unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

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latemar
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von latemar » 10.12.2014 13:36

Reiner, da hast Du definitiv recht.
Ab März bekommt man ja oft die Ski für die nächsten Jahre mir 20-30% Nachlass.
Seriös ist anders.

Es gibt einige wenige Marken, oft im Free-Ski Bereich oder bei Kleinserienhersteller da bekommt man kaum Nachlässe. Das ist aber wirklich die Ausnahme.


Gruß!
der Joe
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Pancho.Ski
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von Pancho.Ski » 10.12.2014 13:48

dentalux hat geschrieben:Ich bin zwar kein direkter Insider, aber diese "Listenpreise" von 600 bis teilweise über 1000,-EUR sind doch ganz grundsätzlich Mondpreise.
Absolut richtig. Egal ob Internet oder Fachhandel vor Ort. Ich weiß nicht, ob überhaupt jemand Ski für die UVP kauft.

Mit einfachem Anfragen und konfrontieren des Verkäufers mit den Internetpreisen kann man zudem auch beim Fachhandel vor Ort (immernoch mein bevorzugter Anlaufpunkt) die Preisniveaus schon fast harmonisieren, und einen gewissen Preisunterschied bin ich auch durchaus bereit zu akzeptieren.

zuUnkreativ
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von zuUnkreativ » 10.12.2014 14:22

Pancho.Ski hat geschrieben:und einen gewissen Preisunterschied bin ich auch durchaus bereit zu akzeptieren.
Ich denke so geht es den meisten Menschen. Ich kaufe gerne im Laden, da kann ich die Ski vorher in die Hand nehmen und wenn was dran sein sollte, dann ist der WEg zur Reklamation oder zum Service kürzer. Nur muss eben der Preis auch stimmen. Und wenn ich statt 300 EUR eben 450 EUR bezahlen soll, dann ist das Angebot nicht mehr konkurenzfähig. Mag sein, dass wenn Geld jetzt nicht so die Rolle spielt, man auch dann gerne/lieber im Fachhandel kauft, aber das ist bei nicht extrem hohen Einkommen und teurem Hobby (Skifahren) nunmal häufig nicht drin.
Abgesehen davon sind viele Internethändler ja selbst "Fachhändler", d.h. sie betreiben ein Sportgeschäft mit Laden. Dort müssten die Sachen doch dann auch zu "Internetpreisen" angeboten werden, oder?
Was mir auch schon passiert ist: Der Händler hat das, was ich suche gerade nicht da und versucht dann, mir ein X für ein U vor zu machen bzw. was alternatives zu verkaufen, obwohl klar ist, dass es nicht das ist, was ich haben möchte. Und dann fällt es mir eben auch schwer, dem Verkäufer bei ergebnisoffener Beratung zu glauben, weil ich immer das Gefühl habe, er will mir nur das aufschwätzen, was noch in seinem Regal steht.

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Pancho.Ski
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von Pancho.Ski » 10.12.2014 15:21

zuUnkreativ hat geschrieben:
Was mir auch schon passiert ist: Der Händler hat das, was ich suche gerade nicht da und versucht dann, mir ein X für ein U vor zu machen bzw. was alternatives zu verkaufen, obwohl klar ist, dass es nicht das ist, was ich haben möchte.
In dem Fall ist ein Wechsel des Fachgeschäfts angesagt.

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elypsis
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von elypsis » 10.12.2014 15:33

In meinem Freundeskreis werden immer weniger neue Ski gekauft, zielgerichtetes Ausleihen ist angesagt. Von diesem Trend wurde unlängst auch in der NZZ berichtet, demzufolge sind in der Ostschweiz aktuell gut 80% auf Leihski unterwegs. Mein Fachhändler vor Ort hat das auf sein Geschäft bezogen auch bestätigt. Das Verleihgeschäft ist der Umsatzbringer. Entsprechend gering fällt auch sein Bevorraten an Neuski aus. Allerdings hätte er es auch gerne gesehen, dass die Hersteller den Fachhandel vor Ort besser stützen. Der Netzhändler bekommt i. d. R. aufgrund der Abnahme von größeren Stückzahlen pro Modell höhere Rabatte, die problemlos weitergereicht werden können. Als rühmliche Ausnahme in diesem Preiskarussell ist Stöckli zu sehen. Die Vermarktung dieses Produktes ist tight! Warum andere Hersteller sich diesem Marketingkonzept nicht anschließen, ist eigentlich unverständlich. Nur, eins auch klar: es gibt immer einen Ski mehr als der Markt wirklich braucht und die Lager wollen um jeden Preis geleert werden. Wer als Hersteller zur nächsten Saison keine neue Modellpalette zeigen kann, hat vermutlich Angst, als nicht innovativ angesehen zu werden. Ich denke, dass das der Einstieg in die Preisspirale nach unten ist!

Grüezi us Davos
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von TOM_NRW » 10.12.2014 15:49

Hi,

das immer mehr Leute auf Leihmaterial zurückgreifen, ist wohl im gesamten Alpenraum der Trend. Ich denke, das wird dadurch forciert, dass viele Leute bei steigenden Hotel und Skipasspreisen sich nur noch 1 Woche Skiurlaub pro Saison leisten können. Unter dieser Prämisse ist die Leihe von Ski rein betriebswirtschaftlich gesehen empfehlenswert. Keine Anschaffungskosten, keine Lagerung, keine Kosten und Zeit für Service, immer neustes Material, jederzeit Tausch gegen anderes Modell möglich ... Berechnet man einen Top-Ski in Platte und Bindung mit ca. 500 Euro und nimmt auch noch Servicekosten von ca. 20 Euro pro Saison hinzu, dann braucht man schon 5-6 Jahre bis zum Break-Even. Natürlich sieht es anders aus, wenn man Ski günstiger einkauft, den Service selber macht oder mehrfach im Jahr fährt, dass macht die Masse der Skitouristen aber eher nicht mehr.

Um zurück zum Thema zu kommen: Die geringe Auswahl im Fachhandel und die Tendenz dem Kunden bei Modellen (Sondermodellen) ein X für ein U vorzumachen, wird meiner Meinung nach noch mehr Kunden dazu bringen Material online zu kaufen. "Click and mortar" Konzepte sind eine gute Chance für Fachhändler im Geschäft mitzumischen. Die Kombination Fachhandel und günstiger Einkauf durch angeschlossenen Internet-Handel haben einige Händler bereits heute gut im Griff.

PS: Wir ist aufgefallen, dass die Preise für Ski bei einigen 2014/2015er Modellen sogar aktuell wieder steigen. Scheint so als würden die Händler mittlerweile auch kurzfristiger auf Nachfrage oder Kaufzurückhaltung reagieren.

LG Thomas

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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von extremecarver » 27.01.2015 09:38

Atomic scheints dieses Jahr wirklich nicht gut zu gehen..
Bei Sportokay werden Redster SL/GS Modelljahr 14/15 um 349€ inkl. Versand, Tagesskipass für Stubaier Gletscher und Skisack verkauft... - sprich der reine Skipreis ist so 300€ (sagen wir mal - Gutschein im Einkauf 30€, Versand/Verpackung 12€, Skisack 8€ - evtl wird das sogar teurer sein für den Shop).

Soweit ich weiß handelt es sich dabei um den Vorjahres Redster Edge SL (da Piste Rocker - nicht Race Rocker) - bzw diesjärhigen Marcel Hirscher Edge SL (der weiter bauglich mit dem Vorjahres Redster Edge SL ist ) - aber halt mit der Bindung vom Redster Edge SL anstelle der hochwertigeren Bindung auf den Marcel Hirscher Modellen (Also Solly Z12 anstelle der für die Hirscher Modelle extra hergestellten Solly X16/ZLab Driver mit Z12er Federn).

Für einen Ski mit Doppel Metall/Sandwich mit Bindung echt sehr billig... Ist ja das wirkliche Topmodell der Slalom Consumer Ski bei Atomic (die DoubleDecker sind ja in Wirklichkeit eher tiefer einzuordnen) - wenn man da die Billigplatte/Bindung runterschmeißt und eine Rennplatte samt Bindung draufmontiert - ist man nicht mehr weit weg von einem FIS SL.. (gut dann zahlt sich der Preis nicht mehr aus) - der Ski ist schließlich konventionell flach ohne Bindungsintegration (nur Bindung/Platte ist halt bei der XT System)
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Shuva
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von Shuva » 27.01.2015 10:56

Der Sportler in Innsbruck, direkt auf der Haupteinkaufsstraße, hat keine Pistenski und keine Pistenskischuhe mehr im Angebot. die hatten sich eh schon sehr auf Touring und Freeride spezialisiert aber nun ist der "traditionelle" Bereich ganz raus. Bekleidung dafür, noch und nöcher, auf zig Etagen.
In den anderen Fachgeschäften schaut es ähnlich aus: Freeride, Touring, event. Snowboard. Die großen Ketten bieten halt vor allem Sondermodelle.

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peda
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von peda » 27.01.2015 13:22

TOM_NRW hat geschrieben:Bei 38% Nachlass für ein aktuelles Top-Modell (bereits im November) bleibt dem Fachhandel meines Erachtens keine Chance sich eine vernünftige Auswahl an Ski in den Laden zu stellen.
Gerade bei Top-Modellen würde ich die Spanne nicht unterschätzen - ob Allround-Ski oder Top-Modell macht beim Händler Einkaufspreis keinen allzugroßen Unterschied.
TOM_NRW hat geschrieben:Internethändler realisieren solche Nachlässe ja meist durch Streckengeschäfte, sprich, sie kaufen erst beim Hersteller wenn sie schon die Bestellung des Kunden auf dem Tisch haben. So hat der Händler ein ziemlich überschaubares Risiko (Rücksendung ...).
Also bei Ski funktioniert das nicht so einfach, wer direkt beim Hersteller einkauft muss ein bestimmtes Kontingent fix abnehmen und kann einen gewissen Prozentsatz X zusätzlich während der Saison ordern (falls noch vorrätig). Deshalb unterscheidet sich der Lagerstand eines Fach- und eines Internethändlers nicht sonderlich. Im Vergleich zum Fachhändler mit arbeitszeitintensiver Beratung hat er aber dennoch einen entscheidenden Kostenvorteil. Um das Risiko der Lagerhaltung etwas zu verteilen und um auch während der Saison noch Ski bestellen zu können behelfen sich immer mehr Fachhändler über Einkaufsgemeinschaften.
extremecarver hat geschrieben:Bei Sportokay werden Redster SL/GS Modelljahr 14/15 um 349€ inkl. Versand, Tagesskipass für Stubaier Gletscher und Skisack verkauft... - sprich der reine Skipreis ist so 300€ (sagen wir mal - Gutschein im Einkauf 30€, Versand/Verpackung 12€, Skisack 8€ - evtl wird das sogar teurer sein für den Shop).
Die genauen Einkaufspreise für dieses Modell kenne ich auch nicht aber nach dem zu urteilen was mir ein befreundet Fachhändler letzte Saison gesagt hat dürfte es sich dabei ungefähr um den Einkaufspreis handeln - der Händler verdient dabei vermutlich nichts mehr - wenn in ein paar Wochen aber die Nachfolgemodelle auf den Markt kommen würde er sie wahrscheinlich nur noch mit Verlust verkaufen können - daher wahrscheinlich der Versuch Schadensbegrenzung zu betreiben und den Ski zum Selbstkostenpreis loszuwerden.

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gebi1
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Re: unverbindliche Preisempfehlung vs. Internethandel

Beitrag von gebi1 » 27.01.2015 14:13

Shuva hat geschrieben:Der Sportler in Innsbruck, direkt auf der Haupteinkaufsstraße, hat keine Pistenski und keine Pistenskischuhe mehr im Angebot. die hatten sich eh schon sehr auf Touring und Freeride spezialisiert aber nun ist der "traditionelle" Bereich ganz raus.
Das zeigt wohin die momentane Entwicklung geht. Freeride ist ja beim jungen, kaufkräftigen urbanen Publikum cool. Immer mehr Leute kaufen sich breite Ski um sich neben den Pisten zu tummeln (oder um am Lift zu posen "Schaut her, ich bin anders!"). Einerseits sind solche Entwicklungen begrüssenswert, bereichern sie das - manchmal etwas eintönige - Pistenskifahren um das ursprünglichere Skifahren im Unverspurten ohne technische Hilfsmittel. Anderseits drängt z.T. ein relativ unbedarftes Publikum in die Natur. Dabei werden die Gefahren des Variantenfahrens oft unterschätzt, zudem mag die Natur keine Menschen in Massen ertragen. Aber das ist ne andere Diskussion...

Ein befreundeter Skiladenbesitzer macht sein Geschäft vor allem mit Verleih und Service (Skiservice und Bootfitting). Dabei macht er auch den Service für andere Geschäfte. Am Tag steht er im Laden, Nachts macht er den Service. Knochenjob! Verkauft werden vor allem Spezialitäten mit Schwerpunkt Freeride/Touren Equipment und Ski/Equipment für Rennläufer/innen. Klar hat er auch noch normale Pistenski im Laden. Die Menge ist aber bescheiden und was nicht verkauft wird geht meist in den Verleih.

Gruss
Martin

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