Zeitungsmeldung

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a.g.
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Zeitungsmeldung

Beitrag von a.g. » 05.02.2013 11:01


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TOM_NRW
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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von TOM_NRW » 05.02.2013 11:23

"Der Hersteller Rossignol dagegen hatte eine andere Idee, um gewichtsmäßig mitzuhalten: Air Tip heißt die Technologie, bei der Skispitzen und -enden mit Luft gefüllt werden. Zunächst wurde diese Idee zwar nur im hochpreisigen Freeride-Produkt umgesetzt, sie soll nach Angaben einer Unternehmenssprecherin aber auch auf andere Serien ausgeweitet werden. "


Na super, jetzt wird dem Kunden im Hochpreissegment schon Luft verkauft. Einfach was weglassen oder weniger Material einsetzen und schon hat man ein tolles Ergebnis. Der Ski ist leichter aber niemand macht sich Gedanken bzgl. der Langlebigkeit. Warum auch, lieber verkauft man dem dummen Kunden jedes Jahr neues Material.

Kann über solche Nachrichten nur den Kopf schütteln.

Gruß Thomas

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gebi1
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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von gebi1 » 05.02.2013 11:49

Na, dann schüttle mal schön...

Ich sehe das anders. Freue mich sehr über Neues im Skisektor. Ob es eine gute Sache ist weiss ich nicht, aber ausprobieren lohnt sich immer.

Die vorauseilenden Stänkereien find ich hingegen ziemlich kleinkariert (wobei das auch hübsch aussehen kann).

Wenn nie was Neues gekommen wäre, würden wir noch heute auf 210 cm Pommeslatten mit geschraubten Kanten und Lederschnürschuhen rumgurken.

Und noch dies... ich kaufe gerne jedes Jahr neue Ski, Langlebigkeit interessiert mich nicht. Als dummen Kunden sehe ich mich deswegen nicht. Wer seine Ski lieber 5 Jahre fährt, auch gut. Kann er ja. Das rechtfertigt noch lange keinen technologischen Stillstand. Der Industrie das Marketing verbieten kann, will und soll auch niemand. Also, wo ist das Problem?

Hier noch ein Link zu den angesprochenen Rossi Soul 7 Modellen:
https://www.facebook.com/freeride2.0

Gruss
Martin

latemar
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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von latemar » 05.02.2013 12:18

Generell finde ich solche Entwicklungen ja nicht schlecht.
Trotzdem würde ich 80% im Bereich Margetingag einsortieren.
Und einiges ändert sich mit den ganzen Skis eh nicht:
-Man fährt nicht wirklich besser. Was man nicht kann, das kann man nicht.

Lachen mussich über das Gewicht. Jeder der mal einen Black Thunder in der Hand hatte, weiß wie leicht Ski sein können. Vielleicht sollten die Hersteller mal die Gags weglassen, dann wäre der Ski auch leichter.

Und Carbon ist ja nun ein alter Hut. Hatte mein Völkl Olympic schon vor 30 jahren.


Gruß!
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plateaucarver
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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von plateaucarver » 05.02.2013 12:22

@ Tom: Luft gibt es schon seit Jahrzehnten im Ski - in Form von Schaumkernen. Und im Langlauf auch (und da werden die Ski beim Skaten genauso "durchgewalkt").

Auch die Honeycomb-Bauweise (wie sie nun von Burton für das Method und das Vapor wieder verwendet wurde) ist schon alt - erinnert sich noch jemand an "Hexcel Ski"? http://retro-skiing.com/2012/02/hexcel- ... aves-skis/
Ich meine mich auch mal an ein Völkl-Renntigermodell aus der Pommeslattenzeit zu erinnern, das als Belagmuster die Waben hatte als Hinweis auf das verbaute Material.

Dass an Spitze und Ende für die Gewichtsersparnis das Holz durch Kunststoff ersetzt wird, ist auch nicht neu: http://fimbulski.wordpress.com/2010/10/ ... ride-skis/
Schließlich braucht man die Spannung nur bis zum Kontaktpunkt der Kante und jedes unnötige Gewicht davor/dahinter verursacht Schwingungen, die wieder aufwendig gedämpft werden müssen -> der Ski wird schwerer

@ Joe: Ist halt wie beim Auto - Rohstoffe und Verarbeitung kosten eben. Technisch könnte man seit Jahrzehnten jedes Auto mit GFK oder CFK-Karosserie bauen und Milliarden Liter Sprit einsparen ...

Insofern ist es doch OK, wenn nun in Kleinserien erprobte Bauweisen auch ihren weg ins breite Sortiment finden. Dass dass natürlich mit großem Werbebohei geschieht, ist ja auch logisch ;-)

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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von M.H. » 05.02.2013 12:47

TOM_NRW hat geschrieben:Na super, jetzt wird dem Kunden im Hochpreissegment schon Luft verkauft. Einfach was weglassen oder weniger Material einsetzen und schon hat man ein tolles Ergebnis. Der Ski ist leichter aber niemand macht sich Gedanken bzgl. der Langlebigkeit.
Es ist noch nicht einmal gesagt, daß der Ski dadurch kürzer lebt. Ich habe es dem Artikel zumindestens nicht entnehmen können.

An den richtigen Stellen Material wegzulassen war in diversen Konstruktionsdisziplinen (Autobau, Hausbau, medizinische Prothesen) schon immer etwas womit sich Ingenieure auszeichnen konnten und deine Knochen wären ohne die enthaltene Luft auch wesentlich schwerer (und nicht unbedingt stabiler) ;). Und ob's die spezifizierten Anforderungen aushält oder nicht unterscheidet dann die guten Ingenieure von den schlechten.
Strukturoptimierung von Bauteilen (CAO und SKO): Wuchsformen von Bäumen oder Knochen
http://de.wikipedia.org/wiki/SKO_(Bionik)
http://de.wikipedia.org/wiki/Computer_A ... timization)
Bei diesen Optimierungen geht's meistens genau darum, wie kann ich mit weniger Einsatz mehr oder das gleiche erreichen.


Ich hab keine Ahnung ob der Ski dadurch jetzt in der Haltbarkeit gelitten hat oder nicht oder vielleicht sogar robuster geworden sind. Genausowenig weiß ich ob die Zielgruppe für diese Skier (waren ja glaube ich nicht unbedingt Pistenmodelle) mehr Wert auf weniger Gewicht (Angenehm beim Aufstieg) und eine Gewichtsverteilung die an den langen Hebeln leichter wird (könnte Pivoting erleichtern) legt, denn auf Haltbarkeit legt.
den Schnee auf dem wir alle talwärts fahren
kennt heute jedes Kind

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TOM_NRW
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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von TOM_NRW » 05.02.2013 14:20

Eines vorweg, ich habe niemanden persönlich angegriffen, verstehe somit auch nicht die Polemik der ersten Antworten.

Auch ich bin für technologische Weiterentwicklung, schaut man sich aber die letzten Jahre an, so liegt dieser bestimmt nicht darin, dass man einfach Material weglässt und durch Luft ersetzt. Sogar die Firma Atomic, die mit ihrem massiven Marketingbudget den Leute viele Jahre Ski mit Schaumkern und 2 Alurohren (Powerchannels) verkauft hat, hat sich vor wenigen Jahren dazu rückbesonnen wieder einen Holzkern als das langlebigste und hochwertigste Material zu verwenden. Das Loch der Fischer-Ski ist Marktingtechnisch genial (Wiedererkennungsmerkmal) aber bei vielen Consumer-Ski mit einer durchsichtigen Struktur wieder zugeklebt, da einem sonst gerne mal der Schnee um die Ohren fliegt. Ist es eine technische Weiterentwicklung?

Die Verwendung von Wabenstrukturen (vorwiegend bekannt aus dem Langlaufbereich) und der Einsatz von Carbon etc. sind keine Neuerungen, sondern maximal aufgewärmte Trends von vor 15 Jahren.

Darüberhinaus geht nicht jeder Trend in die richtige Richtung. Z.B. sind fast alle Hersteller im hochwertigen Bereich zurückgekommen zur Sandwhichbauweise. Cap-Ski sind/waren einfacher und günstiger in der Herstellung, leider aber nicht so gut.

Da hier viele User schon viele Jahre Ski fahren und die Trends beobachten sollte es doch jedem klar sein. Ohne Marketing blabla können die Firmen nicht überleben, da der Markt für neue Ski (im Gegensatz zum Markt der Verleiher) immer kleiner wird. Viele Kunden fahren 1x pro Jahr zum skifahren und fahren somit ihr Material 5-8 Jahre. Ohne neue "Trends" wird man die Kunden nicht in die Läden bringen und keine neuen Ski absetzen. Anders sieht es selbstverständlich aus bei Leuten, die 50 oder mehr Skitage pro Saison haben. Aber die Anzahl dieser Leute ist dann daoch eher klein.

Wir hatten hier schon einmal einen lustigen Thread bzgl. der Marketingaussagen. Möchte nur an ein paar erinnern, die schnell wieder vom Markt verschwunden sind:

- Chip verstärkt Energie des Ski
- Schwingngsdämpfung wie bei einer Stradivari-Geige
- Oberfläche wie bei einem Golfball
- Wellenstruktur auf der Kante
- ...


Viel Spass beim Lesen der Hochglanzbroschüren der Hersteller. Ich halte es dann doch eher so, dass ich mich auf mein eigenes Gefühl verlasse und Ski selber teste.

LG Thomas

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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von latemar » 05.02.2013 14:40

TOM_NRW hat geschrieben: Eines vorweg, ich habe niemanden persönlich angegriffen, verstehe somit auch nicht die Polemik der ersten Antworten.
Die Mehrzahl bei ersten Antworten kann ich nicht nachvollziehen.

TOM_NRW hat geschrieben: Oberfläche wie bei einem Golfball
Fand ich richtig gut. Kein technischer Vorteil. Aber wesentlich kratzfester und unempfindlicher.
TOM_NRW hat geschrieben: Viel Spass beim Lesen der Hochglanzbroschüren der Hersteller. Ich halte es dann doch eher so, dass ich mich auf mein eigenes Gefühl verlasse und Ski selber teste.
Da stimmt zu 100%. Probieren geht über studieren.

Gruß!
der Joe
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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von plateaucarver » 05.02.2013 15:46

Ob ein Holzkern-Sandwichski wirklich langlebiger ist als die "Power Channels" von Atomic möchte ich mal bezweifeln (und ebenso, dass es im Interesse einer Herstellers ist, möglichst langlebige Produkte zu verkaufen :-P ). Meine gut gebrauchten GS9-Klone sind immer noch so hart wie ein aktueller SL-Rennski und haben einen Camber von fast 4cm, wenn man sie aneinander stellt. Und wenn man sich mal anschaut, dass auf Ebay für 7 Jahre alte GS bzw. SL 9, 10, 11 und 12 z.T. noch über 150 Euro gezahlt werden, schlackert man mit den Ohren ... zu Recht, denn die Dinger sind nicht totzukriegen.

In Sandwichbauweise kann man eben viel flexibler produzieren (Auswahl der Kerne, Steuerung des Flexverlaufs durch Begurtungen, dämpfende Elemente etc.) und braucht keine aufwendigen Werkzeuge (man braucht bei Schalenbauweise für jede Skilänge eine Form, und das geht richtig ins Geld - fällt bei Sandwich weg), was die Fertigung deutlich billiger und schneller macht. Das dürfte der Hauptgrund gewesen sein, von der (echten) Cap-Bauweise wieder wegzukommen.

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Re: Zeitungsmeldung

Beitrag von gebi1 » 05.02.2013 16:28

@Tom

Keine der bisherigen Antworten enthält Polemik. Deine voreilige und jeglicher Fakten entbehrenden Kritik an den Rossignol Soul Modellen ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar. Du bist ja bis jetzt keinen Meter mit diesen Ski gefahren und wagst ein solches Urteil? Das finde ich schon etwas schräg. Dass diese Wabenbauweise neu ist hat ja übrigens auch niemand behauptet. Evtl. ist es ja einfach eine Perfektionierung und die Soul Modelle sind der absolute Hammer? Wer weiss?

Klar produziert die Industrie immer mal wieder Dinge die nicht nötig sind (z.B. in den 70er den Paraplack als Schutz vor Verschneider, hatten sogar Rennfahrer drauf, z.B. Herbert Plank, aber den kennt wahrscheinlich eh keiner mehr. Ich hatte diese Dinger auch, beim ersten Verschneider sind sie weg gewesen) und versucht sie uns als unbedingt unverzichtbar anzudrehen. Nur sind die meisten Käufer doch mündig genug um nicht auf jeden Marketingschnickschnack hereinzufallen.

Was die von dir angesprochenen Atomic Ski betrifft, irrst du dich. Mein Atomic Supercross SX 11 war 9 Jahre klaglos im Einsatz. Noch heute steht er irgendwo in einer dunklen Ecke. Ein kleines "Facelifting" und das Teil brummt wieder.

Also, wenn ich polemisch rübergekommen bin tut's mir leid, war nicht meine Absicht. Bin lediglich anderer Meinung.

Übrigens, Hochglanzskiprospekte anschauen macht mir Spass.

Gruss
Martin

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