Sinn und Un-Sinn einer Skihalle

[Manfred]

9. Vorbereitung auf Skiurlaub statt langweiliger Skigymnastik. Das fällt vielleicht wieder unter Simulator, aber ich würde bei Simulator nicht nur zwischen Einsteigern und Profis unterscheiden, denn die meisten haben das Einsteigerstadium längst überschritten aber werden es nie zum Profi bringen
10. ein Vorwand auch im Sommer eine Apres-Ski-Party zu besuchen
11. ?

[Gast]

ich möchte gern nochmal zum ursprünglichen thema zurückkehren und an ivans argumenten anknüpfen.

generell habe ich das gefühl, dass die skihallen und ihre atraktivität ÜBERSCHÄTZT werden. das bereits gesperrte Tokyo Ski Dome oder die katastrofalen ergebnisse des Alpincenter Bottrop sind beweis.

auch wenn skihallen finanziell einigermassen rentieren, dürfte recht wenig in der region hängen bleiben, da sie zu einem grossen teil auf den tagestourismus angewiesen sind. die öffentlichkeit hat dann die immissionen und die ausgaben für die infrastruktur und unter dem strich bleibt nicht viel übrig. gehts aber finanziell schlecht, kommt wie so oft "gewinne privat - verluste dem staat".

ökologisch gesehen werden mit skihallen relativ hohe zusätzliche immissionen generiert. gewichtet man diese gegenüber dem stau an winterwochenenden in den bergen oder einem fernflug, relativiert sich das wieder. als von bergen verwöhnter hab ich gut gegen skihallen reden. auf der anderen seite könnte ich am zürichsee eine ganzjährig überdachte surfhalle mit palmenstrand fordern, abgerundet mit schönen meerjungfrauen . man mag sich über die oft störrischen bürgerinitiativen ärgern, darf aber ihren präventiven charakter nicht unterschätzen. ohne solche initiativen würden oft nur rücksichtslose bauten hingeklotzt nach dem motto "aussen nix - innen fix".

skisport ist ganz eindeutig eine winteraktivität. sommerskilauf ist (abgesehen vom rennsport) tot. ... bereits die notwendigkeit, sich im sommer warm anzukleiden, ist unlogisch und "gegen die natur".

dieser sozio-kulturelle aspekt ist für mich der spannendste. genauso wenig wie ich im winter erdbeeren esse, muss ich im sommer skifahren. mit der immerwährenden verfügbarkeit von allem verlieren wir eine ganz wichtige dimension, die zeit, den jahresrhythmus. und wie beim essen wird es auf die dauer langweilig. ich war schon in regionen, die kaum jahreszeiten kennen. für mich war das ein anlass, selbst den novemberregen "lieben" zu lernen.

erst ein bau, der auf einem natürlichen hang entsteht und eine natürlich geneigte piste bedeckt, wäre einer anreise wert.

die gewöhnung an die verfügbarkeit führt zu einer veränderten anspruchshaltung. ich befürchte, dass skihallen vorläufer von überdeckten pisten werden können. wenn sich der schnee in 20-30 jahren weit nach oben zurückgezogen hat, werden von tieferliegenden gebieten solche forderungen auftauchen, natürlich mit super vernünftigen volkswirtschaftlichen begründungen (und vielen steuerzuschüssen). und sie werden bei vielen konsumentInnen nicht auf taube ohren stossen. für mich ist es dann, sofern ich eh noch fit genug bin, der späteste zeitpunkt, mit skifahren aufzuhören.

gruss urs

[urs]

oben ist von mir, war nicht eingeloggt .

gute nacht!

[nicola]

hallo urs,

genauso wenig wie dir gefällt mir der gedanke den zürichsee oder die streif zu überdachen und auch auf erdbeeren im winter kann ich (wenn's genug schrumplige boskop und dörrzwetschken für's müsli gibt) im grossen und ganzen leicht verzichten. aber die zwischenräume deiner pesrpektive in klarem schwarz weiss könnte man etwas mit farbe füllen. (vielleicht nur um menschen zu verstehen, die hallenskifahren mögen und weil sie keine utopie sondern schon realität sind)

ich denke dass skihallen als touristische sommerziele nicht nur aus immissionstechnischen überlegungen in die kategorie des zeitgenössischen dauerverfügbarkeitswahn fallen, sondern auch aus den von dir genannten ökonomischen tagestourismusgründen genügend knackpunkte zeigen. aber dort wo sie als teil einer städtischen freizeitinfrastruktur entstehen und ganzjährig wie bade-, eis-, ballspiel-, turn- und sonstige hallen dem städter, der wenig naturnahe bewegungsmöglichkeiten hat, eine alternative zu trink- oder automatenhallen bieten, halte ich sie für durchaus ok.

[urs]

aber dort wo sie als teil einer städtischen freizeitinfrastruktur entstehen und ganzjährig wie bade-, eis-, ballspiel-, turn- und sonstige hallen dem städter, der wenig naturnahe bewegungsmöglichkeiten hat, eine alternative zu trink- oder automatenhallen bieten, halte ich sie für durchaus ok.

salü nicola

im moment werden die skihallen eher in der "pampa" gebaut, und soviel ich weiss, bietet uwes region auch nicht unbedingt eine super anbindung an grossstädte. und unter wirklichen grossstädten versteh ich dann eher london, paris, new york, moskau etc.. von meinen radelnden bekannten in berlin weiss ich, dass sie selbst ohne auto in nützlicher zeit in ländlicher umgebung sind.

im gegensatz zu eis-, schwimm- oder auch kletterhallen glaub ich nicht, dass sich indoor skifahren als eigenständiger freizeitsport etablieren kann, sonder höchstens als ergänzung zu den bergen. der platzbedarf fürs skifahren ist zu hoch und die ausrüstung zu aufwändig und zu teuer.

m.e. wär es sinnvoller, wenn man den skibetrieb auf ca. oktober bis april einschränken und die hallen in der zwischenzeit, wie es ja auch mit freiluft-eislaufbahnen geschieht, anderweitig nutzen würde. mit etwas phantasie sollten sich alternative nutzungsmöglichkeiten finden lassen.

gruss urs

[PK]

...im moment werden die skihallen eher in der "pampa" gebaut... [...]

Oder in der Wüste:
http://www.skidubai.dubai-city.de/

Wär doch eine Alternative fürs nächste Camp...

[nicola]

im moment werden die skihallen eher in der "pampa" gebaut, und soviel ich weiss, bietet uwes region auch nicht unbedingt eine super anbindung an grossstädte. und unter wirklichen grossstädten versteh ich dann eher london, paris, new york, moskau etc.. von meinen radelnden bekannten in berlin weiss ich, dass sie selbst ohne auto in nützlicher zeit in ländlicher umgebung sind.

in meinen gedanken geht es eher um sinnvolle (weitblickende) konzepte für die zukunft und nicht um den teilweise nicht so erbaulichen status quo.

stichwort moskau das ist ein beispiel dafür welchen stellenwert skifahren, wenn es weit und breit keine berge gibt, haben kann. in shukolovo - ein unten abgegrabener und oben aufgeschütteter bichl - wuselt es bis zwei uhr morgens auf den pisten.

im gegensatz zu eis-, schwimm- oder auch kletterhallen glaub ich nicht, dass sich indoor skifahren als eigenständiger freizeitsport etablieren kann, sonder höchstens als ergänzung zu den bergen. der platzbedarf fürs skifahren ist zu hoch und die ausrüstung zu aufwändig und zu teuer.

ein eigenständiger freizeitsport ist auch hallentennis nicht - und wird hallenskifahren nie werden. aber gerade das argument mit der teuren ausrüstung könnte für hallenski sprechen - die dann statt zwei wochen viel öfter benutzt werden könnte.

m.e. wär es sinnvoller, wenn man den skibetrieb auf ca. oktober bis april einschränken und die hallen in der zwischenzeit, wie es ja auch mit freiluft-eislaufbahnen geschieht, anderweitig nutzen würde. mit etwas phantasie sollten sich alternative nutzungsmöglichkeiten finden lassen.

also dagegen ist grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden - ich würde allerdings hier das angebot klar nach der nachfrage richten.

[WolliHood]

m.e. wär es sinnvoller, wenn man den skibetrieb auf ca. oktober bis april einschränken und die hallen in der zwischenzeit, wie es ja auch mit freiluft-eislaufbahnen geschieht, anderweitig nutzen würde.

Warum ?

mit etwas phantasie sollten sich alternative nutzungsmöglichkeiten finden lassen.

Vielleicht als Driving Ranch ? Dann kommen die teuren Bälle von alleine zurück. Abschlag natürlich von unten.

Es gab mal die Idee, eine Skihalle im Sommer als Motocross Gelände zu verwenden. Natürlich mit Schiebedach .. die Halle, nicht die Mopeds.

Vielleicht fehlt mir die Phantasie, was man mit einer relative kleinen und schrägen Fläche im Sommer anfangen könnte .. ausser vielleicht Grasski ..

Gruss, WolliHood

[urs]

Oder in der Wüste:http://www.skidubai.dubai-city.de/

hallo peter

wenn dann die ersten dubaier (oder emiratler?) im weltcup vor den schweizern liegen, werd ich mich definitiv für den abtransport der alpen und den bau von skihallen einsetzen .

gruss urs

[ursus2]

wenn dann die ersten dubaier (oder emiratler?) im weltcup vor den schweizern liegen

das geht ja vermutlich nicht mehr lange

Gruss
ursus2