Jahr dazu lesen). Für die kurzen Schwünge muss das meiner Meinung nach auch so sein.
In den langen Schwüngen könntest du aber mal versuchen, "den Ski zu begleiten", d.h. die Füsse und die Hüfte auch in die Schwungrichtung zu drehen. Du wirst dich wundern, wie da dein Ski plötzlich "zu macht", d.h. die Kurve enger macht gegen Ende!
Allerdings solltest du auch das mit Gefühl machen. Drehst du zu viel, so rutschen die Skienden weg. Ich bin aber überzeugt, dass du genug Gefühl für den Ski hast!
Du wirst so sofort mehr Schräglage bekommen, ohne dass dir der äussere Ski wegfährt (genug Tempo und gutes Gelände vorausgesetzt).
Da du die Arme so steif wegstreckst (liegt ev. auch daran, dass du gefilmt wurdest) würde ich dir empfehlen, mal ohne Stöcke zu fahren.
Du kannst dann auch mal "crawlen", um das Drehgefühl zu entdecken. Oder den Flieger machen
Oder die Hände auf die Knie legen und "anschieben".
Oder ein "Steuerrad" drehen.
etc.

Wie gesagt, die recht steife Haltung deines Oberkörpers wirkt sich nicht sehr negativ auf deine Ski aus. Nur könntest du auf deinem Niveau noch mehr aus dem Ski rausholen! Dafür hilft es, wenn du oben lockerer wirst.

Zu den kurzen Schwüngen:
Sie sind schön rund und du nutzt den Ski. Kein Gehacke. Das ist toll! (Und recht selten, leider)
Für kurze Schwünge lässt du den Ski aber zu stark rutschen. Im steilen Gelände wirst du vermutlich immer schneller.
Achtung: ich meine nicht, dass du die Kurven nicht fertig fährst , sondern, dass du die Kanten zu wenig einsetzt.
Bei kurzen Schwüngen ist akzentuierteres Aufkanten notwendig (aber trotzdem mit Gefühl - nicht hacken!).
Du könntest mal versuchen, Stoppschwung an Stoppschwung zu reihen.
Oder mit mehr beugen-strecken fahren.
Oder die Arme (ohne Stöcke) bei jedem Schwung ein Mal kreisen.
Oder über eine gedachte Linie der Fallinie entlang springen
etc.

Dich würde es allgemein vermutlich auch weiterbringen, auf schlechten Pisten, abseits der Piste, in Buckeln etc. zu fahren.

Weiterhin viel Spass!
Bei Fragen nur zu!

Leo
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Beitrag von Leo » 21.10.2004 17:30

8) Hallo!

Vielen Dank für die zahlreichen Stellungnahmen zu meinem Video. Eure Meinungen waren sehr aufschlußreich und haben meine Vermutungen bestätigt.
Ihr habt eigentlich alle meine technischen Probleme erkannt, mit denen
ich ständig zu kämpfen habe. Doch einige meiner Probleme wurzeln im alten Fahrstil, mit dem ich aufgewachsen bin. Leider gab es damals noch keine Carving Technik bzw. Schi.
Aber ich gebe es nicht auf an meiner Technik zu feilen, deshalb waren mir eure Hinweise und Tips sehr wichtig. Besonders das Rutschen der Schi im steileren Gelände, wie du, Martina, es richtig erkannt hast, ist eine Sache mit der ich ständig zu kämpfen habe. Denn meistens geht mir der Schi dann "durch". Dieses Rutschen ist wie eingeschweißt in meinem Kopf. Meine größte Freude wäre es, dieses Problem loszuwerden.

Ihr habt mir alle eine große Freude mit euren positiven Statements bereitet, die mich sehr motiviert haben. :lol: :lol: :lol:

Liebe Grüße und vielen Dank für eure Mühe

Doris
Fischer RC4 Worldcup RC Länge: 175cm
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

Martina
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Beitrag von Martina » 22.10.2004 09:58

Gegen dieses Rutschen bei den kurzen Schwüngen im steileren Gelände kannst du wirklich am besten vorgehen, in dem du etwas eigentlich "Altes" machst: mehr kanten mittels mehr beugen und strecken - banal gesagt: mehr hoch- tief!
Aber so wie du fährst sollte das kein grosses Problem sein, denke ich!

Viel Spass!

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