Der Fahrer und der Ski: wer überfordert wen?

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nicola
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Beitrag von nicola » 12.01.2005 12:50

Stefan hat geschrieben: Ich schätze dass da einige Lehrkörper mal wieder dahingehend um- (mindestens aber an-)denken sollten, dass man den Spaßfaktor auch mit echter Technik und echten Erfolgserlebnissen kombinieren kann und es den Schüler sicherlich auch mit Stolz erfüllt, wenn er etwas schafft, was ihn wirklich Anstrengung (mental oder/und körperlich) gekostet hat.
bedingtes :zs:

gerade durch die entwicklung der taillierten skis, ist es viel leichter möglich, sich mehr auf wesentliche körperliche vorgänge beim skifahren zu konzentrieren und damit eine basis aufzubauen, bei der kontinuierliches weiterlernen über jahre hinweg möglich ist, das ist eigentlich einer der besonderen reize (nicht nur) am sport. das bild mit dem wir auf pisten sehr häufig konfrontiert sind, erinnert mich in gewisser weise an produkte von menschen, die sich teure kameras und bildbearbeitungssoftware zulegen und dann bloss ungeheure datenmengen knipsen und mit fertigen filtern überlagern.
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"Wird an einen Anfänger sofort die Geschicklichkeitsproblematik herangetragen, etwa dadurch, dass seine Aufmerksamkeit sofort auf Beinstellung, Armbewegungen, Handhaltungen usw. fixiert wird, und wird er später doch ein guter Sportler, so ist er dies nicht wegen, sondern trotz dieses Geschicklichkeitslehrweges geworden. Die meisten Schüler bleiben auf diesem Weg jedoch, trotz jahrelangem Üben, in der unteren Mittelmäßigkeit stecken. Dies kann man im Skilauf massenweise beobachten, denn dort herrschen ebenfalls Lehrwege vor, in denen davon ausgegangen wird, dass es sich auch beim Skilauf vorwiegend um ein Geschicklichkeitsproblem: um das geschickte Lenken des Fahrzeuges "Ski" handelt." Zitat: Prof. Horst Tiwald
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Spyder
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Beitrag von Spyder » 12.01.2005 13:19

Dies kann man im Skilauf massenweise beobachten, denn dort herrschen ebenfalls Lehrwege vor, in denen davon ausgegangen wird, dass es sich auch beim Skilauf vorwiegend um ein Geschicklichkeitsproblem: um das geschickte Lenken des Fahrzeuges "Ski" handelt." Zitat: Prof. Horst Tiwald
Also nach Prof. Horst Tiwald ist es kein Geschicklichkeitsproblem, aber was ist es nun (nach seiner Ansicht)?
Gruß
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ivan
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Beitrag von ivan » 12.01.2005 13:26

@ Spyder:
generell:
http://www.tiwald.com
aber Nicola weiss genau
links bei ihr :gdh: (kunstpiste)

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nicola
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Beitrag von nicola » 12.01.2005 13:58

Spyder hat geschrieben:Also nach Prof. Horst Tiwald ist es kein Geschicklichkeitsproblem, aber was ist es nun (nach seiner Ansicht)?
eine angelegenheit der gewandheit (- wir hatten diese diskussion schon - einige haben sich am ausdruck der gewandtheit gestört.) er meint damit: zuerst subjekt/körperbezogen (also von den instinktiven, natürlichen - "primitiven" individuellen bewegungsmöglichkeiten des menschen ausgehend) das objekt ski im gesamten umfeld schnee zugänglich zu machen.

die "entdeckung" des carvingskis würde ich als phasensprung im skilauf bezeichnen, der im moment noch nicht abgeschlossen ist. befindet man sich gerade im phasensprung muss man oft handeln, bevor man genaue pläne entwerfen kann. da die gesamte schneeindustrie (inkl. lehrwesen)heute sehr wenig darüber weiss, was ihr markt braucht oder gar wie er sich entwickeln wird, müssten pläne einem ganz anderem zweck dienen: sie müssen pläne für einen lernprozess, nicht pläne für eine implementierung sein.

das gilt auch für die "unterrichtssprache“ – sie ist logischerweise verwirrt, weil sie zuviel neues in altes implementiert - beispiel diskussion – aktiv/passiv. die sprache der skitheorie wird hier zum kauderwelsch, zumindest für den laien - dort wo sie genaue technikanleitung für lehrende, mit für den schüler emotional verständlichen ausdrücken vermischen will. ich finde hier ist es an der zeit, dass man entweder wirklich wissenschaftlich fundierte/wasserdichte anleitungen gibt oder eben ganz auf einer emotional wirksamen sprache erklärt.
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beate
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Beitrag von beate » 12.01.2005 14:20

das gilt auch für die "unterrichtssprache“ – sie ist logischerweise verwirrt,
ot:Wenn ich hier etwas über aktiv/passive Phasen schreibe,dann ist dass als Auseinandersetzung mit meiner Ausbildung zu verstehen.Ich stelle mich keinesfalls vor meine Skigruppe und erkläre aktiv/passiv gedriftet/gecarvte Schwünge theoretisch mit kleinen Bildchen im Schnee :wink:
Ich möchte jetzt mal nur für mich persönlich und meine Skischulerfahrungen sprechen:Im allgemeinen ist es so,dass die Leute sich bei uns anmelden,weil irgenetwas nicht so funktioniert,wie sie es möchten.Der größte Anteil an Erwachsenen sind Frauen,die einfach Angst haben und deshalb ungern mit ihrer Familie/ihren Männern mitfahren möchten.Für diese Klientel ist es sehr wichtig,dass sie zumindest das Gefühl haben,der Ski den sie fahren reagiert so wie sie es möchten/ist gut für sie/überfordert sie nicht.Dann gibt es die andere große Gruppe der Anfänger.Diese kann man auch wieder in zwei Gruppen aufteilen.Die eine möchte Ski fahren erlernen,möglchst sicher und ökonomisch das Gelände bewältigen und ansonsten einfach einen schönen Urlaub genießen incl des Erfolgserlebnisses:Ich kann jetzt Ski fahren.Die Andere Gruppe ist m.E. nach die Gefährlichere hat aber leider auch den größereen Anteil:Sie wollen nur das allernotwendigste Erlernen und ansonsten so schnell wie möglich Ski fahren,dass feeling genießen,von denen auch hier im Forum sicher einige schwärmen (es aber eigentlich reel noch nicht hatten :wink: ).Sie trauen sich zu viel zu,haben eine hohe Angstschwelle und sind dadurch ständig überfordert (physisch wie psychisch) - und dabei ist es völlig egal,was für einen Ski sie unter den Füßen haben,weil:Schnell fahren funktioniert leider immer :wink:
Beate

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