Ski Raser

Alles zum Thema Sicherheit, Verhalten und Regeln auf der Piste
Znegva
Beiträge: 656
Registriert: 10.04.2006 13:38
Vorname: Martin
Ski: Fischer RC4 Race SC 2007
Ski-Level: 60
Wohnort: Düsseldorf
Kontaktdaten:

Beitrag von Znegva » 09.01.2008 10:00

Ich kann da ja noch nicht wirklich mitreden, da mir, abgesehen von den Pisten im Sauerland, noch die Erfahrung auf nichtüberdachten Pisten fehlt, jedoch habe ich auch in der Halle schon diverse Huihuihui-Situationen mit anderen Skifahrern gehabt. Dies passierte aber ausschließlich dann, wenn ich mich anders als die Menge bewegt habe, also z.B. bei Carvingübungen bei denen ich die Piste in ihrer ganzen Breite nutzte. (Das habe ich natürlich nur gemacht wenn nicht allzu viel los war!).
Dabei kamen mir mehrfach schon Fahrer von hinten/oben in die Linie, die offensichtlich das Tempo, das sie fuhren nicht beherrschten, jedenfalls nicht so, dass sie noch ausweichen oder bremsen konnten.
Zwar haben sich die meisten auch entschuldigt und ihren Fehler zugegeben, aber mit sprüchen wie "Sie waren doch grad noch ganz links, ich habe nicht gedacht, dass sie so schnell wieder in der Mitte der Oiste sein können" kann man mit gebrochenen Knochen auch nichts anfangen.

Mir ist dabei aufgefallen, dass das geringste Risiko dann besteht, wenn man genau das selbe macht wie die anderen und mit mittleren bis kleineren Schwüngen und gemäßigtem Tempo die Piste runterfährt.
Ist man (z.B. als Anfänger) langsamer als das Gros der Leute oder als Carver quer zur Piste unterwegs, lebt man gefährlich!

Ich denke dass ist auf einer "echten" Piste nicht anders.

Ändern läßt sich daran sicher nur damit was, wie andere ja schon schriben, wenn die Pistenregeln gekannt und beherzigt werden.

Wenn ich jedoch auf der Autobahn sehe, wie es dort zugeht, kennen die Leute kaum die STVO. Von daher wird es sicher schwierig den leuten bei ihrem Freizeitvergnügen Regeln regelmäßig einzutrichtern.

Gruß, Martin

Benutzeravatar
zwölfer
Beiträge: 47
Registriert: 16.11.2006 14:05
Vorname: Michel
Ski: Atomic D2 SL 165, D2 GS 179
Ski-Level: 007
Wohnort: Neuss/Hinterglemm

Beitrag von zwölfer » 09.01.2008 10:00

Die Problematik ist ja nicht neu, was allerdings auffällt, ist die kaum wahrnehmbare Berichterstattung in den lokalen Medien bei schweren Unfällen oder gar Todesfällen.
Ich war gerade 10 Tage in Hinterglemm und habe nichts von einem Todesfall mitbekommen.
Vor zwei Jahren sind dort auch zwei Männer zusammengefahren, von denen einer starb. Diesen Unfall habe ich gesehen und seitdem beschlossen, daß der Helm Pflicht ist, was er bei Kindern bis 14 generell per Erlaß auch sein sollte! In den Zeitungen gab es allerdings keinerlei Meldung, bis auf einen 2zeiler 10 Tage später.

Das Thema Alkohol auf der Piste hat sicher enormes Gefahrenpotential, aber es wird nie und nimmer ein Verbot geben, denn dann könnten ja sämtliche Hütten zu machen und dazu wird es nicht kommen.

Auch weiß ich nicht, ob man erst ein gewisses Alter erreichen muß, aber ich habe in den letzten drei Jahren keine haarige Situation gehabt, die meinen Puls nennenswert erhöht hätte, da ich IMMER den Hang aus allen erdenklichen Richtungen beobachte, bevor ich losdüse und ja, ich bin auch fast immer sehr schnell unterwegs, aber nur dann, wenn ich die Gefahr minimieren kann und nicht zig Leute vor mir her fahren.

Achtet man nicht auf sein Umfeld, sind Zusammenstöße vorprogrammiert.
Die Leute können mit den Carvern ganz andere Kurvengeschwindigkeiten fahren als es früher ungeübten möglich gewesen wäre.
Zudem werden dann auch noch die Radien willkürlich bei jedem 2ten oder 3ten Schwung geändert, womit die Leute halt von der Linienwahl unberechenbar werden und so auf sich konzentriert sind, daß sie um sich herum sowieso nichts wahrnehmen, egal ob mit oder ohne Alkohol.

Daß man sich nun mit Helm zu sicher fühlt und deswegen zu viel riskiert, mag in Einzelfällen stimmen, sollte aber marginal sein.
Der Helm ist sicher eines der besten Mittel, gegen so manche Verletzung.

Nicht immer möglich, aber dennoch das allerbeste Mittel ist allerdings das vorausschauende Fahren und beobachten der Situation, bevor ich in den Hang fahre.

Wer das vollkommen ausser Acht läßt, wie es viel machen, dem hilft dann auch im Zweifel der Helm nur sehr bedingt!

goodie_1401
Beiträge: 1015
Registriert: 22.08.2005 23:00
Vorname: Petra
Ski: Elan SLX
Wohnort: Duisburg

Beitrag von goodie_1401 » 09.01.2008 10:06

Wie wäre es, wenn man statt Geschwindigkeitsmessstrecken welche einrichten würde, die den Anhaltewege und der entsprechenden Zeit messen..?

Benutzeravatar
Powderjunkie24
Beiträge: 174
Registriert: 07.02.2006 09:21
Vorname: Marco
Ski: Völkl
Wohnort: Bayern

Beitrag von Powderjunkie24 » 09.01.2008 10:15

ursus2 hat geschrieben: Meiner Meinung nach fördert auch das Helmtragen das schnellere Fahren weil 1. damit suggeriert wird, dass man geschützt ist und 2. oft halt Geräusche - wie z.b. von hinten kommende Skifahrer/Snowboarder - gar nicht gehört werden.
Grussursus
:zs: aber absolut !
Nach dem Skifahren ist vor dem Skifahren !

Benutzeravatar
HoTTrod
Beiträge: 806
Registriert: 20.11.2007 10:52
Vorname: Jens
Ski: Völkl racetiger speedw. 165 Salomon BBR 8,0 179cm
Wohnort: Berlin

Beitrag von HoTTrod » 09.01.2008 10:21

Hi,
:zs:
ich halte ebenso die Selbstüberschätzung und Geschwindigkeit bei immer leichter zu fahrenden Ski für die Hauptursache.

"die ballern den Hang runter, ohne re. und li. zu schauen und ohne Rücksicht auf Verluste"

Gutes Beispiel:
Sa.: Bustouristen für einen Tag ect., abenteuerlich.....


Gruß Jens

Benutzeravatar
Herbert Züst
Beiträge: 1784
Registriert: 16.12.2005 14:56
Vorname: Herbert
Ski: Edelwiser Swing, Stöckli Laser CX KesslerPhantom
Ski-Level: 95
Skitage pro Saison: 45
Wohnort: Schweiz

Beitrag von Herbert Züst » 09.01.2008 10:21

Art Furrer schreibt in seinem Zeitungsartikel, dass man Raser aus den Skigebieten analog den Hooligans aus den Stadien, konsequent verbannen sollte. Was mich erstaunt ist, dass er sagt, dass viele Unfälle durch einheimische Raser verursacht würden, so sei zB. 2 einheimischen die Saisonkarte für zwei Wochen gesperrt worden Meine Erfahrung ist die, dass junge Ureinwohner selten besoffen sind und auch recht gut Skifahren können. Ist aber schon möglich, dass die Sitten im Wallis anders sind. Ich erinnere mich da an einen gewissen Roland Collombin, der schon vor vielen Jahren mit Weissem gedopt gewesen sein sollte und solche Sitten erhalten vor allem im Wallis sich über Generationen.

Gruss Herbert

Benutzeravatar
zwölfer
Beiträge: 47
Registriert: 16.11.2006 14:05
Vorname: Michel
Ski: Atomic D2 SL 165, D2 GS 179
Ski-Level: 007
Wohnort: Neuss/Hinterglemm

Beitrag von zwölfer » 09.01.2008 10:21

Angenommen, ihr hättet Kinder und, in der Hoffnung, daß es nie geschieht, euer Kind würde über den Haufen gefahren: würdet ihr euch dann wünschen, es hätte einen Helm auf oder nicht?

Benutzeravatar
Uwe
Webmaster
Beiträge: 8387
Registriert: 22.05.2001 02:00
Vorname: Uwe
Ski: Elan SLX - Fischer Progressor 800
Ski-Level: 94
Wohnort: vor'm PC
Kontaktdaten:

Beitrag von Uwe » 09.01.2008 10:30

Tja, das (unschöne) Thema "Regelungen" haben wir hier jedes Jahr ;-)
Natürlich ist der gesunde Menschenverstand die beste Regelung.

Bleiben wir mal beim Thema Allohol und überlegen sachlich:
- Allohol bringt tierisch viel Geld in die Kassen der Hüttenwirte
- Auf wieviel Millionen Alkohol-Umsatz kommt ein Unfall, der ursächlich dadurch verursacht wird?
=> Wahrscheinlich wird kein Skigebiet auf Millionen verzichten, nur weil 1 oder 2 Unfälle pro Woche dadurch vermieden werden.

REGELUNGEN (FIS-Regeln, Schuldzuspruch bei Alkoholeinfluss) GIBT es bereits. Eine neue Regelung wäre also unnötig. Ein Alkoholverbot auf der Piste? ... wenn 98% der "Besoffenen" keinen Unfall verursachen, warum? ... zu starker Umsatzverlust! (Ist leider Realität)
Eine Promillegrenze? Ich glaube die, die richtig voll sind (also über der Promillegrenze), können eh nicht mehr (schnell) Ski fahren. Ich schätze die Raser-Alkohol-Umfälle passieren eher bei unterem Alkoholpegel, wo der Alkohol zu Überschätzung (bei noch vorhandener Muskelkraft) führt.

AUFKLÄRUNG / Kampagnen (wie im Straßenverkehr) wären wohl sinnvoll. Ich glaube aber, dass es - neben dem Alkohol - auch die - früher nicht dagewesene - Linienunterschiede der Carver <-> Schußfahrer sind! Ich merke es doch selbst, dass ich beim Carven fast mehr auf mein Umfeld achte (soweit möglich), als auf das Fahren selbst. Das war zu Pommes-Zeiten nicht so, wo alle fast eine Richtung hatten.

Letztendlich bleibt nur der gesunde Menschenverstand:
- Vorsicht und Rücksichtnahme
- Wenn die Pisten zu voll sind, eher nicht Rasen/Carven
- Keine bewusstseins- oder wahrnehmugseinschränkenden Faktoren (nicht ZU viel Alkohol oder ZU laute Musik, etc.)

... und wenn man das den Leuten bewusster machen würde, wäre schon viel geholfen!

Edit: Noch zum Thema HELM:
Die meisten Helme haben an den Ohren keine Schale, sondern nur Pads mit Löchern, wodurch das Hören *kaum* eingeschränkt wird. Und in Abwägung minimale Höreinschränkung zu Sicherheit ist die Sicherheit ganz klar vorne!
Zuletzt geändert von Uwe am 09.01.2008 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
Uwe

Benutzeravatar
Powderjunkie24
Beiträge: 174
Registriert: 07.02.2006 09:21
Vorname: Marco
Ski: Völkl
Wohnort: Bayern

Beitrag von Powderjunkie24 » 09.01.2008 10:38

Kinder sind ein komplett anderer Fall. Absoluter Schutz hier.
Aber der Hobby Tourist, Helm auf , RACE Tiger, Atomic Race , Race Race Race, race Boots, Race Cut , race belag , race kanten , Race Stöcke , bla bla bla. DAS IST DAS PROBLEM !
jeder fühlt sich wie Hermann maier, fahren können im Gebiet 90 Prozent. De rest kann nicht Skifahren . FAKT !
Man sollte eine Prüfung einühren , z.B nach 1er Woche Skischule einen Schein bekommen. Aufklärung über Material , regeln , Alpine Gefahren , Rücksicht usw. Dann könnte man bei einem Vergehen besser nachforschen. kein Mensch hat Ahnung von dem was er am berg treibt.
Beispiel Golf : Platzreife . Beispiel Schwimmen : Seepferdchen ;-) Beispiel Fitnesstudio : Einweisung, Beispiel Klettern Einweisung, Beispiel Reiten usw .... Ich denke das an den Grundsätzen angehalten werden muss und besonders die Skilehrer , Ausbilder in die Bresche springen sollten.
habe erst letzte Woche einen jungen Russen Rettungshelfer gespielt , absolut zu schnell , bestes Material , kein Können . Monster Crash . Ergebnis : trümmerbruch Unterschenkel , wo Zehen hätten sein sollen war die Ferse.
Ausserdem wäre ich für ne extra Prüfung die Berechtigt OffPiste zu gehen. Dank dem Freeride boom geht jeder Depp ins gelände , weder Technik noch Basiswissen vorhanden.
Nach dem Skifahren ist vor dem Skifahren !

Benutzeravatar
zwölfer
Beiträge: 47
Registriert: 16.11.2006 14:05
Vorname: Michel
Ski: Atomic D2 SL 165, D2 GS 179
Ski-Level: 007
Wohnort: Neuss/Hinterglemm

Beitrag von zwölfer » 09.01.2008 10:58

Na dann sind wir ja absolut beieinander :wink:
Nur wer soll das kontrollieren?
Wem nützt es nicht? Der Industrie, denn die lebt davon Material zu teuren Preisen zu verkaufen, mit dem die meisten nicht umgehen können.
Es ist halt schicker den neuesten Race-Ski zu haben, als die 179,- Euro Discount Ski.
Deshalb, analog zu dem nicht durchführbaren Alkoholverbot aus den gleichen wirtschaftlichen Gründen, wird es auch keine Prüfungen geben, kann ich mir nicht vorstellen, würde es mir allerdings absolut wünschen.

Optimistisch finde ich allerdings Deine Einschätzung, daß 90% der Skiläufer wissen was sie tun :roll:

Antworten