Die neue Ski-Ästhetik
- TOM_NRW
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Re: Die neue Ski-Ästhetik
Meine längsten Latten waren über 2,10m. Sicherlich bringt die Länge Stabilität, aber nur beim Geradeausfahren. Im Zusammenspiel mit viel weniger modellierten Pisten, Naturschnee und schlechterer Pistenpräparierung, musste man da schon viel mehr Technik beherrschen, um unfallfrei eine längere Talabfahrt runterzukommen.
Thomas
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- elypsis
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Re: Die neue Ski-Ästhetik
All rights reserved by Ingo!ingo#31 hat geschrieben: elypsis hat geschrieben:
Pistentaipan!
Wo hast das nur her ?
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Re: Die neue Ski-Ästhetik
In der Vor-Carvingzeit war skifahren lernen deutlich schwieriger. Die kurzen Ski waren wackelig und vetrugen kein Tempo, die langen Ski bekam man viel schlechter um die Kurve.
Dazu kommt:
Die Pisten waren viel weniger präpariert. Für Anfänger gab es nur wenig Aufstiegshilfen. Es gab weniger gute Kleidung. Es gab keine Beschneiung. etc.
Natürlich war es noch früher noch anspruchsvoller und anstrengender.
Ich selber unterrichte seit Anfang 90er Jahre und kann ganz klar sagen: Es ist ein gewaltiger Unterschied, wenn man sieht, wieviel schneller man heute die Grundlagen des Skifahrens lernen kann.
Allerdings gibt es heute auch wesentlich mehr Leute, die sich für gute Skifahrer halten, aber bei geringfügiger Verschlechterung der Bedingungen (schlechtere Sicht, Schneehaufen, Wind, ...) keine Chance mehr haben, auch nur ansatzweise sinnvoll den Berg runterzukommen. Das liegt dann aber gern mal am Material oder an der ungenügenden Pistenpräparation
Der Artikel trifft aber m.E. so gar nichts von der Realität (weder ist carven so, wie es beschrieben wird, noch kann ich die beschriebene Tendenz erkennen). "Carven" ist eher "easy" als "hart" und Ästhetik liegt sowieso sehr im Auge des Betrachters.Ich finde gut carven wesentlich schöner anzusehen als ohne grossen körperlichen Einsatz driften.
Dazu kommt:
Die Pisten waren viel weniger präpariert. Für Anfänger gab es nur wenig Aufstiegshilfen. Es gab weniger gute Kleidung. Es gab keine Beschneiung. etc.
Natürlich war es noch früher noch anspruchsvoller und anstrengender.
Ich selber unterrichte seit Anfang 90er Jahre und kann ganz klar sagen: Es ist ein gewaltiger Unterschied, wenn man sieht, wieviel schneller man heute die Grundlagen des Skifahrens lernen kann.
Allerdings gibt es heute auch wesentlich mehr Leute, die sich für gute Skifahrer halten, aber bei geringfügiger Verschlechterung der Bedingungen (schlechtere Sicht, Schneehaufen, Wind, ...) keine Chance mehr haben, auch nur ansatzweise sinnvoll den Berg runterzukommen. Das liegt dann aber gern mal am Material oder an der ungenügenden Pistenpräparation
Der Artikel trifft aber m.E. so gar nichts von der Realität (weder ist carven so, wie es beschrieben wird, noch kann ich die beschriebene Tendenz erkennen). "Carven" ist eher "easy" als "hart" und Ästhetik liegt sowieso sehr im Auge des Betrachters.Ich finde gut carven wesentlich schöner anzusehen als ohne grossen körperlichen Einsatz driften.
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Re: Die neue Ski-Ästhetik
Mal abgesehen davon, dass Carven für mich "Schönskifahren" ist- es ist doch Unfug, dass "nur" gecarvt wird? Aldo, ich meine wirklich carven und nicht 'Ich habe Carver, also ist alles Carven'
Und richtig Carven sehe ich selten
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Re: Die neue Ski-Ästhetik
Vermutlich bringst du es auf den Punkt:
Der Autor versteht irgend etwas unter carven, anscheinend etwas, das er mit "schnell", "hart", "aggressiv" oder so assoziiert. Das ist zumindest mein Eindruck. Dem stellt er etwas wie "Schönskifahren" gegenüber, das er mit Gelassenheit, Entspannung und Ruhe verbindet.
Dass carven nichts mit diesen Adjektiven zu tun haben muss und dass Leute, die schnell, hart und aggressiv fahren, oft gerade nicht carven, weisst du und ich und viele andere. Aber hier verortet der Medienmensch ein Trend, der auf einer (für mich) seltsamen Grundannahme seinerseits beruht. Tja.
Der Autor versteht irgend etwas unter carven, anscheinend etwas, das er mit "schnell", "hart", "aggressiv" oder so assoziiert. Das ist zumindest mein Eindruck. Dem stellt er etwas wie "Schönskifahren" gegenüber, das er mit Gelassenheit, Entspannung und Ruhe verbindet.
Dass carven nichts mit diesen Adjektiven zu tun haben muss und dass Leute, die schnell, hart und aggressiv fahren, oft gerade nicht carven, weisst du und ich und viele andere. Aber hier verortet der Medienmensch ein Trend, der auf einer (für mich) seltsamen Grundannahme seinerseits beruht. Tja.
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Re: Die neue Ski-Ästhetik
wobei ich selber auch das Gefühl habe, diesem Trend zu folgen.
Ich fahre seit einiger Zeit anders als früher. Langsamer, lockerer, durch die Kinder mehr auf leichteren Pisten, ich lasse den Ski runder laufen und habe dann gezielt die Kraft es mal ordentlich krachen zu lassen. So bin ich durch den letzten Skiurlaub komplett ohne Muskelkater gekommen. Und meine Knie danken es mir auch.
Ich fahre seit einiger Zeit anders als früher. Langsamer, lockerer, durch die Kinder mehr auf leichteren Pisten, ich lasse den Ski runder laufen und habe dann gezielt die Kraft es mal ordentlich krachen zu lassen. So bin ich durch den letzten Skiurlaub komplett ohne Muskelkater gekommen. Und meine Knie danken es mir auch.
Re: Die neue Ski-Ästhetik
Hallo zusammen,
geht mir ähnlich. Ich bezeichne mich schon seit Jahren als Genussskifahrer - erst recht, seit wir mit Kind unterwegs sind.
Zum einen möchte ich auch am letzten Skitag noch frisch und ohne dicke Beine Skifahren und zum anderen muss ich es weder mir noch anderen beweisen. Wenn es die Verhältnisse zulassen dann nutze ich auch gerne mal die gesamte Pistenbreite und gebe mich mich Rahmen meiner Möglichkeiten den Fliehkräften hin . Ansonsten ist es mir aber völlig wurscht, ob mein Schwung jetzt tatsächlich schon gecarved, oder aber doch noch gedrifted ist. Insgesamt hat bei mir die neue Technik und insbesondere das neue Material dafür gesorft, dass ich kraftschonender und entspannter fahre, was mir mit zunehmendem Alter immer mehr entgegenkommt...
Gruß
Zwigges
geht mir ähnlich. Ich bezeichne mich schon seit Jahren als Genussskifahrer - erst recht, seit wir mit Kind unterwegs sind.
Zum einen möchte ich auch am letzten Skitag noch frisch und ohne dicke Beine Skifahren und zum anderen muss ich es weder mir noch anderen beweisen. Wenn es die Verhältnisse zulassen dann nutze ich auch gerne mal die gesamte Pistenbreite und gebe mich mich Rahmen meiner Möglichkeiten den Fliehkräften hin . Ansonsten ist es mir aber völlig wurscht, ob mein Schwung jetzt tatsächlich schon gecarved, oder aber doch noch gedrifted ist. Insgesamt hat bei mir die neue Technik und insbesondere das neue Material dafür gesorft, dass ich kraftschonender und entspannter fahre, was mir mit zunehmendem Alter immer mehr entgegenkommt...
Gruß
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Re: Die neue Ski-Ästhetik
Ich fahre immer angestrengt und habe am 2. oder 3. Tag Schmerzen
Aber...zum "entspannt fahren" fahre ich noch zu schlecht bzw bin zu ehrgeizig. Ich will ja besser werden. Also übe ich Carven oder ich übe kürzere Schwünge oder ich bin irgendwo, wo ich überfordert bin (zu steil, zu eisig, zu sulzig...) Irgendwas ist halt immer.
Aber ich bin der Meinung, das darf ruhig anstrengen, das ist doch Sport!
Allerdings sieht das vermutlich bestenfalls nach Mühe geben und nicht gut aus.
Aber wenn ich mal entspannt runter rutsche, sieht das bestimmt noch weniger ästhetisch aus
Irgendwie ist auch "Ästhetik" nicht mein vordergründiges Ziel.
Aber...zum "entspannt fahren" fahre ich noch zu schlecht bzw bin zu ehrgeizig. Ich will ja besser werden. Also übe ich Carven oder ich übe kürzere Schwünge oder ich bin irgendwo, wo ich überfordert bin (zu steil, zu eisig, zu sulzig...) Irgendwas ist halt immer.
Aber ich bin der Meinung, das darf ruhig anstrengen, das ist doch Sport!
Allerdings sieht das vermutlich bestenfalls nach Mühe geben und nicht gut aus.
Aber wenn ich mal entspannt runter rutsche, sieht das bestimmt noch weniger ästhetisch aus
Irgendwie ist auch "Ästhetik" nicht mein vordergründiges Ziel.
Re: Die neue Ski-Ästhetik
Ich fahre fast immer entspannt, technisch sauber, bewegungsökonomisch, unsportlich und unaggressiv, unabhängig vom Wetter, den Gegebenheiten, meinem Material.
Heute, Schneefall,-9 Grad, keine Sicht, ca 20 cm fluffiger Neuschnee auf der Piste,war ich so entspannt, daß ich angefangen habe zu singen.
Es ist ein tolles Gefühl, wenn ich spüre, wie weich der Schnee ist, wie meine Bewegungen harmonieren und wie reaktiv ich fahren kann, wenn ich muß.
Ich genieße das Ski fahren, meine Zeit in den Bergen aber ob ich deswegen einem neuen Trend folge ???
Ist mir eigentlich auch völlig egal!
Beate
Heute, Schneefall,-9 Grad, keine Sicht, ca 20 cm fluffiger Neuschnee auf der Piste,war ich so entspannt, daß ich angefangen habe zu singen.
Es ist ein tolles Gefühl, wenn ich spüre, wie weich der Schnee ist, wie meine Bewegungen harmonieren und wie reaktiv ich fahren kann, wenn ich muß.
Ich genieße das Ski fahren, meine Zeit in den Bergen aber ob ich deswegen einem neuen Trend folge ???
Ist mir eigentlich auch völlig egal!
Beate
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Re: Die neue Ski-Ästhetik
Ich kann leider mit dem Artikel auch nicht viel anfangen! Ein guter Skifahrer muss nicht zwingend carven, was auch bei bestimmten Verhältnissen gar nicht möglich ist. Für mich ist das jemand, der sich bei (fast) allen Bedingungen locker, leicht, ja souverän auf Ski`s bewegen kann! Der/die relativ zentral, mittig steht und diese Position während des fahrens immer (wieder)findet wird unter allen Gegebenheiten(Carven,Buckel,Gelände,Tiefschnee) ob langsam oder schnell einen ästhetischen Eindruck hinter lassen! Natürlich je höher die Geschwindigkeit, desto schwerer wird das Ganze.
Da nun leider ca. 90% der Leute auf der Piste nicht wissen bzw. das Gefühl für eine zentrale ausbalancierte Position haben, wird es wohl nach dem jetztigen Stand der Dinge (Modesport:skifahren), bei dem kläglichen Rest der "Schönskifahrer" bleiben!
Da nun leider ca. 90% der Leute auf der Piste nicht wissen bzw. das Gefühl für eine zentrale ausbalancierte Position haben, wird es wohl nach dem jetztigen Stand der Dinge (Modesport:skifahren), bei dem kläglichen Rest der "Schönskifahrer" bleiben!
Matje