Beates Wintersaison 07/08

beate
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Arosa in der Hochsaison

Beitrag von beate » 28.12.2007 20:40

Wieder mal Kaiserwetter! Arosa ist megavoll. Ich erkenne es gar nicht wieder und morgen wirds noch schlimmer :o Für mich heißt das 6 Std am Stück ohne Pause unterrichten. So wie es ausschaut, werde ich wohl ausschließlich privat Lektionen geben. Schade, ich mag auch zwischendrin mal Gruppen. Zumindest sind meine Gäste sehr nett, was den Tag trotz des ununterbrochenen Arbeitens angenehm macht. Ich gebe mir wirklich Mühe auch die letzten 2 Std noch guten Unterricht abzuliefern. Die letzte halbe Stunde ist aber meist hart (mega Durst, müde Beine, Knieschmerzen...) Anfangs Saison hadere ich ab und an, irgendwann im Laufe der Saison kommt der "Gewöhnfaktor" und die trockenen "Dar Vidas Vollkorn" lassen sich ohne Grauen im Lift verspeisen. Dann wirds besser!
Beate

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ein kompletter Arbeitstag

Beitrag von beate » 30.12.2007 19:00

Heute Neuschnee, d.h fürs unterrichten komplett improvisieren. Alle Gedanken, die ich mir am Vorabend für den kommenden Tag gemacht habe, kann ich ersteinmal vergessen und muß abwarten, wie die Gäste "drauf" sind. Meine Gäste vom vormittag waren schon mal sehr schlecht gelaunt. Die kleine Prinzessin (7 jahre alt) nonstop am greinen (kaltes Gesicht, keine Sicht, müde, will zu Mami ins Schwimmbad), Papa (sehr guter Skifahrer) stinksauer und am schimpfen, weil der Skilehrer viel Geld kostet und er sich die zwei Stunden ganz anders vorgestellt hat. Ausschließlich der Bruder ist guter Laune und Gefallen an den ersten Schwüngen im Neuschnee auf planierter Piste. Nach einer Schneeballschlacht (während des Skifahrens)+ der ausschließlichen Nutzung von Sesselliften mit Haube :D hat auch die Prinzessin wieder ein Lächeln auf den Lippen und der Papa ist deutlich relaxter. Weiter gehts mit off piste Abstechern direkt neben der Piste, der funny stomac Piste ( gibt so ein Magenkribbeln = erst steil runter -> direkt steil rauf), der Nutzung von Abfahrt "tote Tanne" :D mit Mulden und mini Schanzen finden alle den Vormittag toll aber er ist schon zu Ende. Weiter gehts, schnell einmal zwischendrin aufs WC (Gott sei dank 10 min Zeit!) mit zwei kompletten Anfängerinnen ca 20 Jahre alt. Es geht ruckzuck voran. Nach 20 min fahren wir bereits Ponylift. Nach zwei Stunden verabreden wir uns für morgen auf der Piste. Direkt im Anschluß heißt es: Ski abschnallen, zum Sessellift Innerarosa/Tschuggen laufen. Auf dem Plateau oben gehts weiter mit den Nachmittagsgästen. Im Lift gibts schnell ein trockenes Dar Vida :-? aber der Hunger ist weiter vorhanden. Die drei Mädchen im pubertären Alter sind schon mächtig aufgeregt und voller Erwartungen nach dem gestrigen Tag. Ok, Konzentration und weiter Vollgas (Könnenstufe zwischen red King/Star). Erstmal in den Funpark: Wellen - Muldenbahn, kleine Schanze, Buckelpiste, weiter gehts für mich zum wiederholten Mal :-? Abfahrt tote Tanne. Ab in den Sessel und in Abfahrtshocke rüber zur Weißhorn Gondel 2. Sektion. Oben kurze Erläuterung zum Verhalten in einer extrem steilen / engen und max ausgefahrenen schwarzen Piste auf einem Grad (= Abgrund re + li), anschließend weiter auf der schwarzen aber nun breiter und daher buckelig ausgefahren. Zwei der Mädels stürzen, eine rutscht die komplette Piste auf dem Bauch hinunter. Sieht spektakulär aus, sie ist aber nonstop am lachen. Überall ist Schnee, selbst in der Unterhose. Das verschafft mir eine ganz kurze Verschnaufpause :wink: von ein paar Minuten, bis wieder alles gerichtet ist. Auf dem Rückweg finden wir noch einen gesteckten SL vom Skiclub vor, den wir gleich noch mitnehmen, dann endlich FEIERABEND!
Nach 1l Wasser, einem Kaffee, einer Tüte Chips und einem Käsebrot stelle ich fest: Es war ein wirklich netter und auch erfolgreicher Skitag und dies trotz meiner 42 Jahre :oops:
Beate

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Reinhold
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Beitrag von Reinhold » 31.12.2007 09:49

Hallo Beate,
wir haben uns ja bereits persönlich während des letzten Camp in St. Moritz kennengelernt; da ich rückliegend in ähnlicher Situation in St. Anton am Arlberg gewirkt habe und auch stets auf zufriedene Gäste bedacht war, kenne ich Deine Situation und es amüsiert mich, Deine Erfahrungen/Erfolge nachvollziehen zu können. Bin gespannt auf weitere Berichte von Dir und wünsche allzeit zufriedene Gäste, gutes Gelingen und auch Zeiten für individuelles Skifahren.

Liebe Grüße

Reinhold

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Beitrag von beate » 31.12.2007 17:38

Hallo Reinhold,
interessante Persönlichkeiten vergesse ich in der Regel nicht!
:D
Dir ein frohes Neues (+ allen anderen Mitlesern natürlich auch) und viel Spaß im Schnee!
Beate

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Beitrag von beate » 03.01.2008 19:02

Langsam neigt sich die Woche dem Ende zu. Mein letzter Arbeitsfreier Tag war der 21.12...... Heute hätte ich FAST mal eine Mittagspause gehabt. Um 11.30 Uhr hat das Handy geklingelt und aus die Maus :roll: Leider mußte ich so große Distanzen zwischen den gebuchten Stunden zurücklegen, dass es nicht mal möglich war, ein WC aufzusuchen :-? Am Nachmittag kam ich dann ziemlich abgehetzt am Treffpunkt an, um meinen Gast abzuholen. Dort stellte ich mit Erstaunen fest, dass der Gast, den ich hatte, von einem anderen Lehrer betreut wurde, während mir ein geistig schwer behindertes Kind zugeteilt wurde. Der Kollege sah sich ausserstande, mit dem Kind zu fahren, so dass das Büro die Gäste tauschte. DANKE an meinen reizenden Kollegen! :evil:
Nach einer Stunde war das Kind total am Ende lag nur noch am Boden wollte trinken, ins Hotel, zur Mami, zum Papi.......Also Kind auf den Rücken und runterfahren (es ging absolut nichts mehr. Normalerweise mache ich das keinesfalls) Ab ins Kinderland, Sirup trinken, eine Schoggi essen und dann nochmal neuer Versuch am Ponylift. Nach zwei weiteren Abfahrten mit viel Motivationshilfe von mir, ist endgültig Schluß. Nichts geht mehr! Es bleibt nichts anderes, als 30min auf einer Bank sitzend und singend auf die Eltern zu warten. Die sind total happy, dass das Kind so viel Spaß hatte
:o + ich bin erstaunt, was man so alles in ein Kind hineininterpretieren kann!
Meine Stammgäste sind heute den letzten Tag hier gewesen, d.h. abwarten was der morgige Tag bringt.
Beate

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Beitrag von urs » 03.01.2008 20:28

beate hat geschrieben:Der Kollege sah sich ausserstande, mit dem Kind zu fahren, so dass das Büro die Gäste tauschte. DANKE an meinen reizenden Kollegen! :evil:
liebe beate

kann es sein, dass du so etwas vermisst :D :wink:?
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gruss urs

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Beitrag von beate » 03.01.2008 21:22

kann es sein, dass du so etwas vermisst
Nein, eigentlich nicht wirklich. Ich durchlaufe eher gerade eine sehr ernsthafte Sinnkrise, was mein "Hobby" angeht. Im Januar werde ich nicht als Skilehrerin arbeiten und habe Zeit, ausgiebig darüber nachzudenken, wie und in welcher Form ich in Zukunft bereit bin, mein Hobby auf dieser Basis weiter zu betreiben. Da ich ein sehr ehrgeiziger und perfektionistischer Mensch bin, denke ich, dass ich mich irgendwie umorientieren muß, so dass das Skifahren nicht mehr den Stellenwert in meinem Leben einnehmen kann, den es im Moment einnimmt.
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Beitrag von beate » 07.01.2008 12:40

Zeit durchzuatmen, so lange es die Bronchitis zulässt, die ich versuchen muß auszukurieren.
Die letzten Tage in Arosa waren nocheinmal ausgefüllt mit Arbeit.
Es ist schon komisch, wie man viele Details verdrängt. Ab Donnerstag Nachmittag verschlechterte sich das Wetter zunehemend. Mir ist das irgendwie gar nicht aufgefallen während des Unterrichtens :oops: Als meine Gäste aber zum wiederholten Male betonten, dass sie große Probleme mit der Sicht hätten, erinnerte ich mich an früher, als ich selbst auch nur 14 Tage im Schnee verbringen konnte. Ich bemerke an mir, dass es mir mittlerweile ziemlich egal ist, bei was für Verhältnissen ich Ski fahre und es somit auch weniger sensibel in den Unterricht einfließen lasse. Das muß sich wieder ändern, weil die Unterrichtsqualität darunter leidet.
Am Sonntag Nacht begann es aufs heftigste zu schneien, so dass ich am Sonntag früh privat (!!!!) und fast allein auf den Pisten 2 Std für mich hatte. Ich habe den Neuschnee und die Zeit für mich sehr genossen, obwohl das Wetter richtig schlecht war (ich konnte wirklich absolut nichts sehen, so stark schneite es). Zum ersten Mal seit Wochen fand ich meinen Ski auch mal wieder ganz genial, wie gut und sicher er sich bei solchen Verhältnissen fahren lässt. Ich muß dringend weiter an meinen KS arbeiten. Irgendwie schaffe ich da den entscheidenden Durchbruch nicht, was mich ärgert. Auch viele technische Feinheiten stimmen immer noch nicht, was mich noch mehr wurmt. Ich vermisse im Moment ein wenig so ein scheiß-egal-ich-will-jetzt-einfach-malrunterbrezeln-Gefühl. Allerdigs war ich auch bis jetzt entweder auf Ausbildungen oder in Arbeitsklamotten unterwegs, da kommt das nicht so ganz gut :oops:
Im Moment freue ich mich aufs Camp. Mit Tomtom rumrutschen :D , mit Rea Ski fahren und Bücher anschauen und vielleicht auch mal runterbrezeln :oops:
Beate

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Beitrag von freeriderin » 10.01.2008 15:33

Hi Beate,

Erstmal gute Besserung!

Hoffe, Du hast jetzt ein paar gute Tage auf Ski und im Camp und findest den Spaß am Skifahren wieder. Es klingt für mich traurig, wenn Du darüber nachdenkst, Dein Hobby (Hobby!! Muss nicht perfekt sein 8) ) nicht mehr so unbeschwert ausüben zu können. Wünsche Dir, dass Du nach 'ner klitzekleinen Sinnkrise dann den Rest der Saison bei nächtlichem Pulverschneefall und täglichem Sonnenschein mit flirrenden Eiskristallen in der Luft und netten Gästen genießen kannst.

Grüße vom Niederrhein
Kati

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Beitrag von beate » 20.01.2008 20:14

@Kati
DANKE für die lieben Wünsche! Hat geholfen :D :wink:
Vergangene Woche war endlich mal wieder ab und zu privat Ski fahren angesagt :-D
Es ist angenehm, nicht nonstop im Skilehreranzug unterwegs sein zu müssen und immer Augen auf sich gerichtet zu wissen.
Obwohl ein bischen Kinderskischule stand schon auf dem Programm :wink:
Die war aber doch sehr privat :D und es war sehr angenehm.
Ein paar Abfahrten hatte ich durchaus für mich ganz allein. Ich habe versucht, endlich mal wieder ein Gefühl für mein Ski fahren zu entwickeln. Ich besitze eigentliche ein sehr gutes Körpergefühl und kann Bewegungen in Ausmass und Wirkung sehr gut einschätzen. Diesen Winter hat sich dieses Gefühl überhaupt noch nicht eingestellt. Insbesondere bei den KS ist das sehr störend und absolut nervig für mich.
Zwei Mal habe ich mich in den Dienst der Gemeinschaft gestellt :D Ich wollte dieses Jahr bewußt keinen "Skikurs" abhalten, sondern eher mit der entstehenden Gruppendynamik + den Gegebenheiten spontan reagierend arbeiten. Irgendwie war ich nicht richtig zufrieden. Mir hat die methodische Struktur in den 2 Stunden gefehlt :oops:
Es waren schöne Tage. Ganz langsam hat sich, trotz der [insider] Leere in meinem Kopf [insider]wieder ein wenig mehr Freude am Ski fahren eingestellt.
Beate

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