So, eine super anstrengende Woche ist vorbei!
Wir hatten bis gestern traumhafte Bedingungen, seit heute mittag schneit es recht heftig.
Meine Briten waren ab Dienstag relativ pünktlich, max eine halbe Stunde zu spät. Sie waren aber ansonsten gut organsiert und äußerst angenehme Gäste. Am Mittwoch hatten sie einen Tag "Skischulpause", um gemeinsam etwas mit den Kindern zu unternehmen und für mich war das der definitiv schlimmste Tag meiner Skilehrerkarriere.
So unerzogene, furchtbare Kinder und so absolut kopflose, ueberforderte Eltern habe ich selten erlebt. In diesem Ausmass aber noch nie!
Die Mutter und ich wurden geschlagen, getreten und angespuckt, der Vater stand absolut hilflos daneben und sagte immer 'darling, please, thats not nice!'
Die Mama meinte nur '... please, we want ski together please be gentle' die beiden Brueder schlugen sich in der Zwischenzeit oder verschwanden und ich musste hinterher. Das war grauenhaft!!!
Den Schlimmsten und Juengsten musste ich dann unter dem Arm geklemmt zur Mittelstation fahren, weil er sich komplett verweigert hat.
Wie kann man 2 Stunden für die ganze Familie buchen, in der alle ein komplett unterschiedliches Fahrkönnen haben???????
Der Kleinste konnte nur Kinderland fahren = Zauberteppich als Lift und nicht selbsständig bremsen, die beiden größeren konnten leichte blaue Pisten fahren, die Mutter ist eine normal gute Freizeitskifahrerin gewesen und der Vater fuhr im Pflug aber alle Pisten.
Soll ich zaubern???
Die Mutter meinte, sie haette eine Leine fuer ihn dabei
Ich mußte ihr sehr ausführlich erläutern, dass das fuer uns nicht erlaubt ist.
Zu diesem Zeitpunkt hat der Kleine schon nonstop gebruellt, Schuhe hatte er verkehrt herum an, Liftkarten waren verschwunden. Die Grossen hatten keine Brillen dabei, Handschuhe waren nur einzeln vorhanden, es flog alles durch die Gegend oder war nicht aufzufinden.
Ein einziges Chaos.
Bis wir los waren, waren 40 min vergangen von den 2 Std vergangen und ich hatte schon mehrere Schlaege und Tritte abbekommen.
Ich habe den Kleinsten dann auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern doch mitgenommen, weil Mami weiter mit ihm fahren wollte.
Im Sessellift hat er so ein getto gemacht, dass ich Angst hatte, er springt ab oder er verliert seine Ski.
Oben musste ich ihn rausheben, weil er nicht raus wollte, dann ist er vollends ausgetickt, hat seine Mutter ins Gesicht geschlagen und gespuckt, um sich getreten alles greifbare um sich geworfen. Ich habe eigentlich nur dabei gestanden, fassungslos, den Rotz von diesem Kinderzimmerobama aus meinem Gesicht gewischt und überlegt, ob ich jetzt das Ganze einfach beende. Der Vater telefonierte derweil mit seinem iphone.....
Das ging noch 10 min so weiter, bis ich gesagt habe: Schluss, ich bringe den Kleinen mit Mutter zur Mittelstation komme dann zurueck und fahre mit Vater und den Bruedern. Drueben angekommen stellt Mutti fest: Papa hat das Geld und Lifttickets im Rucksack.
Ich aufgestiegen (ist eine Traverse), Rucksack geholt wieder runter gefahren, verabredet am Ende der Lektion treffen an der Mittelstation.
Zurück beim Vater, Kinder ohne Ski, liegen neben der Piste, Ski, Handschuh und Helme verstreut auf und neben der Piste, Papa am telefonieren.....
Das war endgültig der Punkt, wo ich aufgeben wollte aber ich habe mich weiter zusammen gerissen.
Alle eingesammelt eine kurze Abfahrt gemacht. Unten bestimmen die Kinder, sie wollen nicht den schnelleren Sessel, sie wollen Gondel. in der Gondel sagt Papa, er will ganz hoch, da waere seine Frau. Ich erkläre mehrfach, dass dann die Lektion oben beendet wäre, da wir nicht mehr viel Zeit hätten und Gondel fahren Zeit brauchtRunter fahren von dort können wir definitv nicht, da keines der Kinder die Pisten vom Weißhorn runter schafft. Papa meint, kein Problem, ich solle dann mit seiner Frau eine Abfahrt machen. Sie würden dort oben zu Mittag essen
Oben keine Mutter. Der Vater will sie suchen gehen, ich warte mit den Kids am Ausgang.
Nach 10min kommt die Mutter total aufgebracht und beschimpft mich, warum ich die anderen hochgebracht haette. Da ist mir der Kragen geplatzt und ich habe ihr gesagt, dass ich nur Skilehrerin bin und keine Familienorgansiatorin.
Ich habe sie gefragt ob sie fahren moechte, aber sie hatte die Ski unten gelassen.
Da ich gleich eine Anschlusslektion hatte und nur noch 7 min Restzeit, habe ich mich sehr frostig verabschiedet bin gefahren und habe im Buero bescheid gesagt.
Gott sei dank war der Rest der Woche sehr angenehm. Seit gestern habe ich einen alte Herren Fußballclub aus der Nähe von Freiburg, die mit Familie hier sind. Ich habe freiwillig die Anfänger übernommen und hatte gestern und heute 4 sehr nette und erfolgreiche Stunden am Nachmittag mit 5 Kindern. Am Vormittag hatte ich 3 Stunden meine Briten, die leider heute ihren letzten Tag hatten.
Die kommende Woche wird ruhiger.
Beate