Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Risse.

Fragen zu Kante Schleifen, Belag Wachsen, Belag ausbessern etc.
Siehe auch Bericht zur Skiservice selbst gemacht (mit Videos)
Piotre22
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Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Risse.

Beitrag von Piotre22 » 09.11.2011 18:44

Hallo,

ich übe gerade an meinen alten Ski den Belag auszubessern. Ich habe dazu diese Repair Candles von Toko. Der Belag von dem Ski ist schon sehr dünn geschätzt ca. einen halben Millimeter bis einem Millimeter dick. Wie so oft ist die schadhafte Stelle an den Kanten. Da der Belag bereits so dünn ist geht hier dann der komplette Belag ab, so dass man direkt auf das Metall der Stahlkante schaut.

Ich habe die Stelle dann sauber gemacht und auch mit einem Dremel das Metall der Stahlkante gereinigt. Doch wenn ich dann das Ausbesserungsmaterial da rein tropfen lasse bilden sich beim abkühlen Risse. Siehe Fotos.
Woran liegt das? Mache ich was falsch?

Wenn ich dann einfach weiter mache und mit der Karosseriefeile den Belag wieder glatt hobel passiert es dann nicht selten, dass die komplette Masse wieder lose ist, sprich es "klebt" überhaupt nicht richtig auf dem Metall...



Dann habe ich noch von dem Vermieter meiner Urlaubspension ein anderes Ausbesserungsmaterial bekommen, wie er sagte ist das von Montana und man zündet es auch nicht an sondern schmilzt es mit der Lötlampe bzw. einem Lötkolben auf. Das funktioniert viel besser und hält auch, es bilden sich keine Risse. Allerdings scheint dieses Material deutlich härter zu sein, jedenfalls kann man es bei weitem nicht so gut weghobeln...


Was sagt ihr dazu?


Grüße,
Peter
Dateianhänge
P1000423.jpg
es bilden sich Risse beim Abkühlen, Toko Repair Candle
P1000422.jpg
es bilden sich Risse beim Abkühlen, Toko Repair Candle
Zuletzt geändert von Piotre22 am 09.11.2011 19:26, insgesamt 1-mal geändert.

speedcarver
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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von speedcarver » 09.11.2011 19:17

1. Ich gehe mal davon aus das der Ski Raumtemperatur (20°C) hatte beim aufbringen der Reperaturmasse. Wenn nein könnte es am zu kalten Ski gelgen haben.

2. Das Toko-Material will wahrscheinlich nicht so gerne mit dem Metall verbunden sein. Da es darauf nicht haftet wie auf dem Belag gibt es Spannungen im Material was zur Rissbildung führt und durch das schlechte haften dann auch zum abplatzen.

3. Hast du schon probiert die Masse nur auf den Belag zu machen. Wenn ja wie ist dort das Ergebnis?
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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von Piotre22 » 09.11.2011 19:21

Zunächst mal danke.

Also ich habe das ganze heute Nachmittag draußen gemacht...also keine Raumtemperatur, es war ca. 8°C...

Reparaturen mitten im Belag funktionieren, bzw. haben funktioniert. Heute hatte ich keine Reparaturen in der Skimitte durchzuführen.


Ich werde es dann mal beim Raumtemperatur probieren!

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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von ulli1 » 09.11.2011 20:09

Piotre22 hat geschrieben: Also ich habe das ganze heute Nachmittag draußen gemacht...also keine Raumtemperatur, es war ca. 8°C...
Bingo :o

bei diesen Temperaturen ist der Abkühlungsprozess für das frisch eingebrachte Material zu heftig.
(geh mal bei diesen Temperaturen nackt ins Wasser :D :D )

versuch`s noch einmal bei mindestens Raumtemperatur, noch besser wäre es die freigelegte Kantenstelle vorsichtig auf ca. 60-70 Grad (evtl. vorsichtig mit einem Föhn) anzuwärmen.

Außerdem hast du viel zu viel Material eingebracht, versuche bitte auch hier in etwa die Höhe des Belags zu erreichen.
Wenn du bei diesem Materialüberschuss anfängst zu hobeln wird die mechanische Kraft einfach zu hoch und du reißt alles wieder raus.

Die Reparatur mit den tropfenden candles kann immer nur als Notlösung betrachtet werden, die oftmals bei kleineren Reparaturen aber völlig ausreicht.
Der Unterschied zum Schweißen ist im wesentlichen der, dass du beim Schweißen das Umgebungsmaterial und das einzubringende Material auf die gleiche Schmelztemperatur bringst, so daß sich beide Materialien vernetzen und wieder eine homogene Verbindung eingehen.

Dieses ist aber nur durch Erfahrung und je nach Material durch Kennen der Schmelztemperatur zu erreichen.
Außerdem lohnt es sich für den Normaluser kaum sich die teuren Löt- bzw. Schweißpistolen anzuschaffen, wenn man sie nicht anderweitig benötigt.


Viel Erfolg beim weiteren Üben :wink:
Ulli

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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von oenologe78 » 09.11.2011 20:15

Da ich meine Ski auch im Kalten mache, kenn ich ich das Problem mit den Rissen. Lösung: Ein Fön. Vor der Reparatur den Belag etwas warm fönen und nach dem Eintropfen das Material nur ganz langsam auskühlen lassen. Funktioniert super.
Gruß Reiner

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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von Piotre22 » 09.11.2011 20:25

Danke!

Dann werde ich es mal probieren!


Also dieses Ausbesserungsmaterial was ich von Montana da habe trage ich mit einem 150 Watt Lötkolben auf, das geht so einigermaßen gut...Das ist dann ja scheinbar auch die deutlich bessere und qualitativ hochwertigere Reparatur. Hier besteht dann aber wahrscheinlich irgendwann die Gefahr dass das ganze zu heiß wird, oder?

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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von speedcarver » 09.11.2011 20:35

Piotre22 hat geschrieben:150 Watt Lötkolben auf, ... Gefahr dass das ganze zu heiß wird, oder?
Ich würde eher sagen, dass das brennende Material heißer ist als das schmelzende.
Wobei man das nicht genau sagen kann solange man nicht die genauen Eigenschaften der beiden Kunststoffe kennt.
Der eine brennt bei 100°C schon, während der andere erst bei 800°C anfängt zu schmelzen.

Solange der Belag keine großflächigen Blasen aufweist ist alles im grünen Bereich :D
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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von ulli1 » 09.11.2011 21:12

kleine Ergänzung :wink: :

PE (Skibelag) hat je nach Zusammensetzung eine Schmelztemperatur von 210 - 260 Grad.

keine 800 :D :D :D

die Gefahr dabei ist der fließende Übergang vom Schmelzen zum Vergasen. Ist die Temperatur also zu hoch hast du nur noch ein Loch und kein Material mehr :o :D

Beim Arbeiten mit der Kerze spielt die Temperatur des tropfenden Materials keine so schwerwiegende Rolle, da es hier nur darauf ankommt dieses "flüssig" in die Reparaturstelle einzubringen. Der eigentliche Kernbelag erreicht dabei jedoch nicht seine Schmelztemperatur.

und ansonsten; üben, üben, üben 8)
Ulli

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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von speedcarver » 09.11.2011 21:26

Das mit den 800°C war auch nicht speziell auf den Skibelag bezogen, sondern zu irgendeinem Kunststoff der evtl. diese Schmelztemperatur hat. Ob es wirklich so einen gibt weis ich nicht :D

War alles bloß ein Beispiel, tut mir Leid wenn das oben nicht klar war. :roll: :wink:
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Re: Belagsreparatur: Reparaturmasse bekommt beim Abkühlen Ri

Beitrag von ulli1 » 09.11.2011 21:36

speedcarver hat geschrieben:... Ob es wirklich so einen gibt weis ich nicht :D
Nein
....War alles bloß ein Beispiel
..aber ein hinkendes :D :D


PS: ....ich hab`dich schon richtig verstanden, aber ob das für den Fragesteller auch zutrifft ????? :wink:
Ulli

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