Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Lessons

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
Atomic
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Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Lessons

Beitrag von Atomic » 10.03.2015 00:06

Meine Skischuh-Odysse:
2015-03-09 20.58.13.jpg

Vorletztes Jahr (2013) hab ich meine alten Skischuhe die komplett durch waren mit neuen Salomon Skischuhen ersetzt, die ich in einem Fachgeschäft gekauft habe. Leider waren die zu breit und schwammig, was sich erst nach 2 Tagen auf den Skis so richtig gemerkbar gemacht hat, nachdem der Innenschuh etwas nachgegeben hat. Ich bin da auch nur Mietski gefahren, weil ich meine eigenen nicht verkratzen wollte (teilweise kamen noch etwas die Steine durch den Schnee). Als ich dann meine eigenen Atomic FIS Slalomski an den Füssen hatte mit 87°/0.5° Schliff, musste ich die Schnallen richtig zuknallen. Ich hatte immer superkalte Füsse. Im Ski-Fachgeschäft wurde mir dann zu einer Skischuhheizung geraten. 300 Franken später und ein paar weiteren Ski-Tagen habe ich auf der Talfahrt auf dem Sessellift in der Lenzerheide (Talabfahrt war wegen zuwenig Schnee gesperrt) plötzlich ein furchtbares Brennen in den Zehen und der Fussohle gespührt trotz geöffneten Schnallen. Danach hatte ich 2 Monate lang kein Gefühl mehr im Fussballen und in den Zehen. War nicht lustig. An Skifahren war nicht zu denken.

Als meine Füsse wieder halbwegs okay waren bin ich zu nem Bootfitter welcher mir die Atomic Redster WC 170 Skischuhe mit geschäumten Worldcup Innenschuh empfahl. Hatte er natürlich nicht an Lager und musste alles zuerst bestellen.

Er war nicht unbedingt fachlich schlecht, aber definitiv FAUL, gleichgültig und nur immer auf Geld aus. Um die benötigten 3mm Lifter zu montieren und vorne und hinten abzufräsen wollte er z.B. 100 Franken extra, dabei MUSS man die Skischuhe abfräsen, da das Profil vorne und hinten nicht dem ISO Standard entspricht.

Aber der grösste Fehler war, dass er mich nicht zuerst OHNE Innenschuh in die Schale steigen liess. Sonst hätte man schnell feststellen können, dass ich beim Kahnbein und Mittelfussgelenk an der 95mm breiten Schale angestanden bin. Da wäre auch absolut klar gewesen, dass man die Schale nachbearbeiten musste (Fräsen, mit Wärme ausbeulen). Als Kunde werde ich in Zukunft IMMER darauf bestehen, auch wenn es mühsam ist den Innenschuh rauszunehmen und dann mit nacktem Fuss in die Schale zu steigen. Gute Bootfitter haben auch Einlagen die den Boden vom Innenschuh und die Einlegesohle simulieren. Das ist natürlich wichtig

Auf jeden Fall hat er zuerst die custom Einlegesohle gemacht mit Trittschaum, 3D Scanner, Fräsen, etc. Das war beim ersten von ca 5 Besuchen. Beim zweiten Besuch hatte er den Atomic Skischuh schon komplett vorbereitet zum Schäumen. Durch die ganzen Schläuche und die Zehenbox vorne war das schon vor dem Schäumen sehr beengt und leicht schmerzhaft, aber der Bootfitter meinte das wäre normal und ich werde den komfortabelsten Schuh haben mit super Skikontrolle.

Das Schäumen war wie man überall hört unangenehm aber nicht extrem schmerzhaft. Wird halt warm und gibt nen ziemlichen Druck. Der Bootfitter hat mich dann entlassen und meinte die ersten sechs Mal könnte es ziemlich schmerzhaft sein bis der Schaum etwas weicher wird. Davon war davor nie die Rede.

Und tatsächlich hatte ich die übelsten Schmerzen beim Skifahren. Ich dachte da echt öfter mal mit dem Skifahren aufzuhören. Aber da hatte ich schon über 2000 Franken für Skischuhe, Skischuhheizung, Innensohlen und Schäumung ausgegeben. Irgendwie hat mich das schon ziemlich gewurmt und ich dachte die sechs schmerzhaften Tage wären auch mal vorbei.

Der Witz an der Sache ist, dass die custom Innensohle zu lang und zu breit war und mir daher vorne der Rand in die Zehen gedrückt hat. Auch auf beiden Seite drückte mir der zu breite Rand ins Fussgewölbe und auf den Aussenrist. Das hätte man leicht herausgefunden, wenn man die Originaleinlagesohle mal unter die Custom Einlegesohle gelegt hätte!

Zusätzlich kamen die Schmerzen von der zu schmalen Schale die mir aufs Kahnbein und das Mittelfussgelenk gedrückt hat. Harter Schnee und Schläge waren echt unglaublich schmerzhaft.

Nachdem ich etwas Druck aufgesetzt habe durfte ich nochmals zum Bootfitter um die Schale und die Einlagesohle nachbearbeiten zu lassen. Da sah man ziemlich schön wie aufgestülpt die Ränder der Einlegesohle waren. Das hat also (einige) meiner Schmerzen verursacht.

Um rauszubekommen wo genau der Schuh drückt hat er mit einem Hämmerchen auf die Schale geklopft (meine Füsse waren in den Schuhen drin). Es war UNMÖGLICH genau zu sagen wo genau die Punkte waren, weil die Schale eh schon gedrückt hat und die Schläge auf die ganze Schale und den Innenschuh übertragen wurden und nicht nur lokal spürbar waren. Ich habe immer nach dem Skifahren mit nem Filzstift die schmerzhaften Stellen eingezeichnet und abfotografiert. Mit den Fotos kamen wir der Sache etwas näher. Leider hat er die ersten zwei Mal zuwenig oder an den falschen Stellen gefräst und gedrückt. Erst beim letzten Besuch wurde es wirklich besser. Echt mühsam jedes Mal ca 2-3 Stunden (mit Autofahrt) zu verlieren ohne Fortschritt.

Zum Ende hin hatte ich dann nur noch Schmerzen beim Übergang vom oberen Ende des geschäumten Bereichs zum Schaft welcher nicht geschäumt wird (weisser Teil oben vom Innenschuh). Da hatte es eine Ausbuchtung am oberen Ende das mir genau auf die Sehne beim Fussgelenk drückt.

Der Bootfitter wollte oder konnte nichts mehr machen, also ging ich zu einem anderen Bootfitter und der war super interessiert mir zu helfen. Wir haben einiges getestet und die schmerzhaften Stellen analysiert. Er hat dann mit einer Aceton-Spritze diese Ausbuchtung vollgespritzt und den Bereich mit einer Klemme über Nacht zusammengeklemmt. Das hat tatsächlich sehr viel gebracht, aber leider war es nicht perfekt. Der Schaum war einfach zu hart und kompakt an der Stelle.

Der zweite Bootfitter tat das umsonst, obwohl ich die Skischuhe nicht dort gekauft habe. Toller Service. Ich hab dann aus schlechtem Gewissen noch eine neue Skihose gekauft.

Im Feb 2015 hatte ich die Möglichkeit günstig ein paar Atomic Redster WC170 Skischuhe zu kaufen. Da diese Memoryfit / Livefit haben (12 Minuten Schale aufwärmen und dann soll sich die an den Druckpunkten weiten), wollte ich mit dem neuen Bootfitter nochmal einen Versuch unternehmen um zu einem perfekten Skischuh zu kommen, da ich echt die Nase voll hatte von den üblen Fussproblemen.

Wir haben also mit Trittschaum und 3D Scanner wieder neue Einlegesohlen gemacht und der zweite Bootfitter meinte das mit dem Aufheizen bringe nicht so viel bei der WC170 Schale. Er würde das nur einfach ausfräsen und an den Problemstellen punktuell aufheizen und zusätzlich mit drücken anpassen. Das hat er dann auch gemacht. Die schmerzhaften Punkte haben wir gefunden indem die Schale offen war und ich mit dem Finger im Schuh drin die schmerzhaften Stellen angezeigt hatte. Dadurch konnte der Bootfitter besser die Stellen besser einzeichnen. Dann hat er die Innenschuhe rausgenommen und wir haben die Stellen nochmal überprüft indem ich die Innenschuhe angezogen habe und wir die Punkte auf den Innenschuhen auch nochmal angezeichnet haben. Dann hat er die Punkte mit Lippenstift vom Innenschuh auf die Schale übertragen.

Als ich die Schuhe abgeholt habe waren die wirklich super nachbearbeitet. BEIM ERSTEN VERSUCH!

Leider hatten die Originalinnenschuhe hinten bei der Ferse etwas Luft und gaben mir nicht den Halt den ich mir von den geschäumten Schuhen gewohnt bin. Ausserdem habe ich beim rechten Schuh beim grossen Zeh auf der Seite Druckschmerzen wenn ich auf die Kante gehe. Ich hab jetzt rausgefunden, dass das an dieser Naht und dem überlappenden Material bei der Ecke liegt.

Wir werden also nochmal einen Innenschuh schäumen, aber diesmal einen Bootdoc mit weicherem Schaum. Bin gespannt wie die Odysee weitergeht :o

Gelernt:
- Bei harten, engen Rennschalen muss meistens nachgearbeitet werden. Dies ist meistens Fräsen oder aufwärmen und danach rausdrücken. Wichtig ist die richtigen Stellen zu finden. Mit Filzstift einzeichnen und Fotos nach dem Skifahren sowie Lippenstift um die Stellen vom Innenschuh auf die Schale zu übertragen.
- Mit nacktem Fuss in die Schale ohne Innenschuh steigen. Dabei kann man zwei Dinge feststellen (richtige Schuhgrösse und Druckstellen). Wenn man mit den Zehen ganz nach vorne geht, dann sollte es hinten bei der Ferse noch ca 1-2 cm Platz haben. Mehr und weniger (Innenschuh frisst ca 1 cm) ist nicht gut, weil man entweder schwimmt oder ansteht. Um Druckstellen zu identifizieren muss man eine Innensohle plus ca 5 mm dicke Sohle in den Schuh legen (simuliert die Innenschuhsohle).
- Druckstellen spürt man meistens nach dem Skifahren am besten. Dann kann man die auch gut einzeichnen
- Druckstellen kann man am besten auf den Innenschuh anzeichnen wenn er nicht in der Schale ist
- Mit Lippenstift kann man hervorragend Druckstellen vom Innenschuh auf die Schale übertragen.
- Der Atomic Worldcup Schaum von 2013/2014 war SEHR hart. Der 2014/2015 soll angeblich weicher sein.
- Beim Atomic WC Schauminnenschuh ist bei den Schlauchlöchern Schaum ausgelaufen. Der ist sehr rauh (beinahe wie Schmirgelpapier) und das Einsteigen in den Skischuh wird dadurch noch schwerer. Ich würde in Zukunft immer um die Löcher bei den Schläuchen dieses neuartige Plastik-Malerklebeband auskleben, damit der ausgelaufene Schaum leicht entfernt werden kann. Das normale weisse Klebeband würde wohl auch leichte Kleberspuren zurücklassen.
- Es ist echt nicht ganz einfach in eine kalte 170er Rennschale einzusteigen. Die Skischuhe in einem beheizbaren Skisack (240v/12v) mitzunehmen macht vor allem am Anfang einen RIESIGEN Unterschied.
- Boothorn_com vertreibt für knall 10 Dollar einen Plastikschuhlöffel. Der reduziert die Reibung hinten und erlaubt einfacheres einsteigen in den Skischuh.
- Es ist teilweise auch richtig schmerzhaft aus einer kalten Rennschale (mit geschäumtem Innenschuh) auszusteigen. Letztens war den ganzen Tag Minus 14 Grad. Ich kam zuerst überhaupt nicht aus dem Schuh raus. Ich ging dann nochmal für ca 20 Minuten in ein Skigeschäft und hatte die Skischuhe an. Danach ging es mit ziemlichen Schmerzen doch noch. Wäre echt toll wenn es eine portable, handliche Aufspannvorrichtung gäbe :roll:


Ich hoffe der Beitrag bringt irgendjemandem was. Mir hätte er wohl viel Zeit, Geld und Schmerzen eingespart :wink:

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Beitrag von waikiki83 » 10.03.2015 07:19

Es hängt echt viel vom Bootfitter ab. Wenn einer unmotiviert ist oder keine Ahnung hat, ist man am Ende wirklich nur viel Geld los und hat kein zufriedenstellendes Ergebnis. Danke für deinen Bericht, hoffe, er hilft einigen!
Ich hab den Atomic Innenschuhe auch schäumen lassen. Der Bootfitter hat mich mit nacktem Fuss in die Schale steigen lassen etc. Ich fand das Schäumen übrigens schon ziemlich schmerzhaft, zumindest meine Zehen am grösseren Fuss haben gestöhnt.
Klar, hat der Schuh am Anfang ein wenig gedrückt, aber sonst passt er super, Fahrgefühl ist wirklich besser.

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Beitrag von elypsis » 10.03.2015 08:57

Bootfitter hin oder her ... zwischen deinen Zeile lese ich, dass dieser Schuh, ob mit oder ohne Schäumer, nicht zu deinen Füßen passt und vermutlich auch nie passen wird. Rennschalen passen selten auf Anhieb und bedürfen viel Know-how desjenigen, der dich da reinstellen soll. Warum du allerdings zweimal den selben Schuh gekauft hast, ist mir ein Rätsel, genauso wie dein Klagen zum An- und Ausziehen. Schade ums Geld, den entgangenen Spaß und die vertane Zeit!

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Re: Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Less

Beitrag von extremecarver » 10.03.2015 09:15

Naja 95mm Plugs sind halt eine andere Klasse als Consumerboots, 3-5 Termine beim Bootfitter sind normal.

Weil der Innenschuh ist halt so schmal, dass wenn da zu viel weggenommen/rausgedrückt wird, du auch sofort eine Druckstelle/Reibstelle hast. Ich hab beim Innenschuh etwa das Problem dass dieses Flo Material was bei Wärme sich verteilt - einfach so weit weggeht dass da nur noch 1mm übrigbleibem im Knöchelbereich - Da ist es dann trotz eigentlich perfekter Passform einfach unangenehm - und ich hab immer gerötete Stellen wenn ich 7-8h fahre. (so 2-3h sind okay ohne Schmerzen - bei vereisten Hängen wo man die Boots voll zuknallt auch mal früher).


Das Runterschleifen nach montieren der Sohlen ist normal - ist bei allen Plugs so. Das mit der Sohle zeigt aber dass dein erster Bootfitter nicht grad viel Erfahrung hatte.


Und An/Ausziehen wenn die Boots kalt sind - auch das ist normal. Ich bin schon ein paar mal in der Toilette beim Händetrockner oder einer Heizung gestanden um die Schalen auf Temperatur zu bringen. Das wird mit der Zeit noch ein klein bisserl besser - aber wirklich nur ein klein bisserl. Also in einer Biwakschachtel übernachten und dann am nächsten Morgen in die Boots rein - evtl mit Hilfe von jemand der mit aller Kraft die Laschen aufreißt - sonst hast da keine Chance. Und beim ausziehen - naja angenehm ist das halt auch selten. Dafür hast halt viel bessere Kraftübertragung - grad auf eisigen Pisten ist der Unterschied zu einem 98mm Consumerboot doch riesig.
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Re: Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Less

Beitrag von NeusserGletscher » 10.03.2015 10:38

Eigentlich sollte die Schale vor dem Schäumen angepasst werden. Ein guter Bootfitter kennt seine Leisten und kann aus Erfahrung schon sehen, wo gefräst oder gedehnt werden muss.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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Re: Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Less

Beitrag von Atomic » 10.03.2015 15:05

elypsis hat geschrieben:Bootfitter hin oder her ... zwischen deinen Zeile lese ich, dass dieser Schuh, ob mit oder ohne Schäumer, nicht zu deinen Füßen passt und vermutlich auch nie passen wird. Rennschalen passen selten auf Anhieb und bedürfen viel Know-how desjenigen, der dich da reinstellen soll. Warum du allerdings zweimal den selben Schuh gekauft hast, ist mir ein Rätsel, genauso wie dein Klagen zum An- und Ausziehen. Schade ums Geld, den entgangenen Spaß und die vertane Zeit!

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Du widersprichst Dir da gleich selber. "Der Schuh passt nicht zu meinen Füssen und wird vermutlich nie passen" und dann so quasi "Rennschalen bedürfen viel Know-how vom Bootfitter beim anpassen".

Der erste Punkt stimmt definitiv nicht. Der Schuh passt SUPER zu meinem Fuss. Nur zwei kleine Orte (Kahnbein und Mittelfussgelenk) müssen nachbearbeitet werden. Und da mach ich jede Wette: Das wäre bei jedem 92 oder 95mm Rennschuh notwendig. Manchmal ist es einfacher das bekannte Übel anzugehen, wenn man inzwischen weiss wie man es bekämpft als wieder bei Null anzufangen.

Und der grössere Grund ist, dass ich NIRGENDWO in der Nähe von Zürich ein Fachgeschäft gefunden habe das 150 oder 170er Flex Schuhe im Geschäft an Lager hat. Die müssen auch alles bestellen und dann hast Du ne blinde Zwangsheirat.

Ich habe mich nicht beklagt. Ich habe einen LESSONS LEARNED Beitrag geschrieben um Leuten weiterzuhelfen die sich auch auf das Rennskischuh-Abenteuer einlassen wollen. Viele können sich die auftretenden Probleme gar nicht vorstellen. Es ist z.B. 10 mal schwieriger in einen harten, kalten Skischuh der geschäumt wurde einzusteigen als in den gleichen Schuh mit normalem Innenschuh. Der Worldcup Schaum ist auch komplett hart und gibt praktisch keinen Millimeter nach. Beton wäre der passendere Ausdruck. Du warst offensichtlich nicht die Zielgruppe für meinen Beitrag.

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Re: Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Less

Beitrag von extremecarver » 10.03.2015 15:18

Also mein Bootfitter hat zumindest Anfang der Saison alle Rennskisschuhe von Lange, Atomic und Head in den gängigen Größen auf Lager. Sowas müssts in der Schweiz auch geben.

Der verkauft bei Skischuhen denke ich eh primär Plugs, zumnindest stehen in den Regalen viel mehr Plugs als Consumerboots (und die eigentlich auch großteils mit 98mm Leisten).

Aber ehrlich gesagt, so groß ist der Passformunterschied bei Plugs gar nicht - bei Consumerschuhen ist da viel mehr Unterschied. Daher könnens ja auch jeden Rennfahrer in die Schuhe der Marke reinbringen.
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Re: Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Less

Beitrag von elypsis » 10.03.2015 15:46

Atomic hat geschrieben:Aber der grösste Fehler war, dass er mich nicht zuerst OHNE Innenschuh in die Schale steigen liess.

...

Der Witz an der Sache ist, dass die custom Innensohle zu lang und zu breit war und mir daher vorne der Rand in die Zehen gedrückt hat
Jemand, der einen Rennschuh fahren möchte, dürfte diesen Fehlern eigentlich nicht aufsitzen, oder?

Dein Beitrag lässt sich m. E. auch so interpretieren, wie ich es getan hatte. Mag sein, dass du dich durch meinen Kommentar angegriffen gefühlt hast, was allerdings nicht meine Absicht war. Vielmehr habe ich mich darüber gewundert, dass alle eine Aktionen bis heute nicht zielführend waren.

Da ich selbst Rennschuhe fahre, weiß ich, wie komplex das Anpassen ist. Bei meinen hatte es drei Sitzungen gebraucht. Jetzt fahre ich mit dem normalen Race Liner ohne Druckstellen und Schmerzen. Interessant finde ich, dass in deiner noch so viel Platz ist, dass ein Schäumer rein passt!

In deinem anderen Post hatte ich dir den Heierling genannt. Von Zürich aus sollte das mit Terminabsprache machbar sein. :wink:

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Re: Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Less

Beitrag von moni.ski » 10.03.2015 15:53

Wenn er vorher mit einer Schablone den Fuß genau abgemessen hat und du dann beim Anpassen genau sagen kannst wo der Schuh drückt geht's auch ohne in die nackte Schale zu steigen. Ging bei mir auch....

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Re: Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Less

Beitrag von Atomic » 10.03.2015 18:49

Lieber Volker

Du könntest Dir diese kindischen Sticheleien echt sparen. Die helfen niemandem.
elypsis hat geschrieben: Jemand, der einen Rennschuh fahren möchte, dürfte diesen Fehlern eigentlich nicht aufsitzen, oder?
Das heisst wenn ich zu einem SPEZIALISTEN gehe und mich dort beraten lasse, dann soll ich besser draus kommen wie der Bootfitter? Das bedeutet also, dass ich meinen Mercedes Benz S500 auch besser verstehen muss wie der Automechaniker oder Autoverkäufer? Und wenn ich in ein Flugzeug steige, dann muss ich besser drauskommen wie der Pilot? Mich interessieren Skischuhe nicht. Ich will nur schmerzfrei fahren können und ordentlich Kantengrip/Kontrolle haben.
elypsis hat geschrieben: Vielmehr habe ich mich darüber gewundert, dass alle eine Aktionen bis heute nicht zielführend waren.
Finde ich toll, dass Du dich gewundert hast. Nur musstest Du offensichtlich auch 3 Mal zum Bootfitter. Bin jetzt ich/Du schuld oder der Bootfitter/Automechaniker/Pilot? Die alten 2014er Skischuhe sind übrigens inzwischen unten perfekt. Nur oben beim Schaft ist der Übergang vom geschäumten zum ungeschäumten Bereich des Innenschuhs nicht ganz optimal und drückt mir auf die Sehne vom Fussgelenk, was nach ein paar Stunden zu Schmerzen/Reizungen führt. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man auch, dass Atomic die Zuführschlauchöffnungen dort verschoben hat seit 2015. Wahrscheinlich hatten andere ähnliche Probleme wie ich.
elypsis hat geschrieben: Da ich selbst Rennschuhe fahre, weiß ich, wie komplex das Anpassen ist. Bei meinen hatte es drei Sitzungen gebraucht. Jetzt fahre ich mit dem normalen Race Liner ohne Druckstellen und Schmerzen. Interessant finde ich, dass in deiner noch so viel Platz ist, dass ein Schäumer rein passt!
Ach sooo... Du fährst Rennschuhe. Also kommst Du wohl automatisch voll gut draus. Nur sehe ich bei Dir nichts von geschäumten Innenschuhen... im Titel von diesem Beitrag hingegen schon. Wahrscheinlich hast Du deshalb null Ahnung davon! Die geschäumten Innenschuhe sind DÜNNER wie die normalen Innenschuhe. Die werden an den Seiten ja erst später mit Schaum befüllt. Deshalb habe ich auch erst später beim Carven so richtig gemerkt, dass ich mit dem Mittelfussgelenk auf die Schale gedrückt habe ohne Schaum dazwischen. Mit der Zeit gab es dort ein Überbein das noch mehr herausstand und dann noch mehr drückte. Wie soll ich das vorher gewusst haben? Das Kahnbein drückte auch nur beim Aufkanten vom Aussenski auf die Schale.

Die Atomic Worldcup Schauminnenschuhe sind übrigens speziell für diese Schale gemacht und werden auch von Atomic verkauft. Mich erstaunt, dass Du es interessant findest, dass der Innenschuh in die Schale passt für welche er hergestellt wurde. Das ist ein bisschen wie wenn man erstaunt wäre, dass man in seine eigenen Turnschuhe reinpasst.
elypsis hat geschrieben: In deinem anderen Post hatte ich dir den Heierling genannt. Von Zürich aus sollte das mit Terminabsprache machbar sein. :wink:
Grüezi us Davos
Ich werde bestimmt nicht über 2 Stunden nach Davos und wieder 2 Stunden zurück fahren. Da kostet mich der Weg und die Zeit mehr wie ein neuer Skischuh. Der zweite Bootfitter ist jetzt auch viel besser und ich bin ja mit dem zweiten Paar Skischuhe praktisch am Ziel mit den normalen Race Innenschuhen bis auf eine Naht und nächste Woche schäumen wir noch. Dann habe ich alle Möglichkeiten und kann entweder geschäumt oder die normalen Raceliner fahren und zur Not auch abwechseln.

Eigentlich wollte ich nur meine Erfahrungen hier teilen, weil ich dachte, dass die vielleicht jemandem helfen könnten der sich für geschäumte Innenschuhe in einer Rennschale interessiert.

Ich möchte mich bei Moni und allen mit hilfreichem Input und Infos bedanken.
Allen

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