Skifahren in der Schwangerschaft - Rückblick

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Martina
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Skifahren in der Schwangerschaft - Rückblick

Beitrag von Martina » 23.04.2004 09:50

Der April ist bald vorbei und auch für mich ging die letztes Wochenende die Skisaison zu Ende. Inzwischen bin ich im 7.Monat schwanger und habe mir gedacht, dass ich einen kurzen Rückblick auf die Saison schreiben könnte, da man über Skifahren in der Schwangerschaft sehr unterschiedliche Dinge hört.

Vorausschicken möchte ich vielleicht, dass sowieso jede Schwangerschaft anders ist und man meine Erfahrungen mit anderen natürlich nur bedingt vergleichen kann.
Dazu kommt, das skifahren für mich fast normaler als zu Fuss gehen ist und dass es bei uns durchaus üblich ist, als Schwangere Ski zu fahren.
Allerdings habe ich gerade in Deutschland die Erfahrung gemacht, dass es viele Leute (auch Fachleute!) gibt, die fast geschockt reagieren, wenn man sagt, dass man noch Ski fährt. Vielleicht kann ich einige mit dem Bericht ein wenig beruhigen.

November (ca. 6.Woche): Ich wusste noch nicht, dass ich schwanger war und nahm frisch-fröhlich an einem „Park and Pipe“-Kurs auf dem Zermatter Gletscher teil. Weder die grosse Höhe (3800M.ü.M) noch die Springerei machten mir etwas aus.
Ich wurde einfach immer sehr schnell müde...

Dezember (11.-15.Woche): Inzwischen wusste ich natürlich über meine Schwangerschaft Bescheid und sprach mich mit meinen Skischulgästen ab (ich würde unterrichten, solange ich das Gefühl hatte, dass es geht und mich wohl fühlte). Alle waren äusserst verständnis- und rücksichtsvoll!
Ich verzichtete von Anfang an auf Stangenfahren, da ich mir die Stangen sowieso immer überall hin haue, dann sehr bald auch auf Springen und Buckelpistenfahren. Bei den beiden Sachen hatte ich das deutliche Gefühl, dass es nicht gut. Es ist aber schwierig zu beschreiben, wie es sich „nicht gut“ anfühlte.

Januar (15. -19.Woche): Ich unterrichtete normal und fuhr auch so für mich Ski. Ich merkte, dass ich deutlich schneller als üblich ermüdete und auch mehr Schlaf brauchte. Ausserdem ertrug ich laute Musik recht schlecht, was Abstriche im Bereich Après-Ski erforderte...

Februar (20.-24.Woche): Immer noch keine grösseren Einschränkungen, ich gab Tiefschneekurse, ging mit Kindern Variantenfahren und unterrichtete auch noch Snowboard. Damit hörte ich dann Ende Februar auf, weil es wegen dem Bauch mühsam wurde, die Bindungen zu schliessen. Etwas anstrengend wurde es langsam, das ganze Material herumzuschleppen. Auch kam ich schnell ins Schnaufen und brauchte weiterhin viel Schlaf.

März (24.-28.Woche): Ich merkte, dass mein Tempo langsamer wurde. Ich fuhr nicht bewusst langsamer oder vorsichtiger, es „ging“ einfach ruhiger vorwärts als sonst. Unruhige Pisten ertrug ich schlechter, ich musste viele Pausen machen. Anstrengend wurde es, wenn es warm war, der Schnee sulzig wurde. Wenn die Pisten am Morgen gefroren waren und es „schüttelte“ fuhr ich auch nicht mehr als einige Abfahrten. Je nachdem, wie das Kind grad lag, war es bequemer oder unbequemer.

April (29.-31.Woche): Ich liess es gemütlich angehen, unterrichtete nur noch einige Tage. Dank der noch pulvrigen Pisten im Engadin konnte ich dort noch recht gut fahren. Sogar ein Tag mit „Rentner-Pulverschneefahren“ (nur dort in den frischen Pulver, wo drunter eine präparierte Piste oder sonst eine glatte Oberfläche war) lag noch drin. Ansonsten fuhr ich frühmorgens zwei, drei Stunden. Dann, wenn (v.a. über Ostern) das ganze Volk kam, ging ich heim, um mich ein wenig hinzulegen.
Am zweitletzten Saisontag (!) passten meine Skihosen nicht mehr, d.h. der Knopf sprang bei jedem hinsetzen auf (und da wir nur Sessellifte haben, ist das nicht sehr praktisch). Gutes Timing, oder?


Jetzt habe ich einige Zeit Pause, im Mai gebe ich dann noch ein bisschen Schule. Gegen Ende Juni sollte es dann soweit sein.
Ich muss sagen, zu Fuss gehen finde ich fast mühsamer als Skifahren! Am besten ist es auf dem Velo, allerdings habe ich ziemlich Schiss vor den Autos!

Beim Thema skifahren wird oft erwähnt, dass man nicht verhindern könne, dass man umgefahren wird. Das hat etwas und ich habe vor allem gegen Ende Saison versucht, den Zeiten mit viel Menschen auf den Pisten auszuweichen, was kein Problem ist. Ein Restrisiko besteht natürlich immer, aber ich persönlich habe da beim Autofahren oder eben auf dem Velo auf der Strasse viel grössere Angst! Und damit scheint kein Mensch ein Problem zu haben...

Anfügen kann ich vielleicht auch noch, dass es in der Schweiz durchaus auch für „durchschnittliche“ Skifahrerinnen üblich ist, in der Schwangerschaft noch auf die Piste zu gehen. Viele von Ihnen weichen einfach in ruhigere Skigebiete und auf Zeiten mit weniger Leuten aus.

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Beitrag von Uwe » 23.04.2004 10:48

Hallo "Mama", :D

freut mich von Dir mal wieder DIREKT was zu hören; Beate hat mich ja ansonsten immer schön auf dem Laufenden gehalten ;-)

Schön zu hören, dass es "unserem 1. CARVING-SKI.de - Kind" ... und natürlich auch der "Mama" - gut geht :D

Ganz liebe Grüße!
Uwe

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Re: Skifahren in der Schwangerschaft - Rückblick

Beitrag von urs » 23.04.2004 22:29

Martina hat geschrieben:März (24.-28.Woche): Ich merkte, dass mein Tempo langsamer wurde. Ich fuhr nicht bewusst langsamer oder vorsichtiger, es „ging“ einfach ruhiger vorwärts als sonst.
hallo martina

das sagst du so locker, und ich musste schauen, dass ich einigermassen die spur halten konnte :oops: (aber wie bei allen männern lags vermutlich nur am material :D!).

ich wünsch dir weiterhin alles gute und dass der/die kleine mit dem kopf und nicht mit den skiern zuerst rauskommt :wink:.

liebe grüsse
urs

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