Damenski - aktuelles Meinungsbild

[goodie_1401]

Im Zusammenhang von Modeerscheinungen...

als vor ein paar Jahren Damenmodelle aufkamen, haben die meisten aufgeschrieen: Iiihhhh, braucht frau nicht. Ich habe dann mal einem Vertreter einer renomierten SKifirma gelauscht, der seine Produktpalette anpries aber als er von verkürzten Bändern wegen Stöckelschuhen faselte, war mein Urteil eigentlich schnell gefällt. Ich bin dann seinerzeit das Top-Damenmodell gefahren und fand den Ski langweilig.

So, das ist aber locker 7 Jahre her.

Wie sieht es jetzt aus? Sind Damenski in einer gescheiten Qualität zu bekommen? Oder läßt man als sportliche Fahrerin mit einem Gewicht von 70 kg besser nachwievor die Finger davon?

[beate]

Hallo Petra,
ich teste jede Saison die aktuellen Damencarver von Elan.
IMO entsprichst du nicht unbedingt der Zielgruppe, die angesprochen werden soll aber zB der Speed magic fusion ist ein wirklich sehr guter, ausgewogener Ski, der sich richtig sportlich fahren lässt.
Ich denke, die größte Zielgruppe für Damenski sind aber nicht in diesem Bereich zu finden und daher ist der Markt im Segment "sportlicher" Damenski auch eher dünn.
Eine sportlich ambitionierte Fahrerin findet bei den "Unisexmodellen" eine Fülle von Ski und Skitypen, unter denen sie auswählen kann.
Warum dann auf Damenski zurückgreifen?
Die größte Zielgruppe sind mE nach zurückhaltende Freizeitskifahrerinen, die ihre Ski im Urlaub ohne Angst, Geschwindigkeits und Höhenmeterstress den ganzen Tag sicher fahren wollen.
In diesem Segment bin ich einige richtig gute Ski, von Elan, Stöckli, Rossignol und Head gefahren, die genau diese Kriterien erfüllen.
Überrascht war ich vom neuen Elan delight der trotz seines Federgewichtes, auch mit mehr Geschwindigkeit, noch Sicherheit und Laufruhe vermittelt und sich richtig gut carven lässt.
Das du von solchen Ski eher gelangweilt bist, finde ich wenig überraschend
Liebe Grüße
Beate

[TOM_NRW]

Hi,

positiv finde ich bei Elan, dass man das Thema "Ladycarver" scheinbar (im Gegensatz zu manch anderem Herstellern) eher von der Seite der Fahreigenschaften und vom Einsatzzweck angeht und nicht von Seiten der Optik (Blümchen, rosa …).

Wenn man sich die Testberichte so durchliest, sollte der Elan Delight wirklich ein sehr guter Ski für Freizeitfahrerinnen aller Altersstufen sein. Gerade im Segment der "Best-Ager" wird er auf Kundinnen treffen, die eine langjährige Skierfahrung (Technik) mitbringen aber keine Rennsportlichen Ambitionen mehr haben. Wenn man diesen Kundinnen dann noch hilft, dass sie keinen schweren Klotz in die Gondeln tragen müssen, dann ist es in meinen Augen eine echte Innovation.

LG Thomas

[goodie_1401]

mit "Best-Ager" meinst du jetzt aber nicht mich, oder? *BoxhandschuheimKellersuchengeh*

[latemar]

Meine Frau sieht das total anders.
Sie ist schon seid Jahren mit Lady-carvern glücklich.
Zuerst ein K2 und jetzt 2x hintereinander Blizzard.
Die Blizzard hat Sie sich jeweils bei einem Skitest ausgesucht bei dem sie zahlreiche Modelle, auch nicht Lady-Carver, probiert hat.
Sie würde Ihren http://www.blizzard-ski.com/int/product ... fs-iq.html nicht mehr hergeben.
Bei den Test kam sie immer mit den Lady-Modellen einfach besser zurecht.


Gruß!
der Joe

[TOM_NRW]

mit "Best-Ager" meinst du jetzt aber nicht mich, oder? *BoxhandschuheimKellersuchengeh*

Oh nein, Du weisst, dass ich Dich damit nicht gemeint habe.

Der Begriff "Best-Ager" wird im Marketing verwendet und beschreibt die Bevölkerungsschicht im Alter von ca. 50-70 Jahren ( http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... n_2010.JPG ), meist mit der dahinterstehenden Annahme, dass diese Leute über ein gutes Einkommen haben (Kinder aus dem Haus, Eigenheim bezahlt …). Diese Bevölkerungsschicht ist eine sehr lukrative Kundengruppe.

LG Thomas

[extremecarver]

Also mit 70kg und guter Technik, würde ich weite Bögen um Lady Ski machen...
Richtig selbst entwickelt sind die selten, wobei halt schon mehr wie das Topsheet gewechselt wird.

Aber meist läuft es einfach auf kürzere Längen und einen weicheren Kern hinaus - aber gleiche oder fast gleiche Taillierung. Dazu dann oft ein 2-3cm weiter vorne empfohlener Bindungsmittelpunkt.

Für Damen bis 55kg ist das sicherlich besser als ein Herrenmodell, außer bei perfekter Technik wo sich dann ja auch die Top Modelle bei den Herren gefahren werden können....
Ab 60kg ist man da aber eher falsch aufgehoben.


Aber grad für kleinere Anfänger mit 45-50 kg, 155-165cm groß, da sind dann 145cm Ladycarver perfekt, da die alternative eigentlich nur billige Jugendskier sind (im Jugendbereich gibts außer den Jugend Rennski ja quasi nix mit Qualität).


Und bei Slalom oder GS Ski die eher aus dem Rennbereich abstammen, macht es halt auch Sinn. Prinzip da ist ja eh dasselbe. 5-10cm kürzer und eine Lage Material beim Kern entfernt, oder weichere Holzsorte... 155cm ist Damen Slalom, 165cm das Herrenmodell... Das 160er Damenmodell aus dem Race Department dagegen kaum erhältlich...


Wobei es derzeit sicherlich auch noch immer die Version gibt, Damenski ist Herrenmodell in 10cm kürzer, mit Billigaufbau und "Damenoptik" für fast selben Preis...


Egal für welche Dame oder leichten Herren. Wenn dann nur die Damenmodelle aus dem obersten oder mitteloberen Segment. Im Mittelbereich (also UVP inkl. bindung unter 400-500€) ist es meist wenig sinnvoll - wenn das entsprechende Herrenmodel nicht zu lang ist...

Oft ist es ja etwa so für einen Allmountainski:
Damenmodelle: 152cm, 158cm, 164cm, 170cm,
Herrenmodelle: 170cm, 176cm, 182cm..
Inkludierte Bindung ein Modell billiger / 1Z weniger Maxwert. Also etwa 11er statt 12er. Durch die schwächere Bindung auch leichter (zu tragen).
Preis vor allem wegen der billigeren Bindung 20-60€ tiefer.

Damenmodell weicherer Kern oder eine Lage Metall weniger. Radius ident. Montagepunkt kann man auch beim Herrenmodell anders bohren, so man es will. Möchte man Länge 164 oder drunter, gibts also eh nur das Damenmodell. Die oberen 1-2 Längen der Damenmodelle überschneiden mit dem Herrenmodell - hier halt je nach Körpergewicht das Damen oder Herrenmodell wählen.


Da der Radius bei den Damenmodellen ja durch selbe Dimension deutlich kürzer ist als beim längeren Herrenmodell, fahren die sich schon sehr anders.
Als Herr mit <60kg, oder halt <70kg aber keine ausgereifte Technik, sollte man dagegen eher in den Damenbereich schauen...

[extremecarver]

Etwa als Beispiel Fischer Koa 88 und Watea 88 - fast identischer Ski... Unterschied ist Birke/Pappelkern beim Herrenmodell, Pappelkern beim Damenmodell. Taillierung ident.
Längen Damen:
SIDECUT: 128-88-115
RADIUS/SL: 15m/160cm
LENGTH: 152,160,168
Bindungsempfehlung Z11

Längen Herren:
SIDECUT: 128-88-115
RADIUS/SL: 19m/176cm
LENGTH: 160,168,176,184
Bindungsempfehlung Z13


Preis UVP ist so 50€ niedriger beim Damenmodell als Set. Das liegt primär an der billigeren Bindung. Das 160er und das 168 Modell gibts jeweils für Damen wie für Herren. Sprich hier einfach nach Körpergewicht das Damen oder Herrenmodell auswählen ---
Ist man leicht und fährt gerne längere Ski, dann nimmt man das 168er Damenomdell. Ist man schwerer oder will lieber das kürzere Modell, dann halt das Herrenmodell.

Wobei das 160er Herrenmodell kaum verkauft wird. Das 168er Damenmodell dürfte auch eher selten sein. Volumenmodelle sind 152 und 160 für Damen, 176 für Herren und dahinter dann 168/184cm. Das 168er Damenmodell wird sich wohl genauso wie das 160er Herrenmodell kaum verkaufen bzw halt eher ein primäres Katalogmodell sein das die Sportshops so eh nicht ordern. Wobei ja gerade das 168er Damenmodell eine gute Zielgruppe hätte (sportliche größere/schwerere Frauen, leichte Männer die sich nicht ausdrücklich als sehr sportlich bezeichnen (denen die sich als sehr sportlich sehen, wirds schwer sein ein Damenmodell zu verkaufen).


Bei Fischer ist es offensichtlich das Damen/Herrenmodell quasi ident sind. Andere Hersteller versuchens mehr zu verschleiern - aber selbst K2 denke ich macht da keine Ausnahme bei den höherwertigeren Modellen.

[latemar]

Meiner Frau lass ich das lieber nicht lesen, extremecarver.
Die wäre ganz schön beleidigt.

Ganz ehrlich kommt mir das sehr voreingenommen vor.

Aber letzten Endes zählt nur der persönliche Versuch und da wir seit Jahren mindestens einen Tag bei Provo Lbere mitmachen haben sich daraus eben komplett andere Erfahrungen ergeben.


Gruß!
der Joe

[peda]

Meine Frau sieht das total anders.
Sie ist schon seid Jahren mit Lady-carvern glücklich.
Zuerst ein K2 und jetzt 2x hintereinander Blizzard.

Meiner gehts ähnlich die fährt auch einen Blizzard Ladycarver ist aber deutlich leichter als die Threadeerstellerin (meine Freundin wiegt ~50 kg), meistens fährt sie ihren Lady-Carver (Hauptski), sie hat aber auch einen SL Race Carver mit dem sie gerne unterwegs ist wenn es richtig hart und eisig ist, aber meist nur für ein paar Stunden, ihr fehlt einfach die Kraft einen sportlichen Herrenski den ganzen Tag über artgerecht zu bewegen. Ich haben ihren Lady-Carver ebenfalls mal aus Interesse getestet und war wirklich erstaunt wie satt der eigentlich auf der Piste liegt, selbst bei höheren Geschwindigkeiten waren problemlos sauber gecarvte Schwünge auf harten Pisten möglich.