Teuere Skibekleidung, ist das wirklich notwendig?

Skijacken, -hosen, Handschuhe, Unterwäsche, Materialien und deren Pflege.
Siehe auch Bericht Ski-Bekleidungs-Special
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circler
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Beitrag von circler » 05.03.2006 19:53

Bei mir waren es so ziemlich alle Handschuhe: Des waren die für 9,99€ oder die jetzt für 59,99€. Aber wenn du Probleme mit kalten Fingern hast dann nimm Handschuhe die einen zweiten Handschuh innen haben, den man an warmen Tagen rausmachen kann. Die kosten zwar eist mehr, aber die sind wärmer als "einfache"
Gruß Michael

mati70
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Beitrag von mati70 » 06.03.2006 09:37

@Benna
Es geht in diesem Forum ja wohl um Kleidung, und ich denke das die Frage ob man Kleidung mit oder ohne Membrane beim Skifahren "benötigt" durchaus eine zentrale Frage ist, die oft auch Geld wert ist.
Oder ist dieses Forum dafür da um über die Aktuellen Farb und Modetrends auf der Piste zu diskutieren? :D
Es geht mir nicht darum, mir hier bestätigen zu lassen, ob ich einen guten Kauf gemacht habe, den aus meiner Erfahrung beim Skifahren weis ich für mich selber, dass ich keine Goretex-Jacke hierzu benötige.

Aber was ist mit dem Anfänger, der zum erstenmal in ein Geschäft geht um sich beraten zu lassen.
Dem wird (habe ich selber erlebt) erzählt, dass alles andere als eine Jacke mit Membrane fürs Skifahren ungeeignet ist.
Vielleicht weist der Verkäufer den Kunden nichtmal darauf hin, das eine gute Unterwäsche mindestens genauso wichtig ist wie eine gute Jacke.
Vielleicht kauft der Kunde lieber eine Skijacke für 400 Euro, verzichtet dann aber aus Gründen des Budgets darauf, sich gute,Skiunterwäsche für ca. 60 Euro zuzulegen.

@Uwe
Beim Skifahren ist das anders als beim Wandern, eben weil die Gefahr des Regens beim Wandern deutlich größer ist als beim Skifahren.
Und die Atmungsaktivität einer Jacke leidet eben bei einer "Nicht Goretexjacke" nur zunehmen in dem Mass, wie sie wasserdicht ist.
Eine Plastiktüte ist also z.B. 100% Wasserdicht, aber auch 0 % Atmungsaktiv.
Eine "Nichtgoretexjacke" ist z.B je nach Material, Gewebe usw. 70%,60%,50%,... wasserdicht und 20%,30%,40% "atmungsaktiv"

Das mit dem Winddicht kann ich auch nicht bestätigen.
Winddicht spielt dort eine Rolle, wo ich relativ dünne Kleidung trage. z.B. beim Radfahren oder Langlauf.
Beim Skifahren habe ich wie schon gesagt auch vor 20 Jahren bei Schneesturm "nur" an Händen und Füssen gefrohren.
Mann muss dann halt einfach einen Dickeren Pullover unter die Jacke ziehen. Es geht darum, sich nter der Jacke richtig zu kleiden.

Vielleicht ist gerade der Umstand, dass eine Jacke nicht 100% Winddicht ist, der Grund dafür, warum ich auch in einer "normalen Jacke" nicht schwitze, weil dort eben die Luft zirkulieren kann.
Eine Jacke die 100% Wasser und Winddicht ist, wäre ohne Membrane eine Plastiktüte und die Funktion der Membrane ist es in meinen Augen alleine diesen "Nachteil" zu beseitigen, den ich in einer "normalen" Jacke so garnicht erst habe.

Wie schon gesagt, ich benutze meine Outdoorkleidung durchaus auch zum Skifahren. Meine Goretexregenjacke ziehe ich drüber wenn es doch mal regnen sollte.
Meine gefütterte VauDe-Jacke ist jedoch nach meinem Gefühl zum Skifahren meiner 35 Euro Jacke unterlegen.
Mag ja sein, dass Ihr andere Erfahrungen gesammelt habt.

Nur möchte ich auch Anfängern sagen, dass sie auch in einer günstigen Jacke viel Spass haben können und sogar ganz ohne zu frieren oder zu schwitzen.

Meine Skiunterwäsche war zumindest nach jedem Skitag absolut trocken, so dass ich sie am nächsten Tag gerne wieder angezogen habe. :D

@circler:
Wenn Du mit allen Handschuhen nicht gefrohren hast, bist du offensichtlich ein anderer "Friertyp" als ich. :wink:
Naja, aber ich muss sagen, dass ich die letzen Winter auch nicht mehr so sehr an den Fingern gefrohren habe wie früher.
Liegt wohl an den milderen Wintern, oder meine Hände haben eine Metamorphose durchgemacht. :D


Gruss Mati
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Cradle22
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Beitrag von Cradle22 » 06.03.2006 09:53

Hi!

Wenn ich meine Mammut Hose und Handschuhe nicht zu Weihnachten bekommen hätte, würde ich vermutlich zumindest diese Saison keine tragen.

Daher habe ich auch (noch?) keine Jacke dieser Art.

Aber da wieder mein schon häufiger angebrachter Tip: Decathlon... die Free 900 Jacke von mir hat ca. 165 € gekostet. Sympatex 3 Lagen, und für mich wichtig: 20.000 mm Wassersäule...
Mp3-Playerfach, verklebte Nähte, Reisverschlüsse mit Wasserstop, inegrierter Mundschutz, Snowboard-Design...

Und auch schon für 80 - 120 € gibt es gute Dinge der Eigenmarke von Decathlon.

Wenn man mal in z.B. Mammut Klamotten reinguckt: Da steht auch "Made in China" drin... dieselben Fabriken stellen auch Markenlose Ware her, die nicht unbedingt viel schlechter ist.

Eine Teamerkollegin von mir fährt seit fünf Jahren eine "Mammut-Komplettausrüstung" (sie wird von mir auch liebevoll "das Mammut Weibchen" tituliert :D ), mit Jacke, Hose, Thermowäsche, Mütze, Handschuhe etc... Hatte sie zum Abi bekommen... Ich war in Saas Fee mal im Store und habe das zusammenaddiert, bin auf einen Gesamtpreis von 2000 € gekommen... :o


Gruß,

Arndt
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Uwe
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Beitrag von Uwe » 06.03.2006 10:09

Hallo Mati,
Du hast ja Recht, wenn Du sagst, dass "zu viel Membran" "zu dicht" macht, was gerade beim Skifahren schlecht ist. Dadurch ist bei gutem Skiwetter eine "normale jacke" manchmal besser ist, als eine "Billigjacke mit schlechter Membran".
Deshalb sage ich ja auch, dass für mich die Atmungsaktivität wichtiger ist, als die Wasserdichtigkeit, denn atmen muss die Jacke immer, aber wasserdicht muss sie nur bei entsprechendem Wetter sein.

Aber ohne Membran bei Schneefall oder starkem Wind kann es doch sehr schnell sehr unangenehm werden.
Für mich ist eine gute Jacke sehr wichtig, weil ich EINE Jacke für ALLE Wetterbedingungen will! GUTE Membranen sind SEHR atmungsaktiv UND wind- und wasserdicht.

Funktionsunterwäsche nach dem Zwiebelprinzip sollte selbstverständlich sein!

Aber was ist bei Deiner DSIX -Jacke besser, als bei der VauDe?
Wie unterscheiden sich deren Membranen?
Uwe

mati70
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Beitrag von mati70 » 06.03.2006 11:39

@ Uwe.
O.K. stimme mit Dir überein.
Mag sein, dass eine wirklich gute Membrane in der Lage ist 100% Wasserdicht zu sein und zum sehr grossen Teil atmungsaktiv ist.
Der Begriff (das Prädikat) "atmungsaktiv" gibt nämlich nur an, das die Jacke einen Austausch (nach aussen hin trotz wasser-/winddichtigkeit) zuläst. In welchem Mass dieser Austausch erfolgen kann, ist dann aber von der verwendeten Membrane abhängig.
Aber eine Jacke ohne Membrane, sofern sie nicht wie eine Plastiktüte gefertigt ist, kann durchaus ein größeres Mass an "Atmungsaktivität" aufweisen als eine Jacke mit Membrane. :wink:

Ups, drücke mich irgendwie etwas kompliziert aus, ist mir durchaus bewust. :D

Ich suche bei der Jacke nicht nach der Eierlegendenwollmilchsau.
Das Wetter beim Skifahren ist ja immer anders.
Mal extrem kalt und windig mit Eisregen oder mal fast sommerlich warm, windstill und sonnig.
Wenn es mal ganz warm ist, lasse ich halt meine gefütterte Jacke zuhause und ziehe mir nur meine Regenjacke über den Rolli.
Eine Eierlegendewollmilchsau kostet nunmal ein vielfaches und ist bei bestimmten Wetterlagen nicht unbedingt die idealste Bekleidung.
Und ob es sich wie Du sagst um eine wirklich gute Membrane handelt merkt man wenn überhaupt erst auf der Piste.


Nun ich denke nicht das meine DSIX-Jacke überhaupt sowas wie eine Membrane hat. Steht zumindest nix dabei... :wink:
Ist halt einfach eine Skijacke wie ich sie wohl schon vor 20 Jahren getragen habe, nur mehr der heutigen Mode und meinem heutigen Alter entsprechend? Also nichtmehr Neongrün mit dickem "Freestyer"-Aufdruck. :D

Ich konnte die Jacke nun erst an zwei Skitagen testen, und zumindestens an einem Tag hat es ununterbrochen geschneit (feuchter Schnee)
Das Wasser konnte aber nicht durch das Obermaterial durchdringen und ist an dem oberen Gewebe abgeperlt.
Es gibt natürlich auch "normale" Jacken wo dieses abperlen nicht funktioniert und jedes bischen Feuchtigkeit aufgesaugt wird.
Solch eine Jacke ist natürlich zum Skifahren nicht geeignet.
Warum und wann das abperlen an einer "Nichtmembranjacke" mal funktioniert und mal nicht, kann ich nicht sagen.
Vielleicht eine Sache der Imprägnierung?

@cradle22
Das mit der Produktion im Ausland stimmt.
Kenne das von Sri Lanka, da produzieren auch viele Hersteller ihre Jacken.
Meine Freundin hat sich dort eine Helly Hanson-Skijacke (3 Lagen) für umgerechnet 25 Euro gekauft.
Wobei man da schon genau aufpassen muss, es werden vorort auch Kopien verkauft, wo andere Materialien verwendet werden.
Wenn man einen Heimischen Führer dabei hat, der sich auskennt, ist das schon was Wert.

Ist jedenfalls "interessant" zu sehen, welche Preisspanne zwischen den Herstellungskosten und dem Verkaufspreis hier in Deutschland liegt.
Auch ein Grund, warum ich nicht einsehe 400 Euro für eine Jacke zu bezahlen, deren Herstellungskosten bei vielleicht 30 Euro liegen.
Würde wenigstens den Menschen welche die Ware herstellen ein vernünftiger Lohn bezahlt, würde ich das ja verstehen, aber wenn die Gewinnspanne des Handels ein vielfaches der Prokuktionskosten beträgt ist das für mich nicht mehr ganz nachzuvollziehen.
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Beitrag von nicola » 06.03.2006 11:54

Uwe hat geschrieben: Aber ohne Membran bei Schneefall oder starkem Wind kann es doch sehr schnell sehr unangenehm werden.
bei solchen verhältnissen ist es auch mit membran meistens ungemütlich, da schützt am besten lärchenholz (in form von schindeln am skihüttendach) :D :D
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Beitrag von Rudolf » 06.03.2006 13:06

nicola hat geschrieben:bei solchen verhältnissen ist es auch mit membran meistens ungemütlich, da schützt am besten lärchenholz (in form von schindeln am skihüttendach)
:zs:

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Beitrag von Hosky » 06.03.2006 13:32

Aber meiner Ansicht nach sind die Ansprüche an Skibekleidung höher, als an Wanderbekleidung, denn Skiklamotten sollten nicht nur wasser"dicht" sein, sondern müssen sogar noch SEHR atmungsaktiv sein!
Uwe, bist Du schonmal richtig hochalpin gewandert oder Bergsteigen gegangen, mit dauerndem Wechsel zwischen Hitze, Wind, Kälte, mit gefühlten Temperaturunterschieden von über die 30° im Minutentakt? Mit schwerem Rucksack, dessen Träger bei einer billigen Jacke das Wasser durchdrücken oder plötzlichem Schlagregen? Mit so schnellem Wetterwechsel, dass man schon aus Zeitgründen in einer Seilschaft nicht dauernd anhalten und sich umziehen kann?
Ganz im Gegenteil, die Anforderungen an alpine Bergbekleidung sind nach meinen Erfahrungen sowohl in Sachen Wasserdichtheit als gerade auch in Atmungsaktivität um ein Vielfaches höher als an Skibekleidung. Das gilt natürlich nicht unbedingt, wenn man nur für 3 Stunden im Mittelgebirge spazieren geht. :D

Ich habe mich beim letzten Kauf meiner Skibekleidung (vorher hatte ich eine Gore-Jacke) ganz bewusst aufgrund der schlechteren Atmungsaktivität gegen Gore-Tex entschieden und trage auch meine Gore-Bergsteigerjacken nie zum Skifahren. Mehr als 5000 mm Wassersäule brauche ich bei vernünftig imprägniertem Oberstoff auch bei heftigstem Schneefall nicht, und bei Regen halte ich es mit nicola :wink:

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Beitrag von carlgustav_1 » 06.03.2006 13:55

also das ist ja mal wieder eine diskussion um des kaisers bart... :-)

ob man viel oder wenig geld für skiklamotten ausgeben mag, muß man wohl mit sich selbst ausmachen. reinfallen kann man mit billigen und teuren sachen gleichermaßen; wer allerdings denkt, die jungs in sri lanka wären so blauäugig dass sie den touristen *original*markenware zu spottpreisen verkaufen, der muss noch viel über den globalisierten kapitalismus lernen...

moderne materialien sind ne feine sache, aber mindestens ebenso wichtig finde ich so kleinigkeiten wie schnitt, verarbeitung, laschen, winddichte reissverschlüsse, hosenträger, schnallen.... und das haben die renommierten hersteller/spezialisten im detail doch oft besser drauf als zb. die konfektionäre von "dsix" (intersport handelsmarke soviel ich weiss) von denen ich übr. auch ne ganz passable joppe zu billigen preisen besitzte. meine dsix hat zum beispiel ne viel zu schmale lasche hinterm frontreissverschluss, so daß übelst der wind durchpfeift... naja. die dinger sind tatsächlich lediglich oberflächlich imprägniert was sich halt abnutzt, muss man hin und wieder mit spray nachbehandeln. also eher schönwetterjacken.

selbst hatte ich ende januar so viel glück, dass ich bei quasi-osterwetter in warth vier tage lang einfach im mammut windstopper-fleece rumfahren konnte. das ist ja nun mal wirklich ne geile klamotte; winddicht, warm und bewegungsfreiheit wie im pulli. nur hinfallen ist halt mist :D sieht man aus wie ein schneemann hinterher u. hat den schnee in der buxe. schön find ich ja auch die daleofnorway dinger mit windstopper-membran... aber auch nicht ganz billig. und die nachgemachten bei tschibo gibbes immer nur in XXL, was soll ich denn damit :(

...aber wer "spyder" trägt, gehört halt "dazu"... 8)
krypton rulez!

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Beitrag von Cradle22 » 06.03.2006 14:08

Hi!
carlgustav_1 hat geschrieben:...aber wer "spyder" trägt, gehört halt "dazu"... 8)
Wozu? Zu Männern die ein Bauch-Extrafach in der Skijacke brauchen :-D ?

Bitte jetzt alle Spyder-Träger nicht aufregen! :wink: :wink:

Ist aber so, daß viele Spyder Träger im gut situierten Alter auch gut situiert im Futter stehen, was die großen Größen bei Spyder-Jacken anscheinend auch durch ein entsprechendes "Mehr" an Stoff ausgleichen... Werden halt im Supersize-Me Land USA gestylt...

Gruß,

Arndt
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