Pech beim Skikauf, Tipps zum Verhalten?

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Koa
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Pech beim Skikauf, Tipps zum Verhalten?

Beitrag von Koa » 20.01.2013 13:28

Hallo Zusammen!
Ich habe mir gerade einen neuen Ski gekauft, und gleich eine Menge Ärger. Vielleicht könnt ihr mir etwas dazu raten.


Am 22. Dezember 2012 habe ich in einem Sportladen einen Ski der Marke Fischer bestellt (zum Neupreis von 450€) und bereits 100€ angezahlt. Der Ski traf am 4. Januar endlich in dem Geschäft ein. Zum Ski dazu habe ich noch eine Skittourenbindung gekauft (Vorjahresbindung, daher wurde sie mir für 250€ angeboten, statt für den ursprünglichen Preis (über 300€)), die für zusätzliche 30€ montiert wurde. Nachdem der Ski von meinem Freund bezahlt und abgeholt wurde (4.1.2013, Freitagabends), entdeckten wir am gleichen Tag zu Hause, dass drei der Schrauben leichte Huckel in den Ski drückten (sogenannte Dübel). Am Montag reklamierten wir also den Ski. Der Händler sagte, dass sie sich nicht erklären könnten was passiert sei, und er einen Ersatz anfordern würde.



Dieser neue Ski war aber bis zum darauffolgenden Wochenende noch nicht eingetroffen, weshalb wir den „alten“ Ski für das Wochenende wieder abholten, um Ski fahren gehen zu können. Am Montag brachten wir ihn zurück, damit die Bindung auf dem neuen Ski montiert werden konnte. Am 16. Januar traf der neue Ski ein. Der Händler sagte, Fischer habe ihn dazu ermutigt, die Löcher für die Schrauben diesmal tiefer zu bohren, zugleich hat aber Fischer auch angegeben, das es auch dort hin und wieder passieren würde, dass Dübel auftreten.


Am Samstag (19.1) konnten wir dann endlich den neuen Ski abholen. Beim Kontrollieren bemerkten wir jedoch oberflächliche Kratzer und Huckel auf der Oberseite, die ich bei einem neuen Ski in der Preisklasse nicht akzeptabel finde. Der Monteur hat mir daraufhin bestätigt, dass dies ein Reklamationsgrund sei, und Fischer den Ski bereits so rausgeschickt haben muss, da dies nicht bei der Montage passiert sein könne. Er wolle Fischer anrufen und den Ski wieder einschicken. Wir sind so verblieben, dass er Montag bei dem Hersteller anruft, um einen erneuten Tausch zu vereinbaren.


Der Ladenbesitzer selber hat sich aus der ganzen Sache sehr zurückgehalten, und war eher unfreundlich uns gegenüber. Er hat alles seinem Monteur überlassen und auch keinen Preisnachlass oder ähnliches angeboten. Für uns ist es sehr ärgerlich, wir waren nun bereits zum 5. Mal bei dem Laden waren (einfache Fahrt 17km), was zusätzlich einige Ausgaben an Spritgeld bedeutet. Ich weiß, dass ich hier nur auf Kulanz vom Verkäufer hoffen kann (und das tue ich in dem Fall leider nicht), wollte mich aber trotzdem mal erkundigen, ob ihr mir Tipps geben könnt, wie man sich in so einem Fall verhalten kann, um noch das Beste aus der Sache zu machen. Ich habe dieses Wochenende keinen Ski, und da ich nicht damit rechne, dass bis zum nächsten Wochenende ein Ersatz da ist, auch dann keinen. Zudem rechne ich damit, dass Fischer vielleicht einen erneuten Tausch ablehnt, weil sie in den Kratzern keinen Reklamationsgrund sehen?!


Ich bin gerade sehr traurig, da dies meine erste Anschaffung in gutes Material solch einer Preisklasse ist, und zudem der Winter ja auch nicht mehr ewig dauert, und ich aktuell keinen Ski habe.
Wie würdet ihr euch verhalten? Habe ich einen Anspruch auf irgendeinen Schadensersatz, oder ist alles was der Händler tun muss getan (Ski reklamieren)?



Vielen Dank
Grüße

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Re: Pech beim Skikauf, Tipps zum Verhalten?

Beitrag von plateaucarver » 20.01.2013 15:28

Wenn das in Deutschland passiert ist: der Händler erfüllt bis jetzt seine gesetzlichen Pflichten voll und ganz - du hast dich wegen der Mängel mit ihm auf etwas geeinigt (Nacherfüllung) und das hat er geleistet.

Ob oberflächliche Unperfektheiten tatsächlich einen Sachmangel darstellen, darüber kann man sich streiten - der Ski eignet sich schließlich trotzdem für die beabsichtigte Verwendung (§ 434 BGB). Wenn der Händler das als Mangel ansieht - gut für dich. Du hättest auch statt eines erneuten Austauschs eine Preisreduktion verlangen können (ob die allerdings angesichts der die Funktion nicht beeinträchtigenden Mängel nennenswert ausfallen würde, ist eine andere Frage), aber du hast dich mit ihm auf einen erneuten Austausch geeinigt. Oder?

Wie sich der Lieferant mit dem Händler einigt, muss erst einmal nicht deine Sorge sein. Dein Vertragspartner ist der Händler. Wie weit dein Weg zum Händler ist und zu welchen Kosten du den zurücklegst, ist - hart ausgedrückt - dein persönliches Problem (daran sollte man auch denken, wenn man Sachen im Urlaubsort kauft).

Mehr dazu u.a. hier

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Re: Pech beim Skikauf, Tipps zum Verhalten?

Beitrag von racecarver » 20.01.2013 16:34

Bei solchen Sachen ist es das Beste wenn man sich irgendwie einigen kann. Ich habe gar keine Ahnung wie der Fall rechtlich zu werten ist. Nur so viel: Man akzeptiert ja auch nicht ein Neuwagen der zerkratzt ist obwohl dieser ja den vollen Zweck erfüllt. Zudem finde ich, dass eine Preisreduktion von gut 15% für eine letzjährige Bindung nicht gerade viel ist. Somit sieht es so aus, dass man für den Ski einen sehr teuren Preis bezahlt hat und damit darf man erwarten, dass alles in Bester Ordnung ist. Ich glaube nicht, dass Fischer gesagt hat, dass es manchmal zu Dübelbildung kommt. Da wurde zu wenig tief gebohrt oder es wurden zu lange Schrauben verwendet. Speziell bei Touren- oder Freeridebindungen kann es schon vorkommen, dass die Schraubenlänge nicht identisch mit der Bohrlochtiefe des Skiherstellers ist. Das ist aber Sache des Sache des Sportgeschäfts dies richtig abzustimmen.
Wie am Anfang gesagt würde ich mit dem Händler über eine Entschädigung sprechen und versuchen sich zu einigen. Dies kann ja auch in Form von einem Skiservice oder erneute Preisreduktion sein. Verkratzte Ski würde ich aber keine ohne Preisnachlass annehmen.

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Re: Pech beim Skikauf, Tipps zum Verhalten?

Beitrag von moni.ski » 21.01.2013 17:00

Würde auch sagen dass die Schuld bei deinem Händler liegt dass er offensichtlich nicht ordentlich geschaut hat beim Montieren obwohl er wie du sagst 30 Euro dafür verlangt hat. Finde ich ziemlich viel für das das du Ski und Bindung dort gekauft hast oder? Also normalerweise sollte das billiger sein, oder teilweise sogar gratis dabei beim Kauf eines Sets...

Die Löcher am Ski wurden wahrscheinlich für eine normale Bindung gebohrt und die Schrauben für die Tourenbindung waren offensichtlich zu lange, das hätte aber dein Händler erfragen müssen ob das geht..

Zum Preis: Tourenbindungen sind generell teuer, daher ist es eh super wenn du 15% Preisnachlass bekommen hast dafür.

Warum Fischer dann beim zweiten Mal einen zerkratzten Ski geschickt hat ist eine andere Frage. Aber ich glaube nicht dass Fischer beim ersten Mal schuld war dass da was daneben gegangen ist.. daher war es wohl kulanz dass sie einen neuen Ski geliefert haben..

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Re: Pech beim Skikauf, Tipps zum Verhalten?

Beitrag von plateaucarver » 21.01.2013 17:38

Wie gesagt: Vertragspartner ist der Händler!

Wenn der Händler die Bindungsmontage verbockt ist das seine Schuld und ob Fischer dem Händler dann ein neues Paar auf Kulanz schickt oder das dem Händler berechnet kann dir als Kunde völlig egal sein!

Für dich ist entscheidend: Bindung unsachgemäß montiert -> Mangel -> Nacherfüllung des Händlers

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