moni.ski hat geschrieben:Ich finds aber nicht schlecht dass der österr. Lehrplan mehrere Arten des Schwungauslösens kennt...hat seine Vorteile wenn man mehrere Möglichkeiten zur Verfügung hat
Genau. Wohl jeder Lehrplan kennt verschiedene Arten der Schwungauslösung, zum Glück.
Was mich stört ist, wenn vorgeschrieben wird, was genau wie gefahren werden
muss: carven über Kniekippen, paralleler Grundschwung über Strecken des Bergbeines etc.
Es läuft auf das heraus, was Urs geschrieben hat: Soweit ich weiss und jetzt auch von dir wieder höre, legt der AU Lehrplan Wert auf präzise Beschreibung der einzelnen Formen, wie diese genau gefahren werden sollen.
In der CH, soviel ich weiss auch in D und ganz sicher auch in CAN geht es mehr darum, wie was funktionieren soll und es werden "tools" beschrieben, die man je nach Voraussetzungen "zusammenstellen" kann, um die gewünschte Funktion zu erhalten.
Dabei wird situativ (meist unbewusst) entschieden, was für die anstehend Kurve grad sinnvoll ist.
Das machst du ja ganz sicher auch. Du stehst sicher nicht am Start eines Riesenslaloms und beschliesst: heute fahre ich jede Kurve über Strecken des Bergbeines. Ist ein Tor direkt gesteckt, die Richtungsänderung ist gering, der Untergrund ev. etwas weich - da kommst du sicher nicht im Traum auf die Idee, mit einem explosiven Strecken des Bergbeines die Kurve auszulösen, nur weil das hier eben ein Rennen ist.
Das ist auch der Grund, warum es mich schüttelt, wenn gesagt wird (nicht nur von dir!): es ist falsch, weil "man" einen Parallelschwung nicht so fährt. Für mich bzw. "für uns" ist es dann ok, wenn es funktioniert (und Potential hat, auch bei schwierigeren Verhältnissen zu funktionieren). Deswegen auch die recht heftige Reaktion, als du bei einem Video geschrieben hattest:
Man fährt den Schwung soundso. "Für uns"
muss hier die Frage nach der Funktion kommen: Warum soll er soundso gefahren werden? Es gibt ja eben verschiedene Varianten.
Der Nachteil an dieser Herangehensweise ist: Es ist anspruchsvoller zu unterrichten und es ist (in der Ausbildung) schlechter prüfbar. So wird in Canada zum Beispiel trotzdem für den Anfängerunterricht eine Step-by-step-Methode gelehrt, die im ganzen Land von den meisten Skilehrern angewendet wird und die in der Level-1-Ausbildung intensiv vermittelt wird.