Carvende Kinder

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Znegva
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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Znegva » 17.03.2010 09:53

Das sehe ich allerdings auch nicht. Ich habe das Kind vor mir zwischen den Beinen/Skiern und halte es unter den Armen mehr oder weniger fest. Wenn irgendwas sein sollte, hebe ich es leicht an, entlaste dabei seine Skier und es macht zwangsläufig das, was ich will.

Da ich noch viel mit meiner Kurzen im Anker zusammen fahre (sie zwischen meinen Skiern und an meine Beine angelehnt) haben wir oben beim Ausstieg auch schon einige Meter auf die Art zusammen gefahren (ca. 400 m). Auch sind wir einmal den flachen Teil des Hanges so zusammen gefahren. Ich sehe da kein Risiko, sorry.

Was den Lerneffekt angeht, glaube ich aber, dass es eher schlecht ist, da das Kind praktisch nicht seine Geschwindigkeit kontrollieren kann, da es kaum möglich ist auch nur halbwegs vernünftig im Pflug zu fahren. Und genau das ist doch die erste Bremsart/Geschwindigkeitskontrolle, die ein Kind lernen muss.

Gruß, Martin

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Lothar
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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Lothar » 17.03.2010 10:52

Ich habe hier sicher nicht annähernd die Expertise von Martina, kann aber aus eigener Erfahrung was zum Risiko sagen. Als unser Sohnemann gerade vier Jahre alt war, habe ich mit ihm an einem Wochenende die ersten Schritte auf Ski beigebracht. Nachdem es mir etwas zu langsam ging, habe ich es mal versucht mit ihm zwischen den Beinen einen Hang zu fahren, der war etwas länger als ein paar Meter und nach unten nicht mehr ganz flach. Ich war froh als wir beide gut unten waren, ihm hat es Spass gemacht, mir nicht. Das war die erste und einzige Abfahrt auf die Art und Weise.

Das Kind fährt nicht, es wird gefahren, lernt dabei nullkommanull eigene Impulse auf die Ski zu geben. Ganz im Gegenteil, wenn die Kinderski verschlagen, kann das ganz übel in einem netten Sturz enden. Und ich mag nicht auf mein Kind fallen...
Eines hatte es vielleicht gebracht: Er hat gespürt das sich Skifahren gut anfühlt. Ich habe danach kategorisch abgelehnt nochmal so eine Fahrt zu machen, er musste einfach erst selbst Kurven fahren und bremsen lernen, das ging danach sehr schnell...

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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Pistenmaus » 17.03.2010 11:02

Lothar hat geschrieben: Eines hatte es vielleicht gebracht: Er hat gespürt das sich Skifahren gut anfühlt.Er musste einfach erst selbst Kurven fahren und bremsen lernen, das ging danach sehr schnell...
:zs: Genau so meinte ich das in meinem Beitrag.
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Lothar
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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Lothar » 17.03.2010 11:36

Pistenmaus hat geschrieben:
Lothar hat geschrieben: Eines hatte es vielleicht gebracht: Er hat gespürt das sich Skifahren gut anfühlt.Er musste einfach erst selbst Kurven fahren und bremsen lernen, das ging danach sehr schnell...
:zs: Genau so meinte ich das in meinem Beitrag.
Tina
Bei Deinem Zitat hast Du allerdings entscheidende Teile rausgenommen, finde ich nicht so galant...

Nochmal, ganz deutlich: Nach einer Fahrt war das Experiment beendet, es bringt nichts, das Kind lernt nichts und ist definitiv riskant wenn die Piste nicht ganz flach ist. Was es bringt sind Diskussionen mit dem Kind, wenn man es probiert und es dann sofort wieder beendet...

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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Martina » 17.03.2010 11:46

Wenn man meint, das Kind braucht das, dann ist das wohl niemandem auszureden. Es kann sicher mal sein - die Eltern kennen das Kind ja am besten. Und wenn es wie bei Lothar ist: Eine Abfahrt und dann Schluss - das schadet sicher keinem (falls man nicht genau dann auf die Nase fällt).

Nur das:
Lothar hat geschrieben:Das Kind fährt nicht, es wird gefahren, lernt dabei nullkommanull eigene Impulse auf die Ski zu geben.
stimmt wohl nicht - beim fahren zwischen den Beinen lernt es nicht,Impulse zu geben. Deines war danach vermutlich motivierter dazu und das ist natürlich prima.

Sehr zutreffend ist ein Satz weiter oben von dir:
Lothar hat geschrieben:Nachdem es mir etwas zu langsam ging, habe ich es mal versucht mit ihm zwischen den Beinen einen Hang zu fahren, der war etwas länger als ein paar Meter und nach unten nicht mehr ganz flach.
Das ist meistens der Knackpunkt: Den Eltern geht es nicht rasch genug. Es läuft zu wenig. Es geht nicht vorwärts. Kind fährt nicht, geht nicht, bremst erst recht nicht. Die Eltern wissen nicht, wie sie vorgehen solle (das ist kein Vorwurf - woher sollen sie es auch wissen). Kind wird langsam knatschig. Oder Kind bekommt Angst. Dann nimmt man das Kind halt zwischen die Beine und fährt.
Selten bleibt es bei dem einen Mal wie bei Lothar. Meist hängen die Kinder dann da tage- und wochenlang. Öfters sehen die Kinder dann aber nicht ein, warum sie wieder an dem kleinen Hang mühsam üben sollen.

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Re: Carvende Kinder

Beitrag von skifossil » 17.03.2010 12:00

Nachdem ich die Kommentare gelesen habe, muss ich Martina zustimmen. Es ist deutlich schwieriger mit einem Kind zwischen den Beinen zu fahren, schon deshalb besteht erhöhte Sturzgefahr und deshalb muss man generell davon abraten.

Mich würde noch interessiern, wie ihr es beim Liften gemacht habt, bei den Schleppern mit Bügeln wenn das Kind diese noch nicht alleine benutzen kann. Habt ihr es da zwischen die Beine genommen, ist das sinnvoll oder muss man davon auch abraten und am Anfang solche Lifte meiden?

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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Martina » 17.03.2010 12:48

Beim Lift fährt man ja immerhin nur geradeaus - die Gefahr, dass die Ski übereinanderkommen, ist geringer. Aber jeder, der es schon erlebt hat, wird wissen, wie schwierig es ist, wenn es doch passiert. Zudem ist man beim Liftfahren mit weniger Dingen beschäftigt: Man muss keine Bewegungen ausführen, die Position der SKi nicht verändern, (normalerweise) nicht auf andere Leute achten etc.
Weiter müssen die Kinder beim Liftfahren ja nichts lernen ausser Liftfahren. Grundlage dazu ist, dass sie sich hinstellen und nicht -setzen und dass sie in der Lage sind, die Ski parallel zu halten. DAS lässt sich auch üben, wenn man vor einem Erwachsenen steht.
Dazu kommt, dass es bei kleinen Kindern oft unvermeidlich ist bzw. man kann sich überlegen, was anstrengender und risikoreicher ist: Kind zwischen die Beine nehmen oder Kind neben sich haben (und somit den Bügel in den Kniekehlen).

Ich nehme die Kinder auf dem Lift gelegentlich zwischen die Beine. Beim Einsteigen und Aussteigen hebe ich das Kind hoch (es sind ja eh immer nur sehr kleine, noch leichte Kinder).
Nun habe ich den Vorteil, dass ich selber nicht sehr gross bin. Ich kann recht rasch die Kinder an meine Seite nehmen, ohne dass es extrem anstrengend ist. Und ich versuche auch, es ihnen so rasch wie möglich selber beizubringen. Aber für die ersten zwei, drei Fahrten ist es meist unvermeidlich.

Ich gehe mit den Kindern auf den Lift, sobald sie selber bremsen können, also recht bald. Aber da gibt es verschiedene Ansichten.

Um nochmal auf die Unfallgefahr zurückzukommen: Ein heikler Moment ist der Liftausstieg, da passiert es immer wieder, dass es ein "Skidurcheinander" gibt.

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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Lothar » 17.03.2010 13:09

Der Hang hatte einen kuppelbaren Sessel, ich habe meinen Kleinen damals rein gehoben und bin mit ihm beim Liftausstieg tragenderweise raus gefahren. Das ging einfach weil wir an dem Tag fast ein Privatskigebiet hatten, d.h. es war nix los.

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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Lothar » 17.03.2010 13:11

Martina hat geschrieben: Nur das:
Lothar hat geschrieben:Das Kind fährt nicht, es wird gefahren, lernt dabei nullkommanull eigene Impulse auf die Ski zu geben.
stimmt wohl nicht - beim fahren zwischen den Beinen lernt es nicht,Impulse zu geben. Deines war danach vermutlich motivierter dazu und das ist natürlich prima.
Ähmm, Martina, wir sagen exakt das Gleiche, oder?

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Re: Carvende Kinder

Beitrag von Pistenmaus » 17.03.2010 15:00

@Lothar:

Sorry Lothar,
ich wollte nichts verzerren. Ich hatte nur das von Deinem Zitat verwendet, was mir wichtig erscheint. Nicht um etwas verzerrt darzustellen. Tut mir leid, wenn es anders rübergekommen ist :( Ehrlich.
Eigentlich stimme ich Dir in allen Punkten zu. Du hast es so formuliert, daß es nur irgendwie verständlicher war.
Gruß Tina
Zuletzt geändert von Pistenmaus am 17.03.2010 16:38, insgesamt 4-mal geändert.
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