FIS plant Carvingski Verbot

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M.H.
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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von M.H. » 27.10.2011 08:01

Rufus1988 hat geschrieben:Ich sage ja auch nicht, dass die Athleten es alleine entscheiden sollen! Ausserdem hinkt der Vergleich mit den Medikamenten! Wenn einer dopt steigert er seine eigenen Chancen im Vergleich zur Konkurrenz womöglich beträchtlich. Wenn alle ein Risiko eingehen, dann ist da das Risiko für jeden vorhanden und die Aussichten sind noch immer gleich.
Ob der so hinkt?

Wenn einer "doped" (im angeführten Beispiel sogar "legal") und damit seine Leistungsfähigkeit steigert, setzt er damit seine Konkurrenten unter Druck dies auch zu tun um auf dem gleichen Level konkurieren zu können. Daher ist eine Regelung was getan werden darf und was nicht um seine Leistungsfähigkeit zu verbessern sinnvoll.

Wenn jemand ein höheres Risiko eingeht (ich setze hier vorraus, daß das Eingehen dieses Risikos auch die Erfolgschance erhöht), setzt er damit seine Konkurrenten unter Druck dieses Risko einzugehen um mitzuhalten. Sobald einer mal einen Kamelbuckel übersprungen hat und damit Zeit gespart hat, müßen die anderen da mit wenn sie mithalten wollen. Insofern, scheint mir das eine Aufwärtsspirale zu sein bei der die "wildesten Hunde" definieren was man machen muß um mitzuhalten. Ich behaupte sogar, daß dieses anheben des Riskolevels auch nach unten weitergegeben wird (von der ersten Gruppe in die Zweitte usw. bis dieser Druck dann auch irgendwann in den Jugendgruppen ankommt), da es natürlich auch die Einstiegshürden hebt.
Auch hier halte ich daher eine "externe" Risikobegrenzung für sinnvoll.
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NeusserGletscher
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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von NeusserGletscher » 27.10.2011 11:04

M.H. hat geschrieben:Auch hier halte ich daher eine "externe" Risikobegrenzung für sinnvoll.
Hallo Michael,

stimmt. Voraussetzung aber dafür ist erstens Unabhängigkeit und zweitens Sachverstand. Dadurch, dass der ganze Skizirkus für die Veranstalter ein Riesengeschäft ist, ist die Unabhängigkeit schon nicht gegeben. Viele Rennen wurden daher viel zu spät abgebrochen, viele Pisten spektakulär ausgebaut, auch gegen den Protest der Atheten. Mir ist nicht bekannt, wieviele der FIS-Funktionäre selber einmal aktiv Rennen gefahren sind. Es dürften aber nur wenige sein, sonst würden die Fahrer mit ihren Anliegen besser durchdringen.

Im übrigen gibt es auch Meinungen von Fachleuten, welche die Pistenpräparation mit Spühbalken als eine der Hauptursachen für das Verletzungsrisiko sehen. Die Vereisung der Pisten bedingt eine andere Abstimmung der Ski, was zusätzlich das Verletzungsrisiko steigert.

Eine Eispiste bietet auch keinen konstanten Bedingungen über das Rennen. Im Gegenteil, bereits ab dem fünften Lauf rattern die Ski der Läufer über die eingefrästen Spuren der Ersten. Es gibt auch da Stimmen, die meinen, ein konventioneller Aufbau mit Naturschnee würde ebenso allen Fahrern vergleichbare Chancen bieten aber durch die veränderten Anforderungen an die Ski bez. Flex und Torsionssteifigkeit, also weniger aggressivem Kantengriff das Verletzungsrisko mindern.

Gruß

Peter
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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von Rufus1988 » 28.10.2011 14:05

Vergleich mit legalem Doping hinkt nur dann nicht, wenn man die heutigen Ski als ein Risiko ansieht, dass die Sportler eingehen müssen um im Vergleich nicht hinterher zu hinken. Hier scheinen die unsere Meinungen auseinander zu gehen.
Zu weichen Schnee. Denke da bist du im Unrecht. Manchmal geraten Rennpisten zu eisig und das sollte nicht passieren. Aber ich fahre auch ganz privat am liebsten richtig harte Pisten. Natürlich gibt es jemanden der etwas anderes vorschlägt. Aber sorry, wie soll man mit hohem Tempo in einem weichen Steilhang den entsprechenden Halt finden?!
Gegen eine zentrale Instanz habe ich mich nicht ausgesprochen, nur gegen das was sie im Moment tut und alle anderen ignoriert.

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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von M.H. » 28.10.2011 16:40

Rufus1988 hat geschrieben:Vergleich mit legalem Doping hinkt nur dann nicht, wenn man die heutigen Ski als ein Risiko ansieht, dass die Sportler eingehen müssen um im Vergleich nicht hinterher zu hinken. Hier scheinen die unsere Meinungen auseinander zu gehen.
Keine Ahnung in wie weit wir da auseinander gehen, aber das können wir ja klären :)

Der Ski an und für sich stellt für mich kein Risiko dar, er bietet Anwendungsmöglichkeiten (bzw. Möglichkeiten der Linienwahl). Welche davon riskanter sind oder nicht, hängt nicht nur vom Ski ab sondern natürlich auch von der Konstitution des Athleten, von der Schneebeschaffenheit, von der Kurssetzung etc. Wenn ein Athlet es schafft eine Linie zu finden mit der er regelmäßig schneller ist, dann wird er damit Druck auf die anderen Athleten ausüben es ihm gleichzutun unabhängig davon wie riskant diese Linienwahl war. Ob diese dem Druck nachgeben oder ihnen das Risko zu hoch ist, müßen die natürlich selbst entscheiden, aber der Druck das Risiko einzugehen ist da.

Inwiefern unterscheidet sich dieser Druck für dich vom Druck den ein Athlet hätte, wenn er wüßte, daß es ein "erlaubtes" Mittelchen gibt, daß ihn z.B. schneller regenerieren läßt, dieses Mittelchen jedoch eventuell dazu führt, daß er mal gesundheitliche Probleme bekommt? In beiden Fällen muß er dem Benefit (höhere Chance auf Erfolg) das Risiko (gesundheitliche Probleme) gegenüberstellen. Der einzige Unterschied scheint mir kosmetischer Natur zu sein. Wir übersehen gerne, daß hinter Hochleistungssport auch ein recht hoher sportmedizinischer Aufwand steckt und wir nehmen das Risiko einer schweren Verletzung leichter hin wenn es direkt bei oder durch die Ausübung des Sports geschieht.

Ob die Entscheidung für die Reglementänderung gerechtfertigt war und die angeblich zugrunde liegenden Untersuchungen korrekt sind kann ich letztendlich nur vermuten. Auf mich persönlich macht dies ein bischen einen kosmetischen Eindruck, wo mal spektakulär an einer Schraube gedreht wurde um ja nicht zuviel an den anderen Variablen (Kurssetzung, Pistenausbau, Präparierung usw.) verändern zu müßen. Frei nach dem Motto: "Wir müßen was ändern, damit alles beim alten bleibt."
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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von Rufus1988 » 15.11.2011 19:57


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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von nicokopf » 15.11.2011 22:54

Rufus1988 hat geschrieben:Falls es euch interessiert: http://sport.oe24.at/wintersport/FIS-dr ... b/46304508
na super, jetzt wird den Athleten der Mund verboten! Sauerrei sowas!

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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von Skilars » 15.11.2011 23:34

Rufus1988 hat geschrieben:Falls es euch interessiert: http://sport.oe24.at/wintersport/FIS-dr ... b/46304508
das ist ja der Oberhammer... hoffe nur nicht das die Rennläufer den Spieß umdrehen... :-?

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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von Rufus1988 » 15.11.2011 23:48

Der Blick hat es jetzt auch auf der homepage... Jetzt müssten sich auch die wehren, die eigentlich einverstanden sind!! Einfach nur um ihre Meinungsfreiheit zu verteidigen..
Ist nichts neues, aber hier der Blick link: http://www.blick.ch/sport/ski/maulkorb- ... -co-186971

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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von Willi1957 » 16.11.2011 06:35

Ob man die "Sicherheitsmaßnahmen" jetzt gut oder schlecht findet, dieser "Maulkorb" ist doch eine normale und aus Sicht der FIS auch angemessene Reaktion. Welcher Arbeitgeber, und nichts anderes ist die FIS, duldet es, dass seine Mitarbeiter oder freien Mitarbeiter (nichts anderes sind die Läufer) sich öffentlich negativ äußern? Eben keiner, auch nicht andere Sportverbände.
Die FIS ist der Rechteinhaber für dieses Format WC und zumindest die Spitzenfahrer sind Vollprofis, die mit diesem Vehikel möglichst viel Geld verdienen wollen.
Die FIS als Wirtschaftsunternehmen legt die Rahmenbedingungen für Ihre Marke fest und definiert Maßnahmen, dass diese Marke nicht öffentlich durch ihre "Mitarbeiter" beschädigt wird, so what.
Niemand wird gezwungen weiter Rennen zu fahren.
Servus,
Wilhelm

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Re: FIS plant Carvingski Verbot

Beitrag von Rufus1988 » 16.11.2011 08:29

Die FIS ist keinesfalls der Arbeitgeber. Sie legt lediglich Rahmenbedingungen fest. Sie zahlt nichts im Krankheitsfalle, stellt niemanden ein etc. Sie ist ein Verband. Auf jeder Vereinssitzung auf der ich bereits war, gehörte Kritik unbedingt dazu. Es steht den Fahrern frei eine andere Rennserie zu schaffen, was beispielsweise in den USA mit den Masters-Races gut geklappt hat.

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