@ Martina

Spezifisches rund um Kinderski und Skiurlaub mit Kindern.
Fragen zu SkiSCHULEN für Kinder siehe separates Forum SKISCHULEN
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fredo
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@ Martina

Beitrag von fredo » 23.10.2002 02:47

Hallo Martina,

Mein Sohn (10 Jahre/1,45m/fährt seit 1996)z.Zt. 120cm Head Carver

bedingt durch neue Schuhe haben sich jetzt die Markierungen auf SKi und Schuh verschoben (Schuhmarke ca 1.5cm hinter Skimarke)
normalerweise hätte ich die Bindung(Vorderbacken) ummontieren lassen um die Marken wieder zusammenzubringen.
Du hast jedoch in diesem Forum gepostet,das die Bindungen bei Kinderski besser ein Stück weiter hinten montiert wird(Ich hätte gedacht umgekehrt, mehr Schaufelbelastung=leichter drehbar)
oder gilt dein Posting nur für die ganz Kleinen (bzw Anfänger)???

völlig verwirrt

fredo

Martina
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Beitrag von Martina » 23.10.2002 09:01

Was besser ist, ist natürlich immer so eine Frage... Ich kann dir nur meine Meinung sagen und meine Erfahrungen schildern
Es ist einfach so, dass man festgestellt hat, dass die Rücklage, die Kinder oft haben, dann meist verschwindet, wenn die Bindungen weiter hinten montiert sind.

Das haben wir bei Kindercarvingtagen (vor einigen JAhren, als es noch sehr wenige gut taillierte Ski für Kinder gab) herausgefunden. Damals hatten wir alles verstellbare Bindungen, die kann man natürlich leicht etwas nach hinten verschieben. Die haben wir bei Rücklagekandidaten nach hinten verschoben. Es half in fast allen Fällen.
Ich kann nur von dieser praktischen Erfahrung sprechen.
Das alles gilt für Kinder, die parallel fahren!

Ein Bekannter von mir (der sich mit Material besser auskent) hat mir letzten Winter aber erzählt, dass das Ganze folgende Gründe haben kann: Kinderski sind meist günstig hergestellt, also geschäumt. Zudem sind sie ja vergleichsweise kurz. Beides führt dazu, dass sie für die leichten Kinder recht steif sind. Sie können sich in er Kurve nicht gut biegen (die Ski), weil zu wenig Kraft darauf wirkt.
Je länger ein Stück Ski ist, desto weniger steif ist es. Das Kind braucht eine gewisse Länge des Skis, damit er nicht wackelt. Wenn nun aber ein längerer Teil davon vor der Bindung ist, dann kann sich der Ski besser in die Kurve biegen.
Offenbar muss da etwas dran sein, denn eben, das mit der Rücklage stimmte in den meisten Fällen.
Behafte mich nicht im Detail auf den obenstehenden Abschnitt, ich bin nicht Physikerin, ich gebe nur in etwa wieder, was er mir erzählt hat! Ich kann nur aus der Erfahrung sprechen!

Wegen dem "leichter drehen" (wenn die Bindung weiter vorn wäre): Es ist natürlich wichtig, dass die Kinder keine zu langen Ski haben! Am besten ist etwa Schulterlänge(es ist auch ok, wenn der Ski nur bis zur Brust geht). Ein Ski ist erst dann zu kurz, wenn er beim Fahren zu wackeln beginnt oder es das Kind umdreht in Fahrt. Lieber zu kurz als zu lang!
Dann ist auch das "Problem", dass die Kurve nicht vernünftig angesetzt werden kann, "gelöst". Es handelt sich aber um ein künstliches Problem, denn die Ursache liegt nicht darin, dass die Bindung zu weit hinten wäre, sondern dass die Ski zu lange sind.

Etwas anderes ist es bei den Kindern, die noch Pflug fahren. Die haben die Rücklage auf Grund der noch offeneren Gelenkpfannen in der Hüfte (Achtung: Medizinerin bin ich genauso wenig, hab mir das sagen lassen). Die leicht hinten sitzende Position ist für die Kinder bequem und auch funktionell!

Man kann natürlich fragen ,warum für Kinder keine anderen Skis (mit anderem Flex) hergestellt werden. Es ist nun mal einfach so, dass einfach die Technologie der Erwachsenenski für Kinder übernommen wird. Warum? Skientwicklung kostet viel Geld und ein Kinderski darf vor allem nicht viel kosten. Kaum jemand wäre bereit, für einen Kinderski so viel auszugeben wie für einen Erwachsenenski. ist ja auch verständlich. Aber da wäre noch Potential....

Exkurs zum Snowboard: Beim Boarden wirkt es sich bei jemandem, der recht gut fährt, sehr schlecht aus, wenn das Board steif ist und sich nicht biegt in der Kurve. Deshalb gibt man kleineren Kindern, die gut fahren (und damit meine ich wirklich gut, d.h. jede Piste ohne PRobleme mit Kurven und auf gleichmässigen Pisten gecarvt) eher lange Boards (Körpergrösse), weil sie erst dort mit ihrem geringen Gewicht einen gewissen Flex hinkriegen.[/b]

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fredo
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Beitrag von fredo » 24.10.2002 01:56

Hallo Martina

Danke für Deine schnelle Antwort
wieder mal ein Beispiel dafür das alle Theorie nicht die Erfahrung aus der Praxis ersetzen kann
ich war mit meinem Sohn in der SkiHalle und hatte den Eindruck, daß er besser auf dem Ski stand
brauchte eine Bestätigung von Dir, da Du ja Gelegenheit hast andere Kinder zu beobachten
werde die Bindung nicht ummontieren


nix mehr verwirrt :lol:

fredo

PS Ich hab meinen Sohn fast immer Carver gegönnt(seine ersten 80cm waren keine, KidsCarver gab es da noch nicht)

Martina
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Beitrag von Martina » 24.10.2002 09:21

Leider lassen sich eben wenige Leute von dem, was sie sehen, überzeugen... Oft herrscht eben die Meinung, was schon immer gut war, ist auch für mein Kind gut (nicht nur beim Skifahren).

Aber grad drum ist es toll, dass du es so machst... und vor allem, dass du deinem Nachwuchs schlaue Ski gönnst! Teurer sind die ja auch nicht. Und es macht halt einfach mehr Spass!

Ich wünsche euch viel Vergnügen auf der Piste!

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