Carvende Kinder

[Stefan]

Martina schrieb am 2002-01-14 20:46 :
Hangl waren tatsächlich die ersten, die eine spezielle Kinderplatte auf den Markt brachten. Allerdings ist die zu grossen Teilen aus Metall und ein Ski für die Kinder mit dieser Platte kaumm mehr selbst tranportierbar
Von STM gibt es auch eine Kinderplatte, die ist aus Kunststoff, demnach viel leichter, aber für Kids immer noch schwer genug...

Hi Martina,
über den Sinn und Zweck für "normale" norddeutsche 6-Tage-Urlaubsskifahrkids kann man sich streiten - wenn man aber Kinder damit sieht, die öfter fahren, dann haben die da scheinbar ein ganz gutes Gefühl damit(außerdem tragen da auch immer irgendwie die Eltern die Ski ...)

Aber im Ernst - beim Fahren scheint das Gewicht nicht mehr soooo die Rolle zu spielen für die kleinen.
Ach ja und die Mamas und Papas mit rennambitionierten Kleinen: Dafür ist das echt was - aber bitte ERST beraten lassen !

Ciao
Stefan

[Martina]

Hilfe, bitte nicht falsch verstehen! Zum FAHREN ist die Hanglplatte tiptop und das Gewicht absolut überhaupt kein Problem! Es ging rein ums Ski tragen!
Das Problem ist ja, dass die kurzen Kinderski enorm steif sind und die Kinder, die so leicht sind, fast keine Chance haben diese durchzubiegen. Auch deshalb sitzen die Kids beim Fahren so weit hinten (können besser steuern). Mit der Platte geht das etwas besser. Materialtechnisch würde bei Kinderskis noch viel drinliegen, aber keiner will für die kurzen Ski viel Geld ausgeben (ist ja verständlich) und deshalb auch niemand viel in die Entwicklung investieren... t

[Gast]

Hallo Alle,
unser 7-jähriger Sohn hatte zum ersten mal mit 2 Jahren Ski an. Gefahren - naja. Aber
es hat ihm Spass gemacht!!! Ab 3 J hat er
Kinder-Carving Kurse besucht. Er hat noch NIE Stöcke gehabt und will auch keine.
Ich stimme Martina zu, wenn sie sagt Kinder
fahren intuitiv. Einfach hinterher und es klappt - einfach unglaublich.
Ich kann Eltern nur warnen sich zuviel 'Mühe' zu geben.
Letztes Jahr, er war 6, kam für uns Eltern der Moment auf den wir Jahre gewartet hatten.
Mit Bekannten und deren Kindern(auch seit 2 auf Ski) abseits der blauen Pisten.
Die Stöpkes machten den Flieger (Arme auseinander) und ab ging's.
Ätschi-Bätschi-Lahme-Eltern und sie zischten davon. WOW!!!!!!!!!!!!!!!!
Da kommen mir jetzt noch die Tränen. Einer der glücklichsten Momente als Eltern.
Ich kann nur sagen: lasst sie einfach fahren,
die können das schon.
Gruss
Klaus, übrigens auch aus Darmstadt

[Martina]

Wow, schön geschrieben. Freut mich, dass auch andere diese Erfahrungen machen und den "Mut" haben, die Kids einfach fahren zu lassen!

[Gast]

Hi Martina,
es gibt nicht schlimmeres als überengagierte
Eltern. Das stellen wir immer wieder fest.
Weil wir unsere Kinder lieben lassen wir
sie auch EIGENE Erfahrungen machen.
Das klappt meist besser als gutgemeinte Ratschläge....
ciao
Klaus

[Papa]

... mein Sohn ist Anfang diesen Jahres, ca. 1 Monat vor seinem 2. Geburtstag, eine Woche lang mit uns (Papa, Mama, 2 ältere Schwestern) (Carving-)Ski gefahren. 2 Tage lang (Martina, ich hoffe Du verzeihst mir) fuhr er zwischen meinen Beinen. Den Rest der Woche dann vor mir her an einem Gurt von ca. 2m Länge, der es mir ermöglichte, seine Geschwindigkeit zu kontrollieren, denn den Zusammenhang zwischen Hangneigung, Fahrtrichtung und Geschwindigkeitsänderung kapiert ein 2-Jähriger halt noch nicht.

Auf jeden Fall hatten wir alle viel Spass. Den wünsche ich Euch übrigens auch bei allen Euren Aktivitäten.

Schöne Grüße, papa

[Pistenmaus]

Dieser Thread ist zwar URALT, aber eigentlich zu gut, um in Vergessenheit zu geraten.
Es freut mich, daß andere Eltern ihren Kindern auch so wie wir selbst das Skifahren beibringen. In unserem Bekanntenkreis geht das nämlich angeblich nicht ohne Skikurs....
Bei uns funktionierte es genauso problemlos. Auf die Ski gestellt, einen kurzen Schlittenhang runter (1 Nachmittag, das Jahr davor bereits schon so 4-5 mal) und fahren lassen. Pflug wollte er da schon gezeigt bekommen. Alles bestens! Dann liften am hellblauen Hang versucht - Angst bekommen, dann 1 Nachmittag zwischen meinen Beinen (bin eine sicherere Fahrerin und die Piste war wirklich hellblau, ehrlich Martina ) und gut wars. Ab da an gings steil bergauf, nach dem 1. Tag kam er im Pflug problemlos runter, nach 1 Woche rote Pisten! Das alles noch auf winzigen Pommeslatten (80 cm bei 1,23 m). Jetzt bekommt er Carver, mal schauen, wie die nächste Saison wird Dank diesem Thread habe ich bereits einige Tips hierfür bekommen. Auch nach all den Jahren, Danke dafür

Fazit: wenn man als Eltern skifahren kann und Zeit mit seinem Kind verbringen will und die, manchmal nötige, Geduld aufbringt - ein wunderschönes Erlebnis! Alerdings muß das Kind es auch wollen. Mit 6 Jahren WOLLTE er was lernen, mit 5 Jahren wars 'ne Katastrophe, da ging noch gar nichts..... und wenn die Eltern lieber selbst fahren wollen, ist ein Skikurs vielleicht wirklich besser. Andereseits, so wie Kinder lernen, ist die Zeit auch schnell vorbei und sie fahren gut genug, um mithalten zu können.
Tina

[Martina]

1 Nachmittag zwischen meinen Beinen (bin eine sicherere Fahrerin und die Piste war wirklich hellblau, ehrlich Martina )

Auch "sichere Fahrerinnen" sind nicht gegen Unfälle gefeit... grad vor 2 Wochen ist ein sehr sicherer Fahrer (Skischulkollege mit 20 jähriger Erfahrung - wurde von Skischulgästen in sehr unglückliche Situation versetzt, musste Kind aus viel zu steiler Piste "retten") beim Kind zwischen die Beine nehmen verunfallt...
Und ich kann es nicht oft genu wiederholen: Das Kind lernt dabei NICHTS.

[Pistenmaus]

1 Nachmittag zwischen meinen Beinen (bin eine sicherere Fahrerin und die Piste war wirklich hellblau, ehrlich Martina )

Auch "sichere Fahrerinnen" sind nicht gegen Unfälle gefeit... grad vor 2 Wochen ist ein sehr sicherer Fahrer (Skischulkollege mit 20 jähriger Erfahrung - wurde von Skischulgästen in sehr unglückliche Situation versetzt, musste Kind aus viel zu steiler Piste "retten") beim Kind zwischen die Beine nehmen verunfallt...
Und ich kann es nicht oft genu wiederholen: Das Kind lernt dabei NICHTS.

Hallo Martina,
das war nicht im Gebirge in einem Skigebiet, sondern auf eine flachen Buckel bei uns auf der Schwäb. Alb. Und der Nachmittag waren um genaus zu sein 2 Std. Hier gehts wesentlich gemütlicher und weniger "rauh" zu wie in Skigebieten, wie ich festgestellt habe . Auf diesem Hang sind eigentlich nur Familien mit (kleineren) Kindern unterwegs und das Durchschnittstempo liegt deutlich unter dem, was man im Gebirge fährt. Auch daß man in Unfälle verwickelt wird, die Gefahr ist hier wirklich mehr als gering, da man hier auf solche "Gespanne" im allg. Rücksicht nimmt und großräumig umfährt.. Das kann man sich in Skigebieten im Gebirge leider allzuoft gar nicht so vorstellen. Hier würde (bzw. hätte, er kann ja jetzt fahren) ich auch nur in wirklichen Notfällen meinen Sohn zwischen die Beine nehmen. Natürlich kann immer was passieren. Aber ich hatte wirklich ein Schneckentempo drauf. Bei uns fahren viele Familien so. Daran ist man gewöhnt und nimmt dementsprechend Rücksicht. Andere nehmen ihr Kind neben sich an den Skistock. Dabei hätte ich pers. jetzt ein schlechteres Gefühl. Ich wäre auch niemals schneller gefahren und mein Sohn fühlte sich einfach sicher dabei. Ich merkte (rein als Mutter ), daß mein Sohn sich bei jeder Abfahrt sicherer fühlte, entspannter auf den Ski stand und, hört sich vielleicht für andere, speziell Skilehrer, seltsam an, auf diese Weise schon mal merkte, wie es sich beim skifahren so in etwa anfühlt. Klingt vielleicht nicht so logisch aber ich gehe oft nach meinem Gefühl und liege oft richtig damit. . Das man s o nicht das Skifahren l e r n e n kann, da geb ich Dir recht. Aber seine anfängliche Scheu vor der Piste war nach den 2 Std. komplett weg (wahrscheinlich denkst Du jetzt, daß Hopfen und Malz bei mir verloren ist ).
Gruß, Tina

[skifossil]

Hallo,

da ich schon einige Zeit mitlese und mich das Thema interessiert, habe ich mich angemeldet.

Auch wir haben unserer Tochter (mittlerweile 10 Jahre) in den letzten 6 Jahren das Skifahren beigebracht. Die Anfangsphase des zwischen den Beinen Fahrens war sehr kurz, denn die Kinder wollen ja schnell selbst aktiv werden. Ich denke auch nicht, dass sie dabei technisch viel lernen können, denke jedoch, dass es hilfreich ist, da es für die Kinder die erste Möglichkeit ist, das Gefühl der Geschwindigkeit zu erfahren. Immerhin gehen die Kleinen beim Skifahren mit Geschwindigkeiten um, die sie sonst erst beherrschen müssen, wenn sie aktiv am motorisierten Verkehr teilnehmen. Beides erfordert ein vorausschauendes Denken auf größere Distanzen.

Die Fähigkeit des vorausschauenden Denkens mag auf den breiten platt gewalzten Pisten heute weniger wichtig sein - zumindest wenn diese leer sind. Im freien Gelände hilft es immer noch.

Ich möchte die gemeinsame Zeit des Skifahren Lernens nicht missen. Es sind drei Jahre, in denen man selbst sein Durchschnittstempo reduzieren muss. Mittlerweile dürfen sich Mutter und Vater keine Pausen mehr erlauben, sonst landen sie nur auf den Plätzen.

Gruß,

Gerd