Tooltonic Ice-Catcher IC10 - Ein Schliff nur für Eis!??

extremecarver · Beitrag von **extremecarver** » 26.01.2006 16:00

Hi, hat irgendjemand mit so einem Schliff Erfahrung? Der Schliff soll auf Eis besser halten als alles andere. Gibt es im Weltcup Skifahrer die so einen Schliff benutzen?

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Angeblich gibt es keinen anderen so guten Schliff auf Eis.

Weitere Diskussion auf Englisch unter: http://www.extremecarving.com/forum/vie ... highlight=

Ikarus · Beitrag von **Ikarus** » 26.01.2006 22:43

Hi,

hab mir die WebSite angeschaut und hab noch nicht verstanden, was der Clou daran ist.
Weisst du's???

extremecarver · Beitrag von **extremecarver** » 26.01.2006 23:19

so wirklich weiß ich es auch nicht. Ich vermute mal, dass es an dem Grat liegt, sowie dem verschiedenen Winkel. Durch den kleineren Winkel im oberen Teil, kann die Kante vielleicht tiefer ins Eis rein. Genau weiß ich es aber auch nicht.

Spyder · Beitrag von **Spyder** » 27.01.2006 09:50

Das Bild errinnert mich irgendwie an den Hohlschliff bei Schlittschuhen

M.H. · Beitrag von **M.H.** » 27.01.2006 11:29

Scheint aber was für sehr präzisse Skifahrer zu sein, da dieser kleine Grat ja sozusagen, den abgehängten Winkel auf der Lauffläche vermindert und der Ski wahrscheinlich bereits bei minimalen Kantwinkeln ins Eis beißt.

Was mich verblüfft ist, daß die Lauffläche konkav, die Kante auf der Seite eher konvex geschlieffen ist (was ja den Winkel der Schneide wieder vergrößert).

ivan · Beitrag von **ivan** » 27.01.2006 14:06

ws erinnert an das alte US patent ICE, das noch bis anfang der carvingära an einigen stellen angeboten wurde. das prinzip war eine belagsseitige längsrinne in der kante unter dem fuss, und alles war wirklich dem effekt des hohlschiffs bei schlittschuhen ähnlich.
es gab damals einen prospekt (habe ich noch irgendwo) und die preisliste.
als dann die carvingski alles eroberten mit besserem grip ist die sache verschwunden. hab damals einige lobgesänge gelesen aber keinen getroffen, der eine persönliche erfahrung hatte.

zum winkel anders als 0,5 grad: kein problem mit der uralten methode wo man die feile mit dem klebeband umwickelt und je nach der dicke der umwicklung über den winkel entscheidet.
oder einfach mit der hand, etwas mehr druck usw. es ist dann alles im griff und in der erfahrung. wenn man zB die aussenkante vorn etwas mehr abhängt (oder evtl. die ganze aussenkante), geht es auch um verschiedene "zwischenwinkel".
im endergebnis geht es ja nicht um genau 0,5 oder 0.7 o.ä. sondern um das abhängen, das dem konkreten fahrer am bestimmten ski passt.

extremecarver · Beitrag von **extremecarver** » 27.01.2006 15:42

Danke für die Info Ivan - weißt du zufällig auch ob die Kantenabnutzung dadurch viel stärker wurde? Ich befürchte nämlich, dass der Grat sich recht schnell abnutzt und dann ist die Kante ja sehr schnell weg.

Wenn Tooltonic das anbietet - ist es meist gut. Viele Snowboardrennfahrer die ich kenne benutzen Tooltonic Schleifsets, mir war es bisher einfach zu teuer. Die Qualität des Schleifgeräts ist jedoch absolut super. Fast besser als mit Fixwinkel. So weit ich weiß präpariert Jean die Boards des Schweizer Nationalteams im Sommer - daher nehme ich an, dass diese den Ice-Catcher schon benutzen. Ab 12 Feber kann ich vielleicht mehr erzählen (hängt von meiner Hand/Daumen ab ob ich nach Zinal fahre).

ivan · Beitrag von **ivan** » 27.01.2006 18:03

Felix,
die schnelle kantenabnutzung fällt wirklich ein - um zu sagen, wie schlimm es sein kann, müsste man wohl den schliff wirklich sehen.

ich bin aber einigermassen skeptisch gegenüber diesen extremen schleifweisen. ich weiss nicht, wie auf dem board beim extremefahren, aber auf ski im normalen einsatz braucht man ja auch ein gewisses rutschvermögen. zu schneidende kanten würden keine korrekturen erlauben, nur eine absolut präzise fahrweise, bei der die meisten abweichungen vom ideal bestraft würden.

man braucht ja auch kurzen kanteneinsatz und loslassen, anrutschen, bremsen, korrigieren usw.
"absolut schneidende" kanten kann ich mir fast nur auf einer makellos präparierten carvingwiese vorstellen, wo nur extrem gecarvt wird.

schon heute entstehen in der fahrt auf der kante enorme kräfte, die manchmal der menschliche körper (oder die bänder) nicht meistern kann. noch beissendere kanten würden noch weniger energie-dissipation bringen und noch grössere beanspruchung (vgl. auch das von dir zitierte gespräch mit Sykora über das pflichtige abhängen...)

otoh, es gibt bestimmt reserven in der kantenpräparation. ein freund von mir war vor einigen jahren im kontakt mit einer gruppe von eischnellläufern und hat damals entdeckt, dass sie dem skiservice weit überlegen seien...

Gast · Beitrag von **Gast** » 30.01.2006 11:09

Hallo

über den Ice-Catcher selbst weiss ich auch noch nichts genaues, hoffe aber in Zinal einen zu kriegen.

Der Clou am Schliff ist dieser kleine Grat, der belagseitig übersteht, ich lass mir schon lange einen solchen Schliff auf die Boards machen. Bei meinem Laden, den es jetzt leider nicht mehr gibt, hiess das Krallenschliff, der hat das irgend mit einer groben Feile geschafft. Zum Carven ist das schlicht genial, Grip selbst auf Eisplatten, aber auf hartem Untergrund ist driften kaum mehr möglich. Der Grat ist sehr klein und ist nach einigen Tag weggefahren, aber selbst dann ist die Kante noch sehr scharf.

gruss
Simon

Gast · Beitrag von **Gast** » 31.01.2006 15:51

Rennfahrer fahren heute schon an der Grenze der Belastbarkeit der Bänder. D.h. während der Kurvenfahrt sind die Kräfte auf die Bänder so hoch, daß diese kurz vor dem reißen sind.

Diese hohen Kurvengeschwindigkeiten werden unter anderem durch die Bahnpräparation und durch moderne Ski mit den entsprechenden Kanten ermöglicht.

Für den Normalfahrer bergen solch knallharten Kanten folgende Gefahr.
Gripp ohne Ende (der Grenzbereich wird sehr weit nach außen geschoben). Wird aber der Grenzbereich überschritten, ist ein abfangen/beherschen der Situation sehr schwer möglich.
Etwas moderatere Kanten bauen Geschwindigkeit durch driften ab. Analog kann man dieses Verhalten beim Auto/Motorrad betrachten.

Dieser Grat des ICE-Tools, bzw. der von Ivan erwähnte Hohlschliff ist seit längerem bekannt und wird in ähnlicher Weise auch teilweise im Rennsport verwendet. Wobei ich meine, daß hier ein Trend zu "moderateren" Schliffen zu beobachten ist.
Stimmt die Linie zu 100%, ist die Piste absolut eben, dann geht der Rennfahrer ab wie die Sau. Fahrfehler sind aber sehr schwer zu korigieren, unebenheiten belasten die Bänder zusätzlich... das nächste was der Rennfahrer hört ist ein Knall (Banderriß) und das wars... (wie in letzter Zeit öfters zu sehen.