Stürzen, Rutschen und dann???

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Kanga
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Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von Kanga » 01.02.2011 13:44

Hallo an alle,

angeregt durch des Imperators Beitrag über Zell am See in seinem Blog:
Da ist er mein "Freund" der roten Piste - auf die Fr****, Ski weg und dann rutscht der Kerl - ungelogen - mehr als 50% der doch recht steilen roten 2 unkontrolliert den Hang hinunter und nimmt alles mit, was er mitnehmen kann.
stellt sich mir die Frage: Was tun, wenn einem selbst sowas passiert???

Vor einem Sturz ist ja niemand gefeit (ich hab einen pro Skiwoche obligatorisch 8) ), meist rutsch ich dann auch ein ganzes Stück und hoffe und bete immer, dass niemand "in der Schusslinie" ist. :oops: Komischerweise passiert mir sowas meist in mäßigem Gefälle mit relativ hohem Tempo, so dass das Rutschen vorprogrammiert ist. Die ganz steilen Pisten funktionieren im Allgemeinen "stehend".
In diesem Jahr ging z. B. die "neue" schwarze Abfahrt nach Predazzo völlig problemlos, auf der parallelen roten hats mich dann zerlegt - und ich weiß nicht mal, warum... :o

Was sollte man also im Fall des Falle(n)s tun? Versuchen, mit den Ski zu bremsen? Davon hat mir vor Jahren mal ein Skilehrer abgeraten, kann wohl bei entsprechendem Pech zu bösen Knieverletzungen führen.

Also, welche Tipps haben die "Profis"?

Gruß Kanga

beate
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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von beate » 01.02.2011 14:03

Liebe Anke,
zunächst würde ich versuchen, das Stürzen zu vermeiden :wink:
Versuch mal die Ursache deiner Stürze zu ergründen.
In welchen Situationen geschieht das?
- wenn du konzentriert eine schwierige/steile Stelle meistern musst
-wenn du unkonzentriert bist, weil du die Piste augenscheinlich als einfacher empfindest
- bist du müde -> eher am Ende einen Skitages
- wenn du übermotiviert und übermütig bist
- wenn du dich ängstlich und verkrampft fühlst
etc
Kannst du eine Ursache erkennen, würde ich daran bewusst arbeiten.
Stürzt man in einer steileren Piste, bekommt keinen halt und rutscht unkontrolliert, kann man nur intuitiv handeln. Ich würde unkontrolliert rutschend nicht primär versuchen mit den Ski zu bremsen. Rutscht man mit dem Kopf voran, versucht man sich so zu drehen, das die Ski wieder abwärts zeigen. Ich würde es als deutlich unangehmer empfinden, meine Mitfahrer mit dem Kopf von den Ski zu kicken :wink: . Erst wenn man die Situation als kontrollierbarer einstuft, würde ich versuchen mit den Ski zu bremsen aber vorsichtig, so dass die Kanten sich nicht einhängen!
Gruss Beate

latemar
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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von latemar » 01.02.2011 14:19

Ich gehöre zwar zu den Fahrern, die, zum Glück, seltenst hinfallen, aber versuch die Ski immer so zu halten, dass Du sie nie unter den Körper bekommst. Mir ist es vor Jahren passiert, dass ich am Steilhang der alten Morteratschzufahrt die Ski unter den Körper gebracht habe. Das war das einzige mal, dass ich beim Skifahren geschriehen habe, weil ich gespürt habe wie mein Knieband anfängt zu reißen.

Ansonsten passiert es schon mal, dass man hinfällt. Meist es eine Fehlersuche auch nicht sehr zielführend, wenn man selten hinfällt. Bei meinem letzten Sturz bin ich wohl seitlich mit dem Schuhrand in den Schnee gekommen. Da gibts dann kein halten mehr. Oder ich hatte auch einmal ein Holzstück mit der Kante aufgespießt. Shit happens.


Gruß!
22/23 38 T.Dolomiti SS
23/24 1T.Carezza, 10T.rund um die Sella

Kanga
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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von Kanga » 01.02.2011 14:25

Hallo Beate,
zunächst würde ich versuchen, das Stürzen zu vermeiden
Gute Idee :zs: , funktioniert auch weitgehend :lol: , aber 1x pro Skiurlaub bin ich eben "dran".

Ursachenforschung hab ich auch schon versucht, bislang leider relativ erfolglos... Vermutlich gibt es ca. 25 Gründe (Ski überkreuzen, "Blitzbuckel" :-D usw. usf.)
Meist (blödes Wort für ein selten stattfindendes Ereignis) lieg ich dann da und frag mich, wieso eigentlich???
Ein richtiges "System" (analog Deiner Ursachenvorschläge) kann ich leider auch nicht erkennen, zumindest seit ich bei der genannten Sturzfrequenz angekommen bin.

Da es ja auch ziemlich selten passiert, hoffe ich mal, das es kein systematischer Fahrfehler ist...

Also doch eher Hoffen und Beten...

Danke Kanga

beate
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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von beate » 01.02.2011 14:39

Anke hat geschrieben:Vermutlich gibt es ca. 25 Gründe (Ski überkreuzen, "Blitzbuckel" :-D usw. usf.)
Für die zwei aufgezählten Symptome (wobei Blitzbuckel ja eher kein Symptom sondern eine bösartige Überraschung sind :wink: :D ) liegt die Ursache IMO zu 99% in einer nicht ausbalancierten Position (-> zu weit hinten).
Du siehst, Ursachenforschung ist eigentlich unspektakulär :wink:
Beate

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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von ImpCaligula » 01.02.2011 19:46

Man muss aber auch bei meinem Bericht erwähnen, dass sich der Sturtz wie folgt abspielte - der Kerl kam fast ungebremst (weil Pflug auf richtig steiler roten Piste einfach irgendwann nicht mehr "hebt") den Hang schon mit massig Geschwindigkeit im Sturzflug herunter - muss dann gestürzt sein und rutschte dann den Rest des Hanges hinunter.

Durch das Tempo - welches er durch den Pflug nicht abbremsen konnte - hatte er a) ohne Ende unkontrolliertes Tempo drauf und b) gehörte der Kerl nicht zur Gattung 50kg Fliegengewicht. Eher das Doppelte. Dass so ein Geschoss dann den Rest des Hanges "abgeht"... ist logisch.

Eigenverantwortliches Fahren sollte vor solchen Auswüchsen abhelfen. Ein Mitfahrer aus der Gruppe ist ja auch gestürzt - auf Schwarz - und der ist keine zig 100 Meter weit gerutscht - sondern war einigermaßen kontrolliert.
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von Philipp1992 » 06.02.2011 20:06

Also ich mach es meistens so, dass ich Kopf vorraus rutsche.
Denn es kann sehr dumm laufen wenn man mit den Füßen vorraus rutscht. Wenn ein Hügel kommt kann es sein dass der Ski plötzlich hoch schlägt, mit ihm natürlich der Fuß, im dümmsten fall kann man sich so die Zähne mit dem Knie ausschlagen. Deshalb Kopf vorraus Hände weit auseinander. Möglichst "groß" machen, sprich weite stellung der Arme und Beine. Sieht man auch im TV wenn die da stürzen die drehen sich mit dem Kopf nach vorne verringern die geschwindigkeit und erst dann drehen sie sich langsam mit den Skiern nach vorne und schwingen sich wieder auf. Das ist jedoch für den normalo schwer, alo das aufstehen im Sturz :D . Anderer punkt wenn man stürzt und die Skier vorne sind und sich ein ski löst dann fliegt er einem ins Gesicht o.Ä.. Kopf vorraus kann sowas nicht pasieren. Da hat ist das Material weg. Zusammenstöse kann man im Sturz eh nicht vermeiden egal wie man fliegt.

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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von beate » 06.02.2011 20:22

Ich gebe zu bedenken, dass ein gebrochenes Bein oder ein gerissenes Band im Knie durchaus sehr gute Tendenzen aufweist, ohne Folgeschäden zu 100% auszuheilen. Einer Hirnblutung oder einem Halswirbelbruch räume ich hier deutlichst negativere Prognosen ein.
Beate

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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von oenologe78 » 06.02.2011 20:34

Philipp1992 hat geschrieben:Also ich mach es meistens so, dass ich Kopf vorraus rutsche.
Denn es kann sehr dumm laufen wenn man mit den Füßen vorraus rutscht. Wenn ein Hügel kommt kann es sein dass der Ski plötzlich hoch schlägt, mit ihm natürlich der Fuß, im dümmsten fall kann man sich so die Zähne mit dem Knie ausschlagen. Deshalb Kopf vorraus Hände weit auseinander. Möglichst "groß" machen, sprich weite stellung der Arme und Beine. Sieht man auch im TV wenn die da stürzen die drehen sich mit dem Kopf nach vorne verringern die geschwindigkeit und erst dann drehen sie sich langsam mit den Skiern nach vorne und schwingen sich wieder auf. Das ist jedoch für den normalo schwer, alo das aufstehen im Sturz :D . Anderer punkt wenn man stürzt und die Skier vorne sind und sich ein ski löst dann fliegt er einem ins Gesicht o.Ä.. Kopf vorraus kann sowas nicht pasieren. Da hat ist das Material weg. Zusammenstöse kann man im Sturz eh nicht vermeiden egal wie man fliegt.
sorry Uwe für Fullquote, aber ich weiß nicht, was ich da rauslöschen soll.
Dem kann ich gar nicht zustimmen! Immer Füße voraus, natürlich hat man dann die Chance zu steuern, zu bremsen oder sogar wieder aufzustehen, wenn man eine Kante in den Schnee bekommt. Deine Beobachtungen aus dem TV kann ich auch nicht nachvollziehen.
Gruß Reiner

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Re: Stürzen, Rutschen und dann???

Beitrag von Philipp1992 » 06.02.2011 20:54

Also im Normalfall hat man einen Helm somit ist der kopf schon mal geschützt. Wie gesagt das Problem ist hauptsächlich das eigene Material und nicht der Gegenverkehr. Den kann man warnen und somit einen Aufprall verhindern deinem Material kanst du nicht sagen stopp oder rutsch links. Wenn man so einen Ski oder gar den stock ins Gesicht bekommt kann das schlimm ausgehen. Wie gesagt das problem ist das eigene Material

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