Teuere Skibekleidung, ist das wirklich notwendig?

Skijacken, -hosen, Handschuhe, Unterwäsche, Materialien und deren Pflege.
Siehe auch Bericht Ski-Bekleidungs-Special
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TEE
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Beitrag von TEE » 06.03.2006 14:34

...also ich erinnere mich nicht mehr gerne an die vergangenen 30 Jahre mit unseren tollen "Skiclub-Klamotten", die waren damals sicher auch das beste, was man derzeit kaufen konnte! Ich bin in meiner Skifahrkarriere einigemale sehr naß geworden, hab furchtbar gefroren oder geschwitzt!

Ich bin heilfroh, dass es heute so super Materialien gibt. Ich habe immer viel Geld für meine Skiklamotten ausgegeben, aber das was ich dieses Jahr habe, ist wirklich unglaublich - gestern standen wir bei starken Schneefall und Wind am Gipfel, fast alle haben gefroren, nur ich stand da und dachte mir, "was für ein angenehmes Klima in meinen Klamotten!" Kurze Zeit später standen wir dicht an dicht in einer "heißen" Hütte - alle haben geschwitzt - nur ich dachte mir, "was für ein angenehmes Klima in meinen Klamotten!" :D

Ich trug meine Phenix (FIS) Jacke und Hose - kurze Unterwäsche und ein Baumwollshirt!! Die Jacke und Hose fühlen sich an wie ein Trainingsanzug - dünn und leicht!! Ich glaube das Material heißt "Dermizax"! Wie gesagt - nichts anderes mehr...
liebe grüße
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Leusel
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Beitrag von Leusel » 06.03.2006 14:44

TEE hat geschrieben:
Ich bin heilfroh, dass es heute so super Materialien gibt. Ich habe immer viel Geld für meine Skiklamotten ausgegeben, aber das was ich dieses Jahr habe, ist wirklich unglaublich - gestern standen wir bei starken Schneefall und Wind am Gipfel, fast alle haben gefroren, nur ich stand da und dachte mir, "was für ein angenehmes Klima in meinen Klamotten!" Kurze Zeit später standen wir dicht an dicht in einer "heißen" Hütte - alle haben geschwitzt - nur ich dachte mir, "was für ein angenehmes Klima in meinen Klamotten!" :D

Ich trug meine Phenix (FIS) Jacke und Hose - kurze Unterwäsche und ein Baumwollshirt!! Die Jacke und Hose fühlen sich an wie ein Trainingsanzug - dünn und leicht!! Ich glaube das Material heißt "Dermizax"! Wie gesagt - nichts anderes mehr...

Kann ich nur sagen: 100% richtig, habe ebenfalls 2 Phenix Kombinationen. Egal ob es kalt, nass, winding oder warm ist, kann man die Sachen tragen und es ist einfach von der temperatur "genau richtig".

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 06.03.2006 15:48

TEE hat geschrieben: Ich trug meine Phenix (FIS) Jacke und Hose - kurze Unterwäsche und ein Baumwollshirt!!
Baumwollshirt??? ... dat geht so abba ned ... wenn BW erstmal nass ist, bleibt sie nass ... und dann wird´s kalt!
Hast Du noch keine Funktionsunterwäsche probiert?
TEE hat geschrieben: Ich glaube das Material heißt "Dermizax"! Wie gesagt - nichts anderes mehr...
Das ist auch das Material der KJUS-Sachen, die wir beim CAMP dabei hatten ... wirklich sehr angenehm; leicht wie eine dünne, warm wie eine dicke Jacke! Spyder nutzt dies mittlerweile auch.
Und das Dermizax-EV ist sogar noch doppelt so atmungsaktiv (20.000 g/m2/24h), wie das normale Dermizax.
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Beitrag von Leusel » 06.03.2006 15:59

Obwohl das Material der "alten" Phenix Sachen ca 2001/2002 noch dünner ist und auch nur unwesentlich kälter.

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TEE
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Beitrag von TEE » 06.03.2006 16:32

@ uwe

...doch, klar habe ich auch Skiunterwäsche, aber damit wollte ich sagen, dass es sogar mit einem simplen Shirt geht - weil man ja nicht naß wird :D !

Von Kjus habe ich eine Hose aus 2005 - kann ich bestätigen, sehr großer Temperaturbereich und sehr dünn und super angenehm zu tragen! :P
liebe grüße
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Beitrag von Cradle22 » 07.03.2006 07:38

Hi!
TEE hat geschrieben:...doch, klar habe ich auch Skiunterwäsche, aber damit wollte ich sagen, dass es sogar mit einem simplen Shirt geht - weil man ja nicht naß wird
Du schwitzt also nie beim Skifahren? Man könnte meinen, Du bringst Dich nicht richtig ein :D

Also ich war an Sylvester ein paar mal ganz schön naß, und daß trotz sehr guter Kondition... Nur meine Sportklamotten sind nach ein paar Minuten ohne "Nachbewässerung" von Innen wieder trocken, was man mit einem Baumwollshirt nicht hinbekommt...


Gruß,

Arndt
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Beitrag von TEE » 07.03.2006 07:44

:D ...naja, wenn ich mich so einbringe, dass ich gleich komplett naß geschwitzt bin, ziehe ich in der Früh auch lieber Funktionsunterwäsche an... :zs:
liebe grüße
thomas

mati70
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Beitrag von mati70 » 07.03.2006 16:51

carlgustav_1 hat geschrieben:also das ist ja mal wieder eine diskussion um des kaisers bart... :-)

wer allerdings denkt, die jungs in sri lanka wären so blauäugig dass sie den touristen *original*markenware zu spottpreisen verkaufen, der muss noch viel über den globalisierten kapitalismus lernen...
Wie meinst Du das mit dem "globalisierten Kapitalismus"?
Es handelt sich hier doch um ein ganz anderes "Problem", nämlich das die Jacken durch Zölle, Transportkosten, Gewinnspannen für Gross- und Einzelhandel usw. eine enorme Preissteigerung erfahren.
Die Preisbildung hängt zudem auch von den lokalen Faktoren des Absatzmarktes ab. Also wie "teuer" ist es z.B. in Deutschland ein Einzelhandelsgeschäft zu betreiben (Lohnkosten, Miete....) und ganz wichtig, wieviel sind die Käufer bereit für ein Produkt zu bezahlen.
Deutlich wird das auch beim Cylontee.
Hier in Deutschland bezahlst du locker das 10 fache wie in Sri Lanka für einen guten Cylontee.
Hier siehst Du wie "Dein" globaler Kapitalismus funkioniert.
Kaufst du den als "Einheimischer" wirst du in Sri Lanka die Wahre nochmals um etwa die hälfte Billiger bekommen wie ein Tourist.

Natürlich sind die Verkäufer in Sri Lanka nicht so blauäugig, dass sie dir eine 400 Euro Jacke zu einem spottpreis anbieten.
Natürlich versuchen sie zunächst die Plagiate an die Touristen zu verkaufen.
Erst wenn Du jemanden dabei hast der sich auskennt, holen sie unter dem Ladentisch die Orignalware hervor.
Das wir die Jacke so günstig bekommen haben, mag aber auch daran liegen, dass wir 8 Monate nach dem Tsunami in Sri Lanka waren und fast keine Touristen im Land waren.

Es mag dem einen oder anderen nicht gefallen, aber die Material und Herstellungskosten einer 500 Eurojacke betragen bei einem Lohn der Näherinnen von ca. 2-3 Euro pro Tag nur einen Bruchteil dessen, was wir hier bezahlen.
Tragisch ist nur, dass diejenigen, welche die meiste Arbeit an dem Produkt leisten (Näherinnen, Teepflückerinnen) fast nichts abbekommen.
------------------
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Beitrag von carlgustav_1 » 07.03.2006 17:37

mati70 hat geschrieben:
carlgustav_1 hat geschrieben:also das ist ja mal wieder eine diskussion um des kaisers bart... :-)

wer allerdings denkt, die jungs in sri lanka wären so blauäugig dass sie den touristen *original*markenware zu spottpreisen verkaufen, der muss noch viel über den globalisierten kapitalismus lernen...
Wie meinst Du das mit dem "globalisierten Kapitalismus"?

...

Natürlich sind die Verkäufer in Sri Lanka nicht so blauäugig, dass sie dir eine 400 Euro Jacke zu einem spottpreis anbieten.
Natürlich versuchen sie zunächst die Plagiate an die Touristen zu verkaufen.
Erst wenn Du jemanden dabei hast der sich auskennt, holen sie unter dem Ladentisch die Orignalware hervor.
na da sind wir uns doch einig, trotzdem danke für die belehrung! :wink:

was du sagst stimmt ja alles, ist aber auch nicht wirklich neu. worüber jedoch seltener geredet wird ist, dass eben auch dieser schwarzmarkt in den herstellungsländern von cleveren einheimischen "kapitalisten" beliefert wird, die auch gucken, dass ihre gewinnspannen stimmen. dh. inwieweit deine "original"-jacke mit dem original übereinstimmt, müsste schon ein fachmann, dh. der wareneingangskontrolleur der originalmarke beurteilen. die "sparmöglichkeiten" für kreative nähereibesitzer sind vielfältig... trotzdem viel spass mit dem "handimportierten" stück...! hat ja auch nen gewissen "ideellen" wert 8) wie der mitgebrachte säuerling aus der provence, wo der winzer doch so nett war bei der weinprobe...

ps schon mal was von "II. wahl" oder "ausschuss" gehört...?
krypton rulez!

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Beitrag von urs » 07.03.2006 21:21

mati70 hat geschrieben:Tragisch ist nur, dass diejenigen, welche die meiste Arbeit an dem Produkt leisten (Näherinnen, Teepflückerinnen) fast nichts abbekommen.
und aus solidarität mit den ausgebeuteten sind wir hier dauernd auf schnäppchenjagd :o?

das grösste problem ist weniger das starke einkommensgefälle sondern die fehlende soziale absicherung. die produktivität in diesen ländern ist nun mal geringer. das ist aber auch ihre chance, wenn sie nicht durch handelshemmnisse (z.b. seitens der usa) gebremst und der willkür der unternehmen ausgesetzt sind. die westlichen unternehmen haben es in der hand, druck auf die lieferanten auszuüben und mindest-standards zu verlangen. leider geschieht das immer noch zu wenig und nur auf öffentlichen druck. es geschieht erst recht nichts, je mehr die "geiz-ist-geil"-mentalität einkehrt.

ich bezahle lieber etwas mehr für sauber und fair produzierte textilien. weitere fundierte hintergrundinformationen findet ihr bei der evb.

gruss urs

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