Analyze Me! etwas Kurzschwung, etwas Carven ...

Hier könnt ihr eure eigenen Videos zeigen und die Community um Analyse oder Feedback bitten.
Benutzeravatar
Hosky
Beiträge: 860
Registriert: 19.12.2005 22:20
Vorname: Ja, hab ich ;-)
Ski: Diverse...
Wohnort: Rhein-Neckar-Gebiet

Beitrag von Hosky » 03.02.2006 00:15

urs hat geschrieben:
Hosky hat geschrieben:Für meine Begriffe fährst Du oben auch eine zu starke Innenbeinbelastung , Du lehnst Dich sozusagen beim Schwungwechsel mit dem ganzen Körper andrehend über das neue Innenbein...Den Aussenski schiebst Du über den Schwungverlauf zwar aufgekantet aber weitgehend unbelastet relativ weit weg, das ... trägt aber wenig zur Kontrolle bei
das kann ich jetzt gar nicht nachvollziehen. imho werden die kurven va. auf dem aussenski abgebremst. manchmal zeigst du eine kleine talstemme. kenne das problem leider auch .
Sah für mich zuerst auch nicht so aus, aber irgend etwas fand ich nicht ganz stimmig. Dann habe ich mal die Einzelbilder durchgeklickt und bin zu diesem Schluss gekommen. Könnte mich natürlich auch täuschen, aber ich meine dass man das Andrehen über dem Innenbein ganz gut sieht, der Talski sieht imho weitgehend unbelastet aus (KSP liegt voll in der Achse auf dem Innenbein, Aussenbein wird seitlich immer weiter weggestreckt) und bekommt erst am Ende der Schwungsteuerung Druck. Vergleiche mal den Bewegungsablauf und die KSP-Achse mit dem Steilhang-Kurzschwung von golden gaba, ich glaube im Kontrast dazu wird es deutlicher.
Vielleicht kann Mario ja was dazu sagen, ob es seinem Gefühl entspricht oder ob ich mich täusche.
urs hat geschrieben:so weit ich gelernt habe, sollte man den ski in der anfangsphase laufen lassen und erst ab ca. falllinie den kantendruck kontinuierlich aufbauen.
:zs: aber halt aufgekantet, driftend laufen lassen und nicht seitlich rutschend. Ob jetzt nach oder kurz vor der fallinie ist denke ich nicht so wichtig, der kontinuierliche Aufbau ist entscheidender.

Grüsse,
Hosky

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 03.02.2006 08:07

Hosky hat geschrieben:,
ich weiss nicht, ob ich das im oberen Teil wirklich als Kurzschwung bezeichnen würde. Dafür sind die Radien imho etwas zu gross und die Kurvenlage zu gestreckt, der Oberkörper zu wenig talwärts ausgerichtet.
Wann ist dann ein Kurzschwingen für dich ein Kurzschwingen? Wie würdest du es definieren?

- Ich finde die Radien keineswegs zu gross
- Ich finde die"Kurvenlage" keineswegs zu gestreckt - er ist fähig, dieses "laterale Wegstrecken" zu fahren, welches wir oft empfohlen haben. Ob er nun knickt oder nicht -wenn es funktioninert?
- Ich habe ja auch geschrieben, dass ich ihm empfehlen würde, den Oberkörper stabiler zu halten. Aber wie gesagt: Ich kenne auch einige sehr gute Skifahrer, die beim Kurzschwingen leicht mitdrehen und ich würde es als perfekt bezeichnen
- Meiner Meinung nach laufen die Ski ziemlich rund


Ich frage dies, weil es wieder einmal zeigt, dass es grad beim Kurzschwingen verschiedene Idealvorstellungen gibt.

Und was ich vielleicht noch anfügen mag, Marsio: Es ist dynamisch! Im Gegensatz zu anderen Videos, die wir in letzter Zeit sahen und die teilweise zu meiner Verwunderung als dynamisch bezeichnet wurden, finde ich deine Fahrweise wirklich dynamisch.

Benutzeravatar
Herbert Züst
Beiträge: 1784
Registriert: 16.12.2005 14:56
Vorname: Herbert
Ski: Edelwiser Swing, Stöckli Laser CX KesslerPhantom
Ski-Level: 95
Skitage pro Saison: 45
Wohnort: Schweiz

Beitrag von Herbert Züst » 03.02.2006 09:39

Martina hat geschrieben
Ich bin auch der Meinung, dass es gut aussieht. Du kannst skifahren, das sieht man. Ich finde, du fährst diesen Ski, dh. du ziehst nicht einfach deinen Stil durch, sondern "hörst" was vom Ski kommt und spielst damit
. :zs:

Bezüglich der Kurzschwünge sind wir wieder einmal beim Thema: in welcher Situation welche Technik? In diesem relativ flachen Hang finde ich deine weiten fast gecarvten Schwünge schön und angebracht. Würde mich aber doch interessieren wie die aussehen, wenn es steiler und härter wird?

Gruss Herbert

Benutzeravatar
Hosky
Beiträge: 860
Registriert: 19.12.2005 22:20
Vorname: Ja, hab ich ;-)
Ski: Diverse...
Wohnort: Rhein-Neckar-Gebiet

Beitrag von Hosky » 03.02.2006 09:54

Ich frage dies, weil es wieder einmal zeigt, dass es grad beim Kurzschwingen verschiedene Idealvorstellungen gibt.
Stimmt wohl, was ist die Definition von Kurzschwingen? Ich schreibe ja "ich weiss nicht, ob..." Ich finde die Radien an der oberen Grenze, Zusammen mit der Schwungeinleitung, die sonst meist eher bei mittleren Radien angewendet wird, ergibt sich für mich eher nicht der Gesamteindruck des Kurzschwingens. Deshalb wollte ich auch als Kontrast tom´s Video gegenüberstellen. Ist aber letztlich Ansichtssache.

Zum lateralen Wegstrecken: ich würde sagen Jein bzw teilweise, Im Einzelbildablauf sieht man mE, dass er mit dem Oberkörper über den Innenski wandert, dann mit relativ gerader Achse über dem Innenbein beugt und nur den Aussenski (imho unbelatet) seitlich wegstreckt. Das Wegstrecken erfolgt aber beim Tiefgehen auf dem Innenbein und nicht aus einer tiefen Position beim Schwungwechsel heraus wie tom es im Steilen zeigt.

Ich meine wir sind uns wohl alle einig, daß hier ja wahrlich kein Anfänger beurteilt wird, insofern darf es imho ruhig um Feinheiten gehen.

Grüße,
Hosky

PS Martina, ich glaube bei der Dynamikgeschichte im anderen thread hast Du mich falsch verstanden. Es wurde eigentlich nur Ralphs "Rennvariante" (Beitrag 5) als dynamisch bezeichnet, ganz sicher nicht das Ausgangsvideo :wink:

Benutzeravatar
marsio
Beiträge: 3
Registriert: 02.02.2006 12:16

Beitrag von marsio » 03.02.2006 15:03

Hallo zusammen

Vielen Dank für schnellen und zahlreichen Antworten

Vielleicht erstmal ein Wort zum „Fast-Zusammenstoss“ mit dem snowboardenden Kind. Ich muss zugeben, dass ich das beim ersten Betrachten fast ein wenig erschrocken bin, man könnte wirklich glauben, ich sei da frech vorne reingeschnitten. Auf den zweiten Blick sieht man, dass die Perspektive und das Zoom die ganze Situation stark „verdichten“.
Ich selbst würde mich doch zu den verantwortungs- und rücksichtsvollen Skifahrern zählen.

Nun zum schwierigeren Teil: Es ist ja schon anspruchsvoll, die subjektive Wahrnehmung des eigenen Fahrstils dem unbestechlichen Auge der Kameralinse gegenüberzustellen und dabei das Eigen- mit dem Fremdbild in Einklang bringen. Nun soll auch noch auf die vielen Anregungen eingegangen werden – nicht einfach, aber ich versuch’s mal.

Zum Carven:
Da trifft Uwe bestimmt den wunden Punkt. Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass durch das Abfangen der ausgeprägten Hoch-/Tiefbewegung nochmals zusätzlicher Druck auf den Ski kommt, der vermieden werden kann, wenn der Oberkörper in seiner Höhe konstant (tief) bleibt und die Skier sozusagen nur unten durch geschoben werden.
Ein zweiter Punkt betrifft die die X-Beinstellung: da denke ich, sollte ich stärker darauf achten, beide Skis parallel zu führen und im gleichen Winkel aufzukanten. So wie ich es sehe, habe ich den höheren Druck (tiefere Spuren) auf dem Aussenbein (wohl auch aus Angst, bei mehr Innenbeindruck auf dem inneren wegen „boot out“ auszurutschen) und steure dabei das Innenbein eher zu passiv und brauche es etwas als Gleichgewichtsstützhilfe.
Mein Fazit: tief bleiben, beide Skis konstant parallel führen und bewusst steuern, Schwung sauber einleiten und dann mal schauen was rauskommt.

Zum Kurzschwung:
Da ist es wohl schwieriger etwas zu interpretieren: Der Hang ist nicht sehr steil, der Schnee fast zu weich, vielleicht ist’s gar kein richtiger KS und die Kamera etwas weit weg.
Aber wie fühlt es sich an? Für mich wirken die Schwünge flüssig, ich habe das Gefühl, der Ski steuert praktisch alleine. Auch fühle ich, dass die Richtungsänderungen relativ gross sind und entgegen der optischen Leichtigkeit doch einiges an Kraft benötigt wird, um die Seitwärtsbewegung abzufangen und in die neue Richtung zu kommen, es ist so eine Art Achterbahn oder ein hin und her schleudern/spicken.
Aus euren ausführlichen KS-Analysen nehme ich mit, dass es im grossen & ganzen rhythmisch und flüssig ist, das Tempo unter Kontrolle, ev. etwas wild, ich mich mal auf die Symmetrie achten muss sowie auf ausgeglichene Belastung zwischen den Skis und auch darauf, wie stark der Oberkörper rotiert und mir mal den Bewegungsablauf während der Schwungeinleitung bewusst machen.

Ich danke euch nochmals herzlich für die ausführlichen Analysen. Ich werde mir eure Tipps und Anregungen hinter die Ohren schreiben und beim nächsten Mal auf der Piste so einiges versuchen umzusetzen. Über meine Erfahrungen werde ich wieder Berichten.

Gruss, Mario

oenologe78
Beiträge: 1370
Registriert: 23.11.2004 18:51
Vorname: Reiner
Ski: Völkl_Katana 191
Wohnort: Neustadt/Weinstrasse
Kontaktdaten:

Beitrag von oenologe78 » 03.02.2006 15:22

marsio hat geschrieben: wenn der Oberkörper in seiner Höhe konstant (tief) bleibt und die Skier sozusagen nur unten durch geschoben werden.
Nicht aktiv schieben, sondern einfach durchlaufen lassen.
Gruß Reiner

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 03.02.2006 15:31

marsio hat geschrieben: Aber wie fühlt es sich an? Für mich wirken die Schwünge flüssig, ich habe das Gefühl, der Ski steuert praktisch alleine.

Auch fühle ich, dass die Richtungsänderungen relativ gross sind und entgegen der optischen Leichtigkeit doch einiges an Kraft benötigt wird, um die Seitwärtsbewegung abzufangen und in die neue Richtung zu kommen, es ist so eine Art Achterbahn oder ein hin und her schleudern/spicken.

Das sind doch mal zwei tolle Aussagen:
- der Ski steuert praktisch alleine
- Kraft wird benötigt, um die Seitwärtsbewegung abzufangen und die Richtungsänderung einzuleiten (nicht etwa, um "Druck zu geben" oder so, wie so oft geschrieben wird).

...so soll es sein!

Ralpho

Beitrag von Ralpho » 05.02.2006 23:11

marsio hat geschrieben:da denke ich, sollte ich stärker darauf achten, beide Skis parallel zu führen und im gleichen Winkel aufzukanten. So wie ich es sehe, habe ich den höheren Druck (tiefere Spuren) auf dem Aussenbein (wohl auch aus Angst, bei mehr Innenbeindruck auf dem inneren wegen „boot out“ auszurutschen) und steure dabei das Innenbein eher zu passiv und brauche es etwas als Gleichgewichtsstützhilfe.
Mein Fazit: tief bleiben, beide Skis konstant parallel führen und bewusst steuern, Schwung sauber einleiten und dann mal schauen was rauskommt.
Hallo Marsio,

das hat mich an Deinem Video am meisten "gestört": Beim Schwungwechsel ziehst Du den Innenski kurz nach, dadurch geht die parallele Skiführung verloren. Das sieht man auch an Deiner Skispur: In der Kurve verbreitende, an der Fallinie verengende Skispur. Stell Dir vor, der Ski sei auf dem Boden geklebt resp. Du fährst auf zwei Schienen, dann passiert das nicht mehr :lol:

Es gibt ein schönes Video von Fredrik Nyberg, der das schön demonstriert.

Gruss
Ralph

Benutzeravatar
golden gaba
Beiträge: 1396
Registriert: 07.01.2002 01:00
Wohnort: dachau

Beitrag von golden gaba » 06.02.2006 23:17

@ralf
kann das nyberg video nicht anschauen. welcher player?


marsio gehört hier im forum (ich kenn von einigen das fahrkönnen) zu den mit abstand besseren skifahrern...ich hab mich mit der beurteilung von marsio bis jetzt rausgehalten...warum..ich bin ganz ehrlich.. er hat so viele kleine fehler in seinem fahren dass ich nicht weiss wo ich anfangen soll.
er steht super sicher aufm ski usw. aber vom idealbild der carvingtechnik einiges entfernt. es würde mir großen spass machen mit marsio das ganze thema direkt auf der piste zu besprechen...er hat potentzial ohne ende!!!!!!

@marsio
wir haben hier schon 99% videos mit viel schlechterem fahrkönnen diskutiert...aber ich denke du willst dich schon mit der "high-end" technik verglichen wissen bzw. diese versuchen zu erreichen...oder?



@martina
du hast geschrieben...hörst was vom ski kommt und spielst damit.
dass sehe ich völlig anders. genau im gegenteil...

ciao
tom
K2 Seth Pistol
TARGET: High Performance Big Mountain Twin
DIMENSION: 128 / 95 / 118
SIDECUT: 14mm
FEATURES: Twin Tip, ABS Sidewalls, 3-color Die-cut Base, Tip and Tail Pyramid Studs

Ralph69
Beiträge: 50
Registriert: 06.02.2006 23:46

Player

Beitrag von Ralph69 » 06.02.2006 23:51

golden gaba hat geschrieben:@ralf
kann das nyberg video nicht anschauen. welcher player?
Hi Tom,

Ich spiele es unter XP-Prefessional mit Realplayer Vers. 10.5 problemlos ab.

Gruss
Ralph

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag