[VIDEO] Anfänger-Video

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Martina
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Beitrag von Martina » 07.11.2006 13:21

Hallo Oleg

Da ich erst jetzt dazu gekommen bin, dein Video anzuschauen, nur kurz:

Auch ich möchte mich den anderen mehr oder weniger anschliessen:
Was du dir selber beigebracht hast, ist beachtlich, aber dein Fahrstil ist gefährlich. Du fährst unkontrolliert und wärst wohl nicht in der Lage, rasch zu bremsen, wenn ein Hindernis auftaucht.
Dadurch (?) bist du immer in einer Art steifen "Habacht"-Stellung, da du wohl merkst, dass du die Situation nicht im Griff hast!

Allerdings finde ich deine Bewegungsansätze ok. Es würde wohl nicht viel brauchen, und du könntest deine Ski gut kontrollieren und wesentlich besser fahren.
Ich denke nicht, dass sich ein anderer Ski bei deinem Fahrstil viel anders anfühlen würde.
Deshalb würde ich hier unbedingt raten: Unterricht vor Material!

Guido
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Beitrag von Guido » 07.11.2006 13:32

Martina hat geschrieben:Dadurch (?) bist du immer in einer Art steifen "Habacht"-Stellung, da du wohl merkst, dass du die Situation nicht im Griff hast!

[/b]
Habe mich nach Ansicht des Videos nicht gemeldet, weil ich eben gar kein Experte bin. Aber genau das, was du oben beschrieben hast und man bei allen Anfängern sieht, ist diese total steife Körperhaltung.

Ist die Bezeichnung tatsächlich "Hab-acht"? Oder gibt es eine andere Bezeichnung für diese Art von Körperhaltung bei Anfängern???

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 07.11.2006 14:07

zackige schwäbische jugendfreizeit-skibetreuer, bevorzugt gerade ihren zeitsoldatendienst als gebirgsjäger in sonthofen abreissend, kommentierten diese etwas verkrampfte haltung einst (dh. in den 80ern) gerne mit - sorry vollzock, nicht übel bzw. persönlich nehmen: "kerle du hockscht doch net aufm schei**haus!" :oops:

pädagogisches feingefühl halt.... :wink:

die heutigen skilehrer gehen da bestimmt subtiler heran. viel erfolg, der spass an der sache scheint ja auch jetzt schon gegeben zu sein!

gruß martin
krypton rulez!

beate
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Beitrag von beate » 07.11.2006 20:18

In der Schweiz gibts einen wunderbaren umgangssprachlichen Ausdruck dafür. Allerdings kann ich noch kein Schweizerdeutsch schreiben. Vielleicht können uns ja unsere Freunde aus dem benachbarten nicht EU Land verbal aushelfen :wink:
Meist ist diese Körperhaltung das Resultat von zu wenig Kontrolle und dadurch, oft aus Angst, noch mehr Rücklage. Natürlich verstärkt sich das immer weiter gegenseitig und endet oft, wenns nicht noch gerade eben abgefangen werden kann, wie bei Oleg, in einem spektakulären "auf die F.....fallen" weil die Ski einfach nicht richtig geführt haben !!!
Fazit: Wie immer ist das Material schuld!

Aber, GOTT SEI DANK, hier der ultimative Profitip: Mit einem A.....c in 180cm mit dualpowertitanalchannelgleitsystem (ganz wichtig: Nur in der Bezeichnung MG+ ist die hochwertige 1/3 MG+ Mischung enthalten, das andere sind billige Intersportmodelle!!!!! Die gehen natürlich bei solchen Problemen gar nicht!!!!!!!), würde man ganz sicher nicht in solche Verlegenheit kommen und wenn das nicht hilft gibts ja noch die nach vorne verstellbare Bindung mit z Wert von 10 bis 35 (ist die Mindestanforderung), um eine sportliche, drehfreudige Vorlage zu erreichen....allerdings geht das natürlich auch nur mit dem passenden, massangefertigten, geschäumten Race SX Flex 100 Aludreischnaller mit verstärktem Schaft und Geleinlagen von S....., die passenden handgeklöppelten Racingsocks aus Seide / Kaschmir / Polymerhohlfaserkügelchen zum idealen Feuchtigkeitstransport, die die Race SX erst richtig fahrbar machen und ganz wichtig die WC Stöcke aus Doppelaluminium mit Triggersystem, ergonomischem Griff und winkanalgetesteteter, aerodynamischer Stromlinienform....fällt mir noch etwas ein??? Nein! Wenn man so ausgerüstet, immer noch bescheiden auf dem Ski steht, dann weiß ich auch wirklich gar nicht mehr weiter. Vielleicht hilft dann wirklich nur noch ein ausgiebiger Materialtest.
Ups :oops: jetzt ist mir was durchgebrannt.....
Beate

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 07.11.2006 20:35

Hallo Vollzock
Die Analyse von Beate war OK.
Der letzte Beitrag aber (Martina sagt nach meiner Meinung) ????????

Gruss Herbert

Martina
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Beitrag von Martina » 07.11.2006 20:35

Guido hat geschrieben: Aber genau das, was du oben beschrieben hast und man bei allen Anfängern sieht, ist diese total steife Körperhaltung.
Das würde ich jetzt mal schwer anzweifeln: Ich finde, man sieht diese verkrampfte Haltung keinewegs bei allen Anfängern!

Jemand, der "normal" skifahren lernt, sollte lernen, sich unverkrampft zu bewegen. Das ist im ganzen Lernprozess ein sehr wichtiger Punkt.
Weiter sollte man auch lernen, sich und die Situation richtig einzuschätzen und weder zu schnell noch in zu schwierigem Gelände unterwegs zu sein.
Gerät man mal in Gelände, das etwas zu schwierig ist, so sollte man ein technisches Repertoire erlernt haben, auch dieses so sicher wie möglich zu bewältigen: z.B. Seitrutschen, Treppenschritt, Pflug etc.
Auch kriegt man von Anfang an vermittelt, wie wichtig es ist, die Kontrolle über die Ski zu behalten.

Ist also ein sinnvoll geschulter Anfänger
- in seinem Können angepasstem Gelände unterwegs
- mit seinem Können angepassten Tempo unterwegs
- mit seinen Fähigkeiten entsprechender Technik unterwegs
so ist er im Normalfall durchaus in der Lage, unverkrampft zu fahren.

Die Haltung im Video drückt für mich ganz klar: "Ich fahre, aber ich bin nicht mehr Herr über meine Ski. Wenn jetzt irgend etwas unerwartetes kommt, haut es mich um", aus.

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Beitrag von Herbert Züst » 07.11.2006 20:41

Martina warum bist du eigentlich Skilehrerin und nicht Ingenieur geworden
Grosses Achtung vor deinem analytischem Denken.

Gruss Herbert

Guido
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Beitrag von Guido » 08.11.2006 09:19

Martina hat geschrieben:Ist also ein sinnvoll geschulter Anfänger
- in seinem Können angepasstem Gelände unterwegs
- mit seinem Können angepassten Tempo unterwegs
- mit seinen Fähigkeiten entsprechender Technik unterwegs
so ist er im Normalfall durchaus in der Lage, unverkrampft zu fahren.

Die Haltung im Video drückt für mich ganz klar: "Ich fahre, aber ich bin nicht mehr Herr über meine Ski. Wenn jetzt irgend etwas unerwartetes kommt, haut es mich um", aus.
OK, du bisst die Expertin. Aber ich sehe das immer wieder bei den Leuten, die diese versteifte Oberkörperhaltung haben gerade dann, wenn sie dabei sind, es zu erlernen.

Aber wie du selbst sagst, sollte dies der Normalfall sein. Aber wie oft ist das schon?

IMHO ist ein sehr gutes Beispiel der Stockeinsatz: (weiß gar nicht, ob das noch bei euch als Lernhilfe noch angewandt wird) Ich sage den Leute immer, die mich um einen Rat fragen, das Sie "Auf dem Stock drehen sollen". Also Stockeinsatz und dann Kantenwechsel als Orientierung. Gerade da sieht man immer wieder, dass der Körper das am Anfang sehr verkrampft versucht diese Bewegung auszuführen. Ist das einmal richtig aufgenommen, klappt die ganze Bewegung viel rythmischer bzw. flüssiger (unsteifer).

Edit
Martina hat geschrieben:Die Haltung im Video drückt für mich ganz klar: "Ich fahre, aber ich bin nicht mehr Herr über meine Ski. Wenn jetzt irgend etwas unerwartetes kommt, haut es mich um", aus.
Ist es nicht das, was bei allen die Ursache der steifen Körperhaltung ist???

Martina
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Beitrag von Martina » 08.11.2006 12:46

Guido hat geschrieben:
Martina hat geschrieben:Die Haltung im Video drückt für mich ganz klar: "Ich fahre, aber ich bin nicht mehr Herr über meine Ski. Wenn jetzt irgend etwas unerwartetes kommt, haut es mich um", aus.
Ist es nicht das, was bei allen die Ursache der steifen Körperhaltung ist???
Nein, es gibt auch andere Ursachen, z.B. grosse Konzentration oder Spannungskompensation.


Sehr oft sieht man diese Haltung, wenn die Leute etwas tun oder lernen, wofür sie noch nicht "reif" sind, wenn sie sich selbst überfordern oder durch Ratschläge bzw. Unterricht überfordert werden.

Der Stockeinsatz ist tatsächlich ein recht gutes Beispiel:
Die meisten Leute verwirrt die Bewegung beim Stockeinsatz mehr, als dass sie hilft. Deswegen wird sie nur selten "gelehrt".
Es gibt jedoch einige wenige Leute, denen ein Stockeinsatz hilft, den Bewegungsablauf in der Kurve zu strukturieren.
Sehr wichtig ist es, einen sinnvollen Stockeinsatz zu machen: also nur ein leichtes antippen in Richtung Kurvenzentrum. Ein Stockeinsatz "wie früher", also neben den Ski und sich sozusagen "daran hochziehen" ist für das in-die-Kurve-kippen kontraproduktiv.

So sollte also jemand, der jemanden zum Thema Stockeinsatz "berät" 1.wissen, was für ein Stockeinsatz für das heutige Skifahren sinnvoll ist und 2. sehen, ob er dem Lernenden eher hilft oder eher verwirrt.
Die meisten "Laien" (und auch viele Skilehrer :( ) sind dazu nicht in der Lage. Also geben sie irgend einen Tipp, den sich mal irgendwo gehört haben oder gehen in ihrer Anweisung von sich selber aus. Wenn also der Lernende Pech hat, dann lernt er etwas, was seine Fortschritte behindert.

Vielleicht sieht man deshalb so viele verkrampfte Leute auf der Pisten, weil sie von vielen Seiten Tipps kriegen, von denen nicht die Hälfte sinnvoll ist?

Versteh mich nicht falsch: Ich will damit nicht sagen, dass die Tipps, die du gibts, unsinnig sind. Schliesslich war ich nie dabei, als du sie gegeben hast!
Ich höre nur leider sehr oft, wie Möchtegerncracks und andere wohlmeinende Mitskifahrer ihren lernenden Kollegen Tipps geben: Sie preisen sie so an, als ob sie ganz sicher richtig und der einzige Weg zum besseren Skifahren sind.
So ist es beispielsweise ein sehr grosser Unterschied, ob man sagt,:
- "Stockeinsatz? Ich mache den Stockeinsatz vor dem Kantenwechsel, das ist mir eine Orientierung, probier es doch mal aus, kannst auch mal zuschauen, wie es bei mir aussieht!"
oder
- "Den Stockeinsatz macht man vor dem Kantenwechsel! Mach es einfach wie ich!".

Erstere Aussage ist ein Angebot, eine mögliche Erklärung, die auch zulässt, dass es für den Lernenden vielleicht anders besser geht. Zweiteres ist eine absolute und generalisierende Aussage, die bedeutet, dass es am Skifahrer liegt, wenn es nicht funktioniert.

Mit mehr Tipps von der ersteren Art gäbe es auf der Piste mehr Austausch übers Skifahren und mehr gemeinsames Lernen, denke ich!

Guido
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Beitrag von Guido » 08.11.2006 12:57

Also ich sage dann schon, dass es nur ein Hilfe ist. Den Stockeinsatz beziehe ich auch eher auf steilere Abfahrten, wo der Ski einfach rum muss, damit man den Berg auch runter kommt. Dort ist der Stockeinsatz, aus meiner Sicht, auch heute noch die Hilfestellung, um den Kantenwechsel auszulösen.

Beim Kurzschwung ist ehr sehr wahrscheinlich auch noch sehr hilfreich. Bei den Kurzvideos hier sieht man zwar sehr oft, dass disese alte Methode des verdrehens nicht mehr angewandt wird, der Stockeinsatz aber dennoch zum tragen kommt.

Beim Carven ist es natürlich so, wie du es beschrieben hast, da ist es eher kontraproduktiv.

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