Fahrkönnen - Skibeurteilung

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene

Wie gut muss man Skifahren können, um die Eigenschaften eines Skis zu „erfahren“?

Gar nicht
1
2%
Hauptsache ich falle nicht um
2
5%
Rumrutschen reicht
3
7%
Stil "Herminator"
1
2%
Skifahrer der mehr kann als nur Carven
11
26%
Skifahrer mit Rennerfahrung
0
Keine Stimmen
Ausgebildeter Skilehrer
1
2%
Das lässt sich nicht pauschalieren
24
56%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 43

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Rumrutscher
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Fahrkönnen - Skibeurteilung

Beitrag von Rumrutscher » 25.01.2007 10:14

Wie gut muss man Skifahren können, um die Eigenschaften eines Skis zu „erfahren“? Ich lese immer ganz erstaunt Kommentare wie

- sensible Schwungeinleitung über die Schaufel
- erfreuliches Rebound des Skiendes am Schwungende
- der Unterschied zwischen dem Modell 162 cm und 165 cm ist gerade bei mittleren Radien besonders deutlich
- das Aufkanten ist Dank der mittleren Taillierung vom 68 mm besonders einfach
- dieser Ski ist für mich als Top-Experte genau richtig

Da frage ich mich
Haben die Leute mit diesen Kommentaren einfach besonders sensible Fußsohlen?
Sind es lauter Profis, die Tag für Tag bei identischen Bedingungen Ski testen?
Hat man nur die Werbetexte der Skiindustrie auswendig gelernt?

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Hosky
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Beitrag von Hosky » 25.01.2007 10:24

Um für sich selbst das Beste rauszufinden, muß man wohl kein Herminator sein. Manche können es, andere spüren kaum einen Unterschied. Die Wahrscheinlichkeit, einen Unterschied zu erfahren, wird mit zunehmendem Können entsprechend größer.

Wenn man Kommentare in der von Dir genannten Art (naja, nehmen wir mal die ersten zwei, die anderen kannst Du ja kaum ernst gemeint haben) seriös abgeben will, ist schon eine gehörige Portion Skigefühl und Skitesterfahrung erforderlich - aber nicht unbedingt Rennerfahrung oder ein Skilehrerschein :wink:

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 25.01.2007 10:31

Kommt auf den Ski an und natürlich auch auf die spezielle Eigenschaft die man merken will/soll.
Beispiel 1: um einen harmonischen Rebount im Grenzbereich zu erfühlen muss man erst mal in den Grenzbereich von Ski und Schnee kommen.
Beispiel 2: um zu merken dass ein 25m Radius Ski weniger Eigensteuerverhalten hat als ein 11m Radius Ski muss man nicht mal wissen was Ski sind.

Die Beeinflussbarkeit des Testers bezüglich Werbung und anderer Personen ist auch entscheidend. Jemand der leicht beeinflussbar ist, der kann auch ganz schnell ganz viele Eigenschaften fühlen … Fühlen ist eben was höchst Subjektives.
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Steiger
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Beitrag von Steiger » 25.01.2007 10:37

Hi,

sicher keine uninteressante Frage.
Ich glaube aber, dass dies nicht allgemein gültig zu beantworten ist.
Das eigene Können wird halt von einer Person subjektiv eingeschätzt.
Ebenso die Empfindung der Reaktion eines Skis.
Eine andere Person, die sich ebenso gut im Bezug auf das Können einschätzt, kann die Reaktion des Skis mitunter ganz anders erfahren.

Man müsste dementsprechend auch die Eigenschaften des Skis genau definieren (objektiv), was die Hersteller ja auch eher subjektiv machen.

Letztlich muss ich Hosky einfach nur zustimmen, man sollte das für sich passende rausfinden, eben indem man auch mal einen anderen Ski testet.
Wenn man dann mit einem Ski Spass hat, dann ist gut.....

Just my 2 cents....... :-D
Viele Grüsse, Marc

POWDER !!!!!!!! ;-) !!!!!!!!!
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Beitrag von beate » 25.01.2007 11:16

Meine persönliche Meinung: Skitests lesen sich ganz nett, sind aber für mich gänzlich ohne Wert. Mir ist es egal ob sie im DSV Magazin von Profis oder hier im Forum von unseren usern verfasst sind
Würde Ski fahren automatisch immer bedeuten einen großen Teil der Zeit aufs testen und diskutieren von Material zu "verschwenden" würde ich ganz sicher weniger gern Ski fahren
Weit über die Hälfte der Leute, mit denen ich im Skiunterricht oder auch privat Ski fahre haben kein Gefühl dafür, ob sie eine Kurve ganz, teilweise oder gar nicht auf der Kante fahren und hier spreche ich nicht von Anfängern.... Natürlich hat jeder sein ganz eigenes Empfinden, was einen Ski angeht und für andere ist es vielleicht interessant zu lesen, was xy auf dem Ski gefühlt hat oder wie Bode Miller den Ski charakterisiert. IMO es ist ein großes Stück Unabhängigkeit für mich, egal welchen Ski ich fahre, mich auf den Ski + seine Eigenschaften einstellen zu können und selbst zu entscheiden, ob ich den Ski gern oder ungern fahre.
Beate

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Beitrag von Rumrutscher » 25.01.2007 11:59

KOSTI hat geschrieben:Die Beeinflussbarkeit des Testers bezüglich Werbung und anderer Personen ist auch entscheidend. Jemand der leicht beeinflussbar ist, der kann auch ganz schnell ganz viele Eigenschaften fühlen … Fühlen ist eben was höchst Subjektives.
Gibt es bei Ski eigentlich Blindtests?

(Ski mit schwarzem Deckblatt, nicht blinde Tester!)
ciao, tom

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Beitrag von carlgustav_1 » 25.01.2007 12:01

bin hin und hergerissen, weil ich einerseits die einstellung von beate sehr sympathisch finde.

andererseits habe ich aber auch für mich die erfahrung gemacht, wie sehr einem das material doch fördernd oder hemmend mitspielen kann - und da ist man doch neugierig darauf, in den kommentaren anderer fahrer hinweise auf interessantes, stimulierendes material zu finden (bzw. entsprechend hinweise darauf, dass bestimmtes material wahrscheinlich nichtmal das ausprobieren lohnt...) also bitte bitte ruhig weiter materialdiskussionen führen :wink:

daher zur ausgangsfrage:

- skis ausprobieren und beurteilen obs subjektiv gefällt und passt: kann jeder, der halbwegs den buckel runterkommt
- skis testen und hinterher objektiviert und verständlich in ihren Eigenschaften beschreiben: kann (leider) fast keiner. viel viel erfahrung und sehr gute kenntnisse sind auf jeden fall nötig (siehe zb. ivan *einschleim*)
- der weg der skitests, nämlich die bewertungen vieler tester - laien und experten - statistisch zu mitteln wirkt auf den ersten blick sinnvoll, führt aber, wie alle skitest-leser ja wissen, zu ziemlich inhaltsleeren, undifferenzierten testergebnissen, die sich leider kaum unterscheiden :(

grüße,
martin
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Beitrag von Uwe » 25.01.2007 12:08

Rumrutscher hat geschrieben:Gibt es bei Ski eigentlich Blindtests?
(Ski mit schwarzem Deckblatt, nicht blinde Tester!)
:gdh:
https://www.carving-ski.de/skitest/austr ... 06-07.html

Edit: Trotzdem liegen auch da die Ergebnisse teils SEHR weit auseinander.
Zuletzt geändert von Uwe am 25.01.2007 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Uwe

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Beitrag von Der Müller » 25.01.2007 12:09

Erst mal ein Hallo an alle.

Da dies ein recht offenes Thema ist, das sich prinzipiell nicht nur auf Ski bezieht (hier natürlich schon), sondern auch in anderen Sportarten (und nicht nur da) immer wieder diskutiert wird, z.B. Fußballschuhe, Bergstiefel, Walkingstöcke, Judo-Gi, ... , melde ich mich hier mit meinem ersten Beitrag.

Schließe mich der überwiegenden Meinung an, dass man dies nicht pauschal sagen kann.

Ein Testurteil ist immer ein subjektives, egal wie sehr man sich vornimmt objektiv zu sein. Das mag daran liegen, dass jeder Tester ein eigenes Fahrgefühl, Fahrempfinden, technisches Können und Fahrvorlieben hat.
Das zieht sich durch durch die Gruppen der Anfänger bis hin zu den Profis. Sicherlich ist es wichtig möglichst viele Fahrstile zu beherrschen (oder dies zu meinen) um alle, oder möglichst viele Aspekte eines Skis herauszufinden und die jeweiligen Eigenschaften einschätzen zu können.
Aber nichts desto trotz möchte ich Fahranfänger Urteilsvermögen nicht absprechen. Jeder hat ein gewisses Empfinden, wieviel Kraftaufwand man benötigt um den Ski zu steuern, wie schnell der Ski auf die jeweiligen motorischen Fähigkeiten reagiert , wie sehr der Ski zu den subjektiven Fahrvorlieben passt, Kantengriff, etc. etc. pp..
Ein Fahrer, der gerne "gemütlich" fährt und lieber jede Abfahrt "genießt", will damit sagen sich in moderatem Tempo auf der Piste bewegt, breite, gut gespurte Pisten bevorzugt, wir definitiv ein anderes Urteil abgeben, als ein Fahrer, der lieber sportlich und "zackig" fährt, oder einer, der gerne Off-Piste oder Buckel bevorzugt.
Jedoch sollte eine gewisse Fahrsicherheit nicht fehlen. Ich selbst würde nur mir persönlich ein Urteil bilden und dieses nicht unbedingt an andere weiterempfehlen, da ich noch ganz am Anfang stehe. Aber bezüglich der angesprochenen Themen: Kraftaufwand, Reaktionfreudigkeit, ..., kann und darf ich mir für mich ein subjektives Urteil bilden.

Testurteile gehen ja, wie schon in anderen Threads beschrieben selbst unter den testenden Profis weit auseinander.
Zuletzt geändert von Der Müller am 26.01.2007 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Jochen

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Beitrag von Uwe » 25.01.2007 12:15

carlgustav_1 hat geschrieben: - skis testen und hinterher objektiviert und verständlich in ihren Eigenschaften beschreiben: kann (leider) fast keiner. viel viel erfahrung und sehr gute kenntnisse sind auf jeden fall nötig (siehe zb. ivan *einschleim*)
Nur leider bringt das relativ wenig ...
Sogar innerhalb der "Profis" bei Skitests sind die Ergebnisse SEHR unterschiedlich.
Abgesehen davon sind die Empfindungen der Profis teilweise ganz anders, als die der Konsumenten ... den "normalen Skiurlaubern". Was der Profi (im oberen Geschwindigkeitsbereich) als "spritzig" bezeichnet, kann für viele "zu hart" sein. Was beim Profi "fehlender Kantengriff" ist, kann bei Fortgeschrittenen "sehr drehfreudig" sein.
Uwe

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